Beiträge von Ostermayer

    Guten Abend zusammen,

    Wenn man früher mit Markenvertretern über Modelle sprach, dann merkte man, dass sie die Modelle,

    als Gratiswerbung für die eigene Marke, bei Kindern als zukünftige Käufer, betrachteten. Heute ist dem nicht mehr so,

    Gut möglich, dass es früher oder später wieder zu diesem Zeitgeist führt!? Wenn auch nicht mehr ganz so ausgeprägt, das Sammeln und somit der Werbe-Effekt von Lokomotiven ging halt einfacher, als das vollständige Sammeln von ganzen Triebzügen welche nur schon in H0 zuweilen >2 Meter erreichen.


    Man erinnere sich, als die SBB Vor etwa ca. 45 Jahren sogar eine H0 HAG Re 4/4 II Kat No 160/161 (anstatt eine eigene Lok 1:1) für ihre eigene SBB Werbung verwendeten. Gratis und Franko haben zu diesen Zeiten Hunderttausende begeisterte Modellbahner unbezahlbare Werbung für das grosse SBB Vorbild gemacht, sei es für die SBB, BLS, RhB, DB, SNCF, FS, ÖBB u.v.a.

    Es scheint eher ein Zeichen zu sein, dass zahlreiche traditionelle Unternehmen in der heutigen Zeit Mühe bekunden, auf einen grünen Zweig zu kommen und daher mehr als auch schon, Wert auf (vermeintliche?) Zusatzeinnahmen legen. Nun ja, die SBB Cargo hatte im vergangenen Jahr leider einen Verlust von CHF 76 Mio zu tragen, das macht in 10 Jahren? Da kann ob Cargo, SBB, DB oder sonst wer eine Modellbahn-Lizenz auch nicht mehr gross spürbar was helfen, zusätzlich Einnahmen zu generieren.


    Das waren noch Zeiten, wo es Märklin nicht gross kümmerte, wenn Lima anstatt selber eine DB BR-44 Dampflok in 1:87 zu planen und herzustellen, "rotzfrech" in Lima Manier und in Plastik statt Zinkguss das Märklin Modell G 800 kopierte, - mit samt dem Märklin Logo auf dem Tender(!) und ca. 25 Jahre später bei seiner Version der SBB Ae 3/6 I: Basis war nicht die SBB Ae 3/6 I in 1:1, sondern das Metropolitan H0 Messing Modell.


    Und aus Distanz betrachtet, wirken Entscheidungen gleich nochmals anderst. So im Grossen und Ganzen würde ich als Dorenbach Auktionator, gäbe es eine Zeitmaschine, das Meiste gleich tun, aber definitiv nicht alles! Nur weil im Promillebereich ganz wenige Kunden ihre Sachen nicht abholten und somit nicht bezahlten, oder um Monate zu spät, dann muss man sich schon einzig und ausschliesslich mit diesen Befassen und kann nicht einfach die gesamte sehr geschätzte Kundschaft kollektiv bestrafen. Die jenigen, welche ihr ersteigertes Gut anstatt sofort, die darauf folgende Woche abholten. Diese 5.- brachte monetär nur wenig, dafür viel unnötige Enttäuschun ein. Die Verantwortung hatte weder das Personal, noch der Buchhalter, noch die MWSt Behörden, noch das Wetter oder sonst wer zu tragen, das war einzig meine verblendete falsche sture Haltung.


    Einfach im Massstab viel grösser, werden die aktuellen Entscheidungsträger der Bahn 1:1 sich womöglich auch 20 Jahre später fragen, bringt es dass, wenn Millionen bis Milliarden fehlen, noch ein paar wenige Franken von Märklin, Roco, HAG & co zu wollen, bez. indirekt von den Modellbahnern. Abgesehen von der monetären Situation, Lizenzen beeinflussen auch noch den Modellbahnmarkt, wer ein Modell herstellen darf, wer nicht. Es sollen dies doch alle tun dürfen, welche es wollen und können? Ob es sinnvoll ist, ist eine andere Frage. Nicht dass es noch wie früher à la Radio Frequenzen Vergabe funktionierte, wo der Bund alle paar Jahre an den Meistbietenden die Funk-Lizenzen versteigert, an Privatunternehmen, welche ein Radio betreiben wollten.


    Gruss

    Hermann

    Eine 70-jährige Dampflok zu fertigen, die es nur in 2 Exemplaren und nur in Deutschland gab, braucht schon sehr viel Phantasie und dafür noch über 500 Euro zu verlangen, ist schon fast unverschämt.

    Das sind verschiedene Themenkreise. Ca 350.- bis 1100.- kostet jede aktuelle H0 Formneuheit, selbst von Lima und egal welches Modell es darstellt.


    Es müsste doch möglich sein, beiden potentiellen Käuferansichten zu entsprechen. Letztlich leben die noch bestehenden Firmen vom aktuellen Umsatz also müssen sie sich den aktuellen Modellbahn Käufern und deren Wünschen anpassen. Ihren Umsatz haben die Hersteller nicht von dem was gestern war, oder in ferner Zukunft vielleicht mal sein könnte. Die Babyboomer hatten ihre Zeit, die kaufen so oder so nicht mehr ganz so viele Modelle wie noch zu früheren Zeiten. Niemand kann und will ewig kaufen...


    Bei Sammlern ist es eher umgekehrt, da hat die Vergangenheit Einfluss. Wer es günstiger haben will, wird mit etwas Geduld haben und suchen ebenso seine Chancen haben. Sonst wären die klassischen Modellbahn Börsen schon längstens alle verschwunden. Es gibt nur noch wenige Lokomotiven 1:1 wo nicht mindestens ein Hersteller das Modell umsetzte. Wenn auch nicht mit den heutigen Erwartungen und Ansprüchen, dafür preislich höchst attraktiv wie kaum je zuvor, zumindest für den Käufer. Für den Besitzer bedeutet es: die finanzielle Werthaltigkeit ist eine Illusion. Dem Begehren kann das einem Sammler nichts anhaben. Ob Münzen, Briefmarken, Kaffeerahmdeckeli, Schallplatten, Stofftierli, Puppen, alte Handys, etc etc: die meisten Gebiete haben einen Anfang, dann für ein paar Jahre einen Hype und geraten danach irgend wann wieder in Vergessenheit. Ist man von einem Gebiet angetan, sammeln die welche angefressen sind, trotzdem noch einige Jahre weiter...


       

    Piko 5210/5/40 Tenderlok BR-66 von 1972-1980. An einer Börse für CHF 30.- // Fleischmann 1324 Tenderlok BR-65 Version 1962-1972 für CHF 60.- Die war mal, sofern neu im Ok. so um 250.- /300.- herum.


    Gruss

    Hermann

    Ist das Fahrgestell/ Sind die Griffstangen wirklich rosarot? Oder liegt das an der Bildwiedergabe?

    Sieht schon sehr irritierend aus.

    Gut beobachtet von Dir.

    Das waren noch Zeiten, wo man die Kamera nur zwischen Kunstlicht und Naturlicht einstellen musste. Das ist keine Fotostudio Aufnahme, sondern eine vor dem PC mit einer recht kräftigen 12 V Halogen Lampe. Welche den Hintergrund unschön wirken lässt. Korrigiere ich dies auf die Schnelle im Lightroom, betrifft es alle Farben. Ich bin erstaunt, mein älteres I-Phone Handy ergibt mit der selben Lampe farblich stimmigere Bilder, als die Nikon D-810.


    Und noch was:

    Nach Deinem Foto hat Köfferli bei der Fulgurex gegenüber Gehäuse einen erheblich weiteren Abstand als bei Märklin. Sieht auch komisch aus

    Ja, auf das wollte ich hinaus!!

    Ich bin schon ein bischen ein Verrückter und habe bestimmt nicht alle, aber möglichst viele, insbesondere von verschiedenen Herstellern eine Version der Köfferlilok. Vor allem in H0 + die Märklin in Spur I. Billige davon gibt es keine, trotzdem unabhängig vom Preis; keine einzige der H0 Ausführungen ist ein wirklich rechnerisch exaktes Modell Vorbild geteilt durch 1:87. Alle haben kleinere und grössere Mängel aber auch gute Eigenschaften.


    Trotz dem zu grossen Vorbau-Spalt, über alles gesehen dürfte die Fulgurex Lok noch das beste H0 Modell darstellen. Dicht gefolgt von der MTR Version. Diese kommt optisch nicht ganz an die Fulgurex heran, fährt dafür noch etwas feiner, dabei fährt die Fulgurex Ce 6/8 I beinahe schon einwandfrei, deutlich besser als die Metrop Version.


    Märklin, das ist der Köfferli-Trick (!) geradeaus befindet sich das Köfferli korrekt ganz nahe am Lokkasten. Während der "Koffer" Abstand bei Fulgurex immer gleich bleibt, logisch er ist Teil vom Drehgestell, weitet sich der Abstand in einer Kurve bei Märklin aus, er ist Teil der Kurzkupplungskinematik! und schafft somit den Märklin Normgleis Radius.


