Beiträge von Stefan Burkhard

    Ich will noch kurz einige Antworten liefern zu Fragen, die oben gestellt –und zum Teil auch schon richtig beantwortet – wurden:


    Stefan fragt ja, wie der Panto die untere Einrastposition überwindet, ob ich da am Panto die Einrast-Nasen abgeschliffen habe.


    Die Frage ist insofern gut, weil ich mich mit ihr auch schon beschäftigt habe. Bei einem ersten Panto löste ich es darum tatsächlich so, dass ich die Einrast-Nasen abgeschliffen habe, damit der Panto frei hinauf- und hinuntergleiten kann.


    Bei der Bt Re 4/4 habe ich am Ende dann aber trotzdem wieder einen ganz normalen Panto (wie von Michael richtig vermutet) verbaut. Man muss ihn also zuerst manuell aus seiner Einrastposition lösen, die untere Position des Servos liegt knapp über diesem manuellen Einrastpunkt.


    Ich habe mich für diesen Weg entschieden, damit der Bügel auch dann normal herunterklappbar bleibt, wenn es mal Probleme mit dem Servo geben sollte.


    Zudem ist es so, dass die Ausfahrlänge des Einholmpanto (ich habe den Nylon-Faden ja oben am Schleiferstück angemacht) eigentlich im äussersten „Fahrwege-Bereich“ des Servos liegt. Den Hebel musste ich da schon um einen kleinen Draht verlängern, und viel länger hätte er gewiss nicht mehr werden dürfen, da der Hebel ja auch in der Lok drin noch seine Drehbewegung ausführen muss, ohne irgendwo anzustehen.


    Der Unterschied zum Märklin-Panto liegt also nicht nur darin, dass der Panto hier mit einem Servo angesteuert wird (und nicht mit einem Piezo-Motor), sondern auch in der Anbindung am Panto selber. Der Animation von Märklin ist zu entnehmen, dass der Piezo-Panto direkt am unteren Holm und nicht am oberen Schleiferstück heruntergezogen wird, was meines Erachtens aus zwei Gründen besser ist. Erstens kann man so einen deutlich kürzen Hebel einsetzen (was auch bei einem erweiterten Einbau des Servo in andere Loks sehr von Vorteil wäre), zweitens tritt das Schnürchen beim Märklin-Piezo auch optisch dann vollends in den Hintergrund.


    Bloss: Um so ein kleines Loch noch in den Serien-Holm des Panto zu bohren, habe ich dann einfach kein Werkzeug mehr und keine genug ruhigen Hände. Da liegt wohl die Grenze für den normalen Bastler.


    (Aber auch bei „meiner“ Lösung, finde ich, dass man von der Nylonschnur eigentlich kaum noch was sieht.)


    Erwin hat auch noch geschrieben, dass der Panto so ungefähr in der richtigen Geschwindigkeit hinauf- und hinunterfährt. Dazu möchte ich sagen: Die Geschwindigkeit entspricht den Auslieferungswerten des Servo. Man könnte zwar dessen Verstell-Geschwindigkeit auch noch verändern, das schien mir jedoch in diesem Fall gar nicht mehr nötig.


    Kurz: Das war jetzt einfach mal ein erster Versuch…


    Wer die Filmchen nicht sehen kann, der soll sich bei mir über Skype melden, dann schick ich sie direkt. (Aber soooo weltbewegend sind sie gewiss auch wieder nicht! Ihr könnt euch sicher vorstellen, wie ein Panto hinauf- und hinunterfährt. Aber bei Bedarf schick ich sie gern.)


    Mit einem lieben Gruss


    Stefan B.

    Ganz herzlich möchte ich mich bei Roland bedanken, der so freundlich war, die Filmchen bei sich auf den Server zu laden. Vielen Dank, Roland!


    Zu dem Filmchen: Sie sind gewiss nicht von sonderlich guter Qualität, aber sie vermitteln zumindest wie der Panto hinauf- und hinunterfährt.



    Damit man das Ganze noch etwas besser einordnen kann: Bisher gab es meines Wissens so kleine Servos, die den Decoder bereits eingebaut hatten und die man eben nun auch gleich in eine Lok einbauen kann, so noch nicht. Theoretisch könnte man mit diesem Servo auch Türen auf- und zu machen etc.


