Vielleicht nerve ich ja mit meinen Bildern und „Weisheiten“ bereits den einen oder andern von euch; aber weil ich mich selber eben auch schon über die an sich sehr guten - besonders in mechanischer Hinsicht(!) - Hag-Lokomotiven geärgert habe, weil sie etwas weniger gut in Bezug auf ihre Stromabnahme konstruiert wurden, möchte ich denselben
Ärger den anderen Freaks
ersparen helfen. Denn es kann ja nicht sein, dass eine Lok, die 600 Franken und mehr kostet, auf der ersten Weiche stehen bleibt! Im Grunde genommen muss der ambitionierte Modelleisenbähnler da nachholen, was man in Mörschwil vergessen hat: Eine saubere Stromabnahme und auch Stromführung in der Lok drin gewährleisten!
Zum Glück ist es gar nicht so schwer, dieses Ziel zu erreichen. Das zeigen hoffentlich schon die oberen Texte und Bilder der anderen Forumsteilnehmer.
Aber selbst bei „schwierigen“ Lokomotiven, wie zum Beispiel einer zweimotorigen Re 6/6, die an 6 Rädern Haftreifen hat, kann man die Stromführung sicher und zuverlässig bewerkstelligen.
So kann man zum Beispiel den beweglichen Massepunkt (=grosse Schraube in der Mitte des Bildes) des mittleren und seitlich beweglichen Drehgestells mit einem (hier grauen) Kabel sauber an die Masse des Lokrahmens führen.
Damit ihr es besser sieht, habe ich die braunen Flexprint-Flachkabel der beiden DsM hier etwas nach oben geschoben.
Im Normalfall sieht es nämlich in der Lok drin ein bisschen aufgeräumter aus: (Links und rechts "liegen" die beiden Treiber für die Motoren, die aus Platzgründen hier schräg eingebaut wurden; der Lokdecoder selber befindet sich links auf dem "Tischchen" über der beweglichen Schraube des mittleren Drehgestells.
Ähnliche Tipps gelten natürlich auch für andere Lokomotiven: Zum Beispiel kann man bei der Ae 4/7 (der neuen Generation) ein zusätzliches Massekabel zum Drehgestell der beiden Vorlaufachsen machen - und schon fährt die Lok wesentlich besser. (Davon habe ich jetzt einmal kein Bild.)
Wer aber all die hier gegeben Anregungen und Ratschläge bei seinen Loks konsequent umsetzt, der wird bald einmal feststellen, dass Hag-Lokomotiven in Bezug auf die Stromabnahme anderen Produkten ebenbürtig, wenn nicht sogar überlegen sind. Und zwar auch bei Zweileiter-Betrieb!
Viel Freude also am Tüfteln, Bauen und "Tunen" eurer Loks.
Stefan Burkhard