Problem mit dem digitalisieren einer Fleischmannlok (Ae 3/6 I)

  • Hallo zusammen


    Ich habe zur Ae 3/6 I von Fleischmann eine ganz spezifische Frage (vielleicht wäre das Eröffnen eines neuen Themas angebracht...?)

    Das Fleischmann Modell ist grösstenteils aus Metall (Zinkdruckguss) hergestellt, angetrieben wird es von einem dreipoligen Motor dessen Rotorwelle quer zur Fahrtrichtung angeordnet ist wie wir es von HAG Modellen kennen. Zwischen den Rotorwicklungen sind kleine Bleigewichte angeordnet die laut Fleischmann als Schwungmasse dienen sollen.
    Das Drehmoment wird über ein recht präzise gefertigtes Stirnradgetriebe auf die drei Antriebswellen (DC Version) übertragen. Diese Antriebsvariannte wird von manchen Modellbahnern als veraltet und technisch überholt angesehen, ich bin da etwas anderer Meinung wenn ich an die Fahreigenschaften meiner Lokmodelle von HAG, Märklin, Fleischmann mit diesem Antriebskonzept denke.


    Hat von Euch schon jemand eine ältere Fleischmann Ae 3/6 I (ohne Digitalschnittstelle) auf digital umgebaut. Wie kann der Motor von der Masse (= Fahrgestell) vollständig befreit werden? Ist es überhaupt möglich? Oder kennt jemand möglicherweise einen Decoder (DCC und/oder MM), dem es egal ist, wenn am Motor noch das Fahrgestell "hängt" (dieses aber nicht mit den Rädern und der Masse verbunden ist)?


    Für einen Tipp wäre ich sehr froh, da ich momentan bei der Digitalisierung nicht mehr weiter komme...


    Grüsse. Phips


  • Ich habe zur Ae 3/6 I von Fleischmann eine ganz spezifische Frage (vielleicht wäre das Eröffnen eines neuen Themas angebracht...?)


    ...ja, ich habe das mal verschoben, da sich unsere Digital-Gurus wohl am ehesten hier tummeln. ;)

    Mit Forumistengruss, Stefan

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    "Die HAG Jünger sind auf dem gleichen Niveau wie die Märklin Fundamentalisten angelangt, für alles wird die passende Ausrede und Erklärung gesucht warum gerade jetzt wieder ein Fehler entschuldbar ist."

    (Heutiger "HAG-Apostel" am 25.12.2013.)

  • Wie kann der Motor von der Masse (= Fahrgestell) vollständig befreit werden? Ist es überhaupt möglich? Oder kennt jemand möglicherweise einen Decoder (DCC und/oder MM), dem es egal ist, wenn am Motor noch das Fahrgestell "hängt" (dieses aber nicht mit den Rädern und der Masse verbunden ist)?

    Wenn das so ist, wie Du schreibst, dann ist der Motor auch potenzialfrei.Ich bin zwar kein "Digital-Guru", aber kann Dir soviel sagen, dass der Umstand entscheidend ist, dass die beiden Anschlüsse des Motors nicht in galvanischer Verbindung mit den Stromabnehmern vom Gleis stehen. Wenn man den betreffenden Anschluss des Fleischmann-Motors nicht elektrisch vom Chassis trennen kann, das Chassis aber keinen Masseschluss aufweist, dann bleibt der Motor trotzdem potenzialfrei. Wichtig ist nur, dass das Chassis keine Verbindung hat mit einem der beiden Gleisanschlüsse. Anders ausgedrückt: Die Kabelfarben des Decoders orange und grau (Motoranschlüsse) müssen vom schwarzen und roten (Gleisanschlüsse) getrennt bleiben. Solange das Chassis nicht über die Räder/Achsen Masseschluss erhält, kann auch nichts passieren. Allerdings frage ich mich, wie das gehen soll, sind doch die Achslager in der Regel masseträchtig.

  • Vom nachträglichen Digitalisieren einer älteren Ae 3/6 I von Fleischmann rate ich deshalb ab, weil Du damit derzeit kaum Geld einsparen kannst.


    Derzeit werden völlig neue Fleischmann Ae 3/6 I bei ebay.de und bei deutschen Händlern (ladenneu, mit Schnittstelle!) verschleudert zu Preisen, die erheblich unter denen der älteren Modelle ohne Schnittstelle liegen.
    Daher ist die Anschaffung eines solchen neuen Modells zum Schleuderpreis oder der Tausch des Antriebsteils mit dem Besitzer eines solchen neuen Modells sehr viel vorteilhafter.
    Ein Händler mit gutem Sortiment, der mir gerade einfällt, ist unter http://www.modelleisenbahn.com/shop/index.php zu finden.