    Gut ist daran auch, dass der Servo wie eine ganz normale Lokfunktion aktiviert werden kann. Die Nummer der Lokfunktion kann dabei frei konfiguriert werden.


    Ich wünsch euch allen einen guten Abend!


    Liebe Grüsse



    Stefan

    Hallo miteinander,


    ich möchte euch darauf aufmerksam machen, dass Uhlenbrock unter der Artikel-Nr. 81 310 ein kleines Servo anbietet, das einen eingebauten Digitaldecoder hat, und sich somit für Bewegungsfunktionen an Loks oder Wagen eignet, sofern der Einbau-Platz dafür vorhanden ist. Das Servo versteht die DCC- und MM-Signale und kann so eingestellt werden, dass es über die entsprechende Lokadresse als zusätzliche Lokfunktion angewählt werden kann.


    Wer mehr wissen will, kann dies in der Bedienungsanleitung gleich selber nachlesen: http://www.uhlenbrock.de/germa…EA63-058.apd/Bes81310.pdf


    Logisch, dass ich das ausprobieren wollte.


    Ursprünglich war geplant, eine (einmotorige) Re 6/6 zu bestücken, aber das Servo würde da nur Platz finden, wenn man die Innenverkleidung im fraglichen Bereich entfernen würde. (Gilt auch für eine Re 4/4 II der neuen Generation)


    Also habe ich mich nach einer Lok umgeschaut, wo der Einbau des Servos leichter möglich wäre – unter meinen Loks bin ich dann bei einer älteren Re 456 fündig geworden. (Aber es würde sicherlich auch noch andere HAG-Loks geben, wo es genug Platz hätte.)


    Erst musste ich ein kleines Loch unterhalb des Pantographen bohren. Der Pantograph wird nämlich bei mir über den kaum sichtbaren Nylonfaden hinaufgelassen (via Federkraft des Pantos) und so auch wieder heruntergezogen. Das Loch sieht man jedoch nicht, weil es eben direkt unterhalb des Pantographen liegt und der Faden unmittelbar neben der Feder des Pantos ins Freie tritt.


    Das Servo wurde dann ins Gehäuse unter dem Dach eingepasst, dafür wurde der Stromführungsbügel für allfälligen Oberleitungsbetrieb entfernt.



    So sieht das dann bei mir aus:




    Servo im Überblick mit Lok.





    Servo allein im Blick. Hier auf dem Bild sieht man gut den Nylonfaden.


    Aber wie sieht das nun im Endeffekt aus?


    Dazu hätte ich zwei Filmchen, die zeigen, wie der Panto hinauf und hinuntergeht. Wenn ich die jemandem schicken könnte, der sie irgendwie verlinken kann, damit man sie hier sieht, so war das Resultat auch für euch zu sehen....


    (Die Dateien sind je ca. 30 MB gross; über Skype kann ich sie schicken; unter stefanovski-fon bin ich zu finden.)


    Liebe Grüsse



    Stefan Burkhard

    Zunächst: Sei gegrüsst! Mich gibt’s noch! Und ich bin wohlauf!


    Sodann:


    Ich habe einen ganz kleinen Umbauvorschlag für den GTW, der wohl vor allem für die Zweileiterfraktion interessant werden könnte.


    Der GTW besitzt ja eine Schleiferumschaltung, was vor allem für die Mittelleiterfahrer von Bedeutung ist. Jeweils das vordere Drehgestell nimmt den Strom ab.


    Auch im Zweileiterbetrieb funktioniert nun diese Schleiferumschaltung, - bloss macht sie hier nicht unbedingt Sinn. Im Gegenteil: Je nach Anlagenkonfiguration ist es sogar besser, wenn der Triebzug sowohl am vorderen wie auch am hinteren Drehgestell gleichzeitig den Strom abnimmt, weil das erstens zu verbesserten Stromabnahme-Eigenschaften des Triebzuges führt und zweitens auch gleich hilft, über die Belegtmelder im automatisierten Betrieb die richtige Zuglänge zu detektieren. Wenn hingegen einzig das vordere Drehgestell den Strom abgreift, ist es möglich, dass eine Weiche im automatisierten Betrieb schon schaltet, wenn sich der hintere Teil des Zuges noch auf der Weiche befindet, was zu Entgleisungen führen kann.


    Kurz: Hier ist also beschrieben, wie der GTW über das vordere und das hintere Drehgestell den Strom aufnimmt – und damit die Schleiferumschaltung ausser Kraft setzt.


