Vorbildgerechtere Pantos auf Loks der alten Generation

  • Werte Gemeinde


    Nachdem ich mit Erstaunen festgestellt habe, dass meine Roco-Re 4/4 II mit ihrem schmalen Panto trotz meiner schlecht verlegten Fahrleitung keine Probleme bereitet, gefallen mir die alten breiten Standard-Stromabnehmer 525 meiner HAG-Loks aus der alten Generation nicht mehr so sehr, sie wirken halt doch irgendwie zu breit. Jetzt gibt es ja den 527, der eben schmaler ist - aber passt der ohne Nacharbeiten auf die Loks der Serie 180, 182, 225, 230 oder 240?
    Im Ersatzteilkatalog steht explizit "Stromabnehmer für Ae 6/6 und Ae4/7"?


    Hat da jemand schonmal getauscht und kann von seinen Erfahrungen mit evt. Nacharbeiten berichten?


    Danke


    P.S.: die Einholmpantos lassen sich einfach mit den Wippen 529002-50 auf schmale vorbildgerechte Schleifstücke umrüsten....



    Rüdiger

  • Sali Rüdiger!


    Ich hab gerade kein Artikelnummernverueichnis zur Hand, aber ich habe folgende Loktypen mit diesen Panthos ausgerüstet:


    - Re 4/4 I
    - BDe 4/4
    - Re 4/4 BLS


    Ich glaube ich musste bei dem einen oder anderen Modell die Beinchen der Panthos etwas abschleiffen, ich weiss aber nicht mehr bei welchen. An den Loks habe ich gar nichts verändert. Das Kürzen der Beinchen geht auch mit einem stärkeren Seitenschneider ganz gut, aber die scharfe Kante muss unbedingt gebrochen werden, sonst wird natürlich das Lokgehäuse zerkratzt.


    Dieser Umbau steht va. den Re 4/4 I und den BDe 4/4 sehr gut, das lohnt sich auf alle Fälle! Nachahmung ist also dringenst empfohlen... :wink:


    MfG XaS

  • @ Belgische Staatssbahn:
    wasn des für eine völlig besch...Aussage???? :evil:


    erstens: man kann eine Fahrleitung auch so verlegen, dass sie auch mit schmalen Panthos betriebssicher ist.
    zweitens: die Schleifleisten der HAG-Panthos (und der von Sommerfeldt allgemein) sind äusserst stabil, bestehen aus 0.5 mm Stahlblech. (ich weiss, einige von Roco und Hornby sind so filigran, dass man aufpassen muss, sie anzufassen)
    drittens: mit was für Stromstärken wird eine Modellbahn betrieben? wir reden hier von Maximal 23 V und 2 A - und nicht wie in Belgien üblich 3000 V und 800 A
    viertens: warum gibt es in diesem Forum keine Ignore-Funktion
    fünftens: Troll dich! (Ich hasse es, wenn irgendwelche Typen meine Treads versemmeln, keine Ahnung vom Thema haben, aber mal was schreiben)


    Keine Grüsse

  • Mein Vater hat heute auch mal probiert (mit erstigem Blick ins HAG-Forum :wink: ), ob auf seiner Anlage auch mit den schmalen Schleifstücken gefahren werden kann. Und siehe da, bei der Sommerfeld Oberleitung lief alles problemlos, doch nach dem Tunnel war plötzlich kein Pantho mehr da :twisted: . Folgendes war passiert: Im Tunnel ist die Märklin "Oberleitung" montiert. Das Schleifstück ist einfach rausgerutscht und such an einem Mast verhackt. Er hat folgenden Schluss gezogen: Im Tunnel wird auch die Sommerfeld Oberleitung montiert.



    MfG


    matthias

  • Hallo Rüdiger
    ich hab bei meinen alten HAG Loks BLS Ae 4/4, Ae 8/8 Re 4/4 SBB BDe 4/4 neue Pantografen von Sommerfeld montiert, zum Teil passen die Montagepunkte auf dem Dach nicht zum Pantograf, das ist aber nur für die Optik von bedeutung.


    Den Pantograf gibts auch noch von Roco als Ersatzteil, ist aber teurer als von Sommerfeld...


