Werkstoffe: Zinkkorrosion, leider auch heute noch ein Thema

  • Vielen Dank für deinen Aufwand, sehr nett! :)


    Leider scheint sich allein aufgrund der Seriennummern zumindest bei den ersten Lieferungen kein klares Bild herauszukristallisieren (wie wenn man bei der Montage einfach in einen grossen Topf gegriffen und dabei halt Rohlinge aus dieser oder jener Charge erwischt hätte).

    Mit Forumistengruss, Stefan

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    "Die HAG Jünger sind auf dem gleichen Niveau wie die Märklin Fundamentalisten angelangt, für alles wird die passende Ausrede und Erklärung gesucht warum gerade jetzt wieder ein Fehler entschuldbar ist."

    (Heutiger "HAG-Apostel" am 25.12.2013.)

  • Entweder das, oder die äusserlichen Anzeichen wurden nicht richtig erkannt oder haben noch nicht so eingesetzt. Ich plädiere darum dafür, dass alle die noch gute Modelle haben, Ihre Krokis mit zu den Badeferien ans Meer nehmen :D Danach wäre die Lage deutlicher.


    Habe ich das in einem vorhergegangenen Beitrag richtig verstanden: Sind nicht nur die Motorblöcke sondern auch die Seitenteile betroffen? Ich habe nur den Motorblock angeschaut :shock:

  • Zitat von "Weiser"


    Habe ich das in einem vorhergegangenen Beitrag richtig verstanden: Sind nicht nur die Motorblöcke sondern auch die Seitenteile betroffen? Ich habe nur den Motorblock angeschaut :shock:


    ...ja genau, wenn ich dieses Bild von Rainer Lüssi richtig interpretiere, sind nicht zuletzt die Verbindungsteile zwischen Vorbauten und Mittelteil betroffen:


    http://stummi.foren-city.de/to…etal-krokodil.html#392857

    Mit Forumistengruss, Stefan

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    (Heutiger "HAG-Apostel" am 25.12.2013.)

  • Hallo Unholz


    Du kannst das Richtig Interpretieren, da das mein Bonsai-Kroki mit diesem Gebrechen ist, wobei effektiv die beiden Verbindungsstücke exakt am Motorblock abgebrochen sind.


    Gruess


    Christoph

  • Werter Weiser,



    Sehe, bitte in http://forum.3rail.nl/index.php?topic=15767.0 !
    In der Niederlanden sind Heute auch verschiedene vom Zinpest betroffenen Seetal Krokodillen auf getaucht!
    Ich sah auf dem Bild die Nummer H2180760.

  • Zitat von "aerials"

    Uff, das Zittern hat ein Ende: Endlich konnte ich Hand an meine H2107002 legen: Sieht sauber aus. :)


    Hm, hab ich mich zu früh gefreut? Heute hatte ich erst das richtige Werkzeug zur Hand, um auch die Vorbauten zu entfernen und siehe da, ein Drehgestell sieht doch sehr verdächtig aus und an den Kanten wirkt es auch etwas rissig. Was meinen die Experten?


    [Blockierte Grafik: http://hag-info.ch/hag/forum/phpBB2/userpix/106_seetalkrok_1.jpg]

  • Bezüglich der Zinkpest masse ich mir kein Urteil an - hingegen sind mir die Triebstangen grad ins Auge gestochen: Sind diese absichtlich gealtert, oder weshalb wirken sie auf dem Bild so korrodiert? :shock:

    Mit Forumistengruss, Stefan

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    (Heutiger "HAG-Apostel" am 25.12.2013.)

  • Es schaut aus als ob die Treibstangen unterrostet sind. Lagerort mit hoher Luftfeuchtigkeit? Der untere Teil mit den vielen weissen Punkten scheint Zinkkarbonat (Zinkblüte) aufzuweisen.


    Sind die Treibstangen magnetisch, also aus Stahl?

  • Nach den verschiedenen Berichten über Zinkkorrosion habe ich heute mein Seethal-Kroki auch aus dem Estrich geholt. Es ist die braune Versin mit Serienr. 282838.
    Ich habe die Lok abwechselnd ca. 2 Jahre in der Vitrine , dabei mache ich gelegentlich etwas Fahrbetrieb, dann ist es wieder 2 Jahre in der Originalverpackung in einer Kartonschachtel im Estrich. Bei uns ist der Estrichboden isoliert, das Dach nicht. Die Ware im Estrich ist also voll den Temperaturschwankungen ausgesetzt.
    Offensichtlich habe ich beim Kauf Glück gehabt, mein Kroki hat keine Anzeichen von Korrosion oder ähnlichen Schäden.
    Die Kuppelstangen sind auch leicht fleckig. Es kann aber kein Rost sein, den sie sind nicht magnetisch. Viel eher denke ich, dass der Grund dafür die heute üblichen, chemischen Brünierlösungen sind, welche meistens nicht so schön gleichmässig deckend arbeiten. Ich vermute, dass die Kuppelstangen aus Preisgründen aus Zinkdruckguss oder einer Legierung mit diesem Material hergestellt werden.


