Eine weitere Faust aufs Auge aus Stansstad

  • Im Nachbarforum ist eine kürzlich als Sonderserie von New-HAG produzierte "Swiss-Express-Ae 6/6" von HAG zu bewundern - eine eigentliche Verhöhnung des Qualitätsbegriffs "Swiss Made"...: :thumbdown:

    - https://www.moba-forum.ch/inde…k/&postID=59262#post59262

    - http://trains.wipertech.ch/Tra…iaHAGModellNummer=m-11100


    Puuuuh - lernen die es denn wirklich nie? :cursing:

    Mit Forumistengruss, Stefan

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    "Die HAG Jünger sind auf dem gleichen Niveau wie die Märklin Fundamentalisten angelangt, für alles wird die passende Ausrede und Erklärung gesucht warum gerade jetzt wieder ein Fehler entschuldbar ist."

    (Heutiger "HAG-Apostel" am 25.12.2013.)

  • Ich weiss: "Sälber rüehme stinkt", darum sorry für diesen Nachtrag, aber ich kann's mir nicht verkneifen:


    Vor satten 22 Jahren habe ich hier draussen im Garten diese Roco-Re 460 mit der Airbrushpistole gespritzt (für einen Wettbewerb von Roco Schweiz). Die Farbtrennkanten entstanden durch einfaches Abdeckband, wie es auch in Mörschwil verwendet wurde - und sie sind GERADE!


    Gopfridschtutz, wieso kriegen die Bastler in Stansstad so etwas einfach chronisch nicht hin? <X



    PS. Beschriftung durch Andreas Kull (Aku)

    Mit Forumistengruss, Stefan

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    "Die HAG Jünger sind auf dem gleichen Niveau wie die Märklin Fundamentalisten angelangt, für alles wird die passende Ausrede und Erklärung gesucht warum gerade jetzt wieder ein Fehler entschuldbar ist."

    (Heutiger "HAG-Apostel" am 25.12.2013.)

  • Gopfridschtutz, wieso kriegen die Bastler in Stansstad so etwas einfach chronisch nicht hin? <X

    Um etwas gut zu machen braucht es eben «Herzblut». Ja, bei echten Spitzenleistungen blutet einem vor Zeitaufwand, Kosten und Engagemen das Herz.

    Von alle dem sehe ich, betrachte ich die letzten Sondermodelle von HAG, auch nicht viel. Es mag alles SWISSMADE sein; aber eben nur banaler Durchschnitt.

  • Stefan, Du wählst eine etwas gar markige Wortwahl. So schlimm wie Du schreibst, wenn das zutreffen würde, wäre es mit HAG schon längstens "aus"!


    Zudem, HAG hat mit der Modell-Wahl Swiss-Express Ae 6/6 Glück, :):wink:, eine SBB Ae 6/6 Swiss-Express gab und gibt es nicht 1:1, also kann HAG im Designe auch nichts falsch machen. Mein Exemplar empfinde ich als einwandfrei :). Jedoch das Designe stimmt nicht exakt mit der Re 4/4 II Swiss - Express überein! Muss das eine Fantasie-Lok überhaupt?


    Falls ja: im Vergleich zur Re 4/4 II ist der Schriftzug zu nahe am Streifen, dieser selbst ist zu breit und übertrifft teils die Fenster Unterkannte, was mit der Re 4/4 II nicht übereinstimmt. Dort ist es immer noch orange. Als Goodwill kann man dafürhalten: Die Ae 6/6 11502 Nyon war nie eine SBB Swiss - Express Lok! Das Modell ist reine Fantasie. Angestachelt durch die alt bekannte Lima Version.


    Jedoch bekommt man manchmal den eindruck, die Firma HAG scheint im Sparmodus zu produzieren? Seit der Übernahme vor immerhin auch schon wieder gut 7 Jahren, passieren immer wieder Fehler, welche auf diesem Preisniveau nicht vorkommen sollten. Irgendwann werden potentielle Käufer keine Lust mehr haben, noch länger Geduld aufzubringen, um für teures Geld, immer wieder mit fehlerhaften Modellen vorlieb nehmen zu müssen.


