GTW: Schleiferumschaltung im Zweileiterbetrieb überbrücken

  • Zunächst: Sei gegrüsst! Mich gibt’s noch! Und ich bin wohlauf!


    Sodann:


    Ich habe einen ganz kleinen Umbauvorschlag für den GTW, der wohl vor allem für die Zweileiterfraktion interessant werden könnte.


    Der GTW besitzt ja eine Schleiferumschaltung, was vor allem für die Mittelleiterfahrer von Bedeutung ist. Jeweils das vordere Drehgestell nimmt den Strom ab.


    Auch im Zweileiterbetrieb funktioniert nun diese Schleiferumschaltung, - bloss macht sie hier nicht unbedingt Sinn. Im Gegenteil: Je nach Anlagenkonfiguration ist es sogar besser, wenn der Triebzug sowohl am vorderen wie auch am hinteren Drehgestell gleichzeitig den Strom abnimmt, weil das erstens zu verbesserten Stromabnahme-Eigenschaften des Triebzuges führt und zweitens auch gleich hilft, über die Belegtmelder im automatisierten Betrieb die richtige Zuglänge zu detektieren. Wenn hingegen einzig das vordere Drehgestell den Strom abgreift, ist es möglich, dass eine Weiche im automatisierten Betrieb schon schaltet, wenn sich der hintere Teil des Zuges noch auf der Weiche befindet, was zu Entgleisungen führen kann.


    Kurz: Hier ist also beschrieben, wie der GTW über das vordere und das hintere Drehgestell den Strom aufnimmt – und damit die Schleiferumschaltung ausser Kraft setzt.


    Zunächst muss man einen Teilkasten des GTW öffnen und zwar jenen, der den Decoder und den Schleiferumschalter enthält. Es gilt also jenen Kasten aufzumachen, der ein 1.-Klass-Abteil hat. Hierzu muss man sorgfältig die seitlichen, aufgesteckten Dachblenden entfernen. Darunter werden zwei Schrauben sichtbar, welche herauszudrehen sind.



    Dann kann man den Kasten nach oben entfernen, und zum Vorschein kommt in etwa folgendes Bild:



    Nun muss man stromtechnisch die beiden Drehgestelle miteinander verbinden, was relativ einfach möglich ist. Am einfachsten macht man es so, wie hier auf dem Bild sichtbar, wo ich ein schwarzes und ein rotes Kabel auf die Platine aufgelötet habe, damit je der linke und der rechte Schienenstrang beider Drehgestelle über die ganze Länge des Triebzuges miteinander verbunden sind. (Etwas Vorsicht beim Anschleifen der Platine: Kratzt man die Isolationsschicht zu tief weg, so kratzt man gleich auch die Leiterbahn weg. Also alles mit etwas Gefühl machen!)




    Alles andere lässt man dann, wie es ist, damit auch der Lichtwechsel etc. weiterhin so funktioniert wie bisher.


    Anschliessend kann man alles wieder zusammenbauen; – fertig ist die kleine Verbesserung.


    (Wobei man natürlich darüber streiten kann, ob dies nun wirklich eine Verbesserung ist. Je nach Anlagenkonfiguration ist es auch sinnvoll, wenn der Triebzug im Zweileiterbetrieb einzig am vordersten Drehgestell den Strom abnimmt. Es handelt sich bei diesem „Verbesserungsvorschlag“ also auch um eine Stromführungs-Prinzip-Frage.)




    Ich wünsche euch allen einen guten Rutsch ins 2010!




    Stefan Burkhard

  • Zunächst: Sei gegrüsst! Mich gibt’s noch! Und ich bin wohlauf!

    Lieber Stefan, ich habe mich sehr gefreut, nach so langer Zeit mal wieder einen Bericht von Dir zu lesen. So, wie ich aus Deinen früheren Beiträgen feststellen konnte, habe ich in vielen elektronischen Angelegenheiten ganz ähnliche Erfahrungen gemacht, wie Du. Deshalb musste ich jetzt aber wirklich lachen, als ich Deinen Umbauvorschlag gelesen und die Bilder gesehen habe. Als ich nämlich gehört hatte, dass der GTW nur vom führenden Fahrgestell Spannung abnimmt, war mein erster Gedanke, dass das nicht unbedingt vorteilhaft sei und eigentlich schade, wenn ein schön weit entferntes Drehgestell nicht auch zur Stromabnahme herangezogen wird. Erwin meinte, dies sei wegen Bremsstrecken und Pendelzufunktionen nötig. Bei meinen eigenen Bremsstrecken brauche ich diese Eigenschaft aber nicht, da diese lang genug sind und via Reflexlichtschranke erst dann von Fahr- auf Bremsstrom umschalten, wenn sich der gesamte Zug auf dem Abschnitt befindet. Darum habe ich als erste Amtshandlung nach Erhalt meines GTW am 18.12.die beiden Drehgestelle so geschaltet, wie Du es beschrieben hast. Mein Zug blieb nämlich an der einen oder anderen Weiche ohne Herzstückpolarisierung stehen. Danach lief er einwand- und störungsfrei. Gelacht habe ich deshalb, weil meine Verdrahtung einschliesslich der Kabelfarben praktisch identisch aussieht, wie auf Deinen Fotos. Aufgefallen ist mir übrigens, dass der Klick des Umschaltrelais seit diesem Eingriff nicht mehr zu vernehmen ist.

  • Hallo Zusammen


    Dann sind wir schon zu dritt. Ich hatte dies ebenso und auch am 18. gemacht 8) .
    Für Digitalbetrieb ist so eine Schleiferumschaltung nicht nötig, man hätte dies ähnlich dem FLIRT von Liliput machen können, nämlich mit einem Schalter.
    Ich nehme mal an, dass sie in Mörschwil lernfähig sind, andernorts haben sie es ja bewiesen, das sie es sind.
    Jedenfalls meiner läuft, leuchtet und tönt sehr gut.

  • man hätte dies ähnlich dem FLIRT von Liliput machen können, nämlich mit einem Schalter.

    Ein kleiner Schalter oder eine Lösung mit Jumpern. Schliesslich befindet sich ja auch ein Jumper zum Umstecken auf Oberleitungsbetrieb auf der Platine. Der ist womöglich weniger wichtig, gemessen an der Minderheit, die mit echtem O-Betrieb fährt.