Wirtschaftliches: Auswirkungen der Wirtschaftslage auf Hersteller

  • Da in div. anderen Thema die Preise und Käufe thematisiert werden, hätte ich gerne mal die Folgen der aufziehenden Rezession (oder besser Depression) diskutiert und meine Anregungen dazu abgegeben.


    Machen wir uns nichts vor, wir stehen vor der grössten Wirtschaftsabschwächung seit Jahrzehnten. Was mit der Finanzkrise begonnen hat, hat sich im letzten Monat noch mit nie gesehener Wucht auf die übrige Wirtschaft durchgeschlagen. Ich sehe es bei meinen Kunden. Täglich Stornierungen von Bestellungen, Bestellrückgänge von 30% und mehr und verzögerte Zahlungsmoral. Und dies wird erst der Anfang sein. Für nächstes Jahr sehe ich noch viel schwärzer. Langsam wird auch der Konsum merklich nachlassen, aus der Folge aus negativen Schlagzeilen, Arbeitsplatzabbau in allen Branchen und Firmen usw. Wir werden nicht nur eine Rezession von 2-3 Quartalen haben, sondern diese wird sich über viele Quartale hinziehen. Grosse Konzerne werden nicht überleben und werden viele kleine Betriebe mit in den Abgrund reissen. Als Folge wird es nochmals extrem hohe Kreditausfälle bei Banken geben mit entsprechenden Folgen auf deren Bilanzen und der Teufelskreis wird weitergehen. Der Staat wird nicht alle Firmen retten können. Ich fürchte, es wird schmerzlich die nächsten 1-2 Jahre.


    Nun zur Modellbaubranche. Diese leidet schon seit Jahren und laufend sinkender Nachfrage. Es sterben einfach die Kunden aus und die junge Generation hat andere Interessen. Der Markt wird also so schon immer kleiner. Es herrscht zurzeit totale Überproduktion, was in totalem Preiskampf mündet. Jetzt kommt noch die Rezession dazu, das wird vielen noch den Rest geben. Der erste wird Märklin sein, schon Aufgrund des Eigentümers. Hedge Fonds und Privity Gesellschafen leiden unter enormen Kapitalrückzügen, jeder will sein Geld in Cash und in Sicherheit. Die werden nicht fähig sein, weiter Geld nachzuschiessen. Aufgrund der Bankenkriese werden diese zurückhaltender in der Kreditvergabe, Risikokapital wird viel teurer oder sogar ganz verweigert. Zudem haben sie es auch in den guten Jahren nicht geschafft, Gewinne zu erzielen. Die werden ziemlich bald das Interesse an der Firma verlieren. Verkauf ist zurzeit auch fast unmöglich, wer will denn noch in eine Branche investieren, die schlicht keine Zukunft mehr hat. Das wird in einer Liquidation enden.


    Nehmen wir Hag. Ich habe schon immer gesagt, die haben eine enorm dumme Betriebsgrösse. Zu klein für grosse Stückzahlen und dadurch tiefen Preisen und zu gross, um die paar wenigen treuen Fans zu bedienen, die bereit sind, die hohen Preise zu zahlen. In den letzten guten Jahren konnten sie sicher die Umsätze steigern, aber in den nächsten 2-3 Jahren werden die Umsätze wegbrechen. Noch letztes Jahr kaufte ich ohne zu überlegen eine Hag-Lok, wenn sie mir gefallen hat, egal was es kostete. Dieses Jahr habe ich mein Budget total zusammen gestrichen. Aufgrund der unsicheren Zukunft ist mir heute Cash wichtiger, wie eine neue Lok. So wird es vielen gehen, wenn sie den Preis sehen und sich überlegen, brauche ich das wirklich. Machen wir uns nichts vor, Modelleisenbahnen sind komplett überflüssig und reiner Luxus. Das kauft man nur, wenn wirklich genug Geld vorhanden ist. Sobald es enger wird, spart man hier zuerst. Noch vor Ferien/Auto/Möbel usw. Kommt dazu, dass langsam die Preise eine Schmerzgrenze überschritten haben. Es macht schon ein Unterschied, ob eine Lok 400-500 kostet oder plötzlich eine 7, 8, 9 davor steht. Und jetzt kommt der Teufelskreis, die Nachfrage sinkt, es kann nicht mehr kostendeckend produziert werden, also Preise nochmals rauf und Nachfrage sinkt noch mehr. Da sehe ich schwarz.