    Bei Fulgurex ist es einen Kompromiss für die Käufer, welche damit fahren wollen. Und es wäre schade, dies nicht tun zu wollen. Ursprünglich hat bekanntlich Fulgurex wirklich billige schwache Motörchen verbaut, es waren Modelle mehr zum Anschauen. 1986 galt das schon lange nicht mehr. Die 39 jährige Fulgurex Ce 6/8 I fährt Analog einwandfrei, nur die 21 Jahre jüngere Renfer mtr Ce 6/8 I fährt noch etwas feiner. Aber an Details kommt sie nicht ganz an das Fulgurex Modell heran. Die Metrop Version sowieso nicht. Das sieht man auch an den Occasionsbörsen. Nicht, dass die Metrop schlecht wäre, aber an die Fulgurex Ausführung kommt kaum ein anderer Mitbewerber heran. Die Metrop Version kann nur noch derzeit mit markanten Preisnachlässen verkauft werden. Aber es ist auch eine Illusion, dass man CHF 1400.- für die Fulgurex Version derzeit bekommen könnte! Wer sich das erhofft, muss seine Edel-Köfferlilok am Abend meistens wieder mitnehmen.


    sowohl in Berichten zu Hans Schneeberger wie auch in einem Bericht zum Einsatz als Lok des Bremsversuchszuges.


    Ich kann mal suchen gehen…

    Hallo Christian,

    das ist noch lustig, bei anderen Loks werden recht schnell auch die Farben zum Thema, bei der Ce 6/8 I ist Herrn Schneeberger wirklich das elektrische Bremsen wichtig, über Farben erwähnt er nichts. Oder ich habe es übersehen? Ausser ganz am Schluss erwähnt er, dass sie als Museumlok wieder braun geworden sei. Aber wir wollen ja wissen, wann sie grün wurde...

    Es hat in Büchern viele Farbbilder zu Beginn der 1960-er wo die 14201 grün ist, aber das ist ja auch kein Kunststück, da war es bei den SBB normal. Und es hat viele frühere SW-Fotos, da traue ich mir keine Mutmassung zu. Ich könnte mir vorstellen, dass die Köfferlilok noch lange braun blieb? Die spielte einfach keine Nennenswerte Rolle als Einzelgänger. Es ist eben nicht ein Krokodil Vorläufer, sondern der nahezu zeitgleich erschienene unterlegene Mitbewerber der MFO Ce 6/8 II. Aber da sie nun mal da war, wäre es eine Ressourcen Verschwendung gewesen, die Lok nicht zu benutzen. Heute ist eine andere Epoche, es ist nicht anzunehmen, das ein unterlegener Prototyp sich ca. 60 Jahre im Betrieb halten könnte. Hans Schneeberger schreibt bei der Ce 6/8 I etwas von robuster Elektrik und starke Zugkraft, aber komplizierter Bedienung. Auch noch spannend ist, die Lokomotiven geben eher den Wirtschaftsverlauf wieder, als deren technische Qualität. So soll die 14201 nach 20-30 Jahren Einsatz ein paar mal nur ganz knapp der Verschrottung entgangen sein, aber in den 1960-er voll gebraucht mit grossen Zuglasten, mehr als je zuvor. Danach war es bis 1982 nur noch eine Reserve-, Bremsversuch- und Brückenlast-Testlok. Mit dabei war sie auch 1979 beim Sternenlok Treffen in Einsiedeln 1979.

    Gruss

    Hermann

    Das braune Modell ( Neuheit 2019 ) liegt hierzulande noch wie Blei in den Regalen ...... oder wird mit massiven Preisnachlässen angeboten. Schaun mer mal, was mein Händler zu seiner Preisgestaltung der grünen Ce 6/8 I sagen wird.

    Guten Abend Elokfahrer 160 (Rainer),

    Da bin ich gegenüber Märklin grosszügiger.


    Sound am liebsten gar keinen, den soll doch eine mechanische Lok von 1:87 H0 an und grösser selber erzeugen. Und da wo ein Sound wirklich angebracht wäre, die Spur Z Loks tönen eher wie beim Zahnarzt als dass es so wie beim Bahnsteig tönt. Einen guten Sound dürfte vorläufig in Spur Z, grenzwertig sein, Irrtum vorbehalten von Märklin nicht ab Werk lieferbar?


    Und das komische vorbildwiderige Gewakel vom "Köfferli" oben auf seiner Laufachse, das ist halt eine Abwärtskompatibilität an den klassischen Märklin Spielzeug-Normalradius, welcher sich im Grunde seit 1935 nicht verändert hat. Jedoch die Loklängen gegenüber einer RS 700 um mehr als das Doppelte angewachsen ist.


    Ich bin ziemlich sicher, selbst wenn Märklin seine Köfferlilok noch etwas besser ausgeführt hätte mit stimmigem Sound und dem Vorbau fest mit dem Drehgestell verbunden, auch dann würde das Modell bei der 1. Auslieferung zu knapp ausfallen, bei der 2. Lieferung gerade richtig und bei der 3. Lieferung deutlich zu viel sein. Niemand, wohl auch die besten Märklin Kunden kaufen nicht mehr alle Neuheiten automatisch nur schon von Märklin, geschweige von allen Herstellern. Dies war aber bis vor 40 Jahren gar nicht mal so selten. Der Hauptkatalog (im Umfang) ein Heftli, die Neuheiten zuerst ein paar Werbungsinserate, eine EA-Bekanntmachung und dann ein buntes A4 Blatt, maximal ein Faltprospekt. Heute ist nur schon der Neuheitenprospekt umfangreicher, als früher der ganze Katalog.


    Alle potentielle Märklin Käufer beschränken sich auf irgend etwas ("Beuteschema"). Entweder eine Epoche, oder eine Bahngesellschaft oder auf sonst was. D.h. was immer auch Märklin herausbringen wird, auch bei gutem Feedback, werden längstens nicht mehr alle Varianten gekauft. Und es war bisher nicht so, dass wenn Roco, Märklin, oder REE u.a. eine Neuheit herausbringen, das bisherige Messingmodell im Pries steigt und das Grossserien Modell keine Abnehmer findet. Bisher war es immer umgekehrt: das bisherige Messingmodell verliert massiv in der Käufergunst und nach 2-3 Jahren sind die Preise von beiden Anbietern tiefer, als vorher... (in der Regel)


    Eine Werbe-Lok à la Re 460 ist mit der Ce 6/8 I höchst unwahrscheinlich. Bis auf die Nr. Fc 2 x 3/4 // 12201 // 14201 und Lackierung braun oder grün und der Märklin Versuch einer Fantasie Lackierung dunkelgrün mit roten (!) Rädern, was kein Ladenrenner war. Viel mehr wird es da nicht geben können. Eine komplette Lok neu kaufen, nur weil sie Hülsen oder Stangenpuffer hat, u.a kleinere Details z.B. mit / ohne Signum Magnete, da muss man schon sehr angefressen sein. Märklin (und der Händler) ist wohl schon froh, wenn möglichst jeder potentielle Märklin SBB Kunde wenigstens eine dieser diversen Ausführungen kauft.


    Gegenüber der Fulgurex Ce 6/8 I Kat. 2065 Bj. 1986 "14201" und der Märklin und Trix 22968 Bj. 2019 dunkelgrün rote Räder(!) ebenfalls "14201" macht die Märklin/Trix Version eine ganz passable Figur.


    Gruss

    Hermann

    Nicht das ich den jetzt haben müsste, aber trotzdem, mir gefällt dieser RhB Triebwagen für Märklin H0 Gleise sehr gut. Da hat sich jemand ordentlich Mühe gegeben und war positiv kreativ :) :thumbup:

    Schade hat er das Dach nicht etwas feiner lackiert, der Farbton wirkt nicht so schön, im Vergleich wie er sonst das Fahrzeug herstellte. Hoffentlich halten die vermutlich vorhandenen Leimstellen, Zinkguss lässt sich nicht gar so gut verleimen. Und der Anbieter scheint ein Engländer zu sein, da kann man bezüglich RhB und H0 Märklin System etwas Nachsicht walten lassen.


    Mehr irritiert mich das in dem Link enthaltene nächste e-Bay Angebot: es scheint ein Schweizer zu sein, Zitat: "HAG 190 H0 BDe 4/4 BLS der SBB in OVP Z1-2 (24.02)" . ;). Noch hat die BLS und SBB nicht fusioniert und mindestens die Klicks werden ihm sicher sein... Aber es ist an Hand vom Foto ein ganz normaler HAG BT - BDe 4/4... (Es gab ihn tatsächlich, wenn auch extrem rar, als blau-elfenbein Fantasie BLS Version. Sei es als HAG Versuch und/oder von Dritten umlackiert).