    Anderseits: wünschbar ist nicht immer machbar. Wenn eine CH H0 Produktion so einfach und wirtschaftlich wäre, hätte schon längstens ein Mitbewerber oder ein unbekannter Dritter Hersteller das Potential zu Lasten HAG zu seinen Gunsten ausgeschöpft. In der Industrie wird einander nichts geschenkt. Heutige Hersteller produzieren weltweit international, oder im Kleinstauflagen zu reichlich hohen Kosten. Modellbahnen scheint jetzt nicht das Gebiet zu sein, wo sich auf Seiten der Hersteller viel Begeisterung auslöst.


    Bei dem riesen Angebot an H0 Lokomotiven an Börsen und Auktionen, werden die Käufer-Ansprüche immer wie höher geschraubt. Ob da HAG mithalten kann und überhaupt will, weiss ich nicht? Vielleicht stellen sie sich auch auf den Standpunkt: es gibt was es gibt und wem es nicht passt, der soll es sein lassen! Ob sie damit durchkommen, kann niemand wissen. Es geht ja um nichts weltbewegendes, es handelt sich letztendlich nur um ein Spielzeug. Aber auch als Spielzeug Hersteller ist man dem Wettbewerb der Mittbewerber ausgesetzt. Wenn das Preis/Leistung Verhältnis nicht mehr wie gewohnt stimmt, nimmt unweigerlich die anzahl Kunden ab. Ich gehe mal davon aus, dass das der HAG Firmenleitung durchaus bewusst ist.


    Gruss

    Hermann

    ... einer der Freude hat, an dieser HAG Swiss-Express Ae 6/6 11502 Nyon

  • Bei dem riesen Angebot an H0 Lokomotiven an Börsen und Auktionen, werden die Käufer-Ansprüche immer wie höher geschraubt.

    Hermann, meine Ansprüche sind absolut durchschnittlich und müssten eigentlich mit denen jedes Käufers eines teuren "handgemachten Spitzenprodukts aus der Schweiz" völlig deckungsgleich sein:


    - saubere Seidenglanzlackierung, wie sie auch ein durchschnittlicher Hobby-Airbrusher hinkriegt (also keine gräuliche "Gerstenkörnersuppe" auf dem Dach)

    - einwandfreie, absolut horizontale Farbtrennkanten parallel zum Lokkasten (nicht wie auf den publizierten Bildern!!)

    - keine Staubeinschlüsse oder Farbsäcke

    - scharfer Druck (ob nun Tampon oder Laser ist doch schnurzegal - allein das Ergebnis zählt)

    Zitat von Ostermayer

    Vielleicht stellen sie sich auch auf den Standpunkt: es gibt was es gibt und wem es nicht passt, der soll es sein lassen!

    Das ist ziemlich sicher der "Ostermayer-Spruch des Jahres". ;)


    Genau dies scheint seit nunmehr bald einmal sieben Jahren die Firmenphilosophie zu sein - und je länger diese Urech-Einstellung andauert, desto schneller wird man auch den Abgang des allerletzten Kunden feiern können. :P Eine solche Beratungsresistenz ist einfach nur noch tragisch, nicht zuletzt für diejenigen Leute, die immer gehofft und verkündet haben, es werde sich alles einmal zum Guten wenden.

    Mit Forumistengruss, Stefan

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    "Die HAG Jünger sind auf dem gleichen Niveau wie die Märklin Fundamentalisten angelangt, für alles wird die passende Ausrede und Erklärung gesucht warum gerade jetzt wieder ein Fehler entschuldbar ist."

    (Heutiger "HAG-Apostel" am 25.12.2013.)


  • Etwa so hätte als Ersatz einer Re 4/4 II SE die Ae 6/6 11468 an der Badenfahrt mit den Swiss Express Prototypen wohl aussehen können



    Dies wäre dann (In Mellingen) die Rückleistung mit der planmässigen Re 4/4II SE


    Gruss Georges

  • Hallo Ihr Lieben.


    Oha da hats wieder interessanten Lesestoff gegeben in Form einer

    Swiss Express Ae 6/6 aus dem Hause HAG.


    Vor vielen, sehr vielen Jahren hat ja Lima diese mal gemacht als Fantasie-Lok.

    Diese ist immer noch zu Hauf an Börsen zu bekommen.

    Manchmal nervt das aber es ist trotz als Fantasie-Lok eine lustige Idee

    wo die Macher von Lima hatten.


