• hallo,


    ich liebäugle mit dem kauf der bls-ew 1 mit aussenschwingtüren von liliput.
    zunächst wollte ich mich aber erkundigen, ob die abmessungen der fenster in den türen stimmen.
    meines wissens haben sbb-npz-ew1 "breite" fenster & die wagen der bls schmale fenster eingebaut.


    daher also meine frage: stimmt die wiedergabe im modell oder handelt es sich um ein phantasieprodukt? oder gibt es auch im bls fuhrpark "breite" aussenschwingtüren?


    merci fürs beantworten!



    gruss, markus

  • Ich erlaube mir erstmal ein Zitat aus den Forenregeln:


    Zitat

    2. Beiträge sollen wenn möglich in deutscher Sprache (notfalls in Englisch) und so formuliert
    werden, dass sie leicht verständlich und lesbar sind. Konsequente Kleinschreibung ist nicht
    erwünscht
    .


    Zu deiner Frage: Die Wagen sind ein Fantasieprodukt. Die BLS hatte nie EW I mit breiten Aussenschwingtüren. Auch sonst sind die Änderungen zu den SBB Wagen nicht umgesetzt worden.

  • Vielen Dank für die schnelle Antwort. Schade, dass es somit (nach meinem Wissen) keine aktuelle massstäbliche Umsetzung gibt :s


    Im Übrigen: Wenn ich von einem Smartphone Einträge mache, ist es viel einfacher mit der Kleinschreibung ;)
    Hoffe das ist kein allzu grosser Stein des Anstosses.


    Kleine Frage anbei: Ich habe noch 2 Re 425 daheim. Was wäre eine vorbildliche, modellbahntaugliche (in 1:87 nicht über 2m lange) Zugleistung für diese Maschinen?

  • Die Bruunelis sind (dafür, dass sie eine recht konventionelle Wellenstromtechnik aufweisen) recht zugstark, was an diversen technischen Kniffen liegt, welche das "Konkurrenzprodukt" Re 420 nicht hat. Zwei 425 in VsT (DoTra) können im Flachland (bei Bahnens also auf Steigungen bis 12 Promille) eigentlich so alles wegziehen, was die UIC-Normzughakenlast zulässt. In der Schweiz sind dies nach dem aktuellen Stand meines Irrtums 2200t- homogene Blockzüge dürfen bis zu 3250 t schwer sein, laufen dann aber unter besonderen Betriebsbedingungen (z. B. gesicherte Durchfahrt an Signalen in Steigungen.)


    Für eine einzelne 425 ist im hervorragenden EditionLan-Buch über die 425 von Roth/Hürzeler eine Lasttabelle abgebildet.
    Ein Beispiel: Eine 425 alleine darf auf der Lötschbergüblichen Steigung von 27 Promille 630 t ziehen. (420 nur 460t). Das wäre z. b. 10 Eanos mit Schrott bis zur Lastgrenze beladen oder 8 Taes - Schwenkdachwagen voll bis obenhin mit Tonerde. Da der Taes ode sein Nachfolger Tams nur etwas mehr als 16 cm lang ist, hast du da einen wunderbaren (wenn auch eher untypischen, weil meist in DoTra (also 16 Wagen) verkehrenden) Blockzug.


    Aber man muss ja nicht immer die volle theoretische Anhängelast ausnutzen, es kann ja auch ein "leichterer Zug sein. Dummerweise sind die 425 heute noch echte Universalmaschinen, deswegen kannst Du da alles dranhängen, was irgendwie in Ep 4, 5 und auch 6 im Einflussbereich der bls rumgeschwirrt ist - nur keine EW IV-Pendel oder IC-Dosto geschoben, das können die nicht....


    Eine Bemerkung zu den EW I klb: Lima hatte diese Wagen mal mit Schiebetür rausgebracht. Da diese auch einfach nur vor die Türnische gesetzt wurde, war die Türe eigentlich auch zu breit. Im Gegensatz zur HAG- oder Liliput-Variante fehlt dort aber die für die SBB-Wagen typische Belüftung über den Türen, die die BLS-Wagen niemals hatten. Ein für mich hinnehmbarer Kompromiss.....

