Händler: mal positiv, mal negativ...

  • Heute war ich in SH bei B... Modellbahnen. Trotz laufendem Stadtfest und verstopfter Gassen ein gutgelaunter Inhaber. Die bestellte HAG-LED-Beleuchtung für einen IC-2000 Steuerwagen wechselte den Besitzer. Es hat übrigens nicht nur HAG-Fahrzeuge mit Bezug zu Schaffhausen, auch ein HERPA Magirus-TLF, Florian 10, der Feuerwehr Stadt Schaffhausen ist erhältlich.

  • Du kannst natürlich nicht den Endkunden-Preis, welchen du erhältst, wenn du die Lok selber direkt an den Endkunden verkaufst, mit dem Ankaufspreis eines Occasions-Händlers vergleichen.


    Der gibt dir in der Regel irgendwo zwischen 30-50% von dem, was er selber dann verlangen kann. Denn er muss die Lok eventuell herrichten, reinigen, ausstellen (das braucht Platz) und am Ende dann noch fotografieren und ins Ebay stellen. Zudem bindet sich dieses Kapital, denn wer weiss wie viele Monate die Lok dann auf einen Käufer wartet.
    Du hast selber erwähnt, dass er bereits mehrere vergleichbare Loks im Angebot hat. Dann ist er natürlich nicht so wahnsinnig scharf darauf, davon noch mehr zu haben. Danach wird sich sein Angebot gerichtet haben.


    Ich verstehe, wenn die Witwe die Sachen ihres verstorbenen Ehegatten zum Occasions-Händler bringt. Aber der Modellbahner selber, der kann seine Ware ja wirklich selber verkaufen und ist nicht auf die Expertise eines Händlers angewiesen, ausser er findet selber keinen Käufer.

  • Nun Pascal, du bist leider nicht der Erste, welcher in besagtem Geschäft in St. Gallen seine Erfahrungen macht. Doch Vorsicht, Zuba-Tech, resp. dessen Inhaber / Mitarbeiter lesen hier mit, respektive werden von einem Kunden über die Publicity ihres Geschäftes in diesem Forum unterrichtet.

  • Doch Vorsicht, Zuba-Tech, resp. dessen Inhaber / Mitarbeiter lesen hier mit, respektive werden von einem Kunden über die Publicity ihres Geschäftes in diesem Forum unterrichtet.


    Wieso Vorsicht? Er darf meiner Meinung nach seine Aussagen hier dessen ungeachtet äussern, solange diese den Tatsachen entsprechen.

  • Selbstverständlich, ich finde das sogar sehr gut, dass dies Pascal getan hat. Das "Vorsicht" hätte ich wohl in Klammern setzen können, ich wollte Pascal nur darauf aufmerksam machen, dass da noch Post, die ich mal in die Kategorie "eher unfreundlich" einordne, folgen könnte.
    Ich meinerseits wurde da der negativen Berichterstattung über Zuba-Tech bezichtigt, obwohl ich nicht mal das Geschäft meinte und zu diesem Zeitpunkt ein paar tausend Franken Umsatz / Jahr in diesem Geschäft machte. Passt irgendwie nicht wirklich zusammen, seither handhabe ich es, wie Pascal das auch im Sinn hat.

  • Guten Abend Zusammen,
    Erst mal Vielen Dank für all Euere Antworten, ich wollte jetzt nicht gleich einen Sturm im Wasserglas auslösen. Ich fühlte (und fühle mich noch immer) verarscht über den genannten Preis. Daher der Ursprüngliche Bericht



    Du kannst natürlich nicht den Endkunden-Preis, welchen du erhältst, wenn du die Lok selber direkt an den Endkunden verkaufst, mit dem Ankaufspreis eines Occasions-Händlers vergleichen.


    Dany, das ist mir natürlich auch klar. Aber wenn mir z.B. der Händler 400.- geboten hätte und die Lok selber für 500.- verkauft hätte, was ist daran falsch? - Schliesslich möchte er ja auch daran verdienen. Aber 80 Fr. für eine HAG Re 460 - das ist doch wirklich lächerlich.