    Gruss

    Hermann

    Ich kann die Kritik an LS sehr gut verstehen; bin selber Leidtragender. Wenn es die Politik der Firma ist, verkaufen und danach die Kunden im Regen stehen lassen, dann heisst es für mich: Finger weg von diesem Hersteller!!!

    Das muss letztendlich jeder für sich selber wissen. Sicher ist die Situation wie sie Du beschreibst nicht der Idealzustand und kann zuweilen ärgerlich und enttäuschend sein. Aber es ist auch kein Weltuntergang.


    Wenn jemand mit Absicht und Willkür versucht andere Menschen zu betrügen ist es eine ganz andere Situation, doch davon kann bei der LSM Bm 6/6 keine Rede sein. Es sind nun mal nicht alle Berufe gleich relevant. Ein Ersatzteil von Boeing oder Doppelmayr - Garaventa, oder wenn ein Arzt einem Patienten ein Medikament spritzt, dass das was drauf steht auch wirklich dem Inhaltsstoff entspricht, dies hat nun mal die höhere Priorität als nur (Kinder)Spielzeug. Es ist ein Kompromiss von Aufwand und Ertrag, wir wollen doch keine H0 Bm 6/6 als Rolex Objekt.


    Ein Freipass für Fehler ist dies trotzdem in keiner Weise. Geschehen zu oft relevante Mängel, gerät der Hersteller schnell mal unter Druck.


    Nicht erst seit heute: mangelnde Fertigungsqualität ist so alt wie die Modellbahn selber, nicht immer ist die fehlerhafte Zinkguss Legierung ("Zinkpest") schuld: bei der gesuchten Jibby Ae 4/7 Sammler-Rarität, da sind die Presssitze der Achsen zu schwach, die Triebräder wie auch die Zahnräder laufen teils extrem unrund, die Radbandagen deren Profile sind ungünstig für H0: deren Räder sind zu breit, deren Spurkränze am falschen Ort und zu schmal, das Relais sehr kompliziert, mangelhaft. Liest man jedoch die Jibby Werbung von 1949/50, so hat es der Käufer mit einem hochpräzisen Meisterwerk zu tun. Idee & Konzept waren hervorragend, aber die technische Umsetzung hatte zahlreiche Qualitätsmängel. Und erst noch markant teurer, bei mangelnder Qualität gegenüber z.B. den Märklin Produkten. Trotzdem schaffte es die Jibby Ae 4/7 zur Sammler Ikone für klassische Schweizer Modellbahn-Sammler. Auch wenn es "nur" noch ein Sammler Exponat für die Vitrine darstellt und längstens kein (gutes) Fahrmodell mehr ist. (Oder je war?)


    Für eine gute Ersatzteilversorgung fehlen die Auflagegrössen und die Preise. Besondes bei Metroplitian, EID, teilweise bei Lemaco (dort war es von gut bis schlecht bezüglich der Ersatzteile). Ohne genügend Grundumsatz, will oder kann heute kaum noch jemand ein Ersatzteil Lager finanzieren, welcher nicht zu den wichtigsten Anbietern gehört.


    Da ist doch ein passender Messing Zahnrad-Ersatz für CHF 24.- von einem Dritten durchaus eine variable Option. :)


    Gruss

    Hermann

    Nun dank neuer Technologien sind die Kosten für den Formenbau in den letzten Jahren stark gesunken,

    Vorausgesetzt die Auflage ist gross genug (und die Grussform nicht all zu kompliziert), dann dürfte preislich ein Zinkdruckguss Gehäuse gar nicht so schlecht dastehen um nicht zusagen preislich mit dem 3-D Druck gut mithalten können. Die erheblichen Vorteile beim 3-D Druck sehe ich weniger preislich, als in seinen Möglichkeiten, nicht auf so hohen Auflagengrössen angewiesen zu sein. Aber ob Druckguss oder 3-D Druck, das Modell kommt ja nicht verkaufsbereit zum Drucker heraus, erst danach beginnt es teuer zu werden.


    Aber manchmal fehlt vielleicht der Mut...

    Das ist nachvollziehbar. Firmen Neugründungen: die Anzahl derer, welche nur schon die ersten 2-3 Jahren nicht überleben, sind erschreckend hoch. Wahrscheinlich verstehen Firmeninhaber welche etwas länger überleben, einfach die Differenz von wünschbar und machbar besser. Was gleich die nächste Frage impliziert, so ganz ohne Neuheiten wird eine Firma auch nicht ewig existieren können. Aber selbst wenn, welche Lok würde da sich für HAG aktuell noch eignen? Vor 50 Jahren sah das noch anderst aus.


    Man kann ja heute schon längstens die Modelle Digital mit Sound und Stützbatterien nachrüsten, von Pantos welche sich von selber heben / senken sind nicht alle Käufer angetan. Man muss ja nicht gleich eine Jouef Re 4/4 II, welche schon vor über 50 Jahren als damaliges Billig Modell angeboten wurde mit heute erhältlichen Re 4/4 II Modellen vergleichen. Höchstwahrscheinlich haben Roco, Märklin, HAG, Trix (Mä. DC) den Markt abgedeckt, eine Neukonstruktion hätte beste Chancen, wenn es bis zum heutigen Tag kein H0 Modell der SBB Re 4/4 II geben würde, aber so: Re 4/4 II H0 Modelle existieren beinahe solange, seit es das Vorbild gibt.

    die Frage bleibt was passiert wenn Hag ihre Form für das Gehäuse nicht mehr benutzen kann?

    na ja, dann gibt es möglicherweise keine Firma HAG mehr und die Erde dreht sich weiter... Aber immerhin hat HAG nicht schon 2012 aufgegeben, die Modellpalette welche seither angeboten wurde, darf sich sehen lassen. :) :thumbup: Und wer weiss, vielleicht erleben wir auch noch 20 Jahre HAG Zentralschweiz?


    Ob Roco, Märklin oder HAG: bei der riesigen Menge an Modellen auf dem Gebrauchtmarkt, oft als Vitrinen Modelle annähernd neu, da kann ich jeden Hersteller verstehen, welcher bezüglich Innovationen auf die Bremse tritt. Das wird die nächsten 20 - 40 Jahren auch nicht ändern, die Babyboomer bringen keine Babys mehr auf die Welt, sondern erreichen langsam, aber kontinuierlich das AHV Alter oder müssen in das Altersheim. Diese Institution legt den Begriff Sammlung anderst aus, als die meisten Modellbahner. Oft wird gesagt, ja man dürfe die Sammlung mitnehmen und meinen, es handle sich um 2-3 Modelle. Erscheint dann aber jemand mit 2-3 Autoladungen voller Riesenkisten, erfolgt gutes Zureden.


    Vielleicht wird sich der zukünftige Modellbahn-Markt dahingehend entwickeln, dass sich spezialisierte Kleinstbetriebe der Nische annehmen und mit Hilfe vom 3-D Druck jedem engagierten Modellbahner sein persönliches Wunschmodell fertigen? Ich meine nicht nur das Rohgehäuse drucken, sondern die fix fertige motorisierte Lok anbieten?!


    Hingegen die Zeit, wo die SBB für sich selber Eigenwerbung betrieb und anstatt 1:1 für ihre eigene SBB Werbung das HAG H0 Modell 160/161 auswählten, solche guten Zeiten sind definitiv vorbei. Heute läuft auch dies tendenziell umgekehrt: wer ein Modell einer bestehenden Bahngesellschaft erstellen will, hat das Copyright zu beachten und muss manchmal ggf. für die Erlaubnis Gebühren bezahlen.


    Gruss

    Herman

    Eieiei, da habe ich ja was losgetreten....

    ... nicht übertrieben. Diese Gedanken austauschen wird ja wohl ein HAG Forum noch dürfen? Wahrscheinlich wird auch gerade der Fabrikant sich solche Gedanken machen (müssen). Aber ein Hersteller hat einen anderen Blickwinkel dazu, denn als wir Sammler.


    - Die Produktpolitik, wirtschaftlichen Möglichkeiten, Absatzmarkt etc. lasse ich bewusst aussen vor.

    Ja aber das kommt zuerst, vor allem Anderem. Die Pyramiden in Gizeh haben ja auch nicht ihre Spitze zum Boden hin und ihre Grundfläche himmelwärts. Formneuheiten von HAG sind unwahrscheinlich. Und das HAG Standard Programm, manchmal teils inkl. Sonderserien, gibt es an Börsen zu wirklich günstigen Preisen, oder aber der Anbieter bleibt bei zu hohen Preisen gnadenlos darauf sitzen.

    Ich wünsche mir

    1) Produktseiten! Bitte eine pro Modell. Mit Bildern, Bildern und nochmals Bildern. Vorne, hinten, oben, unten, innen .... Und Videos (Ae 8/8 viermotorig beim Weltrekord). Und technische Informationen. Vorbild, Modell, LüP, Ausstattung, Digitalfunktionen, etc. etc.