    Zunächst muss man einen Teilkasten des GTW öffnen und zwar jenen, der den Decoder und den Schleiferumschalter enthält. Es gilt also jenen Kasten aufzumachen, der ein 1.-Klass-Abteil hat. Hierzu muss man sorgfältig die seitlichen, aufgesteckten Dachblenden entfernen. Darunter werden zwei Schrauben sichtbar, welche herauszudrehen sind.



    Dann kann man den Kasten nach oben entfernen, und zum Vorschein kommt in etwa folgendes Bild:



    Nun muss man stromtechnisch die beiden Drehgestelle miteinander verbinden, was relativ einfach möglich ist. Am einfachsten macht man es so, wie hier auf dem Bild sichtbar, wo ich ein schwarzes und ein rotes Kabel auf die Platine aufgelötet habe, damit je der linke und der rechte Schienenstrang beider Drehgestelle über die ganze Länge des Triebzuges miteinander verbunden sind. (Etwas Vorsicht beim Anschleifen der Platine: Kratzt man die Isolationsschicht zu tief weg, so kratzt man gleich auch die Leiterbahn weg. Also alles mit etwas Gefühl machen!)




    Alles andere lässt man dann, wie es ist, damit auch der Lichtwechsel etc. weiterhin so funktioniert wie bisher.


    Anschliessend kann man alles wieder zusammenbauen; – fertig ist die kleine Verbesserung.


    (Wobei man natürlich darüber streiten kann, ob dies nun wirklich eine Verbesserung ist. Je nach Anlagenkonfiguration ist es auch sinnvoll, wenn der Triebzug im Zweileiterbetrieb einzig am vordersten Drehgestell den Strom abnimmt. Es handelt sich bei diesem „Verbesserungsvorschlag“ also auch um eine Stromführungs-Prinzip-Frage.)




    Ich wünsche euch allen einen guten Rutsch ins 2010!




    Stefan Burkhard

    Pardon Freddy,
    ich lese wieder mal zu spät mit.


    Ja, natürlich kannst du die Polarität des fraglichen Schienenstücks zeitgleich mit dem Weichenschaltbefehl über ein Relais umpolen. Nimm dazu zum Beispiel das Roco-Universalrelais 10019.


    Dieses Relais schliesst du parallel zum Weichenmotor an. Wenn die Weiche in die eine Position schaltet, schaltet auch das Relais in die entsprechende Position.
    Je zwei Umschalt-Kontakte auf dem Universalrelais kannst du, wenn du willst, ebenfalls parallel verbinden. Es gehen dir dann quasi 2 Schaltabgriffe verloren, aber das hat den Vorteil, dass das Relais noch sicherer über die innenliegenden Zungen den Kontakt herstellt. (Du führst die Stromführung im Relais drin quasi doppelt. Wenn nun nämlich ein Anschluss keinen saubern Kontakt macht, so funktioniert es dennoch, weil der andere Kontakt noch steht.)


    Weiche und das parallel angeschlossene Relais kannst du entweder über einen Taster oder besser über einen Weichendecoder (via PC) bedienen. Der Weichendecoder müsste stark genug sein, um beide Antriebe zeitgleich zu steuern. Zur Sicherheit solltest du vielleicht einfach nochmals prüfen, ob der Weichendecoder für Schaltströme von über 1 A ausgelegt ist.
    Ist das der Fall, so funktioniert es schon auf die einfache Art.
    Wenn dies nicht der Fall ist, dann schliesst du an den Weichendecoder bei einem Ausgang die Weiche und bei einem anderen Ausgang das Relais an und sorgst dafür, dass der PC jeweils immer beide Schaltvorgänge miteinander ausführt. (Auch solche Verknüpfungen sind in einem Steuerungsprogramm möglich.)


    Liebe Grüsse von der Schlafmütze aus Wettingen.

    Hoi Erwin,


    auf Grund meiner Erfahrungen mit dem Digitalisieren des alten „Sägeblatt-Motors“ gibt es keine befriedigende CV-Einstellung, womit dem Motor wirklich gute Manieren beizubringen sind. Im digitalen Modus kann man quasi nur wählen zwischen schlecht oder noch schlechter.


