Da muss ich Dir ausnahmsweise recht geben, Thomas, für mich geht Betriebssicherheit auch eindeutig vor Detailltreue. Lieber verzichte ich auf ein mehr oder minder sichtbares Detail, als mich damit rumzuärgern, dass wieder mal ein Zug im Schattenbahnhof streikt oder entgleist. So setzt halt jeder seine eigenen Prioritäten.
Hi Terry,
der Begriff "Zielgruppe" war absolut nicht abwertend gemeint. Märklin weiss um die Wünsche und Bedürfnisse seiner Kundschaft, und wäre extrem blöd, wenn sie diese nicht bedienen würden. Nicht zuletzt basiert darauf auch der Ruf der Marke Märklin.
Ein Beispiel: sowohl mir als auch einem Freund gelüstete es nach einer SNCB 18. Er hat sich die LS-Lok gekauft, ich die Trix. Klar, die LS-Lok war filigraner detailliert, hatte Ätzteile noch und nöcher, und der Hauptschalter sah mir auch korrekter aus. Aber (nur meine Meinung): gerade diese Lok sieht mit einem Kunststoffgehäuse einfach nicht "richtig" aus, auch unter DCC brannte immer das rote Schlusslicht (sieht vor einem Schnellzug einfach sch***e aus), und um ordentlich fahren zu können, müssen bei LS wohl erst mal andere Drehgestellblenden montiert werden.
Die Trix setze ich aufs Gleis und fahre los (analog fährt sie für einen SDS sogar überraschend gut, digital erste Sahne). Ausch komische Konstruktionen und S-Kurven auf der Anlage meines Kumpels nimmt sie ohne zu Murren mit, die LS nicht. Er überlegt jetzt, trotz der feineren Detaillierung und des besseren Motors (analog), sich auch eine Trix-18 zu kaufen, weil er bei der LS im Betrieb irgendwie immer Sorgen hat, die könnte irgendwo wieder hängenbleiben oder entgleisen.
Für die Vitrine ist die LS natürlich einsame Spitze. Eine so fein detaillierte Lok habe ich selten gesehen.
Nur muss jetzt jeder Kunde überlegen, was ihm wichtiger ist - toll in der Vitrine aussehen, oder toll und zuverlässig fahren. Weil, beides zusammen gibt es meist nicht.