Rollmaterial: Anhängelasten (1:1) und Stromverbrauch (1:87)

  • Hallo zusammen


    ich habe mal die Anhängelasten verschiedener Triebfahrzeuge bei der grossen Bahn und einige Stromverbrauchsmessungen bei der kleinen Bahn zusammengestellt und als Bild hochgeladen.


    [Blockierte Grafik: http://hag-info.ch/hag/forum/p…ix/214_Anhngelasten_2.jpg]


    Die Infos über die Anhängelasten stammen aus einer alten "SBB-Fibel" von Paul Winter sowie (für die neueren Fahrzeuge) von der Homepage von Bruno Lämmli (neue Adresse = http://www.lokifahrer.ch/ ), die Angaben über die BLS-Fahrzeuge stammen aus dem "grossen Buch der Lötschbergbahn", ISBN 3-9522494-1-6.
    Auf der Zusammenstellung ist der Fortschritt im Lok- und Triebwagenbau sehr schön ersichtlich, und für diejenigen, die Vorbildmässige Züge fahren lassen möchten, ist's vielleicht eine hilfreiche Datenquelle.


    Passt übrigens thematisch auch zu den Zugkraftmessungen von Cebu + Erwa20 hier.


    Zu den Strommmessungen:


    [Blockierte Grafik: http://hag-info.ch/hag/forum/p…/214_Stromverbrauch_1.jpg]


    Die Strommessungen erfolgten im Analogbetrieb mit einem grauen Märklin-Trafo und eingeschlauftem Multimeter. Der Stromverbrauch allfälliger Glühlampen habe ich in den aufgeführten Messwerten bereits abgezogen.
    Ich denke, vorallem Streckenloks mit kleinen Glockenankermotoren wie dem Faulhaber 1319 kommen bald einmal an eine Grenze, wo der Motor Schaden nehmen kann (bei Edelmetall-kommuttierten Motoren empfehlen die Hersteller max. halber "Dauerstrom"; bei Graphit-kommuttierten Motoren lautet die diesbezügliche Empfehlung 50-80 %).


    Die Messungen bei den verschiedenen HAG-Loks habe ich gemacht, um sicherzugehen, dass 1 Decoder auch für die zweimotorige Ae 8/8 reicht. Sie zeigen aber auch den Fortschritt vom alten zum neuen Motor.


    Und den Lima TEE-Motorwagen habe ich als Güterzugslok "missbraucht", um die Eignung des betr. Maxon-Motors für Streckenloks zu testen. In der Zwischenzeit habe ich diesen Motor in verschiedene Loks eingebaut. Er passt übrigens mit ganz wenigen Anpassungen als Ersatz für den Lima-Motor bei den Loks mit Kardanantrieben (Durchmesser = 19 mm, Länge = 31 mm).


    Mit freundlichen Grüssen


    Peter

  • Lidokork


    Danke für diese interessanten Tabellen.


    Auffallend ist der wesentlich höhere Stromverbrauch der HAG Motoren gegenüber der Faulhaber Motoren. Ein HAG Motor scheint im Schnitt eine 3.5fache Leistung gegenüber dem Faulhaber Motor zu haben.


    Hast du die Faulhaber Motoren auch an deren Grenze belastet?

  • Hallo Peter


    Interessant, deine Messungen. könntest du anstelle der "Trafostellung" die Spannung in Volt angeben? Ich habe mal rasch bei meinem Trix Trafo nachgemessen, die Leerlaufspannung bei einer bestimmten "Trafostellung" unterscheidet sich deutlich von der Spannung im belasteten Zustand bei gleicher "Trafostellung". Das heisst das die Spannung mit zunehmender Belastung sinkt. Nun ist mein Trafo nicht mehr der Aktuellste. Welchen Trafo verwendest du? Wie hast du die U/min gemessen?