    Deshalb habe ich mich vom diesem Uralt-Teil auch wieder getrennt. So kann ich dir meine damals gemachten CV-Einstellungen nicht mehr bekannt geben. Aber ich mag mich noch gut entsinnen, dass ich die besten Resultate im Fahrbetrieb beobachten konnte, wenn ich die Regelung des Motors ganz ausschaltete. Dann war es einigermassen möglich, ein gerade noch passables Fahrverhalten zu erreichen.


    Setze also im CV 49 das Bit 0 auf 0 und achte darauf, dass der Wert im CV 2 so hoch ist, dass die Lok auf Fahrstufe 1 sicher anfährt. Den Rest musst du dann wieder mit Pröbeln rausfinden. (Leider!)

    Hoi Christian,


    ich glaube, es liegt am braunen Kabel, welches Position 6 mit Position 9 verbinden muss.


    Prüfe nochmals ganz genau ob - wenn du die Lok von aussen betrachtest - jeweils der Anschluss der rechten Lampe des jeweiligen Beleuchtungsprints miteinander verbunden ist. (Vielleicht auch mit einem Piepser austesten! Es muss ein Wert kleiner 0,2 Ohm sein; eventuell kann der Piepser nämlich auch schon ansprechen, wenn die Verkabelung anderweitig zwar existiert, aber irgendwie falsch angeschlossen ist. Der Wert muss also niederohmig sein.) Jeweils der Lampen-Anschluss rechts muss über das braune Kabel verbunden sein.

    Zitat von "christian"

    Die Dioden beim Lampenprint habe ich auf beide Seiten gedreht eingebaut (Anode/Kathode gedreht)... Ohne Erfolg...


    Was heisst "auf beide Seiten gedreht"? Beim Umbau von DC-Beleuchtungsprints muss man die Diode nur bei einem Beleuchtungsprint drehen.


    Vielleicht hilft auch diese Erklärung:
    http://www.forum.hag-info.ch/viewtopic.php?p=326#326


    Sodann würde mich auch interessieren, ob das braune Kabel, welches Peter meint, tatsächlich eingebaut wurde...


    Du sprichst noch den digitalen Lampenprint an. Der wäre auf jeden Fall besser, da der DC-Beleuchtungsprint für eine tiefere Spannung ausgelegt ist. Die Lampen könnten dir also trotz starker Dimmung in deiner Konfiguration durchbrennen.


    Viel Glück!


    Stefan

    Zitat von "modellbahner"

    Für mich gibt es keinen Grund Preise nicht zu publizieren... Oder kann man etwa nicht dazu stehen? In Geschäften gibt es ja eine Preisanschreibepflicht, wie sich das mit dem Internet verhält ist mir nicht klar...


    Du magst ja als solches Recht haben mit dem, was du schreibst. Ich selber würde die Preise ja auch offen legen. Aber ich sehe es trotzdem so wie Fredi: Letztlich ist das einzig Itens Problem. (Und nicht meins.) Und man erhält die Preisliste ja auch umgehend, wenn man darum ersucht. Und dann kann man ja immer noch absolut frei entscheiden.

    Zitat von "Tessin"

    Das ist halt seine Politik, die er schon seit Jahren so betreibt, m.M.n. ist doch dies sein ureigenes Problem, oder nicht?


    Fredi, du gefällst mir! :lol:


    Aus meiner Sicht bloss noch dies:


    Ich persönlich werde auf jeden Fall den RailCommander sobald als möglich (bzw. lieferbar) erwerben und austesten etc… Und dann hört ihr ja wieder von mir.


    Sicher wird es so sein, dass im jetzigen Aufbau-Stadium das System gegenüber bisherigen, ausgereiften Digitalsystemen noch Kinderkrankheiten aufweisen wird - es wäre ja auch seltsam, wenn es nicht so wäre! - , aber eigentlich ist mir alles das ziemlich sch…-egal: Denn es ist ja auch lustig und spannend, einfach wieder mal etwas Neues auszuprobieren!


    Wenn es nicht so wäre, würden wir immer noch in der Höhle wohnen. Homo sapiens heisst eben auch: Sich eine Welt vorzustellen, die es (noch) nicht gibt.


    Beste Grüsse an alle!


    Stefan Burkhard

    Zitat von "erwa20"

    Wie verträgt sich das System mit anderen ev. zahlreich vorhandenen Funksignalen wie Bluetooth, WLan?


    Hoi Beat,
    für heute will ich es nur noch kurz machen. Darum nur gerade so viel: Obwohl schon mehrere Natels ganz nahe neben den Weichendecodern lagen, liefen die Decoder ohne Störung...