    Diese Seite muss einen heiss machen und einen Haben-Wollen-Effekt auslösen. Wer hat in seiner Jugend nicht die Lieblingslok des Lieblingsherstellers im Lieblingskatalog immer wieder angeschaut?

    Das empfinde ich genau gleich! Aber wahrscheinlich machen wir Sammler uns was vor! Wenn schon denn schon, man soll die analoge Denkweise nicht unterschätzen. Es sind ja nicht Bytes die kaufen, sondern die Menschen dahinter welche HAG Loks kaufen (sollen). Die schwarzen HAG Kataloge so um die Jahre 1977 - 1981 herum, finde ich so was von edel und elegant und drückt maximales "will haben" aus. Die selbe Art HAG Katalog von 1977, aber mit dem Angebot von 2027, also 50 Jahre später, das wäre doch was? Aber ganz ehrlich, es sei denn, es wären Formneuheiten dabei, ich würde so einen Katalog unbedingt haben wollen, nicht gross aber dessen Inhalt. (weil ich im Wesentlichen wie zig tausende andere Sammler auch, etliche dieser Loks schon längstens habe). Wow Effekt hin oder her, die meisten von uns HAG Sammlern kaufen nur noch ganz selektiv HAG Lokomotiven.


    Bei der Ae 8/8, das verstehe ich auch nicht ganz: der HAG Chef veranstaltet mit dieser Lok einen Weltrekord und streicht dann ca 1 Jahr später das Modell aus dem Angebot. Vermutlich war die Absicht, die Ae 8/8 soll das ganze HAG Angebot vorwärts bringen. Aber sind wir ehrlich, wenn auch "nur" die 1 motorige Lok, auch die wird immer wie günstiger. Verkäufer welche gut erhaltene Exemplare 240 / 241 HAG BLS Ae 8/8 mit CHF 300.- anschreiben, bleiben praktisch chancenlos. Gekostet hat sie CHF 396.- und mit ein wenig Glück bekommt man sie ca 45 Jahre später defekt mit Gsp für unter CHF 100.- und gute Exemplare im Originalkarton im Bereich von CHF 130.- bis 180.-


    Würde die Firma HAG mehr den Wow Effekt fördern, dann würden wir uns Sammler besser fühlen, - immerhin - aber nicht unbedingt die Firma HAG selber.


    An der letzten Börse in Wettingen kamen auch "wie verrückt" viele Besucher, bis zum letzten Parkplatz und weit darüber hinaus, alles besetzt. Und das Angebot war vielfältig, für jeden hatte es etwas dabei, egal ob Digital, AC oder DC massstäblich oder klassisch oder gar Trix-Express und preislich nicht überteuert, aber unterschiedlich. Das darf ja auch sein, jeder verkaufte nach eigenem Gutdünken, wenn er überhaupt verkaufte. Am Hand vom Besucheraufkommen herrschte bei den Händlern eine gewisse Vorfreude, aber am Abend dann waren die effektiven Verkäufe, wie soll ich sagen? das beste Geschäft machte wohl der Stand auf dem Vorplatz, welcher statt HAG oder Märklin, Bratwürste angeboten hatte.


    Für Formneuheiten, da bewegt sich die CH am oberen Rand, um eine grössere Käuferschaft zu erreichen. 2014 gab es von HUI u.a. den 4-tlg Tatzelwurm SBB RABDe 8/16 u.a. in der Version Analog 2-Leiter DC zu CHF 3570.- als Verglich, die Firma Hermann Dällikon hat seine Spur 0 SBB Ae 3/5 für CHF 1900.- angeboten, aber das war vor ca 45 Jahren. Und trotz dem teuren HUI Preis, ich denke nicht dass sich da irgend wer "bereichert" hat. Ein Mechaniker in der Schweiz benötigt CH Stundenansätze, er hat ja auch seine Lebenskosten. All zu grosse Sprünge werden sie mit ihrem SBB Tatzelwurm nicht gemacht haben. Die Auflage war gemäss meinen Unterlagen gerade mal 100 Stk. bezogen auf 9,1 Mio CH Einwohnern, steigen die Möglichkeiten nicht bis zum Himmel. Im Vergleich dazu, keine Ahnung was die HAG Auflage im Total der 160/161 SBB Re 4/4 II war? Das wird wohl Stefan Unholz besser wissen, es müssen zig tausende gewesen sein.


    Aus all diesen Gründen ist es nachvollziehbar, dass die Firma HAG aktuell nicht emotional produziert, sondern nach oekonomischen Grundsätzen.


    Gruss

    Hermann

    Das finde ich eine interessante Diskussion, nicht unbedingt direkt auf HAG bezogen, sondern mehr allgemein formuliert: könnte in der Schweiz ein Modellbahnhersteller mittlerer Grösse mit einer Zinkdruckguss Produktion Erfolg haben? Kaum...

    Man könnte da zig Sachen machen, Gussteile, Präzisionsfertigung etc etc zeigen

    WESA hat es oekonomisch aus seiner Sicht genau richtig und modellbahnmässig "falsch" gemacht: Als erfolgreicher Guss-Spezialitäten Hersteller gibt es WESA nach wie vor, aber sie haben ihre Modellbahn Produktion schon vor ca 60 Jahren aufgegeben und vor 50 Jahren an den WESA Enthusiasten Hanspeter Baer verkauft. Auch die heute noch existierenden Grossen der Modellbahn Branche produzieren mehr den je entweder in Osteuropa und oder in Fernost.


    Auch ein noch so gutes Messing Supermodell besitzt den Spielzeug-Nimbus und nicht das Image einer Rolex Uhr. Und für alles Andere im Grossserien Bereich fehlen die Auflagen, um einen grösseren CH Modellbahnhersteller am Leben zu erhalten.


    Wenn obiges Zitat zutreffen würde, dann gäbe es noch neben der Stadler Rail die SLM und die Firma Escher Wyss wäre noch in der Stadt Zürich und Roco wie Märklin hätten um +/- 2009 herum gar keine Probleme finanzieller Art gehabt. Es ist höchst unwahrscheinlich, dass die innovative Firma REE zukünftig die Schweiz als Produktionsstandort vorsieht.


    Gruss

    Hermann

    Da möchte ich schon etwas dagegen halten!


    - Keine Bilder. Wie sollen denn da Emotionen entstehen?

    Die sollen offenbar nicht mehr unbedingt neu entstehen, sondern die noch bestehende HAG Kundschaft bringt diese Emotionen gerne mit.


    HAG hätte ja gar nicht mehr die Kapazität dazu, wenn da jetzt jemand gleich ein paar tausend Loks bestellen würde. Als Vergleich dazu der FCW, welcher vor 55 Jahren - nur schon für seine Firma, nicht etwa auch noch für die Konkurrenten - auf anfangs Jahr 5000 (!) 3050 Ae 6/6 bestellte, welche bis Dezember gleichen Jahres geliefert werden müssen.


    HAG hat offensichtlich nicht die Absicht, grösser als Piko, Märklin oder Roco werden zu wollen, sondern es werden vermutlich noch so lange Modelle produziert, wie dem Käufer Bedarf entspricht, solange dies noch kostendeckend ausgeführt werden kann. Formneuheiten gab es schon lange nicht mehr, es sind Neuheiten welche auf der bestehenden Grundlage ihre Basis haben. Die Kunden welche aktuell noch HAG Modelle kaufen, kennen wahrscheinlich die Firma HAG über Jahre bis Jahrzehnte.


    Von wegen "schlechtem" Web-Designe: gibt es bei Roco, Piko oder Märklin auf so einfache Art und Weise eine Möglichkeit, nachzuschauen, welches Modell in welchen Stückzahlen mit Baujahr Angabe geliefert wurde?


    Und wäre der Frust unter den CH Modellbahnern nicht viel grösser, wenn die Firma HAG bereits 2012 ihre Tore für immer geschlossen hätten!? Die Firma Märklin beschäftigt aktuell gut 1000 Mitarbeitende. Bei HAG sind es geschätzt mindestens 100 x weniger Beschäftigte. Etwa grob geschätzt noch 7 - 8 - 10 Angestellte?


    Auch die Firmen WESA und Buco produzierten noch für Jahre bis Jahrzehnte Modelle für ihre Liebhaber, aber unter neuen Besitzverhältnissen und in viel kleinerem Volumen. Wahrscheinlich ist ein CH Modellbahn Produzent als Grossserienhersteller undenkbar, so wie man das früher gewohnt war. In der CH weniger den je. Wenn es diese Möglichkeit gäbe, hätte dies längstens eine Firma wahrgenommen. Als die neue Firma HAG 2012 in die Innerschweiz zog, gab es nur wenig Mitbewerber. Wenn das alles so einfach ginge, wäre die Firma HAG in Mörschwil ja gar nicht in ihrer Existenz bedroht gewesen.