  • Hallo Cebu + Beat


    Zuerst zum Stromverbrauch: beim neuen HAG-Motor habe ich ja mit 9 EC-Wagen einen Verbrauch von 400 mA gemessen (die 700 mA sind bei durchdrehenden Rädern; dies habe ich bei den beiden Loks mit Glockenankermotoren nicht gemacht).
    Der kleine Faulhaber-Motor 1319 hat tatsächlich einen tieferen Verbrauch, ist aber auch weniger leistungsfähig (die Ae 3/6 überschreitet den empfohlenen "50-%-Wert" bereits bei Solofahrt der Lok; der 1319-er Motor in der 12-Volt-Ausführung ist mit 1,3 mNm und einem "Dauerstrom" von 200 mA spezifiziert); einer HAG-Lok kann man bekanntlich Wagen "in rohen Mengen" anhängen, und wenn der Motor mal überlastet wurde, kann er auch wieder repariert werden, was bei einem Glockenankermotor nicht möglich ist.
    Im TEE ist übrigens ein grösserer und leistungsfähigerer Glockenankermotor verbaut (3,86 mNm und 393 mA), und hier ist der Stromverbrauch auch mit dem neuen HAG-Motor vergleichbar. Aber "an die Grenze belastet" (interpretiere ich das richtig als "mit durchdrehenden bzw. blockierten Rädern"?) habe ich den Faulhaber + Maxon nicht, weil die auf Überlastung empfindlicher sind und ich den Motor nicht zerstören will. So stellen auf flacher Strecke die 5+4 Wagen an der Ae 3/6 für mich bereits die Belastungsgrenze dar, und deshalb habe ich keine Messungen mit noch mehr Wagen gemacht. Ich werde an dieser Lok übrigens die Haftreifenräder gegen solche ohne Haftreifen tauschen. So mindere ich das Risiko eines Motorschadens, und für vorbildmässige Züge dürfte die kleinere Zugkraft noch gerade reichen.


    Zur Spannung: da die Anlage im Zimmer des Sohnes ist und er jetzt schläft, muss ich dies später mal nachholen (ich schätze aber, dass die Spannung bei der 250er-Stellung nicht gross von 16 V abweicht).


    Zu den Drehzahlen: die ermittle ich auf zwei Arten, entweder markiere ich eine Stelle auf der Kardanwelle oder Schwungmasse und zähle deren Umdrehungen auf 1 m Fahrt. Dann rechne ich auf die Vorbild- Höchstgeschwindigkeit um. Wenn es so nicht geht (z.B. wenn eine Lok mit offenem Gehäuse nicht fahren kann), dann errechne ich das Ganze aus der Anzahl Rad-Umdrehungen und dem Untersetzungsverhältnis Motorwelle - Rad.


    Mit freundlichen Grüssen


    Peter

  • Zitat von "Lidokork"

    Aber "an die Grenze belastet" (interpretiere ich das richtig als "mit durchdrehenden bzw. blockierten Rädern"?) habe ich den Faulhaber + Maxon nicht, weil die auf Überlastung empfindlicher sind und ich den Motor nicht zerstören will. So stellen auf flacher Strecke die 5+4 Wagen an der Ae 3/6 für mich bereits die Belastungsgrenze dar, und deshalb habe ich keine Messungen mit noch mehr Wagen gemacht. Ich werde an dieser Lok übrigens die Haftreifenräder gegen solche ohne Haftreifen tauschen. So mindere ich das Risiko eines Motorschadens, und für vorbildmässige Züge dürfte die kleinere Zugkraft noch gerade reichen.


    Das ist ein interessanter Aspekt. Hast du schon einmal die Erfahrung gemacht, dass ein Faulhaber Motor durchgebrannt ist?


    Möglicherweise kann das noch ein heikler Punkt sein wenn eine solche Lok in einem Gleiswendel mit durchdrehenden Rädern stehen bleibt und das nicht sofort bemerkt wird.


    Mit den Haftreifenlosen Rädern willst du vermutlich eine schneller wirkende Rutschkupplung erreichen?

