Haftreifenwechsel, wann und wie?

  • Es wird Frühling, es wird Zeit die "Finken" zu wecheln von hart auf weich. So schient es in meinem Fahrzeugpark zu sein, stehen doch mehrere Loks auf dem Reperaturgeleise wegen fehlender Reibungskraft mit steinharten Haftreifen. Haftreifenwechsel ist angesagt.


    Mache ich einen Fehler oder ist das normale Alterung. ?(
    Ich reinige die Geleise mit dem Reinigungswagen mit Brenspritt und dem Reinigungsfilz oder von Hand mit dem im Brennsprit getränkten Lappen auch von Hand. Die Lokräder der Loks reinige ich mit Brennsprit und mit Pfeiffenputzer. Bis jetzt mit Erfolg.
    Sicher ist die Lebensdauer der Haftreifen einmal zu Ende, und es beginnt der Haftreifenwechsel. Was ist die beste Methode um einen steinharten Haftreifen ohne Beschädigung der Bandage vom Rad zu entfernen. Meine neuste und scheinbar beste Methode ist das abschaben mit dem Teppichmesser bis zur Trennung.
    Wie wird das bei Euch praktiziert? Was ist die Lebensdauer der Haftreifen? :lol:
    Gruss Ueli

  • Ueli,


    Das Gummi mit der Zeit hart und rissig wird ist völlig normal. Wie schnell das passiert liegt am verwendeten Material. Aus welcher Art Gummi (Elastomer) die Haftreifen sind, weiss ich auch nicht, auf alle Fälle nichts Hochwertiges, wäre eben wie üblich zu teuer. Die klassischen Gummibänder sind heute meisten bereits nach einem Jahr unbrauchbar, dies als Beispiel.


    Haftreifen mit dem Teppichmesser zu entfernen ist sicher praktikabel, ein spitzes Skalpell ist allenfalls etwas einfacher in der Handhabung. Mit einem alten spitzen Lötkolben aufschmelzen wäre sicher auch noch eine Methode um mechanische Beschädigungen am Rad zu vermeiden. Der dabei entstehende Geschmack ist allerdings nicht so wirklich angenehm.


    Brennsprit ist mit den meisten Arten Gummi verträglich, das ist kein Problem. Mit welchen Flüssigkeiten sich welche Art Gummi verträgt kann hier ersehen werden. Einfach weiter blättern, die Liste ist sehr lange.

  • Hallo Ueli, ich benutze eine feine Kanüle Gr.12, die Du in jeder Apotheke bekommst. Damit spiesse ich den Gummi vorsichtig auf und stülpe ihn dann damit aus der Nut des Rades nach aussen heraus. Das geht sehr leicht und schonend vonstatten, andere Methoden sind aber sicher auch nicht schlechter.


    Die Räder reinige ich mit Wattestäbchen und alles, was blank werden soll wird mit dem geruchlosen Feuerzeugbenzin "Zippo" abgerieben, was nach meiner Erfahrung den ölig-schmierigen Belag besser löst als der vielgepriesene Isopropylalkohol.


    http://www.youtube.com/watch?v…ture=youtube_gdata_player

  • Zum entfetten sind Wundbenzin, Reinbenzin und Heptan bestens geeignet, Alkohol hinterlässt in der Regel noch etwas an Rückständen. Wundbenzin ist auch hervorragend geeignet um verschmutze Lacke rückstandslos zu reinigen. Allerdings ist auch hier die nötige Vorsicht geboten, es gibt zu viele chemische Zusammensetzungen von Farben, da kann sicher auch eine darunter sein die sich mit Benzin nicht verträgt.

  • Meine neuste und scheinbar beste Methode ist das abschaben mit dem Teppichmesser bis zur Trennung. Wie wird das bei Euch praktiziert?


    Ich fahre einfach mit einem Zahnstocher oder einem sehr kleinen Schraubenzieher unter den alten Haftreifen und hebe ihn so heraus.

    Mit Forumistengruss, Stefan

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    "Die HAG Jünger sind auf dem gleichen Niveau wie die Märklin Fundamentalisten angelangt, für alles wird die passende Ausrede und Erklärung gesucht warum gerade jetzt wieder ein Fehler entschuldbar ist."

    (Heutiger "HAG-Apostel" am 25.12.2013.)

  • Damit spiesse ich den Gummi vorsichtig auf und stülpe ihn dann damit aus der Nut des Rades nach aussen heraus.

    Ich fahre einfach mit einem Zahnstocher oder einem sehr kleinen Schraubenzieher unter den alten Haftreifen und hebe ihn so heraus.


    Habt ihr diese Methoden auch bei glasharten Haftreifen praktiziert? Nach meiner Erfahrung helfen dort nur noch chirurgische Methoden, sprich schneiden.


    Etwas grössere Spritzennadel, z.B. für Elefanten, sind um die 2mm im Durchmesser, könnten auch gut geeignet sein um selbst glasharte Haftreifen zu durchtrennen. Als ich eine solche Spritzennadel etwas ungeschickt von der Verpackung befreite, steckte sie nachher in meinem Finger, ging rein wie Butter, die Dinger sind wirklich extrem scharf geschliffen.


  • Habt ihr diese Methoden auch bei glasharten Haftreifen praktiziert?


    Ich muss zugeben, dass mir "glasharte" Haftreifen noch nicht untergekommen sind. Wenn ich wechseln musste, waren sie entweder noch ziemlich weich oder schon eben sehr brüchig. Es kam auch vor, dass sich Haftreifen eigenmächtig vom Rad getrennt hatten und irgendwo auf der Anlage herum lagen. Das merkt man aber sehr schnell durch ungleichmässigen Lauf bzw. Geräuschbildung, wenn einseitig ein Radreifen fehlt.

    Als ich eine solche Spritzennadel etwas ungeschickt von der Verpackung befreite, steckte sie nachher in meinem Finger, ging rein wie Butter, die Dinger sind wirklich extrem scharf geschliffen.


    Tat sicher gemein weh, wenigstens ist in solchen Fällen nicht mit einer Wundinfektion zu rechnen, da die Verpackung steril ist ;)

  • Doch, gerade bei HAG-Loks sind mir glasharte Haftreifen schon oft untergekommen. Hier hilft alles nichts: Die steinharte Reifen müssen mir einer Messerspitze (oder ähnlichem Gegenstand) aufgebrochen werden. Die abgebrochenen Segmente sind so hart, dass von ihrer Kreisform auch nach Enfernung nicht abweichen. So ist das Ersetzen solchermassen gealterter Reifen unumgänglich, sobald aus unerfindlichen Gründen die von Hag gewohnt gute Adhäsion nicht mehr erreicht wird.
    Was hingegen diese Methoden für ein Problem beim Wechseln darstellen sollen, ist mir nicht ganz klar. Beziehungsweise, warum dieser Thread gestartet wurde. Man kann ja nichts wirklich falsch oder kaputt machen beim Entfernen eines ausgedienten Haftreifens...

    Wer Wind sät, wird Sturm ernten.


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