  • Dafür verfügt die BLS Re 4/4 leider über keine E-Bremse. Das könnte der ganze Lokgattung bei der nächsten Überarbeitung der Trassepreise und -rabatte das Genick brechen...


    Ansonsten bin ich mit dir natürlich einig. Anhängen kann man den BLS Re 4/4 wirklich fast alles, was in der Schweiz irgendwie fährt, respektive seit den 1970er-Jahren einmal gefahren ist. Der Lok liesse sich z.B. auch problemlos ein Railcare-Zug, d.h. Containertragwagen mit vorwiegend neutralen, weissen Containern anhängen. Sonst käme mir spontan noch der Gotthard-Drahtrollenzug mit zwei Re 425 und 16 FS Eaos in den Sinn.

  • Elektrische Bremse haben sie (für das sind ja die Widerstände anstelle des zweiten Pantos auf dem Dach), aber eben keine Rekuperationsbremse, weshalb die Bremsleistung durch die Menge an Widerständen begrenzt ist statt durch die Traktionseinrichtung an sich.


    Solange es aber um das Ziehen von EW I gemäss Threadtitel geht, braucht es nie mehr als eine Lok ;)

  • Dany


    Merci für die Richtigstellung. Natürlich haben sie eine E-Bremse, eine sehr leistungsstarke noch dazu unter der langen Widerstandshaube auf dem Dach. :) Leider kann diese jedoch nur zum Heizen der Umgebung statt zum Rekuperieren verwendet werden.

  • Kann ich so nicht bestätigen. Die E-Bremse einer Doppeltraktion Bruneli vermochte bei meiner Führerstands-Einweisungsfahrt auf der Lötschberg-Südrampe nicht mal einen 1200t-Coils-Zug in Beharrung zu halten. Aussage Lokführer: Viel mehr als die Loks selber vermag die Widerstands-Bremse in diesem Gefälle nicht an der Beschleunigung durch den Hangabtrieb hindern. --> Sägezahn-Fahrt mit viel viel Fahrzeitverlust. Der Zug musste jeweils unter 40 km/h heruntergebremst werden, damit die 90s Lösezeit bis 80 km/h eingehalten werden konnten.


    Der Lokführer und der Begleiter (damals noch SBB Cargo) meinten, das sei normal so bei diesen alten Loks. Die elektrische Bremse war auf beiden Loks einsatzfähig und der Stufennschalter befand sich auf der maximalen Bremsstufe.

  • Was heisst hier nicht mal? Das schafft dir gar keine Lok, einen solchen Zug komplett mit der E-Bremse in Beharrung zu halten und auch keine Doppeltraktion ist auch nur annähernd dazu in der Lage. Auch ein Vectron ist da absolut machtlos. Die Re 6/6 besitzt z.B. eine besonders starke Nutzstrombremse und hält am Gotthard gerade mal 400 Tonnen. Die Ae 6/6 bremst dir 300 Tonnen oder anders ausgedrückt 1960 kW.


    Theoretisch könnte man heute weit stärkere Rekuperationsbremsen konstruieren, die die volle Motorenleistung, d.h. 6.4 MW beim Eurosprinter, ausnutzen. Wegen limitierten Pufferdrücken ist das jedoch nicht möglich und die E-Bremse damit stark limitiert.

  • Irgendwo hab ich mal den Wert von 300 t auf 27 Promille in Beharrung gehört - das ist jetzt für den üblichen 1300t - Güterzug natürlich nix, aber für den durchschnittlichen BLS-Schnellzug aus 6 EW I plus D langts gerade noch. (so ein Zug wäre übrigens in H0 etwa 2m lang, Markus :) )
    Angeblich war der Grund für die Widerstandsbremse anstelle der Rekuperation damals die eingleisige Streckenführung und die ziemlich isolierte Energieversorgung. Es konnte zu Zeiten der Konstruktion der Re 425 nicht sichergestellt werden, dass der zurückgespeiste Strom auch wieder verbraucht wird. (die Aussage hab ich vom ehemaligen OMI der BLS, Herrn K., deswegen erachte ich sie als zutreffend.)

