Guten Abend zusammen,
Wenn man früher mit Markenvertretern über Modelle sprach, dann merkte man, dass sie die Modelle,
als Gratiswerbung für die eigene Marke, bei Kindern als zukünftige Käufer, betrachteten. Heute ist dem nicht mehr so,
Gut möglich, dass es früher oder später wieder zu diesem Zeitgeist führt!? Wenn auch nicht mehr ganz so ausgeprägt, das Sammeln und somit der Werbe-Effekt von Lokomotiven ging halt einfacher, als das vollständige Sammeln von ganzen Triebzügen welche nur schon in H0 zuweilen >2 Meter erreichen.
Man erinnere sich, als die SBB Vor etwa ca. 45 Jahren sogar eine H0 HAG Re 4/4 II Kat No 160/161 (anstatt eine eigene Lok 1:1) für ihre eigene SBB Werbung verwendeten. Gratis und Franko haben zu diesen Zeiten Hunderttausende begeisterte Modellbahner unbezahlbare Werbung für das grosse SBB Vorbild gemacht, sei es für die SBB, BLS, RhB, DB, SNCF, FS, ÖBB u.v.a.
Es scheint eher ein Zeichen zu sein, dass zahlreiche traditionelle Unternehmen in der heutigen Zeit Mühe bekunden, auf einen grünen Zweig zu kommen und daher mehr als auch schon, Wert auf (vermeintliche?) Zusatzeinnahmen legen. Nun ja, die SBB Cargo hatte im vergangenen Jahr leider einen Verlust von CHF 76 Mio zu tragen, das macht in 10 Jahren? Da kann ob Cargo, SBB, DB oder sonst wer eine Modellbahn-Lizenz auch nicht mehr gross spürbar was helfen, zusätzlich Einnahmen zu generieren.
Das waren noch Zeiten, wo es Märklin nicht gross kümmerte, wenn Lima anstatt selber eine DB BR-44 Dampflok in 1:87 zu planen und herzustellen, "rotzfrech" in Lima Manier und in Plastik statt Zinkguss das Märklin Modell G 800 kopierte, - mit samt dem Märklin Logo auf dem Tender(!) und ca. 25 Jahre später bei seiner Version der SBB Ae 3/6 I: Basis war nicht die SBB Ae 3/6 I in 1:1, sondern das Metropolitan H0 Messing Modell.
Und aus Distanz betrachtet, wirken Entscheidungen gleich nochmals anderst. So im Grossen und Ganzen würde ich als Dorenbach Auktionator, gäbe es eine Zeitmaschine, das Meiste gleich tun, aber definitiv nicht alles! Nur weil im Promillebereich ganz wenige Kunden ihre Sachen nicht abholten und somit nicht bezahlten, oder um Monate zu spät, dann muss man sich schon einzig und ausschliesslich mit diesen Befassen und kann nicht einfach die gesamte sehr geschätzte Kundschaft kollektiv bestrafen. Die jenigen, welche ihr ersteigertes Gut anstatt sofort, die darauf folgende Woche abholten. Diese 5.- brachte monetär nur wenig, dafür viel unnötige Enttäuschun ein. Die Verantwortung hatte weder das Personal, noch der Buchhalter, noch die MWSt Behörden, noch das Wetter oder sonst wer zu tragen, das war einzig meine verblendete falsche sture Haltung.
Einfach im Massstab viel grösser, werden die aktuellen Entscheidungsträger der Bahn 1:1 sich womöglich auch 20 Jahre später fragen, bringt es dass, wenn Millionen bis Milliarden fehlen, noch ein paar wenige Franken von Märklin, Roco, HAG & co zu wollen, bez. indirekt von den Modellbahnern. Abgesehen von der monetären Situation, Lizenzen beeinflussen auch noch den Modellbahnmarkt, wer ein Modell herstellen darf, wer nicht. Es sollen dies doch alle tun dürfen, welche es wollen und können? Ob es sinnvoll ist, ist eine andere Frage. Nicht dass es noch wie früher à la Radio Frequenzen Vergabe funktionierte, wo der Bund alle paar Jahre an den Meistbietenden die Funk-Lizenzen versteigert, an Privatunternehmen, welche ein Radio betreiben wollten.
Gruss
Hermann