    Überleben werden sicher Kleinsthersteller wie Renfer, EMB, Friho. Die haben sehr kleine Stückzahlen, sind im höchsten Preissegment und dort gibt's nach wie vor Käufer, ich sage mal böse, von reichen älteren Herren, die nicht mehr arbeiten müssen und die Zukunft abgesichert ist. Aber die sterben aus, aber die Hersteller sind ja nicht mehr die jüngsten Herren, die können also die Produktion mit ihrer Kundschaft schön auslaufen lassen.


    Wie gesagt, ich will nicht den Teufel an die Wand malen, aber im Moment siehts wirklich zappendüster aus.. man sehe nur mal die Aktienkurse an, die die Zukunft widerspiegeln. Dort gehts täglich abwärts und ein Ende ist noch lange nicht in Sicht.


    Zusammenfassung:
    - Die Wirtschaftlage wird sich die nächsten 2-3 Jahre extrem abkühlen
    - Dadurch wird die Arbeitslosigkeit enorm steigern, keiner wird mehr einen sicheren Job haben, ausser Bundesangestellte
    - Viele haben Unsummen an der Börse und mit Wertpapieren verloren. Dieses Geld fehlt für Konsum!
    - Durch die Börsenentwicklung kriegen auch die Pensionskassen Mühe. Die Renten werden sinken und dadurch nochmals auf den Konsum drücken
    - Die Modellbahn stirbt so oder so langsam aus. Also sowieso keine Branche mit Zukunft, da der Nachwuchs fehlt.
    - Grosse werden vom Markt verschwinden, mangels Nachfrage und Preisdruck.
    - Jeder wird sich in nächster Zeit zweimal überlegen, ob er diese Lok tatsächlich haben muss oder ob Cash in diesen unsicheren Zeit nicht besser ist.


    Nun wir werden sehen.

  • Ich bin nicht ganz so pessimistisch. Gegenläufige Trends sind sichtbar - zum Beispiel lassen die aktuellen Märklin-Sets bei ALDI Schweiz oder das Lima-Set im Postshop durchaus die Hoffnung aufkommen, dass die Modell- bzw. Spielbahn ins Kinderzimmer zurückkehrt.


    Ausserdem werden Anleger wieder vermehrt auf "sichere Werte" setzen - warum also nicht das Geld in ein sinnvolles Hobby investieren, anstatt es mit Aktienspekulationen zu verlieren?


    Und wenn bei HAG der Stadler-GTW nun doch endlich am Horizont auftaucht und optisch/technisch ausgereift ist, dann wird man möglicherweise über eine neue "cash cow" verfügen, die an den kommerziellen Erfolg der Re 460 anknüpfen könnte.

    Mit Forumistengruss, Stefan

    _____________________________


    "Die HAG Jünger sind auf dem gleichen Niveau wie die Märklin Fundamentalisten angelangt, für alles wird die passende Ausrede und Erklärung gesucht warum gerade jetzt wieder ein Fehler entschuldbar ist."

    (Heutiger "HAG-Apostel" am 25.12.2013.)

  • Zitat von "Unholz"

    Und wenn bei HAG der Stadler-GTW nun doch endlich am Horizont auftaucht und optisch/technisch ausgereift ist, dann wird man möglicherweise über eine neue "cash cow" verfügen, die an den kommerziellen Erfolg der Re 460 anknüpfen könnte.


