Die Krux der Sondermodelle

  • Wie nicht anders zu erwarten, war das Thema Sondermodelle am gestrigen Abend nicht vermeidbar. Teils mit viel Engagement und Leidenschaft wurden die eigenen Bedürfnisse herausgestrichen. Im Gespräch mit verschiedenen Mitgliedern zeichnete sich eine enorme Bandbreite an Wünschen ab. Beginnend von, würde ich im Leben nie kaufen, bis, warum gibt es dieses Modell immer noch nicht.


    Soweit ich es mitbekommen habe, ist man in diesem Bereich noch weit entfernt von funktionierenden Konzepten und genauen Vorstellungen wie was in der Praxis umgesetzt werden soll, speziell bei Modellen die ein konkretes Vorbild haben.


    Am einfachsten will ich es an Beispielen mit der Ae 6/6 darstellen. Sorry Roland, mit dieser Lok ist es eben bubieinfach. ;)


    Folgende hypothetische Annahme, Roger fehlen noch 47 Nummern Ae 6/6. HAG hat im Moment noch etwa 500 Gehäuse an Lager, so lässt sich also problemlos eine 10er Serie jeder Lok in Ursprungsausführung mit panzergrauem Dach herstellen. HAG nimmt das Risiko auf sich und legt die Modelle in Eigenregie auf, mit dem Ziel die Modelle innerhalb von einem Jahr zu verkaufen. Ergibt jeden Monat vier verschiedene Nummern Ae 6/6. Roger hat nun Pech, so etwas wird ihn unweigerlich finanziell in die Knie zwingen. Sammler die Modelle regional, Kanton oder Ortsbezogen sammeln könnten durchaus zufrieden sein. Eine grössere Masse an Sammlern wird individuell angesprochen sein.Für HAG dürfte eine 500er Serie eine gute Grösse darstellen. Damit ist genau eine Variante jeder Nummer abgedeckt, es ist also immer noch eine Vielzahl an Weiteren offen und machbar.


    Ich denke in diesem Bereich sollten sich die am stärksten involvierten Mitglieder bei Gelegenheit mit der HAG Crew zusammensetzen und nach einer für alle Seiten tragbaren Lösung suchen.



    Im Bereich Modellflugzeuge stecke ich momentan in einer solchen Sonderserien Falle. Für sogenannte Flotten Sammler werden pro Monat bis zu fünf Modelle mit unterschiedlichen Registrierungen pro Airline aufgelegt. Will man nichts verpassen, muss man sofort kaufen, die Serien sind sehr klein, die Nachfrage oft kaum abzuschätzen. Ende Jahr muss ich Bilanz ziehen, im gleichen Stil geht es schlicht nicht mehr weiter. Mein Budget ist mittlerweile bis ans äusserste strapaziert. Das ein kleines Anschauungsobjekt aus der Praxis.

  • Erwin, Mario hat Recht: die Lok 11483 muss man doppelt zählen, da es davon zwei 'Ursprungsversionen' gibt: Die ursprüngliche 'Porrentruy' wurde ja später in die ebenso ursprüngliche 'Jura' umgezeichnet. Dank Mario muss ich mich nun mit 121 Stück herumschlagen. :mrgreen:

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  • Thomas,


    Die Ursprungsausführung ist nicht mit dem Ablieferungszustand gleichzusetzen, zumindest nicht bei Roger, er liebt seine panzergrauen Dächer heiss und innig. Ich bin mir nicht einmal sicher ob er sogar etwas gegen die Falschfahrlampe hat. Merke, Modellbähnler sind etwas eigen. :D

  • Ja, Thomas, Du hast natürlich Recht. 'Ursprungsversion' darfst Du nicht so eng sehen. Damit ist gemeint: vor der roten Umlackierung und Anbringen des UIC-Gedöns. Mit silbernem Dach ist es die 'Ursprungsversion in fabrikneuem Zustand' :D


    Erwin war wieder mal schneller. Ausserdem bezieht sich die 'Ursprungsversion' auch auf das HAG-Modell. Also so wie HAG die Ae 6/6 ursprünglich umgesetzt hat.

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  • Bei der Ablieferung hiess die 11427 "Stadt Bern" provisorisch "Genf"!

    Ja, ich weiss. Aber auf solche Feinheiten kann man getrost verzichten. Andernfalls kann man ja auch noch ins Feld führen, dass die Ae 6/6-Prototypen ganz zu Beginn noch gar keine Wappen dran hatten.