    Frerundliche Grüsse
    Richard

    Bei meinen Beiträgen im Forum wende ich grundsätzlich die Enten-Taktik an. Über der Wasseroberfläche: Aufmerksam beobachten, kühlen Kopf und Ruhe bewahren. Unter der Wasseroberfläche: Kräftig treten. Wenn's brenzlig wird: Blitzschnell abtauchen.

  • Ich habe es auch kurz überprüft, die Treibstangen sind nicht aus Stahl der rosten kann. Welches Material sich darunter verbirgt könnte ich höchstens mit abfeilen feststellen, was ich selbstverständlich unterlasse, da ich mein Modell nicht beschädigen möchte.


    Zumindest handelt es sich um ein Gussteil, nach der Demontage können auf der glatten Rückseite der abgeschliffene Anguss und diverse Marken der Auswerferstifte erkannt werden.

  • Hallo Richard,


    Zitat von "Richard"

    ......Originalverpackung in einer Kartonschachtel im Estrich.


    ....und dann lässt Du alle 2 Jahre den Baumeister kommen, der dir die Loks aus dem Estrich spitzt ;) ;).


    Für sie deutschen Kollegen: Estrich nennt man bei uns im Volksmund den Dachstock, Baufachleute aus CH, DE und AT verstehen darunter natürlich das Zutreffende, d.h. den zementgebundenen Überzug auf Betondecken, wie er vom Keller bis zum "Estrich", Terrassen und Balkonen vorkommen kann :). Übrigens ist die Bezeichnung "Unterlagsboden", wie der Estrich bis vor kurzem in der Schweiz genannt wurde, in den SIA-Normen auch durch Estrich ersetzt worden (Anpassung an EU-Normen).


    Gruss


    Gian

    Spur: H0 / H0m, Rocoline ohne Bettung, Bemo/Peco
    Digitalsystem: 3 ZS1 Zentralen, GBM, WD, Servodecoder, KS, usw. von Stärz, alles Bausätze inkl. Zentralen
    PC/Software: Windows 7 Ultimate, TrainController 7 Gold

  • Hallo Gian


    Ist natürlich richtig mit dem Dachstock. Manchmal ist es eben kompliziert, unsere tägliche Umgangssprache korrekt ins Hochdeutsche zu übersetzen.


    Mit der Lagerung im Dachstock wollte ich die grossen Temperaturunterschiede ansprechen, welche offenbar meinen Loks bis jetzt nichts anhaben konnten. Wichtig ist vor allem eine trockene Lagerung von Loks mit Metallgehäusen, da Zinkblüte bei Temperaturen unter 10°C und zusätzlicher Feuchtigkeit sich etrem schnell ausbreitet.


    Auch Rostansatz habe ich bis jetzt bei meiner Lagerung noch keinen gefunden. Einzig eine Märklin Ae3/6 war einmal völlig blockiert. Grund war das verharzte Fett. Ich musste diese Lok dann komplett zerlegen und in Petroleum auswaschen. Seit dem Zusammenbau und neuer Schmierung mittels Kugellagerfett läuft sie wieder einwandfrei.


    Gruss
    Richard

    Bei meinen Beiträgen im Forum wende ich grundsätzlich die Enten-Taktik an. Über der Wasseroberfläche: Aufmerksam beobachten, kühlen Kopf und Ruhe bewahren. Unter der Wasseroberfläche: Kräftig treten. Wenn's brenzlig wird: Blitzschnell abtauchen.

  • Hallo Richard


    Ich vermute mal das deine Märklin Ae3/6 nicht alleine wegen der klimatischen Bedingungen in deinem Estrich (Dachboden) verharzt ist. Bei mir war das bei mehreren Märklin Modellen auch so obwohl in der Wohnung gelagert.
    Ich verwende übrigens trotz SIA Normen immer noch gerne das Wort "Estrich" für den Dachboden, einfach deshalb weil es in der Schweiz umgangssprachlich sehr stark verbreitet ist, von fast jedermann verstanden wird was gemeint ist.


    Ich denke mal das die Lagerung von Modellen in einem ständig feuchten Keller eher problematisch als in einem belüfteten Raum unter dem Dach. Interessant wäre zu wissen was denn den Verfall von Zinkdruckguss eher beschleunigt, hohe Luftfeuchtigkeit im Keller oder Temperaturschwankungen von z.B. 10°C bis 35 °C

  • Als Gleichstrombahner seit über 50 Jahren besitze ich bis heute nur zwei Triebfahrzeuge aus dem Hause Märklin: Eines davon ist eine Hamo-Märklin V31 der Hersfelder Kreisbahn (= ehem. Lollo der DB):
    Sie war, obwohl gleich mustergültig trocken gelagert wie die bereits Jahrzehnte alten HAG- und Fleischmann-Lokomotiven, bereits nach gut zwei Jahren völlig verharzt.
    Zu meiner Meinungsbildung über Märklin-Produkte trägt diese Erfahrung durchaus bei.