    Meine eigenen drei Ae 3/6 I (mit drei verschiedenen Betriebsnummern) laufen DC-analog und haben nach meiner Erinnerung keine Schnittstelle, aber sicherheitshalber werde ich am Wochenende bei einer davon nocheinmal nachsehen.


    Fleischmann-Gleichstrom-Lokomotiven sind ab Werk nur dann gegen beide Leiter isoliert, wenn sie bereits für Decoder/Schnittstelle präpariert sind. Das ist bei den älteren Modellen nicht der Fall. Man müsste dann beim Rotor beginnend alle masseführenden Kontakte nachträglich isolieren; ein Umstand, der bereits in den Sechzigerjahren die AC-Umrüstung mit Hilfe des Heinzl-Umrüstsatzes für Wechselstrom behindert hat. Beim Umrüsten ist ferner zu beachten, dass die Beleuchtung von 14 V auf 24 V umgerüstet werden muss.


    Empedokles

  • Ich kann nur dringend empfehlen den Motorschild komplett massefrei zu machen. Die Gefahr eines unbeabsichtigten Kurzschlusses mit möglicher Zerstörung des Decoders ist bei Teilisolierung (d.h. Motorschild und Fahrwerk sind noch elektrisch miteinander verbunden) ist einfach zu gross.


    Bei neueren Modellen der Artikelnr. 4337 oder 4345 kann man dies bei dem neueren Motorschild wie in der verlinkten Seite gezeigt einfach machen; bei älteren Ausführungen und Modellen wie z.B. 1137 oder 1145 ist er sinnvollerweise zu ersetzen (selbst wenn es auch dafür eher "maue" Änderungsbeschreibungen gibt). Zum Auswechseln muss das Ritzel von der Ankerachse abgezogen werden. Sollte es nach der Wiedermontage nicht mehr fest sitzen kann man es als Ersatzteil von Fleischmann oder von einem guten Fachhänder bekommen.

  • ... oder ob sie einen neuen Motorschild brauchen = nicht getrennt werden können.


    Unsinn! Getrennt werden können alle, sogar die Produkte aus den Fünfzigerjahren! Es ist nur sehr viel aufwendiger.
    Neue Motorschilde sind bei Fleischmann eine Entwicklung der Neunzigerjahre.


    Ich kann nur dringend empfehlen den Motorschild komplett massefrei zu machen.


    Lutz hat absolut recht. Die genannten Produktnummern geben einen ungefähren Anhalt, ab wann die Montage einfach wurde, weil das Motorschild ausgetauscht werden konnte.
    Und für das Ritzel gibt es auch noch einen Trick, so dass der Fachhändler nichts nachbestellen braucht.


    Empedokles

  • Hallo Phips


    als Alternative für ältere Fleischmann-Loks gibt es von "ModelTorque" Motoren-Umbausätze. Nebst der Potenzialfreiheit sollen diese Motoren auch noch bessere Fahreigenschaften bieten, ich kenne aber diese Motoren nicht aus eigener Erfahrung. Es gibt solche Umbau-/Austauschsätze übrigens auch für den alten Lima-Rundmotor.


    Hier eine Internetseite, wo diese Motoren im Angebot sind.


    Viele Grüsse


    Peter

  • Hallo Phips,


    Habe zwei Ae3/6 von Fleischmann auf Digitalbetrieb umgebaut. Bin im Moment weg von meiner Bahn. Komme erst nächste Woche wieder dazu. Könnte Dir dann, wenn gewünscht weiterhelfen mit Bild vom Umbau.


    Habe auch einen einfachen Schnittstellenprint dafür angefertigt.


    Gruss Kurt




  • Unten sind Fotos meiner Ae 3/6, beide mit Art.Nr. 1145 aber unterschiedlich alt. Die mit dem neuen Motorschild stammt aus dem Lagerabverkauf von Fleischmann. Das neue Schild sollte problemlos geeignet sein für den Umbau auf Digital, einfach die Kondensatoren entfernen, dann sollte keine Masseverbindung mehr vorhanden sein. Der SMD Widerstand oder Kondensator oben kann vermutlich auch entfernt werde, denke ich, sicher bin ich aber nicht.


  • Hallo zusammen


    hier noch ein Bild des Motorschilds meiner 1337, welche bereits ab Werk digitalisiert ist. Ich habe da im Vergleich mit Erwins Motorschildern aber den Eindruck, dass hier Fleischmann mit der 6-poligen Schnittstelle auf dem Motorschild zumindest optisch ein mittleres Chaos angerichtet hat. Doch dank dem Foto habe ich festgestellt, dass hier 3 Kondensatoren montiert sind. Mindestens die beiden, welche eine der beiden Bürsten mit dem Chassis verbinden, sollten bei einem hochfrequent arbeitenden Decoder wie dem ab Werk verbauten Lopi V2.0 gar nicht montiert sein. Habe also wieder etwas zu tun... :) Da gefallen mir eigentlich beide von Erwin's Motorschildern besser.