  • Hallo Peter


    Sehr aufschlussreiche Tabelle, vorallem was die HAG-Motoren betrifft. Da die 2motorigen Loks nicht den doppelten Strom ziehen, schliesse ich daraus dass da noch genügend Reserve drin steckt.


    Gruss Kurt

  • Hallo zusammen


    @ Beat:
    Habe die Spannung des Märklin-Trafos bei Reglerstellung „250“ gemessen:
    - Leerlauf: 18,6 V
    - Unter Belastung mit HAG Re 460 + 8 Roco EW IV (ca. 430 mA): 18,0 V


    @ Cebu:
    Glücklicherweise ist mir noch kein Glockenankermotor verbrannt. „Auf den Geschmack“ bin ich nach dem Umbau einer Roxy Ae 6/8 durch mtr / Renfer gekommen. Dort habe ich gleichzeitig auch einen Liliput NPZ mit einem neuen Drehgestell inkl. escap-Motor ausrüsten lassen.


    Dann konnte ich in meinem MOBA-Geschäft eher günstig einen Lima „Gottardo“ als Occasion erstehen, und bei diesem Zug habe ich dann zum ersten Mal „selber Hand angelegt“. Vor dem Bestellen habe ich mich auf den Homepages von Faulhaber und Maxon ausgiebig informiert. Von Maxon gab’s im Netz auch eine relativ ausführliche Kaufberatung, welche ich hier einblende:


    [Blockierte Grafik: http://hag-info.ch/hag/forum/phpBB2/userpix/214_Maxon_1.jpg]


    Diese Empfehlungen habe ich dann auch telefonisch vom Verkaufsberater von Maxon bestätigt erhalten, der mir für den Einsatz in einer MOBA-Lok die Verwendung von Motoren mit Graphitkommutierung empfohlen hatte.
    Die Beschreibung in der Maxon-Kaufberatung interpretiere ich bei Edelmetall-kommutierten Motoren so, dass bei zu grosser Strombelastung - wie sie beim Anfahren und Beschleunigen sowie bei zu schweren Zügen auftreten kann - die feinen Edelmetall-Bürstchen (= „Fiedern“) zu heiss werden und wegschmelzen.
    Deshalb quäle ich diese Motoren nicht, sondern versuche vorher auszuloten, ob sich ein bestimmter Motor für eine Lok eignet. Bedenken hätte ich z.B. bei einigen sb-Umbausätzen, wo für das Krokodil oder für eine Re 4/4’’ „nur“ ein kleiner 1319-er Faulhaber verwendet wird. Hier dürfte der Motor mit einem vorbildmässigen Zug auf Dauer Schaden nehmen. Und wie Du richtig vermutest, rüste ich meine Ae 3/6’’’ auf Haftreifen-lose Antriebsräder um, weil die Haftgrenze gleichzeitig als Strom-Bremse für den Motor wirkt (eine schleudernde, aber schnell drehende Lok belastet den Motor weniger als wenn durch die Haftreifen genügend Zugkraft da ist und sich der Motor deshalb „hochquält“).


    Ich habe übrigens bei einer ganzen Reihe von Loks auch die Getriebeübersetzungen sowie die entsprechende Motordrehzahl bei vorbildgemässer Höchstgeschwindigkeit ermittelt.


    [Blockierte Grafik: http://hag-info.ch/hag/forum/phpBB2/userpix/214_Steckbrief_1.jpg]


    Aufgrund der Werte würde ich z.B. trotz des kleinen Einbauaufwandes beim Lima RBe 4/4 den eigentlich „passenden“ Maxon-Motor nicht einbauen, weil die tiefen Drehzahlen (mit dem entsprechend grösseren Drehmomentbedarf durch die lange Übersetzung) auf Dauer wahrscheinlich den Motor übermässig belasten.


