Nehmt es mir bitte nicht übel, aber ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass hier «Metallfetischisten» (HAG) gegen «Plasteverteidiger» (Anti HAG) gegenseitig recht unkontrolliert ihren überflüssig aufgekochten Dampf aus dem Kessel lassen.
Ihr nehmt jeweils Nicklichkeiten pro oder contra des Einen, um damit die Über- oder Unterlegenheit ggü. dem Anderen «nachzuweisen».
Das ist doch Käse!
Mit steht es nicht an, hier über HAGs Produkt zu urteilen. Ebensowenig werde ich mich dann auch über jenes von Piko äussern. Ausser der allgemeinenen Anmerkung, dass beide Produkte ihre Schwächen haben. (Wie übrigens fast jedes Stück Modellbahn – auch die eigenen! :S).
Allerdings halte ich das Argument «Metall ist gut, Plaste ist Mist» für arg überzogen. Richtiges Metall, aus Blechen oder dem Vollen erzeugt, hat vielleicht einen eigenen Qualitätswert. Sicher aber nicht Zinkdruckguss. Und dazu bedarf es nichtmal der sattsam bekannten Problematiken Zinkkorrosion und Zinkpest. Auf der anderen Seite existieren wunderbare Polymer-Werkstoffe, mit denen sich Lösungen ergeben, die mit Z410 nicht oder nur zu wirklich unwirtschaftlichen Kosten erreichbar wären.
Ich halte eine pragmatische Einstellung zur Werkstoffauswahl da für wesentlich zielführender!
Welches Produkt am Ende erfolgreicher ist, ist für den Kunden erstmal zweitrangig. Zu wünschen ist freilich beiden Herstellern, dass sie Ihr Projekt mit einem Überschuss abschliessen können.
Ihr wettert doch auch nicht darüber, dass in euren Töf inzwischen soviel Plaste statt Metall verbaut ist! Und da wird keine Grenze gezogen zwischen Kleinwagen und Luxusautos! Wer schon mal die Erfahrung mit einem abgetretenen Aussenspiegel gemacht hat, der hält evtl. nicht mehr viel von Metall-Druckgussteilen.
Und viel Spass auch beim Platznehmen auf den Alcantara-«Leder» Sitzbezügen …
(Gut, da ist der Sitzkomfort wirklich besser als auf einem Kettenhemd :))