    Empedokles

  • Das Verharzen der Märklin Loks hat allerdings nichts mit der Konstruktion der Loks zu tun. Märklin verwendete eine Zeit lang schlechtes Öl, welches zu raschem Verharzen führt. :roll:?( Eine Hag Lok mit Märklin Öl wäre demnach genausoschnell verharzt... :wink:


    Das Harz-Öl war übrigens sogar käuflich bei Märklin erhältlich...:shock:



    Gruss, Patrik

  • Ich wollte eigentlich keine Diskussion über verharzte Märklin Modelle beginnen zumal ich bei meinen Modellen nur bei einem sicher bin das es an den Schmiermitteln liegt, welche bei Märklin verwendet wurden. Von meinen betroffenen Modellen ist nur eines neu beim Fachhändler gekauft, die anderen, (Hamo oder auf Gleichstrom umgebaut) waren nicht neu erworben und damit ist es durchaus möglich das ein Vorbesitzer die Modelle falsch oder mit falschen Mittel gepflegt hat. Immerhin liessen sich alle verharzten Modelle recht einfach wieder zum laufen zu bringen.


    Könnte es sein das ev. manche Reinigungs / Pflegemittel Teile aus Znkdruckguss schädigen können. Ich denke da natürlich nicht an solche Substanzen die man vernünftigerweise sowieso nicht zuhause im Bastelraum hat, oder an Chemikalien welche besser Fachleuten vorbehalten sein sollten. Ich habe damit Produkte gemeint wie z.B. dünnflüssige "Alleskönner" (WD40, Neoval, Caramba etc.) "Citrusreiniger", Lösungsmittel usw. die man im Hobby oder Baumarkt bekommt. Solche Mittel wurden schon in Modellbahn Zeitschriften empfohlen oder z.B. von Roco als Lösungsmittelspray (RocoClean) verkauft.

  • Ob es gerade zu einer Schädigung führte, weiss ich nicht, aber ich habe einmal bei einem Modellbahnhändler einen dieser "Wundersprays" gekauft (vielleicht irgendwie auf Teflon-Basis?), mit denen angeblich Getriebe gleichzeitig gereinigt und dauergeschmiert werden können. Das Resultat bei einer HAG-Lok war eine komplette, sekundenkleberartige Blockierung des Getriebes, die sich erst durch eine grosse Zerlegung gemäss Militärphilosophie und völlige Entfernung der Spray-Rückstände beheben liess. :shock::evil:

    Mit Forumistengruss, Stefan

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    (Heutiger "HAG-Apostel" am 25.12.2013.)

  • Zitat von "erwa20"

    Könnte es sein das ev. manche Reinigungs / Pflegemittel Teile aus Znkdruckguss schädigen können. Ich habe damit Produkte gemeint wie z.B. dünnflüssige "Alleskönner" (WD40, Neoval, Caramba etc.) "Citrusreiniger", Lösungsmittel usw. die man im Hobby oder Baumarkt bekommt.


    Nach meiner Erfahrung bzw. nach meinen Informationen wird durch solche Mittel keine Metall-Legierung angegriffen, die im Modellbau Verwendung finden - allerdings durchaus die dort verwendeten Farben. :cry:


    Zinkpest entsteht, wenn die Metall-Zusammensetzungen problematisch sind (u.a. unser Erwin hat darauf schon mehrfach dezidiert hingewiesen), Auslöser kann dabei durchaus eine Lagerung in problematischer Umgebung sein (auch dazu wurde schon viel vorgetragen). :shock::wink:

    Dass Schmier- oder Reinigungsmittel mit Zinkkorrossion zu tun haben, bzw. eine solche auslösen konnen, wäre mir neu. :shock::D

  • Ein Öl das verharzt ist für mich kein Beinbruch. Das Modell wird mit Reinbenzin gewaschen, getrocknet, frisch geölt und läuft nachher wie neu. Ein Öl das verharzt ist hat auch einen Oxydationsprozess durchlaufen.


    Mit Reinigungsmitteln die frei im Handel erhältlich sind sollte eigentlich keine Oxydation eines Metalles provoziert werden können. Solch agressive Mittel sind nur in der Industrie erhältlich. Selbst ein Citrusreiniger der natürliche Zitronensäure enthält sollte nicht allzu gefährlich sein. Allerdings würde ich das Teil nachher gut unter fliessendem Wasser abspülen und trocknen. In einem Entkalker, WC-Reiniger oder in Essig würde ich allerdings keine Teile einlegen. Hier dürfte die Oberfläche angegriffen werden.


    Eine Zinkkorrosion lässt sich aber sicher nicht mit Reinigungsmitteln auslösen wenn diese wieder abgewaschen werden. Am besten sind selbstverflüchtigende Mittel wie Reinbenzin. Damit hat man wenig Aufwand.


    Betreffend ölen was sich empfiehlt und was man besser bleiben lässt habe ich in dieser Präsentation stichwortartig aufgelistet.



    Nebenbei erwähnt, erfreulicherweise erscheint mein Beitrag zur Zinkkorrosion seit einiger Zeit als erster Eintrag in Google. :D:D Ein extrem dummer Beitrag zu diesem Thema in Wikipedia wurde gelöscht. :D