    Aber kehren wir nun zum Thma zurück:


    Beim Aushandeln des Vertrags mit HAG betreffend Sonderserien, rechnete ich Herrn Gahler vor, dass sich ein Versprechen auf Exklusivität ganz bestimmt nicht negativ auf die Serien-Eigenproduktion auswirkt. Wieder das Beispiel Ae 6/6: Ich wollte sicherstellen, dass meine Versionen nachher von HAG nicht wieder nachgefertigt würden. Dabei war es keinesfalls meine Absicht, dass ich irgenwelche Wappen per se für alle Zeiten sperren wollte. Eine sich deutlich unterscheidende Variante wollte ich HAG immer zugestehen. Sehen wir mal, welche Auswirkungen es gehabt hätte: Mein Wunsch war eine Lok im Zustand Epoche IVa, also die klassische HAG-Variante in Grün, ohne Gedöns, mit panzergrauem Dach. Schon allein mit diesem Wappen hätte HAG eine Ablieferungsversion mit Silberdach, eine UIC-Gedöns-Variante, und allenfalls dieselbe Lok noch in Rot oder in der Cargo-Livree herausgeben können. Und dies bei 121 Maschinen. Bis alle Varianten ausgeschöpt gewesen wären, wäre die Gussmodellform längst überholt. Ich sehe eh nicht ein, wieso man Neuauflagen vorbestehender Versionen herausgibt, wo doch noch so viele Varianten gar nie verwirklicht wurden.


    Mehr oder weniger aktuelles Beispiel ist die Re 6/6 'Villeneuve': Vor einigen Jahren bot ein westschweizer Modellbahnklub jede erdenkliche Version dieser Lok an. Auch wenn inzwischen der eine oder andere, diese Lok sucht, weil er erst später davon wusste, ist die Möglichkeit intakt, mit etwas Geduld, eines der vorhandenen Exemplare zu erjagen. Jenen, denen damals dieses Wappen aufgrund regionaler Verbundenheit am Herzen gelegen war, deckten sich entsprechend ein. Warum man bei HAG genau diese Version als Neuheit ankündigte, finde ich nicht sehr gescheit, da ein Grossteil, derer, denen es auf das Wappen ankommt (was längst nicht bei jedem Modellbahner der Fall ist) bereits bedient ist. Klüger wäre es meines Erachtens, eine völlig neue Region anzuzapfen, wo die örtlichen Modellbahner, sowie die Wappensammler auf ihre Kosten kommen - von jenen ganz zu schweigen, denen es überhaupt nicht darauf ankommt.
    Warum nun genau die 'Villeneuve' nochmals ins Visier geraten ist, kann ich mir nur so denken, dass ein Zuspätgekommener beim Vertreter lang genug vorgejammert hat, die Maschine verpasst zu haben. Betriebswirtschaftlich logisch ist es aber nicht, genau auf diesen zu hören. 8)

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  • Mit welcher Firma hast du eigentlich diese Vereinbarung getroffen? Ich nehme mal schwer an mit der HAG AG. Gilt diese nun auch für die HAG GmbH, welche von der HAG AG die restlichen Rohgehäuse übernommen hat?

  • Eine sehr berechtigte Frage - ich bin gespannt auf Rogers Antwort. ;)


    Rechtlich ist der Fall eigentlich klar: Es handelt sich um zwei völlig verschiedene juristische Personen. Wenn also die GmbH nicht explizit bisherige Vereinbarungen von Dritten mit der AG für sich als verbindlich erklärt, braucht sie sich nicht darum zu kümmern. So gesehen kommen grundsätzlich Neuauflagen sämtlicher je produzierten Sondermodelle in Frage, soweit dem keine Markenrechte entgegenstehen und soweit die Bestandteile noch vorhanden sind. Viel Spass!


    Wenn man es positiv sehen will, liessen sich theoretisch auch früher "verunglückte" Modelle so nochmals verbessert auflegen. Ich denke zB an die Ae 6/6 11435 "Ville de Fribourg", bei der die Ziffern neu im richtigen Abstand zueinander gedruckt wären. Aber wie Roger frage ich mich, ob überhaupt ein Bedarf nach solchen Aufgüssen besteht - auch mir scheint es gescheiter, noch nicht berücksichtigte Betriebsnummern herauszubringen.

    Mit Forumistengruss, Stefan

    _____________________________


    "Die HAG Jünger sind auf dem gleichen Niveau wie die Märklin Fundamentalisten angelangt, für alles wird die passende Ausrede und Erklärung gesucht warum gerade jetzt wieder ein Fehler entschuldbar ist."