    Nun hat HAG diese aufgelegt. Fängt HAG jetzt damit auch an und wir können

    uns auf verschiedene Fantasie-Loks einstellen oder war das eine Einmalserie.


    HAG hat ja verschiedene Loks auf Kundenwunsch hergestellt die es im Original nicht gibt.

    Sei es HAG Mörschwil oder HAG Stansstad.


    Mal schauen was da weiter kommt.

    Es wird interessant.


    Euch Allen vielen Dank für die Interessanten Themen über HAG und auch Herr Unholz, der diese Idee dieser wunderbaren Homepage hatte.


    Liebi Grüess


    Alex

  • Guten Abend Stefan,

    ... "es gibt was es gibt und wem es nicht passt, der hat halt Pech oder soll es sein lassen".

    Das ist nicht der Spruch des Jahres, sondern mehr oder weniger die Wahrheit! (Weit über Modellbahnen hinaus!) Im Grunde genommen war das z.B. beim Auktionshaus zum Dorenbach von 1989 bis 2008 auch schon so, und nicht zwingend zum Nachteil der Kundschaft. Ich tat intensiv mein Bestes, damit möglichst viele Menschen zufrieden waren. Aber alle zufrieden stellen, das ist auch mir nicht gelungen. Ohne eine gewisse Sturheit würde ein Geschäft sehr schnell implodieren. Heutzutage mehr den je. Zu viel Sturheit verträgt es ebenfalls nicht...


    Stefan, Deine Sprüche sind oft humorvoll! Aber auf den, der es trifft kann es schon beleidigend sein! Bist Du Dir dessen bewusst? Der aktuelle HAG Chef hat doch nichts verbrochen? Spannend wäre noch zu wissen: wieviel ist personenbezogen, wieviel liegt an Gegebenheiten / Umfeld? Falls letzteres dominiert, kann der HAG-Chef heissen wie er will und es wird schwierig werden.


    Wenn der Hersteller HAG an einer verkauften Lok nur einen guten Hunderter daran verdient, - falls das zutreffend wahr ist - dann ist dessen Chef als Unternehmer nicht zu beneiden. Schon gar nicht bei diesen kleinen Auflagen und dem ganzen Unternehmer-Risiko. Im Bereich des Möglichen muss HAG mehr Ausführungsqualität erreichen, sonst verlieren sie den Anschluss. Wenn dann gleichzeitig die Kundschaft auch noch dann und wann Fehler verzeihen, dann ist ja alles gut. Müssen muss letztendlich auf beiden Seiten gar nichts, aber schaden tut es uns nicht wirklich, wenn wir ein wenig toleranter sind, da wo es möglich ist. Man hat ja immer noch die Wahl, schlicht und einfach etwas nicht zu kaufen, wenn es einem nicht passt. Bei anderen Dingen handhaben wir das ja auch so.


    Gruss

    Hermann

  • Hallo Hermann


    Naja, von der Wahl , etwas nicht zu kaufen: Wenn man ein halbes Dutzend Loks vorbestellt hat und dann sowas geliefert wird, kommt man da je nachdem nicht mehr schadlos raus resp. ist dann auf Goodwill angewiesen, dass man von der Vorbestellung "befreit" wird. Und das finde ich persönlich nicht i. O.

    Ob das rechtlich hält, wenn ein Hersteller in einer objektiv gesehen mangelhaften Qualität liefert, weiss ich nicht. Aber es ist einfach nicht die saubere Art.


    Ich glaube, Toleranz haben Fans und Kunden nun jahrelang bewiesen, verbunden mit unendlich Geduld. Irgendwann müssen den Worten (an denen ja nicht gespart wird) dann auch mal Taten folgen. Die Produkterwartungen schürt HAG mit den Versprechungen ja selbst. HAG kündigt "handgemachte Spitzenmodelle" an, und daran müssen sie sich dann auch messen lassen.


    Gruss

    Stefan

  • Besser als HAGPower kann man es nicht zusammenfassen, und somit erübrigt sich meinerseits eine Antwort an Hermann.

    Mit Forumistengruss, Stefan

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    "Die HAG Jünger sind auf dem gleichen Niveau wie die Märklin Fundamentalisten angelangt, für alles wird die passende Ausrede und Erklärung gesucht warum gerade jetzt wieder ein Fehler entschuldbar ist."

    (Heutiger "HAG-Apostel" am 25.12.2013.)