    Stefan, seien wir doch realistisch... zu wünschen wäre es Hag, aber leider spricht da vieles dagegen. Ich nenne mal ein paar Gründe:


    - Die 460er hat einen viel höheren Bekanntheitsgrad und ist viel weiter verbreitet.
    - Von der 460er gibts 100er von Werbeloks und Möglichkeiten, diese im Modell zu produzieren. Zudem haben auch Firmen solche Loks als "Werbegag" geordert. Wird beim GTW viel weniger der Fall sein.
    - Die fetten Modellbahnjahre sind vorbei. Von der 460er konnte Hag von diversen Eisenbahnjubiläums profitieren, ich denke da an die Chromlok zu CHF 390.--!!!! Das war wirklich ein Renner.
    - GTW geht in eine ganz andere Preisklasse. Da ist nichts mit 5xx oder 6xx. Der wird je nach Ausführung an der 1000er Grenze kratzen, wenn nicht sogar darüber.
    - Wichtig erscheint mir noch, wie das Gehäuse erscheint, ob Kunststoff oder Metall. Das wird auch noch ein Faktor sein.


    Hag sagt ja selber, dass solche Stückzahlen wie bei der 460er nie mehr erreicht wurden und sicher auch nie mehr erreicht werden.


    Nein, der GTW wird sicher ein schönes Modell werden, es wird sicher gut verkauft, da habe ich keine Zweifel, aber an die 460er wird es nie und nimmer ran kommen. Und wenn man bedenkt, wieviele verkauft werden müssen, nur um die Anlaufkosten zu decken, wie Entwicklung, Produktionsausrüstungen usw.


    Auch wird es beim GTW nur ganz ganz wenige "Spinner" geben, die sich mit verschiedenen Versionen eine Vitrine füllen. Wie Roger schon schreibt, aufgrund des erwarteten Preises stösst das bei fast jedem an eine Schmerzgrenze....

  • @Lanker & Unholz,


    ich bin hin- und hergerissen, ich bin mir nicht im klaren wer von euch beiden Recht hat! :roll:


    Chris du schaust das ganze von deinem geschulten Buchhalterhirn an, die sind einmal von Grund aus vorsichtig im Umgang der Finanzen! Du Stefan, bist in deinem Beruf naturgemäs viel optimistischer und glaubst natürlich an das Gute in der ganzen Angelegenheit! :lol:


    Also eins kann ich ganz klar sagen, ich bin Gottenfroh, dass ich nicht mehr im Berufsleben stehe, schon gar nicht als Selbständiger, wie ich es war! Wenn ich die letzten 30 Jahre zurückschaue, dann fing das ganze Geldtheater (nenn ich mal so, andere sagen Finanzkrise) in den Jahren 1990 an. Vorher haben dir die Banken das Geld nachgeworfen, haben mir Kreditlimiten gewährt, die ich gar nicht brauchte und dann, auf einen "Chlapf" ging es los; Kreditlimite gekündigt, jedes halbe Jahr wollte die UBS (jetzt nach neuesten Nachrichten) United Bandits of Switzerland genannt :lol: einen Halbjahresabschluss usw.! :twisted:


    Ich sprach dann mit einer anderen Bank, die haben mich dann von den "Banditen" erlöst und denen bin ich Heute noch treu! :lol:


    Mit den Renten ist es auch so eine Sache, gottseidank habe ich keine 3.Säule, die wurde ausbezahlt, die AHV sollte ja immer auf der selben Stufe bleiben - hoffe ich - und zum Glück kriege ich noch die Altersrente vom Militär! :lol::lol::lol:


    Aber für meine Tochter, überhaupt für die Jungen sehe ich "brandschwarz",
    egal in welchem Land, die sind die Leidtragenden in der Zukunft! :roll:

  • Und das alles nur, weil ein paar Kravattenträger gemerkt haben, dass sie ja eigentlich gar nicht wissen, was sie tun, und in Panik verfallen sind. Hier hatten offensichtlich Leute zu viel Macht oder "Verantwortung", welcher sie niemals gewachsen waren (nur der Bonus entprach offenbar ihrer Position).