    Nun Pascal, du bist leider nicht der Erste, welcher in besagtem Geschäft in St. Gallen seine Erfahrungen macht. Doch Vorsicht, Zuba-Tech, resp. dessen Inhaber / Mitarbeiter lesen hier mit, respektive werden von einem Kunden über die Publicity ihres Geschäftes in diesem Forum unterrichtet


    Bitte sehr, ich vertrete nur meine eigene Meinung


    Wieso Vorsicht? Er darf meiner Meinung nach seine Aussagen hier dessen ungeachtet äussern, solange diese den Tatsachen entsprechen


    Danke, hier Herrscht immer noch Meinungsfreuheit - Sehe ich genauso.


    ich wollte Pascal nur darauf aufmerksam machen, dass da noch Post, die ich mal in die Kategorie "eher unfreundlich" einordne, folgen könnte.


    Von mir aus können sie mir alle Schande schreiben - Meine Meinung ist gemacht.


    und zu diesem Zeitpunkt ein paar tausend Franken Umsatz / Jahr in diesem Geschäft machte. Passt irgendwie nicht wirklich zusammen, seither handhabe ich es, wie Pascal das auch im Sinn hat.


    Danke, das auch andere Kunden ähnliche Erfahrungen machen durften/mussten. Habe schliesslich heute auch über 700.- dort liegen gelassen...

    Man kann die Sonne nicht verbieten, aber dafür sorgen dass andere im Schatten stehen :P

  • Nun, bei den Preisen müssen wir natürlich schon aufpassen. 400.- Franken wird dir ein Händler, der ein Modell für 500.- weiterverkauft, kaum zahlen können. Auf den Gewinn muss der Händler noch Mehrwertsteuern in der Höhe von 8% berappen, die Angestellten und sich selbst bezahlen und im Fall von Zuba-Tech noch ein teures, gut gelegenes, grosses Ladengeschäft finanzieren. Schlussendlich muss der Händler daran auch noch was verdienen, um wieder Investitionen tätigen zu können.
    Im Preisrahmen bis 500.- Franken, wird dir ein Ladengeschäft deshalb kaum mehr als die Hälfte des schlussendlichen Verkaufspreises bieten können.
    80.- Franken halte ich in diesem Fall dennoch viel zu tief, insbesondere wenn es sich noch um einen guten Kunden handelt. Da wäre es fair gewesen, dich darauf hinzuweisen, dass du die Lok am besten gleich selbst verkaufen sollst. Ist zwar in dem Fall nicht gewinnorientiert, doch Kunden sollten nicht ausgepresst werden, sonst erreicht der Händler schlussendlich ein Resultat wie in diesem Fall.


  • Nebenfrage:
    Wie sieht es mit einer Farbausbesserung bei New- HAG aus?


    vignette: Siehe http://www.hag.ch --> Service --> FAQ --> Wartung

    Mit Forumistengruss, Stefan

    _____________________________


    "Die HAG Jünger sind auf dem gleichen Niveau wie die Märklin Fundamentalisten angelangt, für alles wird die passende Ausrede und Erklärung gesucht warum gerade jetzt wieder ein Fehler entschuldbar ist."

    (Heutiger "HAG-Apostel" am 25.12.2013.)

  • Bei gebrauchten Modllbahnen haben wir einen "Käufer-Markt", d.h. es sind mehr Marktteilnehmer da die verkaufen als kaufen wollen. Wird also ein "Durchschnittsmodell", das eh schon jeder hat, angeboten bewegt sich die Offerte um 20% des ehemaligen Neupreises. Nach einer Kontrolle und kl. Servicearbeiten geht anschliessend die Ware zum halben Neupreis an den Markt. Mit dieser Marge deckt der Händler Löhne, Miete, MWSt. Werbung und Marketing sowie seinen Verdienst. Hat eine Maschine einmal z.B. 600 Franken gekostet wird sie im Occasionshandel für 300 Franken (inkl. MWSt.) auftauchen. Netto brings' dann noch 276.-. MWSt. bereinigt bleibi eine Gewinnspanne von Fr. 156.-