  • Rüdiger


    Danke für die Angabe in Tonnen. Die hatte ich gerade nicht zur Hand, ich wusste bloss noch, dass die Bruneli eine starke E-Bremse besitzen.


    Das Weglassen der Rekuperationsbremse selbst, war erst die Geburtsstunde der Steuerung der Re 4/4. Die SBB selbst wäre an dieser durchaus auch sehr interessiert gewesen, nur schaffte es man damals noch nicht den Gleichrichter und die Rekuperationsbremse unter einen Hut zu bringen. Da die BLS wegen den von Rüdiger erwähnten Gründen ohnehin auf eine Nutzstrombremse verzichten musste, stand neuen Technik nichts mehr im Wege.
    Auch bei der Re 4/4 IV wurde auf eine Nutzstrombremse verzichtet und ebenfalls wieder der modernen Technik wegen. Auch hier war man zur Zeit der Prototypen noch nicht in der Lage, Thyristoren und Nutzstrombremse unter einen Deckel zu packen. Die Konstruktion wurde später ausgearbeitet, die Lok ging jedoch nie in Serie. Die Re 460 wurde dann bereits mit Stromrichtern beschafft.
    Die Widerstandsbremse der Re 4/4 IV ist schlussendlich im Lokkasten "versteckt" worden. Die Widerstandspakete bestehen dort nicht mehr aus Gusslamellen oder -fingern, sondern aus hochlegierten Chromstahlstreifen, welcher wellenförmig zu Paketen verschweisst wurde. Die Kühlung erfolgt mittels Ventilator.

  • Lima hatte BLS Wagen mit Aussenschwingtüren ausgebracht. Leider hatte Lima die Türen Blau bemalt.
    Ein ähnlicher Wagen kam später von Rivarossi in GoldenPass Farben und auch in SOB Farben.


    http://www.ct-railways.de/lima/309378/309378_pic02.jpg
    http://www.ct-railways.de/lima/309495/309495_pic02.jpg
    http://www.ct-railways.de/lima/309669/309669_pic02.jpg


    Rivarossi: http://pics.ricardostatic.ch/2…varossi-goldenpass-pw.jpg


    Es gab auch ein Kleinserie von korrekten BLS EW Wagen von EMB, wie hier: http://www.emb-gmbh.ch/wp/wp-c…ads/2013/09/bls_set_4.jpg


    MfG


    Mike C

  • Hallo!


    Also wird es vermutlich ein Containerzug oder ein paar Eanos, weil passende Personenwagen (EW 1 Epoche VI, bls) fehlen. Das Set vom EMB wird bestimmt super, ist aber ausserhalb der Reichweite meines Budgets.Interessant was man hier alles zur Technik der Brunelis von "Insidern" erfährt :thumbup:

  • Mike, Lima hatte auch eine Serie von EW I B in goldfarbenen Türen. Zudem gab es anfangs einige wenige umgebaute EW I mit blauen Türen - im Hertogs-Buch gibt es Beweisfotos.
    Markus, wenns Epoche VI sein muss, wären auch kurze Ölzüge hinter einer 425 möglich (Cornaux - Rümlang TA)

  • Hallo Markus,


    Ich habe die Rivarossi Lokset mit einem Paar BLS Re 425. Ich habe die BN Lok mit den Wagen aus dem Lima Set 149783 (BLS,SEZ, BN und GBS) mit zusätzlichen Lima BLS Wagen vorgesehen.
    Die BLS Lok kann Ich entweder mit Roco BLS EWIV oder mit meinem EC Vauban zusammenfahren.
    Es gibt auch Containerzüge und andere Güterzüge als mögliche Wagen.


    Die Liliput EWI wagen habe Ich als Kompromiss mit meinen BDt NPZ (Lima) hinter meine Roco BLS Re 420.5


    Die Liliput EWIII fahren mit Maerklin Re 465


    Die Roco Ae 4/4 fährt mit einem internationalen Schnellzug (Interlaken-Paris) oder einem SBB EC (Interlaken-Amsterdam)


    MfG


    Mike C