    Interessanterweise findet sich z.b. bei der Lok „Limmat“ von Märklin der Hinweis, dass nicht mehr als die 7 kleinen Wagen (oder müsste man eher von "Wägelchen" sprechen...) aus dem Spanisch-Brötli-Bahn-Set plus Zusatzwagen-Set angehängt werden sollten, weil sonst der Motor überlastet wird (die „Limmat“ hat allerdings einen noch kleineren Motor eingebaut, es dürfte aufgrund der Dimensionen des Stehkessels ein Faulhaber oder Maxon in der Grösse 0810 sein).


    @ Kurt
    Ja, die 2-motorige Ae 8/8 hat sicher noch Reserven. Dass die Lok aber nicht den doppelten Stromverbrauch hat, liegt darin, dass ich die Messungen ja am gleichen Zug gemacht habe und sich
    1. die beiden Lokhälften die Arbeit teilen können (= Reserven)
    2. die beiden Motoren nicht völlig gleich schnell laufen; der schnellere Motor trägt die Hauptlast, der 2. Motor benötigt fast keinen Strom (ändert sich erst bei durchdrehenden Rädern, wo dann beide Motoren voll arbeiten; mit neuen Haftreifen würde meine Ae 8/8 ev. mehr Strom „ziehen“).


    Mit freundlichen Grüssen


    Peter

  • Hat von euch auch jemand Erfahrung mit der Zugkraft von Loks die gar keine Haftreifen haben ?(:


    Ich möchte mehrere Re 10/10 nutzen.


    Könnte man da eventuell bei der 4/4 gleich ganz die Haftreifen entfernen ?(:
    Oder besteht dann Gefahr, das diese andauernd schleudert?


    Gruß, Mosi

  • Hallo Mosi


    Genau das möchte ich auch wissen, deshalb haben Cebu Pacific und ich vorgesehen aus unserer Vorrichtung die Zugkraft auch ohne Haftreifen zu messen. Dafür verwenden wir eine Re4/4II von Hag. Die neuen Räder sind schon vorhanden, momentan warte ich noch auf Werkzeuge von Fohrmann und ich bin daran die Lok mit einer neuen Elektrik auszurüsten. es wird noch eine Weile dauern bis wir Resultate haben. Ich gehe aber davon aus das es andere schon mal versucht haben, solche erfahrungen würden mich interessieren.

  • Hallo,


    Zitat von "Mosi"

    Hat von euch auch jemand Erfahrung mit der Zugkraft von Loks die gar keine Haftreifen haben ?(:


    Ich möchte mehrere Re 10/10 nutzen.


    Könnte man da eventuell bei der 4/4 gleich ganz die Haftreifen entfernen ?(:
    Oder besteht dann Gefahr, das diese andauernd schleudert?


    Bemo verzichtet seit vielen Jahren glücklicherweise auf Haftreifen in den Loks, trotzdem ist die Zugkraft absolut genügend, weil die Bemowagen sehr leicht und die Loks im Vergleich zu den Wagen sehr schwer sind. Leider ist das bei der Spur H0 so nicht der Fall. Da sind auch die Wagen meistens relativ schwer. Da ich auf meiner H0-Bahn keine Steigungen und Gefälle habe, wären fehlende Haftreifen auch kein Problem (Steigungen und Gefälle gibt es bei mir nur für H0m), im Gegenteil, die Stromaufnahme würde nochmals wesentlich verbessert, da dann wie bei H0m auch bei H0 keine Gummirückstände mehr auf den Schienen kleben würden (Haftreifen sind für mich die Schienenverschmutzer Nr. 1). Im übrigen bekommt man im digitalen Betrieb auch eine Art "Schleuderschutz". Für H0 mit schweren Wagen und Steigungen >= 2% wird es meiner Meinung nach leider auch in Zukunft Haftreifen brauchen.


