Hallo zusammen,
Ich schlage vor, dass wir die (allerdings nicht minder interessante) Diskussion über akkugespreiste Lokomotiven abschliessen. Der Punkt, dass die Funktionstüchtigkeit eines Akkus vergleichsweise schnell nachlässt, dürfte (beim heutigen Stand der Stromspeichertechnik) als K.O.-Argument herhalten. Wie 'Paperman' schreibt, dürfte es bei vielen Modellbahner üblich sein, dass einzelne Loks teilweise jahrelang unbenutzt herumstehen. Wenn ich nun vergleiche, dass ich mein Handy täglich benütze und der Akku trotzdem jeweils nach ca. zwei, drei Jahren am Ende ist, denke ich, dass es für eine so betriebene Lok einfach noch zu früh ist. Bastler und Tüftler könnten mich selbstverständlich vom Gegenteil überzeugen
Wenden wir uns also wieder Stefans Aufruf zu und berichten über die Erfahrungen mit GL-Achsen auf Märklin-Schienen, bzw. deren Kompatibilität:
Ich kann die Erfahrungen meiner Vorschreiber voll bestätigen und wundere mich bis heute, warum Hersteller bei Wagen nicht grundsätzlich Gleichstromachsen verbauen, sondern immer noch WS-Varianten anbieten. Dabei spreche ich vor allem vom Spurkranzprofil und der Spurweite, weniger von der Isolierung der Räder (Als Märklinist nütze ich die unisolierte Achse zwar für die Gleisbesetztmeldung - aber dafür gäbe es sicher andere Lösungen. GL-Fahrer müssen dies ja eh anders bewältigen)
Tatsache ist, dass ich mit GL-Rollmaterial keinerlei Probleme aufgrund der geringeren Spurkranzhöhe oder leicht anderen Spurweite (das wusste ich nicht mal) beim Befahren von K-Gleis feststellen konnte, das eindeutig auf die unterschiedlichen Achsen zurückzuführen sind.
Denn wenn die Liliput-Leichtstahlwagen an einer bestimmten Weiche die Weichenzunge überfahren, liegt die Ursache eher daran, dass die Kulissenführung der Kurzkupplung die seitliche Zugkraft, welche durch das Gewicht der nachfolgenden Wagen aus der Kurve herrührt, auf das Drehgestell überträgt und dieses querstellt, so dass das Aussenrad bei der angeschrägten Spitze der Märlin-Weichenzunge herausgedrückt wird. Ob mit einer höheren WS-Achse diese kritische Stelle gemeistert würde kann ich nicht sagen, wär aber möglich
Die einzige kleine Einschränkung, die man zu gewärtigen hat, ist das leichte 'nicken' der Wagenkasten beim Überfahren des Herzstücks einer AC-Weiche, da der Sprukranz in der tieferen und weiteren Rille etwas stärker eintaucht.... das ist aber ein rein optischer Mangel, der bei 4-achsigen Wagen meiner Ansicht nach mehr auffällt als bei Zweiachsern.
Wie ich euch Gleichstrombahner beneide, um eure filigranen Radreifen! Vor allem bei Dampfloks mit den grossen Rädern fällt der übertriebene Spurkranz von Wechselstromausführungen auf.
Und so startete ich einen Versuch:
Aufgrund eines Missverständnisses gelangte ich in den Besitz einer ramponierten GS-Ae 8/14 von Roco. Als ich darauf eine unversehrte WS-Ausführung erwerben konnte, dränge es sich auf, von beiden Loks das Beste zu nehmen, sprich: Die Achsen zu wechseln. Und so bastelte ich mir eine AC-Maschine mit feinen GL-Rädern/Achsen.
Mit der solchermassen umgerüsteten 'Landilok' befahre ich seither regelmässig meine persönliche Gotthardstrecke, ohne dass das Modell das Schicksal des Vorbildes je geteilt hätte!
Also: Her mit der Einheitslok!
liebe Grüsse an alle