  • Hat eine Maschine einmal z.B. 600 Franken gekostet wird sie im Occasionshandel für 300 Franken (inkl. MWSt.) auftauchen. Netto brings' dann noch 276.-. MWSt. bereinigt bleibi eine Gewinnspanne von Fr. 156.-


    Ohne Klugscheisser zu sein oder Digiback an die Wand zu stellen, aber beim Rechnen fängts leider bei vielen schon an... Sind die 300.00 inkl. den 8% MwSt. entspricht das aus Sicht des MwSt. bereinigten Preisen 108%. Folglich ist es falsch, den Betrag einfach mal 0.92 zu rechnen bzw. um 8% zu reduzieren. Richtig ist Betrag/108*100 => 277.77. Kleine Differenz - obenraus grosse Wirkung und auch der Treuhänder und die Beamte von der MwSt.-Veranlagung sind dann Glücklich ;)


    Dieses pauschale Rezept deckt für mich die Komplexität des Marktes zu wenig ab. Im Durchschnitt stimmt es vielleicht, im Einzelfall sicher nicht.


    Kann ich so pauschal unterschreiben.


    Meiner Erfahrung entsprechend sind Kalkulationen von unten nach oben solider als von oben nach unten. Ein guter Händler kennt seine Fixkosten und weiss auch, was ihn die Aufbereitung eines Modells kostet. Ein NP interessiert bei einem gebrauchten Modell nur bedingt, sondern vielmehr, was der Markt zum Zeitpunkt des Einkaufs bereit ist, dafür noch zu zahlen. Mit diesem Preis und dem Wissen einer entsprechenden notwendigen Gewinnmarge lässt sich schnell und einfach der Angebotspreis an den Verkäufer für einen Händler errechnen. Einfach prozentual von oben nach unten endet genau in den Preisen, die man oft an Börsen oder in verstaubten Occasionsboutiqen findet: Überteuert und am Markt vorbei und dem Gejammer, man habe damals X bezahlt (Mit meiner persönlichen Feststellung, dass das heute über dem Markt liegt) und man so sonst nichts verdiene... (und stattdessen Kapital gebunden hat und das Ding immer wieder lagert, herumtransportiert usw...)


    Nochmals zurück den 80.00 Angebot vom Ausgangspost: Mich verwundert es mich nicht, wenn auch mal für eine (beschädigte) Hag Lok ein so geringer Ankaufspreis rauskommt. Denn mit Mängeln ist es wie beim Auto - der Preis geht massiv nach unten - auch im Verkauf.

  • Liebe Forumisten


    Eure Ausführung zur MWSt sind leider nicht ganz korrekt. Ein Händler mit mehr als CHF 100'000 Umsatz kann die Mehrwertsteuer, die er auf der Rechnung der Lieferanten aufgebrummt bekommt, quartalsweise vom Steueramt zurückfordern (sogenannte Vorsteuer). Sonst würde bei jedem Zwischenhändler die Ware um 8% teurer (wie es früher einmal bei der WUSt war). Korrekt ist: erst der Endkunde bezahlt die 8%. Alle in der Kette dazwischen holen sich die MWSt quartalsweise zurück.


    Bei einem Umsatz von unter CHF 100'000 wird nach dem Saldosteuersatz abgerechnet. Hier kommt je nach Branche ein fixer Prozentsatz zum Zug. Der Händler kann die Vorsteuer nicht wie im obigen Beispiel abziehen, bezahlt aber gegenüber dem Steueramt effektiv z.B. einen Saldosteuersatz von nur 5% statt der 8%. Auf der Quittung muss aber trotzdem 8% stehen und ausgewiesen sein.


