HAG Re 6/6 Getriebeschaden - hat jemand sowas schonmal gehabt?

  • Tach zusammen


    Muss jetzt erstmal was schildern, was mir gestern passiert ist, was ich aber so noch nie erlebt habe:

    Ein schwerer Güterzug mit zwei Re 6/6 fährt minutenlang über die Anlage und bleibt plötzlich in der SBF-Ausfahrt stehen, die eine Re 6/6 jault vor sich hin, die andere tut keinen Wank. Erste Anamnese: Decoderschaden. Also Regelung runter und Lichtfunktionen bei beiden geprüft. Alles in Ordnung, aber die hintere Lok (für die Statistik: HAG 207, Re 6/6 11636 Vernier-Meyrin) tut keinen Wank. Aber irgendwie fühlt sich die Lok sehr warm an. Ab in die Schreibtisch- Werkstätte und auseinandergebaut. der Motor ist irre warm, aber der Decoder eigentlich noch recht kühl und augenscheinlich ohne verschmorte Bausteile. Dafür riecht der Motorblock irgendwie elektrisch. Also: Motor demontieren und prüfen. Sieht soweit ganz gut aus. Aber warum ist das Getriebe blockiert?


    Bei genauerer Untersuchung habe ich festgestellt, dass der Bolzen des letzten grossen Zahnrades vor den Antriebsachsen aus seinem Sitz gewandert ist und (zwar zur zahnradlosen Seite des Motorblocks hin. Damit hatte das besagte Zahnrad keinen Lagersitz mehr und rutschte im Getriebe run, was dieses dann zum Blockieren brachte. Die Lok hatte ich vor einigen Jahren neu aus einer Vitrinensammlung erworben, viel gefahren ist sie nicht. wandernde Stifte in einem Getriebe hatte ich noch nie. Naja, ist jetzt nicht weiter schlimmes passiert: Getriebe kontrolliert und gereinigt (nicht das einige Zähne was abbekommen haben), Kollektor abgeschmirgelt und gesäubert, den Bolzen wieder mit einem Durchschlag an seine Stelle gesetzt, mit einem Tropfen Loctite Schraubensicherung benetzt und das Getriebe nach Trocknung der Reinigungsflüssigkeit neu abgeschmiert. Läuft wieder - abgesehen davon, dass ich die Bürsten wohl schief eingesetzt habe, es knarrt ein wenig lauter als vor dem Schaden, da muss ich nochmal ran.

    Manchmal bin ich froh, dass die Kisten so robust sind, den Rotor hätte es auch bei längerer thermischer Belastung zerspreiseln können.


    Hat jemand so etwas (also wandernden Bolzen im Getriebeblock) auch schon mal erlebt?

  • Hallo albina.


    Oha das ist aber nicht so HAG würdig dieses Problem. Aber im lauf der Zeit gibts dieses wohl.

    Normalerweise wenn ich einen alten HAG Motor zwecks Reinigung komplett zerlege und diese

    besagten Bolzen raufklopfe, haben diese auf der Seite wo im Motorengehäuse sind in der Länge

    Strahlen, wo den Bolzen am verdrehen hindern. Das mit dem Lokdite ist eine gute Idee diesen zu fixieren.

    Nur wird dann das nächste Mal geflucht beim zerlegen des Motors da der Bolzen fest sitzt.


    Dass diese Bolzen sich lösen können habe ich so direkt noch nirgends gehört oder gelesen, aber dass diese

    bei der Reinigung des Motors leicht rausklopfen lassen habe ich selber schon erlebt.

    Auch habe ich versucht den Bolzen in verkehrter Richtung oder einfacher gesagt umgedreht wieder hinein geschlagen.

    ev konisch könnte der Bolzen sein.


    Was mir aber bei einem 88er Motor bereits passiert ist, ist das das Kugellager ohne grosse Kraft

    einfach aus der Fassung gekommen ist.

    Das sollte eigentlich recht fest in der Fassung sein.

    Nun mit etwas Sekundenleim an einem Zahnstocher habe ich es so dann fixiert.


    Nun heisst es diese Bolzen bei den kommenden Revisionen besonders auf ihren Sitz im Motorengehäuse kontrollieren.


    Danke für diese Anfrage und Info.


    Liebe Gruess us Gümligen

    Alex