  • Es kann nicht das Problem der Kunden sein, sich Gedanken über die Rentabilität zu machen.

    Aus betrieblicher Sicht würde es sicher helfen, wenn man Abläufe so effizient wie möglich gestaltet (wenig Ausschuss, wenig Retouren und Nachbesserungen).

  • Es zwingt uns ja auch niemand. Kunden und Forumisten machen sich höchst freiwillig und von selber Gedanken dazu. Vielleicht mehr, als dem Hersteller lieb ist?


    Aus Sicht des Kunden (und das sind wir ja) sind Eure Argumente stichhaltig!


    Betrachtet man das Ganze aus einem grösseren Blickwinkel: diverse namhafte Modellbahn-Hersteller sind verschwunden! Andere indirekt durch Übernahmen nahezu aufgelöst worden. Selbst die Branchen Leader hatten (oder haben?) ernsthafte Schwierigkeiten zu überwinden. Es sei nicht unerwähnt, auch neue Hersteller sind aufgetaucht. Auch diese haben ihre Herausforderungen, können teils ihre geschätzten Modelle nicht liefern und oder erfordern lange Wartezeiten. Die GANZE Branche befindet sich massiv im Umbruch. So gesehen sind wir mit der aktuellen HAG noch ganz gut bedient:). Auch wenn die Ausführungen derzeit nicht immer 100%-tig den hohen Kunden-Erwartungen entsprechen. ;)Die Faust macht es nicht schöner.


    Gruss

    Hermann

  • Ostermayer


    Hallo Hermann


    Wie du schön geschrieben hast, ist die Modellbahnbranche wie viele andere Branchen in einem enormen Umbruch. Wenn ich mich in meinem Umfeld der jüngeren Generation so umsehe ist bei jenen, welche überhaupt noch unser Hobby teilen, die vorbildliche Darstellung von Zügen etc. mehrheitlich überwiegend gegenüber der Sammelleidenschaft. Viele meiner Kollgen haben Anlagen oder bauen Anlagen, von welchen so manch einer nur träumen kann und teilweise Clubs sogar neidisch sind. Spätestens wenn dir solche Leute sagen: Die Anlage von Thom aus dem Nachbarforum hätte kleine Radien, und man dann gezeigt bekommt, dass R15 und R20 gleich nochmals einen Schritt in die vorbildliche Darstellung sind. Dies dann wenn man bereits von R9 und 10 von Thom beeindruckt ist. Dies zeigt mir aber, dass viele in meiner generation eher den Drang dazu haben, möglichst vorbildgerechte, lange Züge fahren zu lassen und dann auch bereits sind einen entsprechenden Raum dafür anzumieten. Dies liegt vermutlich auch daran, dass oftmals die finanziellen Mittel heute besser sind als früher.


    In anderen Branchen z.B. Gamerbranche ist die Marktforschung nicht mehr wegzudenken und genau dies muss auch in der Moba - Branche geschehen. Denn ich als Käufer, kann etwas kaufen, muss aber nicht, logo der Hersteller kann dies auch so machen, er muss nichts verkaufen. Aber ein Hersteller der nichts verkaufen möchte und immer weniger verkauft, wird es sehr schwer haben zu bestehen. Sprich, HAG muss selbst wissen, ob sie etwas verkaufen möchten oder nicht. Aber so wie man sich gibt, so wird es auch erwartet und als Schweizer Top Qualität erwartet man für den Preis etwas. Meiner Meinung nach, erwartet ein Sammler meist weniger als die heutigen vorbildgerechten Modellbahner, nun muss man aber klar sehen, die Sammler sinken, die "Betriebsbahner" nehmen "zu", also kann man als Hersteller mitgehen oder eben nicht. Auf mich wirkt es so, als hätten die grossen Hersteller genau diesen Umbruch in Angriff genommen oder teilweise schon geschafft. Den heute sind andere Sachen wichtig als früher.


    Ich habe da einen guten Vergleich mit einer Re 4/4 II zwischen meinem Vater und mir.