    825 Sommerfeld Pantograf „SBB neue schmale Bauart“
    Roco 85278 Pantograph Ae 8/8 - Ae 4/4


    [Blockierte Grafik: http://hag-info.ch/hag/forum/phpBB2/userpix/119_Pantograf01_1.jpg]


    Gruss Dumeng

  • Zu Rüdiger
    1.)Danke für die sachliche Aussage !!! :twisted::twisted:
    2.) Bei E 41 von Roco auf großer Anlage mit superfeinem Stromabnehmer nach ein paar Runden: mein Kollege verbrennt sich die Finger bei Oberleitungsbetrieb, der Stromabnehmer ist richtig heiss !! :lol:

  • wie schon verkündet: meine Re 4/4 I TEE hat seit gestern die schmalen Panthos 527 - die Re 6/6 und 4/4 II die schmalen Schleifleisten: nach ausgiebigen Testfahrten gab es keine Bügelentgleisung, auch wenn die Panthos an ein oder zwei Stellen in engen Kurven auf den Notlaufhörnern gleiten.....
    (zum Verständnis: ich benutze die Sommerfeld-Drähte auf Selbstbau -Masten und -Auslegern, in den Kurven gerade verspannt und in den Tunnels auslaufend - ohne Stromzufuhr, da wird nix heiss. :roll: ......)


    Bei Gelegenheit werde ich bei den übrigen Loks die breiten Panthos gegen schmale austauschen - btw: hat jemand Interesse an HAG-Panthos 525 mit 18er-Schleifleisten? :D

  • Zitat

    ... verbrennt sich die Finger bei Oberleitungsbetrieb, der Stromabnehmer ist richtig heiss !!


    Was ist daran verwunderlich? Ein Pantograph wird bei längerem Betrieb normalerweise heiss, nicht kalt. Mit Reibungswärme und Funkenzug gibt es genügend Gründe dafür, und wie beim Vorbild empfiehlt es sich auch bei der Modellbahn, auf den richtigen Zick-Zack der Fahrleitung zu achten.


    Empedokles

  • Das Problem ist bei dünnerer Materialstärke, dass der Panto schmelzen kann. Und dann wäre das Dach ggfs beschädigt. Dies wäre durchaus auch vorbildgerecht, hat es im Original auch schon mal gegeben, nämlich bei den Weltrekordfahrten in den 1950er Jahren in Frankreich. Deswegen wurden damals die Pantos ausgetauscht gegen eine etwas robustere Bauart.

  • Modellpantographen bestehen bestimmt nicht aus Lötzinn. Somit schmelzen sie sicher nicht davon.


    Die Stromabnehmer bestehen meist aus Stahldraht und Gussteilen. Durch Reibung und Funkenflug sollte keine so grosse Hitze entstehen, dass diese Teile davonschmelzen. Bei ordentlichen Kurzschlüssen kann es natürlich zu Verschmelzungen kommen.

  • Zitat von "SNCB"


    2.) Bei E 41 von Roco auf großer Anlage mit superfeinem Stromabnehmer nach ein paar Runden: mein Kollege verbrennt sich die Finger bei Oberleitungsbetrieb, der Stromabnehmer ist richtig heiss !! :lol:


    Dazu stellt sich mir die Frage ob der heisse Stromabnehmer nicht gleich durch das Plastikdach der Roco Lok schmilzt. :D:D

  • Für alle, die Ihre BLS-Loks der alten Generation mit dem schmalen Panto 527 (oder Sommerfeldt 825) nachrüsten wollen: Wenn man Wert auf möglichst genaue Nachbildung des Originals legt, ist die Umrüstung durch den Austausch der breiten duch die schmalen Pantos nicht getan: Die BLS hat an den Pantos der Baureihen Ae 4/4, Ae 8/8 und Re 4/4 keine Federschutzkappe (siehe auch div. Bilder bei http://www.railfaneurope.net/pix_frameset.html. Bei den Pantos 525 lassen sich die Federkappen einfach abziehen, bei den 527 nicht, die sind duch die Verbindungstraversen der Isolatorenträger fixiert. Rausschneiden geht nicht - also muss man sich mit sanfter Gewalt behelfen:


    Auf einer Seite an der Aussenseite der Tragisolatoren wird der breit gequetschte (und damit fixierte) Metallstab, der als Verbindungsträger dient, vorsichtig (!) mit einer Flachzange so bearbeitet, das die Quetschung schmäler wird und der Stab sich von der anderen Seite her herausziehen lässt. Dabei verdrehen sich die Seitenteile mit den Isolatoren und den Füsschen gerne, also Vorsicht! Den Stab soweit herausziehen, dass man die Federkappe etwas anheben kann und dann unter der Federkappe wieder durchfädeln unn durch das Loch im Pantorahmen und in den Tragisolatoren stecken. Anschliessend mit der Flachzange wieder auf der Aussenseite breitquetschen (evt. tut es auch ein winziger Tropfen Sekundenkleber). Hat man den zweiten Stab auf die gleiche Weise entfernt, fält die Federkappe von alleine ab.