    (Heutiger "HAG-Apostel" am 25.12.2013.)

  • Mit welcher Firma hast du eigentlich diese Vereinbarung getroffen? Ich nehme mal schwer an mit der HAG AG. Gilt diese nun auch für die HAG GmbH, welche von der HAG AG die restlichen Rohgehäuse übernommen hat?


    Die Vertragssituation hatte Roger auch in den Raum gestellt. Für mich war aber die Antwort von Adolf Schoch nicht ganz eindeutig. Er hatte da, glaube ich, eine Zwischenfrage beantwortet und so etwas den Faden verloren ...), einerseits meinte er, dass sie sich an die abgeschlossenen Verträge halten würden, andererseits meinte er aber auch, dass sie jetzt auf der grünen Wiese beginnen würden und sich kaum vorschreiben lassen, was sie produzieren dürfen und was nicht. Für mich also eindeutig zweideutig ...


    Ich denke, die Vertrags-Eigentümer wären wohl gut beraten, die GmbH über ihre Exklusiv-Verträge zu informieren.

    cu Roland


    Don't feed the trolls! (und ich mache es halt trotzdem ...) :D

  • Sinn und Zweck der GmbH dürfte es ja sicher sein, die Firma von allen Altlasten zu befreien. Und dazu zählen aus meiner Sicht sicher auch diese Verträge. Nicht, dass man sich nicht daran halten möchte (das unterstelle ich Hag nicht), aber man weiss dann, mit wem man welche Verträge abgeschlossen hat und es kommt nicht plötzlich wieder irgend eine Altlast von der nur wenige gewusst haben zum Vorschein.

  • Ich habe ihn betreffend Fantasiemodellen, insbesondere der Ae 6/6 1291 "Schweiz" in Grün angesprochen, da hier ja auch eine Neuauflage in einer anderen Variante für einige nicht genehm wäre. Er meine dazu, das er es schlicht nicht sagen könne.


    Ich denke mir, das er zwar rechtlich dürfte aber es eher nicht macht. Ich denke in dieser Sache ist letztlich das gute im Menschen gefragt, und davon sehe ich bei ihm genug. Ich denke aber auch, das sich die "neue" Hag Modelleisenbahn GmbH das recht herausnimmt, alle Modelle die ein reales Vorbild haben oder hatten zu Produzieren oder neu Aufzulegen.


    Ansonsten könnte sich die bisherigen Initianten von Sondermodellen sich mal mit Adolf Schoch zusammen zu setzen und dies ev. Vertraglich zu regeln. Ich persönlich denke, das da beim Schutz von Fantasiemodellen eher etwas erreicht werden kann als bei welchen mit realem Vorbild.



    Grüsse


    Mike

    Fahre und Sammle SBB, BLS, SOB und DB in AC, bevorzugt von Märklin und Hag.


    NORDSEE IST MORDSEE!

  • Am einfachsten will ich es an Beispielen mit der Ae 6/6 darstellen. Sorry Roland, mit dieser Lok ist es eben bubieinfach. ;)


    Ja - bei einem so simplen Modell, wo nur gerade das Wappen und die Ziffern geändert werden müssen, ist das schon verständlich - da habe ich doch nur ein müdes Lächeln übrig ... ;) ;)


    Aber ernsthaft, ich denke, es kann nicht einfach alles was nicht der Standard-Produktionspalette entspricht einfach als Sondermodell zusammengefasst werden (vielleicht schon, aber dann gibt es noch Untergruppen). Hier gibt es m.E. doch noch ein paar Unterschiede. Ich versuche mal diese aufzulisten (sorry, wenn es nicht ganz gelingen sollte):


    - die regulären Modelle sind ja klar. Das sind die, welche Hag offiziell im Verkaufskatalog anbietet. Dies können Modelle von real verkehrenden Loks sein, aber auch "realitäts-nahe" Fantasie Versionen (Beispiel die ursprüngliche geplante Gold Re 460)


    - dann haben wir die Ereignis-Loks von Hag. Darunter zu verstehen wären Loks die für ein bestimmtes Ereignis von Hag produziert werden/wurden. Ich meine hier Loks wie die TdoT oder die Weihnachtsloks (die meist aber nur mehr eine "Resteverwertung mit anderem Design" waren). Vielleicht gehör(t)en auch die Hag-Reisen Loks hier hinein