    Ich merke bislang von Wirtschaftskrise rein gar nichts. Mein Zahltag hat sich nicht verändert (wieso auch?) und auch mein Konsumverhalten ist exakt gleich geblieben. Ich kenne zudem aktuell niemanden, der sein Konsumverhalten eingeschränkt hat. Da frage ich mich dann schon, wo diese Wirtschaftskrise genau sein soll im Moment bzw. wo der Grund für die sehr schwierige Lage von diversen Grossfirmen liegen soll, ausser darin, dass die Banken plötzlich das ganze Geld der Kunden in Tresore stecken anstatt ihrer Aufgabe nachzukommen und kreditwürdigen Unternehmen Kredite zu gewähren. Aber offenbar ist in den letzten Jahren das dazu notwendige Know-How schlicht verloren gegangen und man hat lieber im Kapitalisten-Casino gespielt, weil man glaubte, auf Dauer gewinnen zu können.

  • Dany, ich sehe ja direkt in die KMU's rein. Ich kann mal Fakten liefern:


    Ich habe ca. 10 Kunden, vom 1-Mann Betrieb zu zu 20 MA.


    Vor sechs Monaten hatten meine Kunden insgesamt gut 60 Mitarbeiter. Unterdessen ist 1/3 weg. Es wurden insgesamt 8 temporäre MA nicht mehr gebraucht.. Wegfall vom Schichtbetrieb, und insgesamt 7 feste gekündigt oder nicht mehr ersetzt.


    Wir sind jetzt in der Budgetphase für nächstes Jahr. Bei allen wurden tiefere Umsätze budgetiert. Bei allen ist voll auf die Kostenbremse getreten worden. Sprich es werden nur noch die allernötigsten Investition gemacht, (EDV-Projekte verschoben, 1 Neubau auf unbestimmte Zeit verschoben) ebenso werden Kosten gespart wo es nur geht. Lohnerhöhungen keine bis ganz moderate, Reparaturen nur noch das nötigste, neue Autos gestrichen. So siehts momentan an. Das ist natürlich bis jetzt noch nicht bei den Konsumenten eingetroffen, die sind ja noch in der Kündigungsfrist oder wissen noch nichts von ihrem "Glück". Wird jedoch nächstes Jahr voll durchschlagen, auch wenn sich die Hiobsbotschaften in den Medien steigern.. bis jetzt ja erst 2 grosse Konkurs oder Schliessung mit gut 1000 MA. Wird sich aber nächstes Jahr massiv erhöhen.


    Wie es um den Zustand des Modellbahnmarktes steht, kann sicher erzhal beantworten. Ebay und Ricardo sind ja die "Börsen" der Nachfrage. Mir ist jedoch stark aufgefallen, dass selbst sehr tiefe Festpreisangebote nicht mehr gehen und bei Geboten die Preise massiv gesunken sind. Denken wir nur an die Re 4/4I Rheingold. Moderater Preis, kein Mensch hat geboten, bis das Angebot wieder entfernt wurde. Noch vor einem halben Jahr bin ich überzeugt, wäre innert Stunden der Preis auf 1000 hoch gegangen.


    Ja Dany, man kann jetzt natürlich nicht alleine den Bankern die Schuld geben. Gierig waren alle.. die Aktionäre, die immer höhere Renditen wollten, der Bürger, der immer höhere Löhne und Renten wollte, der Staat, der auch immer mehr wollte... so gabs einen Teufelskreislauf und die geforderten Renditen konnten nur mit massiv höherem Risiko erreicht werden! Daher sind für mich eigentlich alle Schuld an der Kriese. Und wegen den hohen Boni, bin sicher, auch du hättest nicht nein dazu gesagt, wenn man dir das angeboten oder böse gesagt, hinterher geschmissen hätte! Dass das alles ein grosser Fehler war, nun ja, im Nachhinein ist man immer schlauer!

  • Zu ergänzen wäre noch, Firmen, die ihre Hausaufgaben gemacht haben, sprich konkurrenzfähige gute Produkte haben, breit aufgestellt sind und solide finanziert, die werden die Kriese gestärkt überstehen. Denen werden viele Konkurrenten zum Opfer fallen. Das Motto heisst ja immer noch: Spare in guten Zeiten, so hast du in der Not.