    Mehr werdet ihr wahrscheinlich morgen von Erich Iten selber hören.


    Nachtrag:
    Übrigens sind eure Schlüsse richtig!
    Und eure Fragen sind auch die richtigen Fragen. Darum werden diese Fragen und Problemkreise auch im Auge behalten.


    Macht’s gut!

    Hallo miteinander,


    ich versuche nochmals einige Dinge zu klären.


    Zunächst:
    Es besteht überhaupt nicht die Meinung, dass man wegen RailCommander nun alle bisherigen Digitalysteme in den „Kübel schmeissen“ soll. Das wäre ja so absurd, wie wenn der Anspruch bestünde, dass ich mir jedes Mal dann, wenn Wolfsburg ein neues Modell auf den Markt wirft, mich von meinem bisherigen Modell trennen und mir ein neues Auto kaufen sollte – und es ist unschwer zu erkennen, wohin das führen würde: Für mich nämlich in den finanziellen Ruin.
    Die bisherigen Digitalsysteme sind ja meist auch schon sehr gut; und ich begrüsse ausdrücklich die Entwicklung, dass es in Bälde Zentralen gibt, welche nun alle vier Digitalformate (Selectrix, DCC, Motorola und mfx) beherrschen werden.
    Im Weiteren ist es auch so, dass nicht jeder mit RailCommander glücklich werden wird: Wer einen PC hasst, wie der Teufel das Weihwasser, für den wird RailCommander nie etwas werden können. Wer seine Züge auch bloss „ausprobieren“ oder gerne im Kreis herum fahren möchte, der wird auch weiterhin mit der Mobile Station glücklich bleiben.


    Bloss:
    Wem das alles nicht genügt und wer schon bisher nach einer Steuerungsmöglichkeit suchte, womit komplexe Betriebsabläufe automatisch und sicher verwaltet werden können, der brauchte auch schon jetzt einen Computer. Als Beispiel will ich mich gerade selber an der Nase nehmen und meinen Estrich erwähnen:
    Der PC verwaltet mit Hilfe der Steuerungssoftware TrainController ca. 20 Züge über zwei Lenz-Digitalsysteme. Ein System brauche ich für die Lokomotiven zum Fahren (verteilt auf 5 Booster-Gruppen), das andere zum Schalten und zum Rückmelden. Die Verknüpfung beider Systeme geschieht einzig über den PC (über zwei RS232-Schnittstellen). Die Weichen „hören“ also die Befehle an die Lokomotiven nicht und umgekehrt.


    Mit anderen Worten: Wer bisher schon etwas anspruchsvollere Aufgaben bewältigen wollte, der brauchte auch schon jetzt einen PC.


    An diesem Punkt steigt nun RailCommander ein:
    RailCommander versucht nämlich den PC von allem Anfang an einzubinden. Ohne PC läuft RailCommander nämlich überhaupt nicht. Aber es gibt ja immer mehr ältere, herumstehende PCs, und diese taugen noch lange Zeit für die Steuerung einer Modellbahn.


    Die Vision, die hinter RailCommander steckt, ist also Folgende:
    Es gibt überall (auf den Schienen, zu den Weichen etc.) eine einzige gemeinsame Stromversorgung von ca. 20 Volt AC. (Je nach Grösse der Anlage muss man diese eine Stromversorgung eventuell in kleinere Sektoren aufteilen, damit die Ampère-Zahlen in einem gesunden Bereich bleiben.) Aber im Prinzip gibt es bloss eine einzige Speiseleitung zu den Endverbrauchern (damit diese arbeiten können); und diese Speiseleitung hat eine Spannung von ca. 20 Volt Wechselstrom.

    Die Befehle für die einzelnen Geräte werden nämlich von dieser Speiseleitung entkoppelt. Die Befehle kommen über Funk. Das gilt für die Weichendecoder ebenso wie für die Rückmeldedecoder und die Lokdecoder und die weiteren geplanten Zubehörmodule.


