Gebrochene Weissmetallgussteile reparieren

  • Weissmetallgussteile finden sich bei manchen Modellen als Zurüstteile. Leider sind sie weich, manchmal hart und spröde und brechen deswegen gerne einmal ab. Nur kleben mit Sekundenkleber hilft oft nicht auf die Dauer. Am einfachsten verstärkt man die Teile mit einem Metalldraht, ich habe mich für Neusiber entschieden, das Material lässt sich gut verarbeiten ist aber härter als Messing und einfach erhältlich, z.B. bei Hassler Profile .


    Aktuell hatte ich ein gebrochenes Fahrwerk einer DC-8 im Massstab 1:200, so bot sich die Gelegenheit es gleich in der Praxis auszutesten. Das funktioniert auch mit anderen Werkstoffen, wie Zinkdruckguss, Messinggussteilen, Kunststoffen und anderen Werkstoffen die sich an Modellen finden und gut bearbeitbar sind.


    Zuerst die Bruchflächen plangefeilt, in beide Teile Löcher mit Ø0.4 gebohrt, den Neusilberdraht mit dem gleichen Durchmesser auf die richtige Länge geschnitten, den Draht im Fahrwerk eingesetzt, mit dem Hammer leicht festgeklopft und das Fahrwerk mit Räder darauf aufgesteckt und fertig. Das ganze ist eine Sache von wenigen Minuten. Der Drahtstift kann natürlich auch mit einem Tropfen Sekundenkleber fixiert werden. Das Fahrwerk ist jetzt sogar drehbar.


    Was ich nicht korrigiert habe ist die Verformung, ich will das Risiko einer weiteren Bruchstelle nicht eingehen und von Auge ist es nicht mehr sichtbar, dass das Fahrwerk etwas schief ist.


  • Vor ca. sechs Wochen wurde mir eine über Ebay.it angebotene HAG/SWIMO Bm 4/4 18452 aus Florenz zugeschickt.
    Zu meinem Bedauern war sie recht mediterran verpackt, so dass eine Pufferbohle ausgebrochen war.
    Trotz gezackter Bruchlinie waren die Bruchränder selbst sehr glatt, so dass ich ohne weitere Bearbeitung die Ränder zusammenleimte - womit?


    Ich hatte noch Vollmer-Superzement S30 (Vollmer Artikelnummer 6016), einen Plastik-Spezialkleber, im Hause; dieser hatte mir bereits früher auf entöltem/entfettetem Metall gute Ergebnisse gebracht.
    Ich habe beide Bruchränder dünn damit bepinselt und unter leichtem Druck ca. 15min abbinden lassen.
    Fadendünne Farbdefekte waren ebenfalls zu behandeln. Da mir Enamel-Tannengrün zu grobtropfig und zu hell erschien, nahm ich einen dunkelgrünen Permanent-Faserstift (Marke und Farbenname nicht angegeben) eines Werbeversenders.



    Die Pufferbohle wird nunmehr wohlweislich keinen grösseren Belastungen ausgesetzt. Sie hat allerdings in regelmässigem Einsatz bis heute ihren Belastungen standgehalten.
    Das Ergebnis ist nicht zu beanstanden, und für den Nichteingeweihten ist der ehemalige Defekt nicht sichtbar.


    Werner