    Firmen, die in den Boomjahren schon Verluste machten und kaum überleben konnten, die haben in einer Kriese absolut keine Chance. Siehe GM. Völlig am Markt vorbei produziert, komplett falsche Produkte, dazu hoffnungslos überschuldet... da kann man jetzt noch 20 Milliarden reinbuttern, das wird rein gar nichts helfen, nur den sicheren Tod noch ein weilchen herausschinden. Ist wie ein Todkranker, den man an eine Herz/Lungen-Maschine hängt. Der lebt noch 1-2 Jahre länger, aber der Tod ist nicht zu vermeiden.


    Daher sehe ich schwarz für die Modellbahnbranche. Die haben es in den letzten besten Jahren nicht geschafft, erfolgreich zu sein. Es sind wirklich alle stark angeschlagen, haben Liquiditätsprobleme, Absatzprobleme, Preisprobleme.. irgendwann muss sich das mal bereinigen.


    Die Banken geben schon noch Kredit, aber leider nur noch den ganz starken. Die anderen kriegen, wenn überhaupt, nur noch zu extrem schlechten Konditionen. Im Moment sind da 10% nicht unüblich. Dann hat man so schon keine Marge mehr und muss noch die hohen Zinsen bezahlen.. das kann nicht gut gehen.


    So und heute Nachmittag bin ich an der nächsten Kriesensitzung!

  • Zitat von "lanker63"

    Denken wir nur an die Re 4/4I Rheingold. Moderater Preis, kein Mensch hat geboten, bis das Angebot wieder entfernt wurde. Noch vor einem halben Jahr bin ich überzeugt, wäre innert Stunden der Preis auf 1000 hoch gegangen.


    Nur kurz ein Gedanke dazu: Da wird wohl kaum die Krise mitgespielt haben, sondern entweder hat jemand dem Verkäufer "ausserbörslich" ein verlockendes Angebot unterbreitet, oder er mochte die etwas schlechte Publicity hier im Forum nicht. Ausserdem haben inzwischen vermutlich die meisten Ebay-Bieter gelernt, nicht gleich in den ersten Minuten nach Auktionsbeginn einzusteigen... :wink:

    Mit Forumistengruss, Stefan

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    (Heutiger "HAG-Apostel" am 25.12.2013.)

  • So wie ich unsere Gesellschaft in meinem bisherigen Leben kennengelernt habe:


    Alles wird immer aufgebauscht und in den Medien bis zum Überdruss schwarzgemalt:


    Die Welt, die Menschheit und die Gesellschaft wäre aufgrund der modischen Schlagzeilen in den vergangenen Jahren schon oft untergeganten:


    - am Baumsterben
    - am Rinderwahn
    - an AIDS
    - an der Vogelgrippe
    - an Sars
    - am Klimawandel
    - am O.J-Simpson-Prozess
    - oder jetzt an der Finanzkrise



    Allem Gemeinsam ist immer eiine unglaubliche Hysterie, alle Spinnen und hypern....irgendwann hat sich die Sache dann totgelaufen oder wurde durch andere Probleme verdrängt. Dabei will ich nicht sagen, dass das jeweilige Problem nicht existiert. Aber es relativiert sich immer.


    So lebe ich diesbezüglich nach dem Grundatz:


    Erst schreien, wenn's weh tut.


    Das ist früh genug. Solange man noch für eine Woche am Meeresstrand in die Dominikanische Republik fliegen kann, bleibt auch noch Geld für die Modellbahn.


    Ich verreise im Gegenzug dafür eben im Sommer nur nach Deutschland - mit der Eisenbahn.... :wink:

    Wer Wind sät, wird Sturm ernten.


    In diesem Forum nicht mehr aktiv.