    Da über den PC und das entsprechende Steuerungsprogramm verschiedene Digitalsysteme miteinander verknüpft werden können (darum habe ich auch die Erwähnung oben meiner zwei Lenz-Systeme gemacht), ist es auch möglich, RailCommander zusammen mit einem herkömmlichen Digitalsystem zu betreiben. Im Moment wird man das sogar noch tun müssen, da ja noch keine Funk-Lokdecoder vorhanden sind. Im Moment braucht es zum Fahren ein herkömmliches Digitalsystem – gleichwohl kann man über RailCommander die Weichen bereits über Funk schalten und Rückmeldungen über die Anlagen-Zustände über RailCommander abfragen. Es ist also bereits schon jetzt mit Hilfe von railX möglich, komplexe Betriebsabläufe (wie auf meinem Estrich) zu verwalten.


    Wenn jedoch künftig der Funk-Lokdecoder existiert, kann man auf ein herkömmliches Digitalsystem komplett verzichten. (So man will! Man kann darauf verzichten, muss es aber nicht!)


    Ein Funk-Lokdecoder wird wie ein normaler Decoder auf die 21-polige Schnittstelle gesteckt, er versteht jedoch keines der traditionellen Datenformate. So betrachtet, ist er ganz klar nicht kompatibel zu den bisherigen Digitalsystemen. Er bezieht aus der Schiene lediglich seine Energie.


    Was jedoch möglich ist, ist ein Mischbetrieb von zwei verschiedenen Lokomotiven, die je über ein anderes Digitalsystem angesprochen werden. Es ist möglich, eine Lok auf demselben Gleis über Funk anzusprechen und die andere Lok über Motorola oder DCC oder mfx oder Selectrix zu steuern.


    Ob der Markt RailCommander aufnimmt, kann ich nicht sagen. Sehr vieles hängt natürlich von der Preisgestaltung ab und von der Bereitschaft der Modellbahner, sich auf etwas Neues einzulassen.


    Im Prinzip hat die Funksteuerung jedoch ein grosses Potential: Warum sonst werden Autos je länger je mehr miteinander über Funk kommunizieren und sich gegenseitig vor Glatteis und anderen Gefahren warnen?


    Vielleicht ist einiges davon ja sogar eines Tages bei der Moba möglich…


    ---


    „Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden.“ (Hermann Hesse)

    Hallo ihr Lieben,


    an dieser Stelle möchte ich euch über eine Neuigkeit benachrichtigen, die unter Umständen die digitale Steuerung der Modellbahn nochmals revolutionieren wird. Ich stelle euch das System RailCommander von Erich R. Iten vor, von dessen Funktionieren ich mich auf einer Demo-Anlage bereits überzeugen durfte.


    Herkömmliche Digitalsysteme transportieren die digitalen Informationen zusammen mit der Betriebsspannung zu den Endverbrauchern. Digitale Lokomotiven nehmen die digitalen Informationen für den Lokdecoder über den Rad-Schiene-Kontakt auf, was in der Praxis nicht ganz unproblematisch ist. Hin und wieder geschieht es, dass über diesen „wackeligen“ Kontakt eine Information nicht ganz richtig übertragen wird, was unter Umständen dazu führen kann, dass eine Lok einen Befehl nicht sofort umsetzen kann.


    Im System RailCommander wird die Betriebsspannung von der Übertragung der Informationen entkoppelt, da die digitalen Informationen wireless – also drahtlos über Funk – gesendet und empfangen werden.


    So genügt bei diesem neuen System also im Prinzip eine einzige Ringleitung, welche die Schienen (und damit verbunden eben die Lokomotiven und Wagen), die Weichen- und Rückmeldedecoder mit Strom versorgt; - die Informationen von und zu den Decodern werden jedoch alle über Funk übertragen.


    Damit sind nun Vorteile möglich, die die bisherigen Digitalsysteme nicht kennen:
    Bisher brauchte man nämlich teure Digitalzentralen und teure Booster und je nach Digitalsystem anders lautende Rückmeldebusse (also wiederum Kabel), welche die Anlagen-Information von den Rückmeldedecodern an die Zentrale sendeten. Sodann benötigte man meist auch ein Interface (bei neueren Digitalzentralen ist das oft schon eingebaut), damit man mit Hilfe eines Computers nun alle diese Informationen in einem speziellen Steuerungsprogramm verwalten und zur Steuerung der Modellanlage verwenden kann.


    Bei RailCommander fallen nun viele dieser teuren Teile weg:
    Es braucht nämlich eigentlich nur noch einen PC oder einen Laptop, den man ja meist ohnehin schon hat.
    Sodann braucht es eine passende Modellbahn-Steuerungssoftware. (Bisher funktioniert einzig railX, aber die Einbindung anderer Programme soll möglich werden.)