    Und ich bin auch nicht sicher, ob es der Firma Märklin rein wirtschaftlich wirklich so rosig geht, wie die aktuellen Zahlen vermuten lassen. Schön wenn es so ist! Jedenfalls dass in der kleinen Schweiz ein ganzes Banken Konsortium auftritt und mit wirklich grosser Kelle anrichtet, (für Modellbahn Verhältnisse), das war für die Firma HAG undenkbar. Aber auch so, Märklin dürfte ziemlich unter Druck stehen, Umsatz auf biegen und brechen liefern zu müssen. Ich möchte nicht geschenkt in deren Verantwortung stehen. Da hat es HAG einfacher. Wenn dessen Chef keine Modellbahnen mehr produzieren will, hört er einfach auf. Immerhin besteht die Firma HAG in der Innerschweiz schon seit 14 Jahren, das ist doch schon mal nicht schlecht. Was wollen wir mehr? Was noch realistisch ist...


    Gruss

    Hermann

    Ich bin auch klar bei dir, dass 14 Schleifer nicht die Lösung sein kann...

    ;) das war bestimmt eine KI-Idee, welche dann widerspruchslos umgesetzt wurde.


    Einen H0 Zug für das Märklin System, deren Wagen-Komposition 14 Schleifer enthält, so einen Zug auf einer Anlage real fahren ?!? Selbstverständlich ohne Industrieradius, sondern Normalkreis oder grösser, mit den handelsüblichen Märklin Weichen, -DkW, -Kreuzungen, und ggf. 3-Wegweichen, dass kann man sich schlecht vorstellen.


    Hat die Firma LS-Models eine H0 Anlage mit Märklin Gleisen? Diese Anlage müsste nicht "schön" sein à la Miniatur Wunderland, sondern rein funktionell um ihr Rollmaterial testen. Falls so eine Test-Anlage besteht und der Swiss-Express dort keine Probleme macht, dann kann man davon ausgehen, dass das auch bei der Kundschaft funktionieren wird. Wenn sie (LS-Models) den 14-tlg Swiss-Express nicht oder nur virtuell getestet haben, dann... spricht die Statistik gegen sie. Nur schon ein Zug mit 3-4-5 Schleifern, macht Probleme, sobald man ein wenig schneller fahren möchte, dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis einer der Schleifer an einer Weiche hängen bleiben wird.


    Ich habe grosse Freude am FS ETR 300 Settebello von ACMS mit Bj. 2012. Da war genau das gleiche Negativ-Feedback. Teils in einer Art und Weise, als käme morgen der Weltuntergang. Ich bin mit meinem Exemplar ACMS Settebello DC Gleichstrom super zufrieden, dieser Zug sieht nicht nur schön aus, er fährt auch so wie er aussieht. Aber auch nur bei DC!) Beim selben Zug für das Märklin Mittelleiter System: da entgleist zwar nichts, aber er fährt mangels Power mit ca. 25 km/h von Milano nach Rom. Die Optik hatte 1:87 Modell offenbar vor der Funktionalität den höheren Stellenwert.


    Dann ist es schon etwas mutig, jetzt einen Zug mit 14 Schleifern für das Märklin H0 System heraus bringen zu wollen. Der Swiss-Express war zwar kein Triebzug, aber sein Einsatzzweck beinahe der Selbe. Da will man nicht ständig im Alltag Wagen heraus lösen, wie es früher bei Stückgut Zügen üblich war. Jeden Wagen mit einem Schleifer für das Mittelleitersystem ausstatten, das geht für die Nenngrössen 0 und I, aber mutmasslich nicht für H0. Selbst bei den vergleichsweise robusten Märklin H0 SBB Leichtstahlwagen aus den 1950/60-er Jahren 348 & folgende, da gab es im Anlagebetrieb am Laufmeter entgleiste Wagen, weil irgendwo der nachgerüstete Schleifer hängen blieb und oder statt dass der Wagen den Schleifer zum Mittelleiter drückte, hebt der Schleifer den Wagen aus dem Gleis heraus, sobald der PuKo sich anhebt, wie es bei Weichen unerlässlich ist.


    Da darf man gespannt sein, ob und wie LS Models dieses Kunststück zustande bekommt?


    Gruss

    Hermann

    Typ 66 Motor ist allenfalls was für Analogfahrer, digital ist der die Pest, da ist der Typ 88 um Welten besser...

    Dumeng,

    auch ein Analogfahrer hat lieber, - spätestens mehrmotorig - den Motortyp 88.


    Der alte Motor mag leicht noch etwas stärker sein, aber sein Auslauf ist schlechter und vor allem ist er nicht wartungsfrei. Da gibt es eben den Oel-Widerspruch: Seine Motorwelle kann gar nicht genug Öl haben, aber alles was zu viel ist, spritzt es ausgerechnet an die Kollektorscheibe. Speziell wenn man eine Lok nicht im Dauerbetrieb hat, sondern tendenziell ein Vitrinen Modell ist, aber dennoch alle paar Monate deutlich Runden zurück legen soll, dann muss man jedes mal die Lok vorher aufschrauben (Gehäuse entfernen) da ein zu viel oelen äussert kontraproduktiv ist, sondern nur 1 kleines Tröpchen. Dieser Vorgang dafür öfters tun, wenn damit gefahren wird.


    Bei H0 ist mir kein anderer Hersteller bekannt, wo das so ausgeprägt ein Thema ist. Die Märklin Motoren von 1966 sind doch sehr ähnlich konstruiert, aber deren Oel-Toleranzen sind grösser.


    Dafür haben die Märklin Modelle, besonders die Baujahre 1975 - 1995 ein Oelproblem was wiederum HAG nicht hat, jedenfalls nicht annähernd so deutlich ausgeprägt. Märklin ölt seine Modelle ab Werk für das Fahren. Wenn dann das Modell direkt als Vitrinen Modell dienen soll und über Jahre nicht gefahren wird, verhält sich das Oel wie Leim, der ganze Motor ist wörtlich blockiert. Dieses Phänomen ist mir bei HAG unbekannt, da müsste man schon Leim, Salatöl oder Farbe nehmen, um diesen Effekt zu erreichen.


    In Sachen Oel empfinde ich die Roco Lokomotiven Modelle am unkompliziertesten / tolerantesten.


    Die HAG Ae 8/8 original von HAG als Version mit 4 Motoren, die gab es doch ungefähr so um 2005 bis 2009 herum, da war doch der HAG 66-er Motor längstens passé, da wurde doch durchwegs der wartungsfreundliche HAG 88-er Motor mit den wartungsfreien Kugellager Motorwellenlager verbaut.


    Gruss

    Hermann

    was im Autosport längsten keinen Sinn mehr ergibt, beliebig viel PS zu installieren (für was?), bei der Modellbahn 1:87 darf man das noch :)


    An eine 4 motorige HAG Ae 8/8, auch vom Sound, da kommt weder die Roco noch die Metrop nur ansatzweise heran. Allein schon wieviel Mühe sich die HAG Fabrik machte, 4 gleichlaufende Motoren (AC mit Feldspule) aus der Produktion zu suchen... Auf diese Weise würde heute kaum noch ein Modell produziert werden.


    1 motorige HAG BLS Ae 8/8 findet man mehrfach und günstig an jeder Börse. 4 Motorige sind aktuell gerade wie vom Markt verschwunden. Offiziell hat sich zwar HAG längstens von der alten "unmassstäblichen" Produktion verabschiedet, aber was hält HAG davon ab, wieder mal eine kleine Serie 4-motoriger BLS Ae 8/8 aufzulegen? Gut gemacht, würden die garantiert Abnehmer finden?!


    Gruss

    Hermann

    Betreffend CCS 700

    Ich sehe es deutlicher differenzierter an und bin mit meinem Exemplar Replica CCS 700 sehr zufrieden, trotz der vielen Elektronik. Habe aber auch keine all zu hohen Ansprüche an ein Märklin Replica CCS 700. Mehr dazu siehe Rubrik "Kreatives Durcheinander" Ich will nicht die echten Neuheiten damit verstopfen.

    Für das Jahr 2025: Märklin Neuheit Bestell-Nr. 18050 TWE 700 Märklin Digital mfx.


    Hatte Märklin 1936 einen Lieferrückstand und holt dies jetzt ca 90 Jahre später nach?

    Oder bin ich im Datum verkommen und es ist der 1. April?