  • ....und soeben wurde in den Medien (FS1) bekannt gegeben, dass die grossen Gewerkschaften für das kommende Jahr, Lohnerhöhungen zwischen 3 und 4 % abgeschlossen haben! :lol::lol:


    also, was stimmt jetzt, gehen wir zugrunde oder leben wir weiter?? :wink::roll::lol::lol::lol::lol::lol:

  • Zitat von "Tessin"

    also, was stimmt jetzt, gehen wir zugrunde oder leben wir weiter??/ :wink::roll::lol::lol::lol::lol::lol:


    Wir leben weiter und gehen irgend eines Tages an Altersschwäche zugrunde - aber dann mit wohlgefüllten Moba-Vitrinen, garantiert! :D

    Wer Wind sät, wird Sturm ernten.


    In diesem Forum nicht mehr aktiv.

  • HAG hat den anderen Herstellern auch noch etwas voraus: man produziert immer noch sehr vieles entweder selber oder kann auf langjährige Zulieferer bauen. Das sichert gerade diejenige Kontinuität und ein gewisses Know-how, die bei anderen Modellbahnfirmen heute fehlen.


    Wer in letzter Zeit überstürzt seine Produktion nach China "outgesourct" hat, muss heute feststellen, dass entweder
    - die Kosten dort nun mächtig anziehen oder
    - die Qualität oft nicht stimmt oder
    - die Akzeptanz bei den Kunden fehlt, die zum Beispiel kein Märklin made in China wollen oder
    - seine Ideen dort dankend übernommen und ausgenützt werden, usw.


    Somit stimme ich den anderen zu: HAG kann seine Rolle als Nischenplayer weiterhin gut spielen - vielleicht sogar noch besser, wenn die Grossen rundherum taumeln, straucheln und purzeln.


    Dass man mit den Preisen die Schmerzgrenze erreicht oder schon überschritten hat, ist allerdings richtig.

    Mit Forumistengruss, Stefan

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    "Die HAG Jünger sind auf dem gleichen Niveau wie die Märklin Fundamentalisten angelangt, für alles wird die passende Ausrede und Erklärung gesucht warum gerade jetzt wieder ein Fehler entschuldbar ist."

    (Heutiger "HAG-Apostel" am 25.12.2013.)

  • Da ich ein Bundesangesteller bin, kann ich getrost zuversichtlich in die Zukunft schauen. :D:D


    So schwarz wie Christoph sehe ich die Sache nicht. Es gibt Firmen die bereits in Schwierigkeiten stecken, andere kommen von einem teilweise sehr hohen Niveau auf ein normales herunter. Es ist enorm Branchenabhängig wie einzelne Betriebe betroffen werden.


    HAG hat für mich eine gute Grösse, sie können schnell und flexibel ihre Seriengrössen an den Markt anpassen. Ist gibt noch genug Möglichkeiten wo die Effizienz ohne grosse Investitionen gesteigert werden kann. Gerade in Krisenzeiten könnten vermehrt Sondermodelle gefertigt und einfach realisierbare Wünsche wie Farb- und Beschriftungsvarianten in die Tat umgesetzt werden.


    Ähnliches gilt für die Kleinserienhersteller, über die Jahre wurden die Seriegrössen immer kleiner, bis zu einem gewissen Grad kann das sicher noch weiter fortgesetzt werden.


    Die sogenannten Grossen haben für mich genau den Fehler gemacht, das Heil in der Grösse zu suchen. Ein schrumpfen der Kapazität wäre schon lange angesagt gewesen. Jetzt muss es vermutlich in die Tat umgesetzt werden.


    Für mich ist eines klar, der Markt wird weiter schrumpfen, wer voraus schaut wird sich daran anpassen und eine Produktionsmethode wählen die diesen Ansprüchen genügt und so für das eigene Überleben sorgen. Darum gilt für mich, small is beautiful. :D:D

  • Zitat von "Cebu Pacific"

    Da ich ein Bundesangesteller bin, kann ich getrost zuversichtlich in die Zukunft schauen. :D:D


    Aber nicht vergessen, irgendwann trifft es auch Euch und auch Ihr müsst beginnen mit Arbeiten .... :wink:


    Zitat von "Cebu Pacific"

    So schwarz wie Christoph sehe ich die Sache nicht. Es gibt Firmen die bereits in Schwierigkeiten stecken, andere kommen von einem teilweise sehr hohen Niveau auf ein normales herunter. Es ist enorm Branchenabhängig wie einzelne Betriebe betroffen werden.


