Fantasie-Umbau in mehreren Akten

  • Bereits 4 Jahre später, also 1969, war die Kapazitätsgrenze erreicht. Da aufgrund der Steigung zwischen Boswil/Bünzen und Kallern, bei gleichzeitiger Beibehaltung der schwachbrüstigen Am 4/4, kein zweiter Personenwagen angehängt werden konnte und ausserdem das Verkehrsaufkommen auf dem genannten Seitenast wegen der Schliessung der Strohutfabrik 'Roland Hausin GmbH' stark einbrach, wurde dieses Teilstück auf den Fahrplanwechsel 1970, am 10. Dezember 1969 stillgelegt. Damit konnte fortan auf eletkrische Traktion umgestellt werden.


    Stimmt ja fast alles, aber die Strohhutfabrik wurde nicht geschlossen sondern verlegt, nämlich nach Grottenschwil - und das liegt im Reusstal und somit nicht mehr an der gleichen Bahnlinie (eigentlich hat es da in der Gegend ja gar keine Geleise mehr ...). ;););)

    cu Roland


    Don't feed the trolls! (und ich mache es halt trotzdem ...) :D

  • Herzlichen Dank für die ausführliche Beschreibung bisher unbekannter Fakten der schweizerischen Eisenbahngeschichte. Nur der Fahrzeugstatistiker in mir ist etwas verwirrt. Roland schreibt zuerst von einer Am 4/4 11468 'Lenzburg', ein paar Zeilen weiter unten von einer Am 6/6 'Lenzburg' und Günther gar von einer Ae 4/4. Gibt es amtliche Unterlagen zur richtigen Fahrzeug-Bezeichnung?


    Hermann

  • Herzlichen Dank für die ausführliche Beschreibung bisher unbekannter Fakten der schweizerischen Eisenbahngeschichte. Nur der Fahrzeugstatistiker in mir ist etwas verwirrt. Roland schreibt zuerst von einer Am 4/4 11468 'Lenzburg', ein paar Zeilen weiter unten von einer Am 6/6 'Lenzburg' und Günther gar von einer Ae 4/4. Gibt es amtliche Unterlagen zur richtigen Fahrzeug-Bezeichnung?

    Scharf beobachtet, Hermann! Richtig wäre natürlich Am 4/4. Roger muss man das halt nachsehen, seine Welt ist dermassen auf die Ae 6/6 ausgerichtet, dass es zwar noch für ein M gereicht hat, dann aber der Gedanke an die Ae 6/6 schon wieder stärker war :D Bei Günther muss man schon froh sein, dass er Ae 4/4 nicht mit grossem E geschrieben hat ;) (kleine Anspielung auf diesen Beitrag)


    Gruss
    Mario

  • Roger muss man das halt nachsehen, seine Welt ist dermassen auf die Ae 6/6 ausgerichtet, dass es zwar noch für ein M gereicht hat, dann aber der Gedanke an die Ae 6/6 schon wieder stärker war :D


    Genau so ist's Mario! Das hätte ich nicht besser erklären können. ^^


    @Hermann, immerhin konnte ich den aufgezeigten Fehler noch korrigieren - nicht, dass mal Historiker, die in 10000 Jahren meinen versteinerten Computer ausgraben, ins Grübeln kommen :D

    Wer Wind sät, wird Sturm ernten.


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  • Und nachdem ich heute noch ein bisschen im Archiv gekramt habe, ist mir tatsächlich ein Bild einer Am 4/4-Doppeltraktion in die Hände gefallen, die ich als Kind 1967 aufgenommen habe. Damals halt noch schwarzweiss:

    Das Bild zeigt eine seltene Aufnahme in Doppeltraktion auf der Steilrampe nach Kallern. Ausser dem obligaten Steuerwagen war noch ein zweiachsicher, mit Stroh beladener Güterwagen für die Strohutfabrik 'Hausin' angehängt, was eine zweite Lok bedingte - die Am 4/4 waren wirklich sehr schwach :D


    Mit moderner Fluxkompensator-Technik konnte ich das Bild nachbearbeiten und computeranimiert von einem anderen virtuellen Blickwinkel darstellen:



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  • Lieber Roger - hast Du schon mal darüber nachgedacht, dass man für fortdauernde Schwindelei die Ewigkeit in der Hölle verbringen muss?!? ;):D
    (wo es nach übereinstimmenden Ausagen aber die weitaus schöneren Mädchen hat) :rolleyes:

  • Hallo Roger


    Sieht beeindruckend aus, so eine Doppeltraktion.
    Sind das die ersten Exemplare der anlaufenden Kleinserienproduktion?