    Na ja, sooo Replica ist dies auch wieder nicht... aber die Idee bemerkenswert. Märklin hat Mut zum Unternehmertum, vor 40 Jahren 1985 fertige Märklin das umstrittene Set 0050 in ca 20`000 Exemplaren. Das Set enthält je ein Dampflokzug und E-Lok Zug von 1935 als Replica. Optisch sind sie perfekt schön, die Wagen authentische Replicas. Die Loks enthalten moderne DC-Motoren mit viel Elektronik und modernes Schneckengetriebe. Die Laufeigenschaften eher noch besser als die H0 Vorlage von 1935. Doch die Käuferschaft von 1985 akzeptierte den alten Look mit moderner Elektronik (1985) nicht. Der Wiederverkaufspreis vom Märklin 0050 Set tauchte langsam aber stetig von CHF 1200.- auf einen Bereich zwischen je nach Händler von 75.- bis 180.- Nicht nur die Hälfte, sondern etwa 90% vom Wert ist weg bei neuwertiger Erhaltung. Gebraucht liegt der Wert nahe 0.- Märklin lässt sich davon nicht beirren und macht einfach weiter. Zählt man 30 Jahre als zeitlichen Grenzwert für den Oldtimer Status, ist mittlerweile das Märklin Set 0050 von 1985 seinerseits selber zum Oldtimer geworden.


    Beim alten Märklin 00-Original Vorkrieg TWE 700 ist:

    - der Boden wie der Aufbau und Dach eine (ohne Werkzeug) nicht trennbare Einheit und ganz aus Blech.

    - aus Zinkdruckguss bestehen einzig der Motorblock, welche durch eine Öffnung im Rahmen am Dach befestigt wird. + die Räder.

    - die Zahl 700 ist nicht zufällig. H0/00 Märklin Fahrzeuge ... 700 bedeuten: Handschaltung! Kein Relais oder gar Digital für die Fahrtrichtung vorhanden.

    - bis auf wenige Ausnahmen (RS 790), gab es die Märklin 700-Serie nur 1935-1938. Deren Schleifer benötigen eine damalige Mittelleiter-Schiene! (Keinen Punktkontaktleiter)


    Was mag die Motivation der Firma Märklin sein, 90 jährige H0 Eisenbahnen wieder zu produzieren? Für das Märklin Digital System ausgelegt... Der Verkaufspreis von +/- CHF 300.- ist überaus preiswert. Doch akzeptiert die aktuelle Generation von Modellbahn-Käufern ein Phantasie-Modell? Der Märklin TWE 700 musste von der Reichsbahn über den Schweizer Roten Pfeil bis zu Franzosen Schnelltriebwagen für alles Mögliche herhalten, es ist im Wesentlichen ein Fantasie Produkt. Und die Sammler welche die alten Vorkrieg Märklin 00/H0 Eisenbahnen noch kennen, denen dürfte das Replica in seiner Ausführung deutlich zu weit vom 90 jährigen ursprünglichen Modell entfernt sein, wenn schon wollen sie ein Replica à la Ritter welches auch in seiner Mechanik der alten Ausführung entspricht.


    Oder will gar Märklin den tief eingeschlafenen Märklin H0 Oldtimer Markt, erweitert mit Digital wieder beleben? Anstatt mit einem "KOLL-Katalog", mit einem "Replica"? Wieso auch nicht??


       

    ziemlich gebrauchter Märklin H0/00 TWE 700 Triebwagen von 1936.

    Was ist den ACC?

    Hallo Michel,

    hatten wir diese Diskussion nicht schon mal? Ohne eine Einigung zu finden?... Viel Text für 3 Buchstaben.


    ACC ist ein äusserst sinnvoller Begriff, - zudem weit verbreitet - wenn auch technisch nicht ganz korrekt, aus den von Dir genannten Gründen, - aber das kann man in dem Fall getrost ignorieren, weil es (vorerst) nicht um die Technik-Herleitung geht, sondern um die eindeutige Zuordnung der konkurrierenden Systeme geht. Zumal die Käufer die Erwartung haben, dass das Gekaufte ohne wenn und aber zu Hause dann auch funktionieren wird. Ohne vorher akademische Studien getätigt zu haben.


    Dass es kein Gleichstrom-Digital gibt und kein Wechselstrom Digital, um das geht es bei ACC und DCC gar nicht! Das weisst Du Michel ganz genau! Es geht auch nicht um die Vorläufer wie das Trix EMS System, oder um heutzutage sehr selten bis "ausgestorbene" Stromsysteme wie Drehstrom für Modellbahnen, oder Analog Mittelleiter Gleichstrom oder sonstige weitere Einzelanfertigungen oder sonstige ganz selten benutzte Systeme. Es geht um dass, was heute noch am meisten vorhanden ist und ohne Umrüstung / Umbauten nicht, oder nicht ohne weiteres kompatibel ist oder aber ob es mit wenig Aufwand verwendbar ist.


    Siehe alle die vielen Leute, welche auf dem Internet gluschtige günstige Modelle angeboten sehen und dann enttäuscht sind, wenn das gekaufte Modell nicht dem verwendeten Betriebssystem entspricht und dann für die Ersatzteile mehr Geld auslegen müssen, als wenn sie von Anfang ein Modell für das für sie zutreffende Stromsystem gekauft hätten. Von dem her ergeben die "falschen" aber zur Identifikation hilfreichen Bezeichnungen wie ACC oder DCC durchaus Sinn.


    heute sind noch folgende H0 Systeme anzutreffen.

    - Märklin H0 Digital. ACC

    - Hersteller von ehemals H0 Gleichstrom Produkten, heute für Digitalbetrieb. DCC

    - Märklin H0 Wechselstrom. AC

    - Diverse H0 Hersteller nach internationalen H0 Gleichstrom Normen, welche wiederum ihrerseits sich über die Jahrzehnte änderten. DC


    Nur schon zu Analog Zeiten wurde man sich nie ganz einig, was unter 3-Leiter zu verstehen ist. Dies wurde oft auf Märklin bezogen, was sachlich falsch ist, weil die äusseren Fahrschienen den selben elektrischen Pol haben. Who cares? Trix-Express war hingegen ein 3-Leiter System, weil die äusseren Fahrschienen von einander isoliert sind. Märklin Mittelleiter Punktkontakt Wechselstrom System dürfte der Wahrheit für was die Fa Märklin verwendete ziemlich nahe kommen. Das hört sich so ausgeschrieben ziemlich kompliziert an, ist es aber im realen Gebrauch nicht.


    Es ist zwar 40 Jahre nach der Märklin Einführung von Digital für alternative Bezeichnungssysteme relativ spät, trotzdem: Michel bist Du in der Lage, mit ca. 2-3-4 Buchstaben oder Ziffern etwas zu erfinden, was Deiner korrekten Herleitung nicht widerspricht, jeder sich leicht merken kann und zweifelsfrei eindeutig die heute noch vorhandenen H0 Systeme bezeichnen kann? Und stimmiger ist, zumindest nicht schlechter: als AC, DC, ACC und DCC? Dann nur zu...?


    Die DB Bundesbahn hast das noch schlau gemacht:

    0 = Dampfloks

    1 = E-Loks

    2 = Dieselloks.


    Geschichtliches

    Noch ist Märklin der Marktführer! Märklin lebt in seinen eigenen Normen. Sei es was die Normung der Spurweiten angeht, welche 1892 von Märklin dominiert wurden. Rein theoretisch gab es weder ein Gesetz, noch sonst eine Bestimmung, dass die Spurweiten Normierung nach Märklin Ansichten erfolgen mussten, Märklin war nur einer von vielen Blech Spielzeug Herstellern. Und es war und ist auch nicht verboten, eigene Spurweiten zu entwickeln, doch alle Versuche welche abseits der heute üblichen Normen bestehen, hatten nur regionale Bekanntheit. In Amerika die Spur S, oder in der Schweiz die WESA 13 mm Spur konnten sich gegenüber Märklin nicht durchsetzen.


    Modellbahn Philosophisch eng verwandt mit dem "falschen" Begriff "ACC" ist der Begriff Märklin "Starkstrom" 110-220 Volt für Modellbahnen von ca (1905) 1909 bis 1927. Starkstrom ist etwas, wenn ganze Kraftwerke Strom von Italien durch die Schweiz nach Deutschland liefern oder umgekehrt. (Wobei auch die Bezeichnung für Starkstrom über die Jahrzehnte anderst interpretiert wird, siehe dazu die Wikipedia Erklärung. Jedenfalls Starkstrom war nie und ist nie die korrekte Bezeichnung für 110 Volt maximal 220 Volt für Märklin Spielzeuge. Michel Du kannst beruhigt sein, es kam ganz sicher niemand um sein Leben, weil er wegen dem Begriff "Starkstrom" illegal die SBB Fahrleitung anzapfte und seiner Modellbahn in den Spuren 0 oder I direkt 15`000 Volt zuführte. Eine Verwechslung in der Praxis mit 15 kV völlig ausgeschlossen. Es reichte schon 110-220 Volt, dass es zu einigen Todesfällen und Bränden kam. Für die potentielle Gefährlichkeit von 220 V als Kinderspielzeug passierte wenig, aber es kam effektiv zu einigen Todesfällen.