    Ganz so unrealistisch ist in meinen Augen das Szenario wie das Christoph aufgezeichnet hat schon nicht ganz, auch wenn ich als unverbesserlicher Optimist immer noch von einer weit besseren Entwicklung ausgehe.


    Zitat von "Cebu Pacific"

    HAG hat für mich eine gute Grösse, sie können schnell und flexibel ihre Seriengrössen an den Markt anpassen. Ist gibt noch genug Möglichkeiten wo die Effizienz ohne grosse Investitionen gesteigert werden kann. Gerade in Krisenzeiten könnten vermehrt Sondermodelle gefertigt und einfach realisierbare Wünsche wie Farb- und Beschriftungsvarianten in die Tat umgesetzt werden.


    Nur: auch Hag braucht Fremdkapital, und zwar sicher mehr als nur Fr. 1.20 oder Fr. 1.50. Ganz so unempfindlich ist deren doch recht kapitalintensives Business sicher nicht, da nützt die ganze Flexibilität nichts wenn die Moneten fehlen. Ich denke aber, dass Hag eine recht gute Position hat. Ein Redimensionierungsprozess hat m.E. bereits stattgefunden.


    Zitat von "Cebu Pacific"

    Für mich ist eines klar, der Markt wird weiter schrumpfen, wer voraus schaut wird sich daran anpassen und eine Produktionsmethode wählen die diesen Ansprüchen genügt und so für das eigene Überleben sorgen. Darum gilt für mich, small is beautiful. :D:D


    Davon bin ich ebenfalls überzeugt, wobei mich beispielsweise SPS noch immer nicht überzeugt - leider.

    cu Roland


    Don't feed the trolls! (und ich mache es halt trotzdem ...) :D

  • Zitat von "erzhal"

    Aber nicht vergessen, irgendwann trifft es auch Euch und auch Ihr müsst beginnen mit Arbeiten .... :wink:


    Der Neid des ehemaligen Stadtangestellten der für seinen Fehlentscheid büssen muss. :wink::wink: Ich beginne doch aufs Alter hin nichts neues mehr, das bringt nur Unruhe in den Betrieb. :wink::D

  • Hallo zusammen!
    Inovationen sind (auch) gefragt!
    Meinen Jubel über die Ankündigung der Prototypen Re 6/6 habe ich an anderer Stelle deutlich gemacht.
    Wenn es nur in der SPS-Technologie geht, dann OK und akzeptabel. Lieber so als völlig unbezahlbar Ware für ganz wenige. Auch wenn die ihren Spaß und Berechtigung haben sollen.
    Wenn nun für Hag hier was abfällt, freut es mich einfach. Bewährte Motortechnik mit vergleichbaren Laufeigenschaften und Robustheit des Anriebes kommt mir zu Gute. Das gefällt mir :D:D:D


    An anderer Stelle wurde beschrieben, dass man eine Ae 8/14 mit Ae6/6 Füherständen auf dem bekannten Roco-Untergestell produzieren sollte. Auch ein tolles Projekt. Als Gotthard-Fan freue ich mich darüber besonders.
    OT an: Nein, für den Gotthard-Fan rechtfertige ich mich nicht- habe ich doch schon in den letzten 17 Jahren bei 51 Besuchen so an die Zig-Tausend DM und EUR in die Schweiz getragen... :oops::oops::oops: (auch meiner gelegentlichen Begleitung hat es immer viel Spaß gemacht :D:D:D ).
    Ende OT! Wollte aber nur mal aufzeigen, wie verrückte ( :oops::oops::oops: ) Schweiz-Fans an diesem (eurem) Land hängen und ihm wirtschaftlich auch gut tun. Ist ohne Arroganz und Geiz zu verstehen, was uns leider zu pauschal nachgesagt wird. Jetzt aber wirklich OT beendet.
    Aber eigentlich gehört das ja zu einer "wirtschaftlichen" Gesamtbetrachtung...


