Hallo zusammen
Als stolzer Besitzer einer HAG Swiss Express (dank Haftreifen jetzt mit Zugkraft - siehe anderen Thread) wollte ich die Lok nun vernünftig digitalisieren (M-6080 raus, Motorumbau und LOPI 3 rein). Aus Zufall/Instinkt habe ich mal nachgeschaut, wie der Swiss-Express damals wirklich verkehrte (auch ob ich für meinen bestehenden Zug noch einen 2. Endwagen bräuchte). Bei Wikipedia bin ich schnell fündig geworden, dass der Zug nur einen Schlusswagen hatte und die ganze Einheit Zug+Lok immer in einer bestimmten Reihenfolge/Ausrichtung verkehrte. (http://de.wikipedia.org/wiki/Swiss_Express) Ich habe mir einen Abend lang die Bilder aus den 70er und 80er Jahre angeschaut (im Internet und in Bildbänden) und keine Ausnahme von dieser Anordnung entdeckt. Zusammengefasst heisst das:
Der Zug fuhr immer in der gleichen Konstellation mit seinen 14 Wagen (dabei war nur der Endwagen in Richtung Zürich), also:
- Zürich -> Bern war: Schlusswagen am Ende - andere Wagen - Lok (Panto hinten)
- Bern -> Zürich war: Lok (Panto nun vorne) - Schlusswagen - andere Wagen.
-> Will man also den Zug im Sinne des Erfinders (= mit Schlusswagen hinten) einsetzen, muss die HAG-Lok ebenfalls mit Panto hinten (=rückwärts) fahren, um vorbildrichtig zu sein.
Das stellt mich jedoch vor ein anderes Problem: Die HAG-Loks haben normalerweise Vorzugsrichtung (="vorne") beim Führerstand 1. Bei der Re 4/4 II Swiss Express ist dies die Seite mit dem Pantographen (wie eigentlich üblich).
MIt anderen Worten:
- Bei Zug vorwärts müsste die Lok rückwärts fahren.
- Bei Zug rückwärts müsste die Lok vorwärts fahren.
Da prinzipiell alle HAG-Loks die Seite 1 / Panto vorne als Vorzugsrichtung haben, wäre die Swiss Express in meine Sammlung die einzige Ausnahme.
Ich erwäge in diesem Fall, den LOPI 3 so einzubauen, dass die Vorderseite - wie üblich - die Pantoseite ist; praktisch wird jedoch nur die Mehrfachtraktionsadresse rückwärts (= Consist adress = CV19>129) angewendet.
Die Alternativen wären einfach:
a) die Lok umdrehen (= vorbildwidrig und jetzt wo ich's weiss, würde es mich stören)
b) die "Vorderseite" der Lok beim LOPI verkehrt einzubauen (das würde bei Einzelfahrt wieder das Konzept der Vorderseite mit Panto/Kamin durchbrechen).
c) den Verband mit Endwagen vorne, also Richtung Zürich, fahren lassen (irgendwie komisch).
Falls es andere clevere Ideen gibt, bin ich sehr interessiert. Ich kann mir kaum vorstellen, dass ich als Erster auf diese Thematik gestossen bin.
In einem Buch (habe den Titel gerade nicht bei der Hand) bin ich auf die Begründung für die Lokrichtung gestossen: Die Loks wurden alle in die gleiche Richtung gedreht, dass bei einer allfälligen Doppeltraktion der Panto-Abstand sich automatisch ergeben hätte. Für den Moba natürlich genau falschrum
Übrigens gehe ich davon aus, dass auch beim Swiss-Express die 3+1 Beleuchtung zur Anwendung kommt. (?)
Christian