    - Gehäuse: Metall sagt mein Vater, Detailgeträue sage ich, egal ob Metall oder Kunststoff

    - Zugkraft: Sehr wichtig, stark und klangvoll sagt mein Vater, leise und Elegant sage ich, den auch meine Anlage ist mit grosszügigen Radien geplant, da braucht man nicht mehr zwingend eine massiv hohe Zugkraft

    - Preis: Mein Vater sagt meist, ja weisst du für die Sammlung bin ich bereit dafür zu bezahlen, ist ja HAG, ich sage mir dann, egal ob 200.- oder 800.- wichtig ist, es muss den Ansprüchen genügen.


    Dies als Beispiel zeigt mir jeweils gnadenlos auf, wie sich der Markt verändert hat und verändern wird und ich staune immer wieder, dass viele jüngere Modellbahner bereit sind, auch Geld für schöne Modelle auszugeben. Hatte da gerade letzte Woche eine DIskussion bzw. ein Vergleich zwischen meinem Tonerdezug, welcher von Fleischmann ist und dem über doppelt so teuren Zug eines Kollegen von ACME. Sein Zug ist rund 700 Franken teurer als meiner, ich sagte dann auch, ist ja "nur" ein Güterzug, mein Kollege dann so, ja aber die 700 Franken lohnen sich. Es standen noch drei Kollegen daneben und die teilten seine Meinung.


    Da denke ich, sollte sich HAG in Zukunft schon gedanken machen, ich hätte mir gerne eine Ae 6/6 bestellt, doch mit den vorhandenen Fotos der diversen Varianten war mir der Kompromiss dann letztendlich zu gross. GIng bei den restlichen Ae 6/6 schon den Kompromiss ein, dass die Nummer, Chromstreifen etc. nicht erhaben sind.


    Daher bin ich sehr gespannt und hoffe natürlich, dass HAG noch lange weiter leben kann, bin jedoch der Meinung, das in Sachen Qualitätsmanagement noch ein gewaltiger Schritt in die Richtige Richtung gehen muss, dass dies keine einfache Aufgabe ist, konnte ich bei diversen Modellprojekten bereits am eigenen Leib erfahren.

  • Michel, Du beschreibst die Situation sehr anschaulich.

    Doch ich glaube eher nicht, dass HAG sich noch all zu sehr ändern wird. Sorgfältiger und möglichst fehlerfreie Modelle erstellen, mehr liegt wohl nicht mehr drin.

    Fehlende erhabene Schrift und Zierlinie bei den Ae 6/6 Modellen, das störte auch mich etwas, zumal die Ae 6/6 aus dem Hause HAG die teuersten waren. (Ausnahme Messing Modelle). Doch dieser Sparkurs begann schon zu Mörschwiler Zeiten...


    Märklin Umsatz derzeit ca. 108 - 112 Mio Euro / Jahr

    Investitionen 2,5 Mio Euro / Jahr in Erneuerung vom Maschinenpark

    Investitionen in Neuheiten derzeit ca. 6.5 Mio Euro / Jahr


    Das ist genau das richtige Vorgehen, - wenn die Prognosen stimmen - und wenn es gut läuft. "Ein bischen" gibt es bei Märklin nicht. Entweder stimmt die gewählte Strategie und bringt spätestens mittelfristig auch finanziellen Erfolg und neue Stärke für die Zukunft. Im negativen Fall spielt aber auch der gleiche Mechanismus umgekehrt, dann wäre Feuer im Dach. Es braucht Mut in der Modellbahn-Branche so gross aufzutreten und die finanzielle Struktur ist sicher nicht nur auf einige wenige Person(nen) festgehalten, die Banken werden auch mitbestimmen können, in welche Richtung es geht.


    Und nach wie vor gibt es auch schwer zu kalkulierende Risiken: In den zahlreichen Videos gibt Märklin Auskunft: "wir liefern zu langsam", die Händler bestellen deutlich mehr Stückzahlen, als wir liefern können! Ich nehme an, es geht dabei ausschliesslich um Neuheiten. Früher waren Neuheiten ein wichtiger, aber finanziell kleiner Zustupf zum Gesamtprogramm dazu. Heute ist es genau umgekehrt: die Neuheiten spielen DIE massgebende Rolle. Auch Märklin sucht händeringend nach neuen guten Fachpersonen. Das hat Erwin schon vor Jahren ganz allgemein geschrieben: es werden an allen Fronten in verschiedensten Bereichen die Fachleute ausgehen... Märklin schreibt, die dominierende Autoindustrie nimmt uns die Arbeiter weg?!? Falls das stimmt, das könnte sich in der Zukunft auch wieder ändern, auch die Auto Industrie steht vor einem Umbruch. In Deutschland sind es zig tausende Menschen, welche direkt oder indirekt von der Auto-Herstellung leben. Selbst in der Schweiz ist die Autozulieferer Industrie ein wichtiger Arbeitgeber. Die können zukünftig nicht alle für Märklin arbeiten.