    Jedoch was störte den Kraftwerk Betreiber von Amsteg, oder ein BBC Elektro-Ingenieur, oder die SBB Generaldirektion, wenn der Spielzeughersteller Märklin von Starkstrom sprach?!? Zumal es Sinn ergab: Märklin hatte bis 1927 Starkstrom Modellbahnen im Angebot, in jenen Jahren auch das 20 Voltsystem, dazu die Schwachstrom Eisenbahnen mit 4-6 Volt. (+ Uhrwerk, + echt Dampf ), bei den einfacheren Lokomotiven war es die selbe Gehäusebasis. Nur die Katalognummern, und die Strompfeile waren anderst: blaugrün = Schwachstrom, rot = 20 Volt. Gelb bis Goldgelb = "Starkstrom" 110 - 220 V)


    Falsche Populär Bezeichnungen bringen nichts ausser Missverständnisse, wenn es sinnfrei, grundlos, bedarfslos gemacht wird. Ebenso sind falsche Bezeichnungen ggf. tödlich gefährlich, wenn damit leicht schwerwiegende Verwechslungen erfolgen könnten. Daher gibt es die verschiedenen Gasgewinde, verschiedene Farbcodes, dass nicht z.B. Sauerstoff O mit Sickstoff N verwechselt wird.


    Dienen aber nicht ganz korrekte Bezeichnung für eine bessere eindeutige Übersicht, ich wüsste nicht was dagegen als Modellbahner einzuwenden wäre?


    Ohne das Gehäuse zu öffnen, ist ja oft gar nicht mehr feststellbar, ob und was für ein Decoder sich in der Lok befindet. Also ich finde die Bezeichnungen um die Modelle auseinander zu halten, ACC, AC und DC, DCC äusserst hilfreich.


    Was stört Dich Michel, wenn es Märklin zustande bringt, in nur gerade mal 3 Buchstaben klar und deutlich und verwechslungsfrei zum Ausdruck bringt, was gemeint ist! Es wird nicht der Wissenschaftler angesprochen, es sei denn auch der darf natürlich Märklin oder Gleichstrom Modelleisenbahnen kaufen, es werden die potentiellen Kunden der Modelleisenbahnen angesprochen, egal ob die beruflich Lokführer, Buchhalter, Gemeindeangestellte, Lyriker, Verkäufer oder Mechaniker oder sonst was sind.


    Gruss

    Hermann

    Hallo ETR,

    meine Antwort bezog sich auf den Beitrag # 5 von Olympioniker, davon ausgehend, dass seine Modellbahn dem H0 2-Leiter DC Analog oder DCC Digital entspricht?


    Es müsste getreu dem Prinzip von Angebot & Nachfrage, einfach inflationär viel mehr Analog-Käufer für das Märklin Mittelleiter Analog System geben, dann wird der Markt bestimmt darauf reagieren. Doch in Bern vom 14/15 Dez. 2024 war die Erfahrung genau umgekehrt: Digital Modelle mit "SBB - CFF" liessen sich noch ganz gut verkaufen, Analog AC Wechselstrom Modelle, die blieben wie Blei liegen, egal wie günstig der Preis war, es fehlte das Interesse.


    Ein Umbau von Märklin kompatiblen ACC Loks, geschweige ACC Triebzüge aktueller Bauart mit zentralen DC Motoren: es geht schon, ist aber ein völliger Verhältnisblödsinn. Es sind ja keine "echten" AC Modelle mehr, sondern im Prinzip digitalisierte DC Gleichstrom Modelle auf das Mittelleiter System adaptiert. Für Analog DC ist einem der Mittelleiter im Wege, für Analog AC ist einem der DC Motor im Wege. (Mittelleiter Gleichstrom Analog DC ginge viel einfacher, doch dies haben im Jahre 2025 nur noch Bastler, oder Trix-Express Liebhaber, welche wiederum eine separate mässig kompatible Variante darstellt.


    Grundsätzlich haben ja die allermeisten heute gebräuchlichen Decoder auch eine Analog Funktion. Und zum Glück gibt es löbliche Ausnahmen, wo dies ausgezeichnet funktioniert. Ich verstehe nichts von Digital, daher kann ich nicht erläutern, wieso manche Decoder akzeptable bis ausgezeichnete Analog Eigenschaften haben und andere (die Meisten!) nicht. Dass man die Decoder auf bessere Analog-Eigenschaften programmieren kann, das funktionierte bezüglich dem Licht / Innenbeleuchtung bei Wagen) = sehr gut, vor allem wenn jeder Wagen seine eigenen unabhängigen Funktionsdecoder besitzt. Jedoch am Fahrverhalten änderten bisherige Versuche, den Decoder auf "Analog" anzugleichen; enttäuschend. Selbst wenn die Angleichung erprobte Digitalfachleute vornehmen.


    Es bleibt der Zielkonflikt, dass man am Decoder so gut wie alles einstellen und verändern darf, nur nicht seinen "Saft" Strom reduzieren, schon gar nicht über das Maximum hinaus(!), oder umgekehrt bei 1,5 Volt fein anfahren wollen. Aber genau die Fahrspannung ändern, ist dass, was man von einem klassischen Modellbahntrafo erwartet.


    Wobei kaum je das Fahren im mittleren Spannungsbereich ein Problem darstellt, sondern das sanfte Bremsen läuft viel zu ruckartig ab. Dafür sind die Decoder nicht konstruiert, die Spannung bleibt Digital immer konstant etwa 18 Volt?, egal was man von der Modell-Lok erwartet.


    Was die Differenz ausmacht, dass manche Decoder von Anfang an besser mit ändern Spannungen umgehen können als Andere, das weiss ich auch nicht. Daher kaufe ich Digital Lokomotiven nur, wenn ich sie 1:1 - analog - testen / ausprobieren kann.


    Gruss

    Hermann

    In eine Gleichstromlok gehört keine Gewebebürste.

    Hallo Muni,

    ... doch, beim HAG 66-er Motor schon!


    Rein theoretisch technisch magst Du bestimmt Recht haben. Jedenfalls typische H0 Gleichstrom Modellbahn Hersteller wie Fleischmann, Lima, Jouef, Roco und im Auftrag von Fulgurex gefertigte Modelle, z.B. Tenshodo, auch Röwa, Rivarossi u.v.a mehr, haben wie Du es beschreibst, 2 Kohlen.


    Jedoch ältere Electrotren, Kleinbahn (ausschliesslich für DC Betrieb gedacht), Märklin HAMO DC, (AC sowieso), HAG AC wie DC gleichermassen, - bezogen auf den 66-er Motor - haben auch bei DC das Kohle-Metall Bürstenpaar zur Stromübertragung.


    Der HAG 66-Motor hat über seine ganze Herstellungszeit hinweg, bis er abgelöst wurde, auch bei DC das Kohlen/Kupfer Bürstenpaar. Also kann das nicht der Grund sein, dass das Modell nicht ordnungsgemäss fährt. Man darf doch schwer davon ausgehen, dass ein Märklin, erst recht ein HAG Modell ab Fabrik so in den Handel gelangt, dass es nicht noch der Endkunde optimieren muss. Nicht in dieser Preisklasse. Kleinbahn hat immerhin 2 Motoren, aber ein HAG Motor 66 alleine, hat viel mehr Drehmoment und ist wesentlich stärker, als beide KLB Motoren zusammen. Also so schlecht kann der HAG DC Motor auch als Gleichstrom Ausführung nicht sein.


    Bürsten-Einsatz: Der Kunde hat ja gar keine Wahl, ich müsste mich schwer irren, Märklin HAMO, Kleinbahn, HAG, da ist - auch bei DC - die Feder welche den notwendigen Anpressdruck erzeugt, bei der Kohle "gerade" und bei der Metallbürste hat die Feder am Schluss einen rechten Winkel, der Hacken gehört in "das Loch" der Bürste.


    Auf dem Foto von Andreas: man sieht es nicht gut, oder ich sehe nicht mehr gut?, doch es scheint so, als würde die Kupferbüste deren Druckfeder, seitlich am Zentrum vorbei gehen und deren Ende sogar auf dem Bürstenlager aufliegen, so kann es ja nicht gehen.


    Um den Schmutz, vor allem wenn die Lok öfters fährt, würde ich mir keine Sorgen bereiten. Das ist "nur" ein optisches Problem. Wenn die Lok längere Standzeiten hat, dann schon. Wie länger ein Modell nicht gefahren wird, um so sauberer muss es "abgestellt" werden, wenn dann dereinst vielleicht die Lok ohne viel Aufwand wieder befriedigend fahren soll.