    Viele Grüsse


    Peter

  • Hallo Erwin


    nein, die Glühbirnchen sind an den blauen Decoder-Plus angeschlossen; es sind Drahtbirnchen, wobei jeweils 2 Füsschen mit einem bzw. zwei blauen Kabel zusammengelötet sind.



    Viele Grüsse


    Peter

  • ... schon etwas wild ...


    Wäre einfacher zu kommentieren, wenn man die Vorgeschichte der Lok wüsste. Da gab es mal die Nr. 64345 (Ae 3/6 I, Betr.-Nr. 10666), die war ab Werk mit einem Twin-Decoder ausgestattet, und als dies sich nicht recht bewährte oder verkaufte, wurden werks-/auftragsseitige Ab- und Umrüstungen (auf ESU-Decoder?) vorgenommen.


    Eine solche Lokomotive besass ich und war kreuzunglücklich, so dass ich sie auf DC-analog rückbauen liess. Was bei dieser Lok auffiel, war auch eine Abänderung am Stirnrad-Antrieb.
    Sind bei Deiner Lokomotive alle Treibachsen angetrieben? Wenn nein, so spricht das für nachträgliche werksseitige(?) Umrüstungen.


    Empedokles


    P.S. Die hier gezeigte Beleuchtungsansicht ist völlig verschieden von derjenigen bei meinen Lokomotiven.

  • Hallo Empedokles


    meine Ae 3/6' hat 3 angetriebene Achsen und den neueren "Schwungmasse-Anker" (aber wahrscheinlich stelltest Du die Frage ja an Erwin).


    P.S. Die hier gezeigte Beleuchtungsansicht ist völlig verschieden von derjenigen bei meinen Lokomotiven.


    Meine Lok hat eine 3+1 - Beleuchtung, wobei jeweils 2 Birnen parallel an einem Decoder-Ausgang angeschlossen sind. Pro Lokseite brennt aber jeweils nur 1 Birne.


    Viele Grüsse


    Peter

  • Meine Lok hat eine 3+1 - Beleuchtung, wobei jeweils 2 Birnen parallel an einem Decoder-Ausgang angeschlossen sind. Pro Lokseite brennt aber jeweils nur 1 Birne.


    Dies ist m.E. eine wirklich gute neue Lösung. Für meine älteren Modelle haben wir (ich meine damit: einige Forumisten haben mich freundschaftlich unterstützt!) noch im vergangenen Jahr Fleischmann-Umrüstsätze Nr. 6540 gesucht, um damit 3+0 in 3+1 Beleuchtung aufzubessern.
    Um möglichst verschiedene Einsatzmöglichkeiten zu simulieren, habe ich auf der Lokführerseite eine rote Rückleuchte und auf der führerfreien Seite eine weisse Rückleuchte eingebaut.


    Empedokles

  • Hallo Michael


    Droht da demnächst ein Kurzschluss oder täusche ich mich da, Peter?


    Kurzschluss hatte ich bis jetzt nicht. Die ganze Verkabelung ist relativ satt, da das blaue Kabel "in der Mitte" mit je einem Birnen-Anschlussdraht der beiden Glühbirchen zusammengelötet ist. Diese sind durch die Lötstelle ebenfalls miteinander verbunden und dadurch mechanisch relativ satt gespannt. Das blaue Kabel muss dann neben der Öffnung bei der auf dem Bild linken Birne herumgeführt werden, da hier beim Aufsetzen des Gehäuses der Lichtleiter für die obere Lampe hineingeht. Bis jetzt hat es einwandfrei funktioniert, und das Licht hat eine gute Leuchtkraft.


    Viele Grüsse


    Peter

  • Hallo zusammen,


    Es gibt offenbar einige unterschiedliche technische Versionen der Fl Ae3/6I . Diejenigen die ich digitalisiert habe, waren Gleichstrommodelle. Lichtwechsel einfach nach Fahrtrichtung wechselnd. Bei diesen Modellen
    war die Hauptarbeit das auftrennen der Verbindung der Motoranschlüsse gegen die Masse des Fahrgestells. Das geschieht durch auftrennen der Kupferfläche auf dem Motorschild. Nach Demontage des Motorschildes am einfachsten mit einer Dreikant-Nadelfeile. Weiters sind bei diesem Modell die Glühlampen der Stirnbeleuchtungen einseitig auf Masse verbunden. Deshalb bleibt der gemeinsame Pluspol (auf dem Schnittstellenprint Pin 7,oder blaue Anschlussdraht des Decoders) offen. Sollte Phips ein solches Modell vorliegen ist das eine Möglichkeit zum Umbau auf Digitalbetrieb.


    Freundliche Grüsse


    Kurt