    An diesen PC steckt man dann wie einen kleinen USB-Stick den eigentlichen Funk-Koordinator an, welcher die Funkinformationen an die Funk-Decoder aussendet und empfängt.


    Und dann braucht man bloss noch die entsprechenden Weichen- und Rückmeldedecoder (und Lokdecoder), welche mit diesem Koordinator über Funk kommunizieren und das umsetzen, was der Benutzer am PC verlangt und vorgibt.


    Auf dem Markt gibt es in Bälde erste Weichen- und Rückmeldedecoder. Mit eigenen Augen habe ich mich auf Grund von Prototypen-Decodern davon überzeugen können, dass die Weichen wireless exakt schalten und dass die Informationen zuverlässig vom Koordinator zu den Decodern und zurück übertragen werden. Die Reichweite ist gross genug, damit es im Indoor-Bereich keine Schwierigkeiten geben dürfte. Zudem ist die Funkverbindung gegen Störeinflüsse verschlüsselt. Sie erfolgt nach einem Frage-Antwort-Bestätigungs-Protokoll, damit sichergestellt ist, dass auch wirklich das getan wird, was getan werden soll.


    Zum gegenwärtigen Zeitpunkt gibt es (leider!) noch keine Funk-Lokdecoder. Da das System RailCommander aber bereits mit existierenden Digitalsystemen kompatibel ist, kann man mit ihm gleichwohl schon arbeiten. Konkret: Im Moment sind die Lokomotiven noch über ein herkömmliches Digitalsystem anzusprechen (welches man selbstverständlich auch mit dem PC verknüpfen kann), im zukünftigen Endausbau ist es jedoch möglich, auf ein herkömmliches, teures Digitalsystem komplett zu verzichten, da die Informationen auch zu den Lokomotiven über Funk gelangen werden. Der Lokdecoder wird darum nun prioritär entwickelt.


    Wer also bisher bereits eine Digitalzentrale besitzt und damit einzig Triebfahrzeuge steuert, aber nun auch noch ganz gerne seine Weichen digital schalten möchte, der möge sich doch überlegen, ob er seinen Wunsch nicht bereits mit dem System RailCommander realisieren will. Auch für Garten- und Teppichbahner, die die Anlage möglichst schnell auf- und abbauen, ist RailCommander überaus attraktiv. Mit relativ wenig Aufwand werden die Weichen nämlich bald einmal das tun, was der PC vorgibt.


    Es braucht nur einen Laptop (oder PC), die Steuerungssoftware railX, die Funkweichendecoder (und je nach Bedarf die Funkrückmeldedecoder) sowie den RailCommander-Funk-Koordinator, den man wie einen USB-Stick in den PC einsteckt.


    Daneben kann man die bisherige digitale (oder natürlich auch analoge) Steuerung der Züge verwenden, die man schon hat.


    Weitere Informationen werden bald über die Newsletter von rail4you.ch erfolgen.


    ----


    Zum Schluss folgen noch einige Bilder, damit man auch was für's Auge hat:


    Dies ist das sichtbare Herzstück des RailCommanders: Der Koordinator.
    Er wird in die USB-Steckdose des PC gesteckt und sendet und empfängt die Funksignale. (Das Teil sieht eigentlich sehr bescheiden aus, wenn man aber bedenkt, dass es letztlich im Verbund mit einem PC eine ganze Digitalzentrale ersetzen kann, dann ist das nicht gerade wenig!)


    [Blockierte Grafik: http://hag-info.ch/hag/forum/phpBB2/userpix/52_Koordinator_1.jpg]


    Das ist der Weichendecoder, an welchen man 4 Weichen anschliessen kann:
    [Blockierte Grafik: http://hag-info.ch/hag/forum/phpBB2/userpix/52_UniDec8_1.jpg]


    Und dies ist der Rückmeldedecoder, der 8 unterschiedliche Anlagenzustände (z.B. Reed-Kontakte) überwacht und diese Zustände an den PC sendet.
    [Blockierte Grafik: http://hag-info.ch/hag/forum/phpBB2/userpix/52_RmDec8_2.jpg]


    So? Habe ich euch wieder gluschtig gemacht?
    Wenn ja, dann soll's mich von Herzen freuen! :D


    Liebe Grüsse SB