    Ich habe den 66-er Motor gerne, aber er ist nicht wartungsfrei und braucht mehr Pflege, als vergleichsweise Märklin Motoren aus dem selben Zeitraum. Der Widerspruch liegt an den HAG Motorwellen-Lager. Dort - und nur dort - ist im Prinzip: wie mehr Oel um so besser. In der Praxis geht das nicht: besonders das Wellenende Seite Bürstenlager befindet sich nahe an der Kollektorscheibe und dort gehört Oel nun wirklich nicht hin. Aber überträgt man nur ein kleines bischen zu viel Oel auf das Lager, spritzt es förmlich innwendig an die Kollektorscheibe. Daher immer nur ganz wenig oeln, aber erstaunlich oft, wenn mit dem Modell viel gefahren wird. Kohle reagiert auf Oel viel empfindlicher, als ein Kupfergeflecht. Von daher ergibt es Sinn, - zumindest für den HAG Motor Typ 66 - egal ob AC, oder DC , oder Digital gefahren werden soll, das Kohle/Kupfer Bürstenpaar beizubehalten, für diesen älteren Motorentyp.


    Auf mich wirkt es eher so, dass das Modell die mögliche Kilometerzahl erreicht hat. Die Zwischenzahnräder wirken deutlich abgebraucht, die Enden wirken zu spitz, die Abstände zu gross. Das war ein Anlage-Modell für zum Fahren.


    Gruss

    Hermann

    Ich sehne mich nach den Zeiten, in denen ein rein analoges Modell ohne zwangsweise integrierte "Elektronikbespassung" zu erwerben waren.

    Guten Tag Olympioniker


    Wieso danach sehnen...

    Mach es doch einfach! Ich kenne da nichts...


    Früher mussten die Digital Fans die Analog Modelle auf Digital umbauen. Heute ist es halt umgekehrt: Wer unbedingt Analog will, muss zumindest bei Märklin und Trix die Digital Modelle auf Analog umbauen. Vom Motor her ist das meistens keine grössere Angelegenheit, aber vom Licht her meistens schon. Ideal ist, wenn das Modell eine Schnittstelle hat und elektrisch das Licht, Sound, Motor separate Gruppen sind.


    Es ist ja nicht nur bei Modellbahnen so, momentan auch in der Schweiz bei Radio SRF 1, da ist der UKW Sender "gestorben" worden. Fairerweise muss man aber schon auch erwähnen: nach jahrelanger Ankündigung , dass dereinst ihr UKW-Sender abgestellt würde.


    Beat hat seinen Jeep mit kleinem Aufwand kostengünstig umbauen können, allerdings der hatte kein GPS und dass das Tonband nicht mehr geht, ist ihm egal.


    Bei halbwegs noch neuen Autos, aber nicht so neu, dass das Autoradio schon auf DAB vorbereitet gewesen wäre, d.h. Autojahrgänge um 2008 bis 2018 herum, da wird es meist teuer und aufwändig, ein Autoradio auf Digital umzurüsten, da das Radio, CD, GPS ineinander verschachtelt sind, teilweise von Fall zu Fall unterschiedlich, alles auf der selben Elektronikplatine. Ich wundere mich da etwas, Märklin Digital gibt es seit 1985, annähernd dito Auto ABS Systeme ab ca 1986, zumindest damals bei den etwas teureren Autos, bevor dies bei allen Autos üblicher Standard wurde. Und beim Autoradio wartete die Industrie bis fast ganz zum Schluss für digital kompatible Autos? ;) Ob das Schweizer Radio SRF Prozente von Mercedes & Co bekommt? Da wird sich man einer aktuell überlegen, anstatt bis zu CHF 3000.- auszugeben, für nur um weiterhin SRF 1 hören zu können, gleich ein neues aktuelles Auto zu kaufen.


    Die empfohlene Variante über einen Adapter oder über das Handy SFR 1 in das Auto holen, überzeugt mich persönlich nicht. Ich will es gar nicht, oder aber fest eingebaut haben.


    Leider sind auch die Modelleisenbahnen keinen Wertspeicher mehr, das sah man ganz deutlich an der Berner Börse. Immerhin, wenn es (höherwertig) "Digital ist und SBB drauf steht", dann lässt es sich wenigstens (günstig) noch ganz gut verkaufen. Bei Deutschen Dampfloks, die sind, trotz des günstigen Preises, wie mit einer fest angezogener Handbremse auf dem Tisch stehen geblieben und es waren keine langweiligen 3000-erli, sondern u.a. die Rekord Schnellzug Dampflok BR-05 in der DB Version und Dergleichen. Alle neuwertig im Ok. Also wenn die Modelle kaum noch Wiederverkaufswert haben, trotz der teuren Preisen, dann sollen sie einem wenigstens im technischen Sinne Freude bereiten und kompromisslos so sein, wie es der Modellbahn Besitzer es für sich wünscht, ganz egal in welcher Weise. Ob AC, oder DC, oder ACC, DCC, Uhrwerk oder gar Lifesteam, Hauptsache es bereitet dem Käufer Freude beim fahren.


    Aber bei einem allfälligen Verkauf dem Käufer mitteilen was es ist, wenn das Modell vom Originalhersteller abweichend umgebaut wurde!!!


    Bei mir hat es etliche Märklin Digital H0 Loks, äusserlich neu, mit dem dazugehörenden Originalkarton mit Anleitung: aber umgebaut auf Wechselstrom - mit Relais - wenn noch der Motor mit Feldspule verbaut war, oder aber Analog DC, wenn Märklin wie heute üblich, einen DC Motor verwendete.


    Kürzlich habe ich eine ordentlich gebrauchte Märklin H0 Lok HS 800 Version von 1939/40 gesehen, ein 85 jähriges Modell! (es ist die verkürzte BR-118 / E-18) Dies hatte sein Besitzer auf Digital umgebaut. Früher hätte mich sowas gestört, heute finde ich: der hat Recht, wenn es ihm auf diese Weise besser gefällt. Ich wiederum habe keine Hemmungen, aktuelle Märklin Neuheiten auf Analog umzubauen.


    Es ist nun mal so, Märklin brachte in den letzten 20 Jahren eine ganze Reihe attraktiver Formneuheiten heraus, welche es früher als Analog Modell schlicht nicht gab. Und in Anbetracht, dass die meisten Modellbahner sowieso Digital bevorzugen, ist es um so lobenswerter, dass sich Roco (meistens), bei HAG auf Nachfrage, Piko und auch weitere Hersteller von sich aus :) den Luxus bez. Dienst am Kunden leisten, das selbe Modell für 3-4 Stromvarianten heraus zu bringen. Was aber auch abgesehen vom Hersteller Mehraufwand, ein Risiko des Verwechseln beim Wiederverkauf beinhaltet.


    Allen Forumisten wünsche ich ein gutes erfolgreiches Jahr 2025, vor allem jedoch ein Jahr mit guter Gesundheit!


    Herzliche Grüsse

    Hermann

    Gar so streng wie der Muni 271 gehe ich da mit Märklin nicht ins Gericht. Die neue H0 Märklin Landilok 11852 wird bestimmt ihren Zweck erfüllen, ein gutes Fahr-Modell sein & genügend stark, aber kaum ultimativ stark. Es zählen andere Prioritäten. Es stört ja anscheinend auch niemand mehr, dass die Oberleitung nur noch optisch, nicht aber funktionell mehr ausgeführt wird. Auch wenn der Oberleitungsbetrieb, da wo es früher noch möglich war, dennoch meistens beim Konjunktiv blieb.


    Mir hat es ein mittlerweile 43 jähriger Fulgurex Analog Oldtimer von 1982 angetan. Das Messingmodell Ae 8/14 11852 hat den SBB Lichtwechsel, alle Triebachsen angetrieben und ist selbst ohne Haftreifen erstaunlich stark. Wie richtig 1:1, die maximale Zugkraft ist stärker, als die feine Fulgurex Schraubenkupplung in H0...


    1982, da war ich gerade mal 18 jährig, da waren mir die ca. CHF 1490.- zu teuer. Wie viele andere früher hochpreisige Modelle, ist in der Zwischenzeit auch dieses H0 Fulgurex Flaggschiff nicht teurer, sondern viel günstiger geworden. Bei Bahnorama gab es dieses gut erhaltene Fulgurex Modell ende November 2024 mit minimen Gsp zu CHF 345.- mit Ok.


    Es hat noch eine gleiche Lok, jedoch dummerweise ungebraucht "neu", lag die offenbar für Jahre bis Jahrzehnte im Ok, dessen Schaumstoffzerfall an wenigen Stellen das Modell "angegriffen" hat. (Hätte doch nur der Besitzer oder Besitzerin das Modell mal von Zeit zu Zeit aus dem Ok genommen... ) Die Schäden sind nicht dramatisch, aber bei genauem hinsehen schon gut sichtbar. Irrtum vorbehalte, bin nicht mehr ganz sicher, glaube der Preis für dieses andere Fulgurex 11852 Modell war aus genannten Gründen deutlich unter CHF 300.- angeschrieben. So ein Fulgurex Modell unter dem Roco & Märklin Preis: früher unvorstellbar!


       


       


       


    Gruss

    Hermann