    Auch ist (mir) nicht so genau klar, wie und wo der Märklin Umsatz definiert wird. Masssgebend wäre dass, was der Modellbahner als Endverbraucher (ein unschönes Wort) bezahlt und nach Hause trägt. Wenn Märklin den Umsatz misst, den sie dem Händler verkaufen, wird es ein wenig komplizierter und reichlich widersprüchlicher. Einerseits fehlen dem Händler oft vorbestellte Neuheiten, das ist konkreter Umsatz, welcher nicht getätigt werden kann, wenn die Lieferung nicht rechtzeitig kommt! Gleichzeitig wirkt ein klassischer Händler als Pufferzone. Es gibt ja nicht nur Neuheiten, das andere Programm liegt dem Händler oft Wochen, Monate, teils Jahre kapitalintensiv im Lager herum. Der Händler ist sozusagen auch automatisch ein mässig freiwilliger bis "unfreiwilliger" Sammler.


    Aktueller Märklin Erfolg hin oder her, viele Spielzeug Läden, mehr den je(!), haben Modellbahnen aus ihrem Programm entfernt, es ist ihnen zu kapitalintensiv und gleichzeitig auch vor allem zu kompliziert in der Käuferberatung / Service geworden. Ein heutiger Spielzeug Laden gleicht einem Souvenir Shop. Diese Entwicklung hat man ja beim FCW gesehen. Anfänglich hatte jede Filiale ihre Spezialisten, welche selbstverständlich deutlich mehr wussten, als ihre Kundschaft. Später hatten die Verkäufer mehrheitlich keine Ahnung von der Materie mehr:cry:. Dafür waren sie flink im Geschenkpäckli einpacken, was wiederum mir nicht so gut und schnell gelingen wollte. Es wäre unfair, die alleinige Schuld dem FCW zu übertragen, auch ein FCW musste sich den Gegebenheiten anpassen und konnte ein sich anbahnender Umbruch weder stoppen noch verhindern. Das wäre, als würde ein Taucher mitten im Golfstrom mit seinen Armen die Strömung aufhalten wollen.


    HAG kann tun und lassen was die Firma will und für richtig hält. Sie sind ausdrücklich niemandem Rechenschaft schuldig, schon gar nicht mir. Sind die Modelle zu ungenau oder als zu teuer empfunden, werden halt die Produkte nicht mehr genügend gekauft, was dem natürlichen Gesetz von Angebot und Nachfrage entspricht. Genau so gut ist es möglich, dass in ein paar Jahren die kritischen potentiellen Kunden denken; ach hätte ich doch dieses oder jenes HAG-Modell gekauft:) und sich selber fausten;).


    Meine Prognose im Kaffeesatz lesen ist eher, dass HAG die Strategie von der Wiener Kleinbahn wählt. (beide Unternehmen sind fast gleich alt: HAG 1944, Kleinbahn 1947)

    Solange weiterhin genügend Bedarf vorhanden ist, werden für die HAG-Fans weiterhin Modelle gebaut:). Sollte es widererwarten irgend wann mal wirklich nicht mehr gewünscht sein, dann wird ohne grosses federlesen aufgehört. D.h. das Geschäftsrisiko wird sich in überschaubaren Grenzen halten. Es ist genau die umgekehrte Vorgehensweise von Märklin - und beide mögen auf ihre Art Recht behalten.


    Gruss

    Hermann

  • Hallo Hermann


    Genau, da decken sich unsere Meinungen.


    Bezüglich Ae 6/6, der Kompromiss mit den Zierstreifen würd eich persönlich noch eingehen, jedoch halt eben nur wenn der Rest stimmt. Nun habe ich für meine Wahlnummern, welche durchaus auch von HAG Produziert werden, einen Kleinserienhersteller aufgesucht, welcher die Loks lackierte / beschriftete inkl. erhabene Schriften. Gibt zum Glück immer mehrere Wege zum Ziel ;)