    Freundliche Grüsse


    Richard

    Bei meinen Beiträgen im Forum wende ich grundsätzlich die Enten-Taktik an. Über der Wasseroberfläche: Aufmerksam beobachten, kühlen Kopf und Ruhe bewahren. Unter der Wasseroberfläche: Kräftig treten. Wenn's brenzlig wird: Blitzschnell abtauchen.

  • Sind das die ersten Exemplare der anlaufenden Kleinserienproduktion?

    Leider nicht, Richard: Es sind die LETZTEN Exemplare der ABGESCHLOSSENEN Kleinserienproduktion :( Und wie du weisst, kann ich die Doppeltraktion schon nicht mehr nachstellen, weil die 'Vevey' verschenkt wurde.

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  • Naja: Eine Doppeltraktion ist ja nicht mehr nötig, da kein Stroh mehr nach Kallern befördert werden muss, weil ja die Strohutfabrik 'Hausin' nach Obfelden dislozierte. Dort werden ja auch jetzt Waldkatzenfellmützen produziert, nachdem Strohüte nicht mehr in sind... :mrgreen:

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  • ...und Obfelden grosstraktionstechnisch "terra incognita" ist. Böse Zungen sagen einfach "Pampa" dazu. :D


    Derjenige welcher das sagt hat nun wirklich keine Ahnung von Botanik, sozusagen ein eisenbahntechnischer Tiefflieger! :D:D:D:D Also bahntechnisch nix Pampa!


    Nein, im Ernst - Obfelden hat zwar keinen Bahnhof (und auch kein Anschlussgeleise), aber das S9 Linie Affoltern a/A - Mettmenstetten (-Zug) führt über Obfelder Gemeindegebiet. Was meinst Du weshalb wohl auch eine Re 450 (101-1) mit dem schönen Wappen der ARO (Autonome Republik Obfelden) auf dem S-Bahnnetz herumkurvt? Meines Wissens bezeichnen die SBB nur Loks mit Ortsnamen wenn sie auch Bahngeleise haben.


    Bevor diese Lok in Betrieb genommen wurde, haben die SBB einen Tieflader damit beladen und die Lok bei uns auf dem Schulhausplatz für die Besichtigung aufgestellt. DAS nennt sich Service (und Respekt vor einer der bedeutendsten Säuliämter Gemeinden) ;););)

    cu Roland


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  • Aha: zum Beispiel Appenzell Innerrhoden.... :rolleyes:


    Klassisches Eigengoal! Da hat einer in der Geometrie auch gefehlt! Seit wann heisst das Städtchen Appenzell denn "Appenzell Innerrhoden"? (Ausserrhoden wäre übrigens noch besser gewesen .... ;) )

    cu Roland


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  • Ich will mich in Eure Diskussion über Bahnanschlüsse bzw. weisse Flecken auf Landkarten nicht einmischen, aber es erinnert mich an eine Situation vor etwas mehr als 20 Jahren in Berlin.


    Die Stadt war damals noch geteilt in Berlin Hauptstadt der DDR und das fast doppelt so grosse Westberlin (Schreibweisen hier entsprechen dem DDR-Duktus). Auf den "DDR"-Plänen für Bahn, S- und U-Bahn wurde allmählich Berlin(West) zwischen "DDR" (links) und Ostberlin (rechts) zur weissen Fläche (ungefähr so wie man Nord-Grönland darstellen würde) um im Endstadium (Mitte der 80er Jahre - siehe leider sehr kleines Bild) so weit zusammengedrückt zu werden, dass wenige Millimeter zur Darstellung reichten.



    Nicht dass zum Schluss auch noch entsprechende Karten mit fehlenden Kantonen oder Orten der Schweiz aufgelegt werden . . . :):D