    Jetzt kommt ein Schnitt zu den sogenannten Kundenauftrags-Loks, also Loks die von jemandem in Auftrag gegeben worden sind, sei das ein Fachhändler oder ein Privater:


    - also kommen jetzt die Kleinserien regulärer Loks, wie z.B. die Ae 6/6 Welle von Roger, Reto, Christoph, Peter - wie auch "unsere" Re 460 Franches-Montagne,


    - die nächste Gruppe stellen für mich die effektiven Werbe-Loks dar, d.h. Loks die von Privaten oder Firmen in Auftrag gegeben wurden mit klarem Werbezweck. Dazu zähle ich Loks wie Netstal, Mepha Pharma, FSS, Zimba, Matro, Kolibri, Bako oder die kommende Aarlan


    - die nächste Gruppe sind die Farbvarianten-Serien, also einerseits die Goldloks von Andi, andererseits die ganzen Versionen von Loktypen-Serien, die es in Realität aber gar nicht gegeben hat, angefangen von den TEE über Rheingold, Cargo, Dispo, Nina bis hin zu den schwarzen, aber auch die ehemaligen "Feierabend-Modelle", vielleicht sogar noch die braun/blau/roten Ae 8/8


    - die Abgrenzung zu den reinen Fantasie-Loks ist hier jetzt aber schon etwas schwierig. Hier subsummiere ich die BLS Farb-Varianten und auch die Golden Pass II mit allen Varianten von Andi, auch das Doppelset weiss/schwarz (am oberen Ende), Geburtstags-Loks, die geplante (?) "Döbeli-Lok" (Re 6/6 im DB-Design), genauso wie die diversen Zuba-Tech Loks (am unteren Ende der Skala) etc.


    - ganz zum Schluss kommen noch die Custom Painted Loks, also Loks auf Basis von Hag-Loks, die aber von wirklichen (und auch vermeintlichen) Künstlern umgespritzt worden sind.


    Schwierigkeiten bereitet mir die Zuordnung einzelner Modelle, die fallen irgendwie durchs Raster wie z.B. die Re 6/6 700 Jahre Schweiz (Rotschnauze), so Loks wie die von Clubs herausgegebenen oder eben Hag-Reisen: sind das nun effektive Werbeloks oder reine Fantasie-Produkte? Wo gehören z.B. die beiden Eyro-Loks hin? Natürlich gibt es auch Abweichungen, wie z.B. die Re 460 TdoT in rot oder mit Sicken. Meine Aufzählung ist sicher nicht abschliessend, aber zumindest mal ein Versuch, die Arten zu gruppieren.



    Noch ein Wort zur Anmerkung von Stefan betreffend SoMo-Hype: auch ich denke, dass der effektive Hype vorüber ist, aber wie Roger sehe ich das nicht so absolut. Wie Figura zeigt, haben fantasielose Modelle wie die jüngsten Serien von Zuba-Tech ihre liebe Mühe abgesetzt zu werden, andererseits besteht eine berechtigte Nachfrage nach den wunderschönen Gold-Loks (da muss ich zwar über meinen Schatten springen, aber da gehören sogar auch die Gold-Ae 6/6 dazu ;( ) oder die Hag-Reisen-Loks dazu. Solche Zuba-Tech-Loks werden es in meinen Augen immer schwerer haben, insbesondere auch deshalb, weil vermehrt die custom painted Loks als Kleinst-Serien (oder fast Unikate) in einer immer besseren Qualität zu einem doch noch erschwinglichen Preis produziert werden können (wenn ich da sehe, was dann online für solche Loks ja bezahlt wird, dann graut es mir fast ...). Natürlich haben diese den "Makel" nicht komplett von Hag produziert worden zu sein, aber schön anzusehen sind sie trotzdem.


    Aus diesen Ueberlegungen rechne ich nicht mehr mit einer grossartigen Flut an weiteren SoMos, vereinzelte werden aber hoffentlich schon noch im Markt auftauchen. Ich denke auch hier kommt jetzt auch Qualität vor Quantität, eine Entwicklung die ich (und vor allem mein Budget ;) ) sicher begrüssen würde... Man darf aber eines ganz klar nicht ausser Acht lassen: All die jüngsten Somo-Serien wurden nicht zuletzt auch deshalb so konzentriert herausgegeben, da es ganz einfach hiess: jetzt oder nie mehr.

    cu Roland


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  • Bleibt man bei der Ae 6/6, so dauert es bei einem Modell pro Jahr, das in Rogers Beuteschema passt, rund 47 oder 48 Jahre bis seine Sammlung komplett ist. Entweder ist er dann so tattrig, dass er mit den letzten Modellen nichts mehr anfangen kann oder er erlebt den Zeitpunkt der letzten Auslieferungen nicht mehr. Mit solchen Zeithorizonten mag es sicher auch die eine oder andere Kleinserie eines Kunden oder Händlers leiden, zumal auch dann mit der gleichen Nummer immer noch viele Varianten möglich sind.