    Die Kalkulation der Preise muss ohne die Mehrwertsteuer erfolgen, da sie erst durch den Konsumenten bezahlt wird. Der Händler kassiert diese quasi im Auftrag von Vater Staat von den willigen Konsumenten ein.


    Lg, Ruedi

  • Ruedi,


    Leider sind deine Ausführungen nicht ganz korrekt ;)


    Grundsätzlich ist man erst ab 100'000 CHF Umsatz steuerbarer Leistung MwSt. pflichtig, darunter auf freiwilliger Basis was in gewissen bereichen Sinn macht. Ist man pflichtig, kann man entweder die Saldobesteuerung oder die effektive Besteuerung wählen welche Quartalsweise abgerechnet wird. Des Weiteren kann wie von dir geschrieben die Vorsteuer von Lieferanteneinkäufen mit ausgewiesener MwSt. geltend gemacht werden. Bei Käufen von Privatpersonen fällt dies jedoch weg... So auch also z.B. wenn ein Händler von einer Privatperson einen Posten einkauft und er folglich auf dem Endpreis die vollen 8% aufrechen muss.


    In der obigen Berechnung von Digiback um mir ging es jedoch effektiv nur um die Berechnung der MwSt. eines Endverkaufspreises.


    Im Detail alles hier nachzulesen: http://www.estv.admin.ch/mwst/…/00589/index.html?lang=de

  • Salut!

    Ein Händler mit mehr als CHF 100'000 Umsatz kann die Mehrwertsteuer, die er auf der Rechnung der Lieferanten aufgebrummt bekommt, quartalsweise vom Steueramt zurückfordern (sogenannte Vorsteuer).

    Und beim Ankauf einer gebrauchten Lok von einem privaten Verkäufer entfällt diese Rückforderung und der Händler trägt die 8% alleine.


    Ich weiss nicht, wie es in der Schweiz ist. In Deutschland wird die Mehrwertsteuer dann nur für den Aufschlag des Händlers fällig (und die Mehrwertsteuer wird auf der Endrechnung gar nicht ausgewiesen - sonst könnte der Kunde ja den Einkaufspreis berechnen).

    Viele Grüsse
    Thomas
    6 rote Re 4/4 IV - mehr, als die SBB je hatten (hoffentlich habe ich jetzt alle Lackierungsvarianten)

  • Salut!

    Und beim Ankauf einer gebrauchten Lok von einem privaten Verkäufer entfällt diese Rückforderung und der Händler trägt die 8% alleine.


    Ich weiss nicht, wie es in der Schweiz ist. In Deutschland wird die Mehrwertsteuer dann nur für den Aufschlag des Händlers fällig (und die Mehrwertsteuer wird auf der Endrechnung gar nicht ausgewiesen - sonst könnte der Kunde ja den Einkaufspreis berechnen).


    Eine direkte Margenbesteuerung wie in Deutschland kennen wir hier nicht. Entweder man kann eine Vorsteuer (z.B. Lieferanteneinkauf mit ausg. MwSt.) geltend machen oder der volle Verkaufspreis wird dem MwSt.-pflichtigen Umsatz angerechnet. Unterm Strich ergibts sich dann aber in etwa dasselbe - MwSt. minus Vorsteuer ergibt auch eine Differenzbesteuerung. Sprich der Händler zahlt nur noch den teil der MwSt., welcher er an seinem Gewinn gemessen verdient hat. Den anderen Teil der MwSt. bezahlt ja der Lieferant mit seiner MwSt. Abrechnung...

  • Das legendäre Lädeli HAMWAA zieht zwischen Mitte April und Mitte Mai um von Binningen nach Pratteln:

    Mit Forumistengruss, Stefan

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    "Die HAG Jünger sind auf dem gleichen Niveau wie die Märklin Fundamentalisten angelangt, für alles wird die passende Ausrede und Erklärung gesucht warum gerade jetzt wieder ein Fehler entschuldbar ist."

    (Heutiger "HAG-Apostel" am 25.12.2013.)