    Wäre schön, wenn nicht so viel genörgelt würde, sondern Leute die Ärmel hochkrempeln würden. So sitze ich seit 8:30 am Rechner und muss heute Nacht noch ein Projekt beenden. Habe um kurze Ablenkung zu bekommen heute mal zwischendurch mich etwas mehr beteiligt.
    Ich wünsche allen mehr Zuversicht, Risikofreude und natürlich Erfolg!
    Dem Schweizer Tourismus werde ich erhalten bleiben. Nicht wegen der Eisenbahn, sondern wegen der vielen netten Leute die ich kennen lerne durfte. Aber das ist ein andere Geschichte (die bestimmt mal folgt...) und diese ist jetzt hier zu Ende...
    Halb-OT geschlossen...musste mal sein..
    Aufmunternde Grüße :!::!::!:
    Mosi

  • Hallo


    Nun, es wohl klar dass wir in eine Rezession schlittern. Ob ich eine Lohnerhöhung kriege, steht noch in den Sternen, auch die Arbeitsplatz-
    sicherheit ist bei mir nicht gegeben. Fact ist aber auch, dass die Kriese
    teilweise auch herbei geschnorrt wird.


    Gerade in einer solchen Zeit trennt sich die Spreu vom Weizen. Firmen, die gute Qualität und einen guten Kundenservice bieten, werden überleben. Dazu wird wohl auch die Fa HAG gehören, wobei auch in solchen Zeiten Investitionen getätigt werden sollen, und wenn es auch "nur" in die Modellpflege ist. So kann ich nicht verstehen, dass die Re 4/4 II noch immer keinen CH-Lichtwechsel haben, was in dieser Preisklasse wohl gegeben sein sollte; dies war der Grund wieso meine neue Re 4/4 Cargo halt aus Göppingen kommt (schade, wollte ja eigentlich wieder mal ne HAG Lok, aber eben...und mit dem Lötkolben bin ich halt auch kein Weltmeister). Ein weiterer Wink nach Mörschwil: Ueberlegt mal, ob ihr die "Schachteln" nicht wieder etwas kleiner machen wollt, denn wenn der Kasten voll ist, dann ist er voll :cry:


    Ja, ich bin gespannt wo wir in einem Jahr stehen werden. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass die Kriese auch in der MoBa-Branche Opfer
    fordern wird.


    Gruss
    Sven

  • Hier noch ein paar interessante Beiträge...


    http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,591754,00.html


    http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,591748,00.html


    http://www.godmode-trader.de/d…reform-,a1039139,c64.html


    http://www.focus.de/finanzen/b…ivrekorde_aid_350183.html


    http://www.wikio.de/news/Gerald+Celente


    Sven, ja wir werden die mind. eine Kriese wie in den 70er erleben. Es dürfte weitaus heftiger werden als 2003. Aber Kriesen bringen auch immer wieder Chancen. Es werden sehr viele Unternehmen verschwinden und neue entstehen. Untergehen wird die Welt deswegen nicht. Es wird sich nur anders verteilen.


    Nun, Firmen, die gut aufgestellt sind mit guten gefragen Produkten und solide finanziert sind, werde gestärkt aus der Kriese gehen. Mitbewerber, die nur über den Preis verkauften, werden verschwinden. Andere Firmen, die es selbst in der Hochkonjuktur nicht geschafft haben, Speck anzusetzen für schlechte Zeiten, die werden die Kriese nicht überleben. Siehe GM.


    Für Arbeitnehmer gilt, solche die in Weiterbildung investiert haben und sich beruflich angestrengt haben, werden nicht arbeitslos werden. Die anderen werden in den Wettbewerb mit Zuwanderer treten. Da wird es sicher härter. Der Lohndruck wird natürlich zunehmen, das wird sich nicht vermeiden lassen.


    Also, Kopf nicht in den Sack stecken, nach guten Chancen Ausschau halten und diese auch ergreifen. Dann wird man die Kriese auch gestärkt überleben.