    Da die Ae 6/6 sowieso nächstens verschrottet werden, kräht kein Hahn mehr nach solchen Dingern. :mrgreen: Dieses Thema können wir also abhaken. ;)


    Ich denke zu diesem Thema müssen sich einmal alle Interessierten Gedanken machen, was ihnen wichtig ist und wie eine Lösung die alle Seiten gut bedient aussehen könnte. Am schwierigsten sieht es sicher mit den Modellen die realen Vorbildern nachempfunden sind aus. Hier kann HAG aus Eigeninteressen bestimmt am wenigsten Kompromisse eingehen.

  • Ehrlich gesagt ist es mir inzwischen schnuppe, ob eine meiner Sonderserien-Varianten nochmals aufgelegt wird.... (ein von Hazy Gahler, Modelleisenbahnen AG, Mörschwil, und mir unterschriebenes Zertifikat wird es nie mehr dazu geben). Der einzige Wehmutstropfen wäre einzig, dass jede Wiederauflage eine verpasste Chance ist, eine noch nie gefertigte Variante in die Welt zu setzen. Und Erwin schrieb es bereits: 48 Jahre kann ich nicht warten, um meine Sammlung zu vervollständigen :evil:

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  • Moderationshinweis: Auslagerung interessanter Beiträge aus dem Thread "HAG-Ambassadorenclub" - deshalb hier teilweise Bezugnahmen auf dort. Danke fürs Verständnis.


    Lieber Stefan


    Danke für den Hinweis, es ist richtig, wie ich gerade gesehen habe, dass die Statuten anders lauten. Art. 2 der Statuten lautet: "Der Verein bezweckt die Lancierung und Organisation von Anlässen, Promotionen, Spezialprodukten und übrigen Aktivitäten in Zusammenarbeit mit der Firma HAG Modelleisenbahnen und anderen Modellbahnanbietern bei Bedarf."


    Einige Ungereimtheiten verbleiben für mich aber:
    1. Mitglieder bezahlen Mitgliederbeiträge;
    2. Mitglieder sind (vgl. Art. 4 Vereinsstatuten: "Mitglied mit Stimmberechtigung kann jede natürliche und juristische Person werden, die ein Interesse gemäss dem Vereinszweck unter Artikel 2 hat") Privatpersonen und Ambassador-Fachhändler;
    3. Der Vertrieb aller Ambassador-Modelle erfolgt ausschliesslich über HAG-Fachhändler, die Mitglied des HAG Ambassadorclubs sind;
    4. "Zur Verfolgung des Vereinszweckes verfügt der Verein über die Beiträge der Mitglieder, welche jährlich von der Mitgliederversammlung festgelegt
    werden (Art. 3 Vereinsstatuten).


    Für mich ergibt sich daraus, dass ich als Ambassador-Privatmitglied - zumindest sofern die Mitgliedsbeiträge für Ambassador-Privatmitglieder und Ambassador-Fachhändler gleich hoch angesetzt werden - den Vertrieb via Fachhändler durch die Mitgliedschaftsbeiträge mitfinanzieren müsste.


    Wahrscheinlich werden die Mitgliederbeiträge nicht hoch sein, mich stört auch nicht, wenn der Vereinsvorstand für seine Tätigkeit entschädigt wird, und letztlich soll der Verein seinen Mitgliedern einfach Freude bereiten. Die Kosten der Mitgliedschaft an sich sind für mich deshalb kein zentrales Thema.


    Für mich - der hin und wieder Modelleisenbahnen erwirbt, auch HAG-Modelle, aber an Vereinsaktivitäten und persönlichen Beziehungen zu Händlern weniger interessiert ist, da meine Modelle derzeit eh nur in Vitrinen stehen - wird es aber je länger je mühsamer HAG-Modelle noch zu kaufen:
    1. HAG selber verkauft nicht mehr direkt.
    2. Gewisse Händler/Sammler bestellten in der Vergangenheit Sondermodelle, welche nun kaum verfügbar sind.
    3. Es stehen weitere Sondermodelle und nun auch noch Ambassador-Sondermodelle an, und damit der Zweck von Sondermodellen und Ambassador-Sondermodellen gerechtfertigt wird, sind diese Modelle dann für den "Nur"-Käufer nicht verfügbar.


