Seit neuestem stellt ESU auf seiner Homepage ein Firmwareupdate zur Verfügung, womit man den Lopi V2 nochmals weiterentwickeln kann. (Die Voraussetzung für diese Weiterentwicklung ist, dass man einen ESU-Lokprogrammer hat.)
Wenn diese Voraussetzung erfüllt ist, ist das Updaten jedoch kinderleicht.
In dieser neuesten Konfiguration kann der Decoder im Analogbetrieb (AC oder DC) die Schienenspannung direkt an den Motor weitergeben; die Ansteuerung des Motors über die Pulsweitenmodulation entfällt. Mit anderen Worten: Eine mit diesem Decoder ausgerüstete Lok verhält sich nun nicht nur unter AC wie eine AC-Lok, sondern vor allem auch unter DC (das ist meines Wissens erstmals so!) wie eine normale DC-Lok – und ist eben gleichwohl digitalisiert. Sie beherrscht damit AC, DC sowie Motorola und DCC vollumfänglich.
Mit dieser Weiterentwicklung ist eigentlich der von mir angeregte DC-Blindstecker voll und ganz überflüssig gemacht worden. Das ist ausgezeichnet, denn mit diesem Lokpiloten geht die Richtung offensichtlich wirklich dahin, dass am Ende tatsächlich „einer für alle“ Stromarten passt – wie es in einem Werbesatz bei ESU heisst.
Einzig das Licht bereitet bei meiner Testlok (Re 460 mit dem etwas komplizierteren Lichtwechsel 3 zu 1) noch etwas Probleme: Sowohl im AC- wie auch im DC-Modus flackert es (Überlastschutz), obwohl ich die entsprechenden CVs bereits schon so konfiguriert habe, dass sie eigentlich – laut den Angaben von ESU zu diesem Update – nicht mehr flackern dürften. (Unter Motorola und DCC flackern sie selbstverständlich nicht.)
Vermutlich würden sie bei einer anderen Lok (z.B. Re 4/4 oder Re 6/6) mit weniger Birnchen auch nicht flackern. Aber vielleicht kommt in Bälde ja nochmals ein weiteres Update oder gerade der Lopi V3 heraus, der das Flackern bei der 460er dann auch nicht mehr kennt.
Wie auch immer - die Richtung stimmt!
Am Ende ist es also doch möglich, eine einzige Konfiguration für alle Stromsysteme anzubieten und das Normen- und Einbauchaos – wie solches von mir schon bezeichnet wurde – einzugrenzen.
Wenn ESU dann dermaleinst noch einen Stützkondensator anbieten würde, damit die leidigen Stromunterbrüche auch kein Thema mehr wären, dann wären eigentlich alle mir bekannten und meines Erachtens wesentlichen Wünsche erfüllt.
Super ESU! Vielen Dank!
Weiter so!
Stefan Burkhard