    Ich hoffe, die Bescheibung war verständlich - Fotos hab ich leider keine. Wichtig ist, vorsichtig zu arbeiten und nicht mit Gewalt an den Haltestäben ziehen, die schmalen Pantos sind halt doch empfindlicher....




    Gruss Rüdiger (der jetzt weitere 527 bei HAG bestellt.....)

  • Mit Reibungswärme und Funkenzug gibt es genügend Gründe dafür


    Reibungswärme dürfte nur einen kleinen Teil zur Erhitzung beitragen. Weit kritischer dürften die ohmschen Übergangswiderstände zwischen Oberleitung und Schleifstück und an den einzelnen Pantogelenken sein.
    Ich fahre nicht mit Oberleitung, darum kann ich leider keine Versuche anstellen. Ich würde aber einmal versuchen, eine dünne Litze direkt am Schleifstück anzulöten. Damit hat es dann nur noch den Übergangswiderstand Oberleitung/Schleifstück und alle anderen Übergangswiderstände sind überbrückt. So lässt sich dann vielleicht der kritische Bereich einschränken.
    Einmotorige Loks brauchen erfahrungsgemäss 250mA (Lokfahrt) bis 1A (Lok mit angehängtem Zug). Übergangswiderstände von 1Ohm oder höher betrachte ich als durchaus realistisch. Die darin verheizte Leistung kann das Schleifstück natürlich dann stark erhitzen.


    Ich hatte da einmal ein Negativerlebnis, als an einem alten, angelaufenen Netzstecker nach ca. einer Stunde Betrieb ganau aus diesem Grund die Thermoplastschalenhälften plötzlich wie warme Schokolade wegzufliessen angefangen haben.


    Freundliche grüsse
    Richard

    Bei meinen Beiträgen im Forum wende ich grundsätzlich die Enten-Taktik an. Über der Wasseroberfläche: Aufmerksam beobachten, kühlen Kopf und Ruhe bewahren. Unter der Wasseroberfläche: Kräftig treten. Wenn's brenzlig wird: Blitzschnell abtauchen.

  • Besser, wenn Ihr (@ Richard) meinen zitierten Beitrag nicht zu wichtig nehmt: Er war ja nur Antwort auf andere (m.E. hypothetische) Statements.
    Meiner Bahn ist bisher nur die Schmelzsicherung eines Transformator-Reglers durchgeschmolzen, aber in Jahrzehnten noch nichts anderes.


    Empedokles

  • Zitat

    Die BLS hat an den Pantos der Baureihen Ae 4/4, Ae 8/8 und Re 4/4 keine Federschutzkappe

    Das ist nicht ganz richtig.... die Ae 4/4 und Ae 8/8 hatten die Dinger bis mitte der 60er Jahre drauf. Im Archiv 12 von Claude Jeanmaire sind zahlreiche Bilder davon zu finden.


    Gruss Dumeng

  • Ok, machen wir es für die ganz Genauen: Die Ae 4/4 hatten ab IBN bis zum Umbau auf BBC-Standard-Pantos (bzw. der Verlegung des Antriebs vom Dach in den Maschinenraum) tatsächlich Federschutzkappen. Da die einzigen Maschinen, die nach 1965 noch dem Ursprungszustand entsprachen, die Nummern 257 und 258 sind - und die Nummern 251-256 vor der Anpassung in den 60er Jahren teilweise heftigst von der von HAG hergestellten Version abwichen, würde das von Dumeng gesagte für beide Maschinen in der Zeit von der IBN 1955 bis zum Umbau 1963 zutreffen.


    Die Ae 8/8 hatten bis etwa 1966 tatsächlich Federschutzkappen - zumindest die 271-273. Da die 274-275 aus jeweils 2 Ae 4/4 um 1964-1966 zusammengebaut wurden und dabei der Senkantrieb in den Maschinenraum wanderte, hatten diese nie solche Schutzkappen.


    Re 4/4 hatten nie welche, deren Panthos wurden schon seit 1964 vom Maschinenraum aus angetrieben.




    Hoffe, alle Klarheiten beseitigt zu haben - die Ae 6/8 und Ce 4/4 haben die Schutzkappen übrigens bei einem fälligen Tausch der ursprünglichen SAAS-Panthos gegen solche von BBC auch verloren.....