    Wie ich diesem Forum gelernt habe besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass das erste Ambassador-Sondermodell eine Ae 6/6 sein wird, wohl "Langnau i.E". Zu Langnau habe ich persönlich keinerlei Beziehungen, der Erwerb einer solchen Lokomotive steht bei mir also nicht im Vordergrund. Sicherlich wird es Ambassador-Interessenten hierfür geben, und ich nehme nun einmal einfach mal an, dass vielleicht 50 Bestellungen erfolgen. Dies würde dann wohl ausreichen, dass HAG Ae 6/6 produziert. Nach meinem Laienverständnis wäre es dann vielleicht nicht besonders aufwändig auch weitere Ae 6/6 Modell zu produzieren. Es müsste dann nur noch andere Seriennummern und Wappen produziert werden (ok, wie ich hier auch schon gelernt habe, es gibt vielleicht auch noch Unterschiede bei der Beleuchtung und einigen anderen Merkmalen, ich weiss nicht wie aufwändig es wäre diese zu produzieren).


    Persönlich wäre ich (bis jetzt zugegebenermassen hypothetisch, da ich noch nicht abschliessend entschieden habe, ob ich überhaupt "New"-HAG-Produkte kaufen werde oder nicht, da mir dieses Hin zu Exklusivität, Sondermodellen, Ambassador-Fachhändlern eher zuwider ist) interessiert an den Kantonsloks Graubünden, Zürich, Bern, Genf und St. Gallen sowie den Städteloks Zürich, Bern, Genf, St. Gallen, Chur, Winterthur, Rorschach, Örlikon, Thun, Schlieren und Landquart.


    Gewisse Städteloks wurden offenbar schon produziert, dürften aber schwer verfügbar sein (Örlikon). Andere werden vielleicht künftig als Sondermodelle erscheinen (Thun) und wiederum andere vielleicht irgendwann als Sondermodelle.


    Was mache nun ich als "einfacher Lust-Sammler" - am liebsten würde ich einfach die oben genanten Loks en bloc bei HAG (oder auch bei einem Händler) erwerben. Wenn ich nun aber an gewisse Modelle gar nie herankomme, oder lange suchen muss wer diese allenfalls anbietet, werde ich vielleicht die ganze "Serie" der von mir gewünschten Modelle gar nicht erwerben.


    Zudem gehe ich davon aus, dass es bestimmt andere potentielle Käufer gibt, welche an "ihrem" Modell Freude hätten und andere Städteloks erwerben möchten.


    Deshalb: wieso wird nicht via HAG, oder auch dieses Forum, welches ja viele Mitglieder zählt, beispielsweise ein "Projekt Ae 6/6" realisiert, Bestellungen für Kantons- und Städteloks gesammelt, die Grundkosten für ein neues Modell unter den Bestellern "geteilt", und vielleicht müssten diejenigen, welche Versionen möchten, die nur eine geringe Nachfrage zeigen, für ihr Modell dann etwas mehr zahlen (Städtelok Zürich wird vielleicht öfter bestellt als Städtelok Landquart, also zahle ich für Landquart etwas mehr).


    Wenn ich als Kunde ständig suchen muss was nun für mich wo zu erwerben ist, gewisses auf Grund Sonderserien nicht verfügbar ist (und vielleicht wegen Exklusivzusage auch nicht mehr produziert wird, wer Sonderserien in Auftrag gegeben hat, möchte vielleicht nicht, dass diese nun einfach nachproduziert werden), dann ist es mir langsam schlicht weg und einfach zu mühsam überhaupt noch HAG zu kaufen.


    Ich jedenfalls habe vermehrt das Gefühl, dass HAG nur noch für Fachhändler und langjährige Sammler produziert, und für Personen wie mich, die ihre Sammlung (oder eigentlich mehr meinen Bestand, denn ich sammle nicht eigentlich mit einem bestimmten Ziel) vergrössern möchten oder einfach gerne mal ein (oder auch ein paar mehr) Modell(e) kaufen, wenig attraktiv ist.


    Gruss, Caro

    "Man kann nicht nicht kommunizieren!", Paul Watzlawick (1921 - 2007)