    mit freundlichen Grüssen


    Gian

    Spur: H0 / H0m, Rocoline ohne Bettung, Bemo/Peco
    Digitalsystem: 3 ZS1 Zentralen, GBM, WD, Servodecoder, KS, usw. von Stärz, alles Bausätze inkl. Zentralen
    PC/Software: Windows 7 Ultimate, TrainController 7 Gold

  • Hallo Mosi,


    wie du vielleicht gelesen hast, besass ich 2 Re 10/10 mit DsM Antrieb - eine habe ich jetzt verkauft - , des weiter besitze ich noch 2 Re 10/10, eine von HAG, die andere von Roco/TRIX, die nicht fest gekuppelt sind, d.h. jede Lok hat einen Decoder.


    Ich habe mit der DsM 10/10 follgende Erfahrung gemacht, wenn ich bei der Slavelok (Re 4/4II) die Gummis wegnehmen, schleudert die unter Last, also kannst du dies vergessen! Ich habe dies folgend gelöst; die Re 4/4II (Slave) hat die hinterste Achse Gummis drann, dann ist die ganze Lok zur Stromabnahme für die Masterlok (Re 6/6) da, das Schlusslicht hinten rechts ist direkt aufs Gleis gelegt, dafür habe ich die 2 Leitungen zur Re 6/6, bei der habe ich beim Motordrehgestell beide Achsen mit Gummi dran:
    Resultat: ich habe 7 Achsen zur Stromabnahme und 3 Achsen mit Gummi,
    das ist mMn optimal! Zudem brauche ich nur eine vierpolige Kupplung, d.h. 2 Adern zur Stromabnahme und 2 zur Steuerung der Slavelok.


    Bei den andern Re 10/10 ist jede HAG Lok nur mit einer Achse mit Gummi ausgerüstet, die andere Re 10/10 von Roco/TRIX ist original ausgerüstet.


    Du kannst aber trotzt allen Versuchen, die normalen, d.h. pro Lok ein Decoder, die Re 10/10 nie haargenau so einstellen, dass das Päärchen dann simultan läuft. Ich kann dir sagen, dass ich pro 10/10 zum einstellen der Decoder Parameter im Durchschnitt 4 Stunden gebraucht hatte! Du lässt einfach jede Lok mit der gleichen Adresse im Abstand von ca. 50cm laufen und vergleichst so die verschiedenen Parameter CV 2 bis CV 6. Es ist mir bekannt, dass diese Methode etwas mühsam ist, aber wenn man die Re 10/10 teilen will, ist mMn dies das Beste.


    Ich hoffe doch, dass ich dir helfen konnte


    Alfred

  • erwa20 + gian + Tessin


    Vielen Dank für eure Infos. Mit diesen Hinweisen werde ich nun an einen Praxistest mit unterschiedlichen Zuglängen gehen. Ich werde auf dem Fußboden (!) verschiedene Radien und Steigungen ausprobieren. Das ist zwar etwas aufwändig, aber immer noch besser als anschließend an der Anlage aufwendige und teure Änderungen vornehmen zu müssen.


    Als Grundlage werde ich natürlich ordentliche Trassenbretter nutzen (die kann ich ja weiterverwenden). Genau diese Arbeit ist ja für einen (ehemaligen) Tischler kein Problem.
    Nun mach ich mich ans Werk. Ein Bericht wird folgen (gebt mir aber etwas Zeit).



    Gruß, Mosi

  • Hallo zusammen


    Zumindest für diejenigen von Euch, die den Lokpilot von ESU benutzen, gibt’s eine relativ einfache Möglichkeit, die Geschwindigkeit sowie Beschleunigung und Verzögerung von 2 Loks aufeinander abzustimmen:


    CV 3 für beide Loks gleicher Wert
    CV 4 dito


    CV 2 gleicher Wert bei beiden Loks
    CV 5 Wert 64 eingeben
    CV 6 gleicher Wert bei beiden Loks


