Grundlegend sind die Radsätze anders. Einige behaupten zwar das funktioniere auch so, wer eine zuverlässige MoBa ohne verschlagene Radsätze will stellt aber mindestens das Innenmass entsprechend ein.
Allgemein: Leider muss man Nico in allen Punkten vollumfänglich Recht geben.
... auch wenn ich zu der Gruppe gehöre, welche behauptet es geht! Aber nicht ohne tüfteln, nicht ohne Kompromisse und manchmal nicht ohne Einbusse an optimalen Laufeigenschaften.
Das Ganze ist weniger technisch als historisch begründet. Lassen wir mal die H0 Urgeschichte von Bing aus den 1920-er Jahre u. teils noch älter bei Seite, so einigte man sich 1935 als kleine Spur auf H0. Aber jeder der 3-4 grossen Modellbahnhersteller fabrizierte sein eigenes H0, was technische Feinheiten angeht. Diese kleinen Unterschiede störten noch für Jahrzehnte(!) den vom Hersteller unabhängigen Austausch von Rollmaterial und/oder waren und sind mit einem gewissen Aufwand verbunden. Auch kannte man die Philosophie damals nicht, das alles austauschbar und genormt sein soll. Im Gegenteil, man hob bewusst hervor, was den einen Hersteller vom anderen trennte.
Nichts gegen die sehr geschätzte Firma Märklin, aber als seitens der Kundschaft immer wie mehr Kompatibelität gewünscht wurde, achtete man noch nicht auf die technischen Details der Mitbewerber, sonst wäre das eigene - äusserst bewährte System - unkompatibel geworden. Ab den 1960-er Jahren, isolierte Märklin einfach seine AC-Radsätze und fertig war das Gleichstrom-Modell. Weder wurde dem leicht anderen Spurmass Rechnung getragen, noch dem anderen Radprofil (Lokomotiven). Ich glaube jetzt auch nicht, dass die Märklin Gleichstrom Modelle, damals Hamo genannt, kommerziell der grosse Renner gewesen wären... Aber es darf schon bemerkt werden, zu eigentlichen Entgleisungen kam es nicht. Die damaligen mindestens 2,7 mm hohen Fleischmann Gleise vertrugen die hohen Märklin Radkränze ganz knapp gerade noch und die alten Fleischmann-Weichen waren auch im Innen-Spurmass äusserst tolerant. Märklin hätte nie was verkauft, was zum vorherein nicht funktioniert. Auch ging man nicht davon aus, dass das Spielzeug 50 Jahre verwendet werden soll. Die gingen wohl von einem Zeithorizont von wenigen Jahren aus, mit der Zeit erzeugte Nastassja Kinski bei den damaligen Kunden mehr Aufmerksamkeit, als ob jetzt Fleischmann auf Märklin passt, oder umgekehrt.
Ab mitte der 1970-er Jahre brachte Roco neuen Schwung in die AC/DC "Religion". Das Ganze war eine her einseitige Angelegenheit, (fast) niemand wollte Gleichstrom Achsen für Märklin Produkte, aber nahezu jeder wollte Wechselstrom-Achsen für Roco Erzeugnisse. Sehr langfristig dürften die Problemfälle AC/DC ohnehin abnehmen, weil ganz langsam aber sicher die Gleichstrom-Kunden die wirtschaftlich wichtigere Gruppe sein wird, auch wenn man sich das heute vielleicht noch nicht vorstellen kann?
Wirtschaftlich lohnen sind DC-AC Umbauten meistens auch nicht, bleibt noch die Liebhaber-Gruppe, welche die 1950, 1960, 1970-er Jahre noch kennt und auf die schönen Modelle der anderen damaligen Anbietern nicht verzichten will.
Die von Nico angedeuteten Differenzen lösen sich nie in Luft auf(!), aber auf dem Märklin K-Gleis und möglichst grosse Kurven-Radien ergeben die unterschiedlichen AC und DC Radausführungen keine grösseren Probleme. Auch wenn sich bei Finscale Fahrzeugen wie z.B. Lematec u. Fulgurex schnell mal leichte Spuren auf den Laufflächen bemerkbar machen. Dies kommt von daher, dass bei AC die Schienenoberfläche konvex und die Radlauffläche gerade ist. Bei DC sind die Schienenlaufflächen gerade und die Radbandagen ein wenig konisch. DKW sind für Fremdprodukte eine Herausforderung.
Nicht zu unterschätzen sind unabhängig von DC und AC bereits die unterschiedlichen Rad-Profil Ausführungen innerhalb der selben Marke und vom selben Stromsystem. Wer auf 200% sicher gehen will, muss darauf achten, dass das Baujahr der Gleisanlage und das Baujahr vom Rollmaterial in etwa ungefähr übereinstimmt.
Gruss
Hermann