    Anstelle CV 2/5/6 Geschwindigkeitskurve in CV 67-94 (die Werte ab CV 70 sollten dann identisch sein, bei CV 94 = Wert 255)


    Die Höchstgeschwindigkeit regle ich nun mit dem Tachowagen über die CV 53 (beim Lopi V1 über CV 51). So kann man die Höchstgeschwindigkeit sehr feinfühlig einstellen, und die Loks laufen (bei sonst gleichen Einstellungen wie oben erläutert) praktisch im Gleichtakt. Möglicherweise hat man so sogar den Vorteil, dass auch bei relativ „langsamer“ Einstellung der V’max. die gesamten 255 Decoder-internen Fahrstufen genutzt werden.


    Bei mir laufen so z.B. die Loks „Limmat“ und „Rhein“ im 2-cm-Abstand mit fast stoisch gleichem Abstand (ausgenommen dort, wo Schlupf auftritt, was vorallem bei der „Limmat“ auch bei Solofahrt gelegentlich vorkommt, und das wird dann durch den kleinen Abstand natürlich sehr gut sichtbar).


    Zur Frage der Zugkraft von Haftreifen-losen Loks: habe gestern gerade meine Eb 3/5 von Märklin umgerüstet, sie dient mir als „Versuchskaninchen“, weil sie mit einem Gewicht von 300 g relativ leicht ist. Und sie überraschte mich, dass sie einen Zug von 11 Roco EC- und EW IV-Wagen problemlos zu ziehen vermag. Auch etwas überraschend: wenn der Zug aus 7 EW IV + Steuerwagen besteht, reicht die Zugkraft nicht: der Steuerwagen mit seinem Schleifer und der Radwippe für den Lichtwechsel bremst mehr als 4 gewöhnliche Wagen.
    Und heute kam ich auf die Idee, bei der Anlage meines Sohnes eine Steigung zu improvisieren (Korkklotz von 6 cm Höhe einseitig unter Brett von 2 m Länge = Steigung von 3 %):


    [Blockierte Grafik: http://hag-info.ch/hag/forum/phpBB2/userpix/214_Bild_Steigung_3__2.jpg]


    Ich habe darauf mit 3 Haftreifen-losen Loks Zugkraft-Testfahrten gemacht, allerdings nicht so ausgeklügelt, wie es Cebu + Erwa machen werden, sondern ganz einfach mit einem Zug am Haken. Mit folgendem Ergebnis:


    Roxy Ae 6/8 (2-motorig, wiegt ca. 680 g): zieht 5 Wagen + Steuerwagen die Steigung hoch; Anfahren in der Kurve mit grösserem Schlupf möglich; gleicher Zug in einem Wendel dürfte Probleme haben.
    Ae 6/8 mit 6 "normalen" Wagen: problemlos, auch das Anfahren


    Roco Be 4/6 (480 g): bleibt mit 5 Wagen + Bt eingangs Kurve fast stehen; ohne Bt, d.h. mit 5 Wagen fährt sie ohne Probleme und nur geringem Schlupf durch; Anfahren geht mit mittlerem Schlupf.


    Märklin Eb 3/5 (300 g): zieht 4 EW IV problemlos hoch; Anfahren in der Kurve mit mittlerem Schlupf möglich; mit Bt bleibt sie in der Hälfte der Steigung "hängen".


    So, hier noch ein Bild der drei Loks und dem Korkklotz, den ich unter's Brett gestellt habe.


    [Blockierte Grafik: http://hag-info.ch/hag/forum/phpBB2/userpix/214_Bild_Korkklotz__Loks_1.jpg]


    Mit freundlichen Grüssen


    Peter


    P.S.: die Ae 6/8 hat 6 Achsen angetrieben, die Roco Be 4/6 ist eine für das Märklin-System umgebaute Gleichstromlok, hat also 4 angetriebene Achsen (und nicht nur 2 wie die Original WS-Version von Roco).

  • Zitat von "Lidokork"

    Hallo zusammen


    Zumindest für diejenigen von Euch, die den Lokpilot von ESU benutzen, gibt’s eine relativ einfache Möglichkeit, die Geschwindigkeit sowie Beschleunigung und Verzögerung von 2 Loks aufeinander abzustimmen:


    Hallo Lidokork,


    deinem System kann ich nicht zustimmen, denn jede Lok und jeder Motor läuft anders! :oops: Nur mit den Cv's bringts du die Motore nicht zum Synchronlauf, das geht nur mit der Lok spezifischen Einstellung der CV's, d.h. du must das obige System von mir beschrieben anwenden, anders geht es m.W. nicht! Übrigens ich verwende nur noch ESU V3.0 Decoder und bin mit denen bestens vertraut!
    Ich weis, diese Methode ist Zeitraubend, aber eine Bessere gibt es nicht, was macht du mit deiner Methode mit 2 verschiedenen Lok's, oder mit 2 verschiedenen Fabrikaten?
    Dann geht es nur noch mit obiger Methode, d.h. du must halt Zeit aufwenden!


    Alfred

  • @ bzgl. Haftreifen und Zugkraft.


    Meine Lösung dazu sieht so aus, daß ich nur noch Loks ohne Haftreifen einsetze. Eine gute Stromabnahme ist mir wichtiger.


    Wenn eine Lok mit der Zuglast nicht klar kommt, wird wie beim Vorbild, eine zweite "eingewickelt".


    Der Schlupf, der durch die nicht vorhandenen Haftreifen vorhanden ist, kompensiert die minimalen Geschwindigkeitsunterschiede.


    Loks ohne Decoder gibt es bei mir nicht.


    Eine HAG Re 6/6 baue ich z.Zt auf Mittelmotor und zwei angetriebene Drehgestelle um, die bekommt natürlich neue Räder ohne Haftreifen.


    Wenn das funktioniert, kommt dazu noch eine weitere HAG Maschine mit Mittelmotorumbau. (Bitte verzeiht mir diese Massnahme)
    Dann ist die Rampe nach "Göschenen" kein Thema mehr.


    Gruss Walther

  • Zitat von "Ge 4/4 III"

    Meine Lösung dazu sieht so aus, daß ich nur noch Loks ohne Haftreifen einsetze. Eine gute Stromabnahme ist mir wichtiger.


    Eine HAG Re 6/6 baue ich z.Zt auf Mittelmotor und zwei angetriebene Drehgestelle um, die bekommt natürlich neue Räder ohne Haftreifen.


    Könntest du das vielleicht noch ein bisschen genauer beschreiben?


    Du baust einen Motor (was für einen? Fauli? Maxon? Typ?) in die Mitte der Lok ein und hast dann Kardanverbindung zu den Drehgestellen. Richtig so weit? Umsetzung via Schnecke? Machst du das selbst oder lässt du machen?


    Wenn Werk vollendet (oder gerne auch in der Umbauphase) bitte Fotos. Tönt sehr interessant. Könnte man was lernen :wink:


    Gruss
    Peter

    Gruss
    Peter


    No matter how much you polish a turd - it's still a turd

  • Hallo Alfred


    Du hast mich ein wenig unsicher gemacht, deshalb habe ich „meine“ Methode des Aufeinander-Abgleichens mal mit 2 konstruktiv völlig verschiedenen Loks ausprobiert:
    - neueres Märklin Krokodil mit 5-Pol-„Hochleistungsantrieb“ und ESU Lopi V 3.0
    - Roxy Ae 6/8 mit 2 escap-Glockenankermotoren und ESU Lopi V 2.0
    Die folgenden CV’s sind bei beiden Loks identisch:
    CV 1 = 68 (Adresse)
    CV 3 = 20 (Beschleunigung)
    CV 4 = 24 (Verzögerung)


    Fahrstufen (1. Wert = Ae 6/8, 2. Wert = Krokodil, wenn abweichend):
    CV 67 = 02/01
    CV 68 = 04/03
    CV 69 = 07
    CV 70 = 12
    CV 71 = 20
    CV 72 = 30
    CV 73 = 42
    CV 74 = 55
    CV 75 = 70
    CV 76 = 85
    CV 77 = 100
    CV 78 = 115
    CV 79 = 130
    CV 80 = 145
    CV 81 = 160
    CV 82 = 170
    CV 83 = 180
    CV 84 = 190
    CV 85 = 200
    CV 86 = 210
    CV 87 = 220
    CV 88 = 228
    CV 89 = 235
    CV 90 = 241
    CV 91 = 246
    CV 92 = 250
    CV 93 = 253
    CV 94 = 255


    Die CV-Einstellungen für die Motorregelung sind wie folgt:


    CV 53 = Ae 6/8: 21 / Krokodil: 13
    CV 54 = 11 / 25
    CV 55 = 50 / 38


    Mit diesen Werten erreichen beide Loks gemäss Tachowagen bei Vorwärtsfahrt eine V’max. von 63 km/h, bei Rückwärtsfahrt ist das Krokodil etwas schneller. Vorwärts beschleunigen beide Loks in einem Abstand von 10 cm augenscheinlich gleich, kleine Unterschiede kann man nur erkennen, wenn man die Loks 3 - 4 cm nebeneinander fahren lässt.
    Nun, absolut gleich fahren sie doch nicht. Es gibt Fahrstufen bei denen die eine, und Fahrstufen bei denen die andere Lok ganz minim schneller ist. Das sieht man aber nur, wenn die Loks auf der betreffenden Fahrstufe fahren, während der Beschleunigung bzw. Verzögerung jedoch nicht. Und bereits ein Zug von 5 Reisezugwagen bremst das Krokodil stärker, da scheint also der Schlupf trotz 4 Haftreifen grösser zu sein als die Differenzen zur zweiten Lok.
    Also, dass man zwei völlig verschiedene Loks auf absoluten Gleichlauf einstellen kann, das ist nicht ganz der Fall, hier müsste ich in der Tat noch stundenlang an den Werten schrauben (wenn ich’s denn überhaupt hinkriegen würde). Ich glaube aber, dass Unterschiede, die kleiner als der bei 5 Wagen auftretende Schlupf sind, eigentlich vernachlässigbar sind. Und bei einer Re 10/10, um die es ja ursprünglich ging, dürfte das Zusammenspiel, vorallem wenn Re 6/6 + Re 4/4’’ mit gleichen Motoren ausgestattet sind, möglicherweise noch besser sein als bei meinem ungleichen Duo. Aber ausprobieren, bevor man 2 Loks fest zusammenkuppelt, ist sicher am besten.


    Mit freundlichen Grüssen


    Peter

  • Lidokork


    Ciao Peter,


    ich danke dir für diesen Vergleich, der sehr aufschlussreich ist, aber wieder einmal zeigt, dass für ein gutes Resultat man einfach Zeit braucht!


    Bei meiner Re 10, wo beide Loks mit DsM ausgerüstet sind, habe ich überhaupt keinerlei Probleme, denn die DsM laufen absolut synchron und ausserdem sind die Lok's nur durch einen V3.0 gesteuert (Master/Slave).


    Bei den HAG 460, wo ich auch 2 Loks mit Dsm ausgerüstet habe auch mit V3.0, die aber völlig unabhängig voneinander laufen, kann ich aber ohne Probleme auch wieder Doppeltraktion machen, wobei der Abgleich nicht so schwierig war, das dauerte höchstens eine halbe Stunde.


    Bei der HAG Ae 4/7 Sécheron Doppeltraktion Original von HAG mit Original HAG Motore, da musste ich wieder Stundenlang pröblen, bis die Loks einigermasen symultan liefen!


    Aber das Resultat entschädigt dich dan immer wieder, oder?


    Alfred