Werkstoffe: Metalle als Oberflächenschutz

  • Mit Metallen lassen sich nahezu alle Werkstoffe galvanisch beschichten sofern man es schafft auf diese eine Kupferschicht aufzubringen. Wer kennt nicht die vergoldeten Kinderschuhe. Selbst Teflon (PTFE) lässt sich verkupfern, ein Werkstoff auf dem sonst fast nichts hält, ist allerdings sehr anspruchsvoll. Galvanische Schichten werden typischerweise im Bereich von einem bis wenigen Mikrometern abgeschieden.


    Typische Metalle die für galvanisch aufgebrachte Oberflächen verwendet werden sind, Kupfer, Zink, Zinn, Nickel, Chrom, Silber, Gold.


    Als Trägerschicht wird nach der Vorbereitung des Teiles Kupfer abgeschieden, oft kommt darauf noch eine Nickelsperrschicht. Wird Gold direkt auf Kupfer aufgetragen, diffundiert es mit der Zeit in die Oberfläche und verschwindet darin.


    Kupfer


    Zur Hauptsache als Trägerschicht verwendet.


    Zink


    Wird gerne auf Stahl verwendet, Schrauben für Holz oder den Maschinenbau sind sehr oft sauer verzinkt, entweder in bläulicher oder gelblicher Farbgebung.


    Zinn


    Findet sich auf Stahlblechen, sogenanntes Weissblech oder auf Teilen in der Elektro- Elektronikindustrie damit einfacher Weichgelötet werden kann.


    Nickel


    Einerseits als Sperrschicht, anderseits als verschleissfester Oberflächenschutz mit sehr guter Korrosionsbeständigkeit. Findet sich oft auf Rädern von Modellbahnen. Messingschrauben sind ebenfalls oft vernickelt.


    Chrom


    Dient als Korrosionsschutz und zu dekorativen Zwecken. Wird auf allen gängigen Metallen angewendet.


    Silber


    Wird dank seiner exzellenten Stromleitungseigenschaft oft für elektrische Kontakte verwendet. Wird meist noch mit einer dünnen Rhodiumschicht versehen damit das Silber nicht schwarz anläuft.


    Gold


    Exzellenter Korrosionsschutz, sehr häufig auf Elektronikprinten, Steckern und elektrischen Kontakten verwendet. Sehr oft für dekorative Zwecke um eine höhere Wertigkeit zu vermitteln.


    Kupfer kann chemisch geschwärzt werden, HAG hat es über eine gewisse Zeit an den Rädern für ihre Loks angewendet. An Börsen trifft man regelmässig Loks an die kupferfarbige Räder haben, dort wurde ganz einfach die schwarze Schicht wegpoliert.

  • Wird Gold direkt auf Kupfer aufgetragen, diffundiert es mit der Zeit in die Oberfläche und verschwindet darin.

    Hoffentlich weiss das auch Andis Galvaniseur... :S


    Zink


    Wird gerne auf Stahl verwendet, Schrauben für Holz oder den Maschinenbau sind sehr oft sauer verzinkt, entweder in bläulicher oder gelblicher Farbgebung.

    ...oder schwarz. Das ist die Farbe, die ich für die Restauration meines Oldies bevorzugte und daher am häufigsten in Auftrag gab. Ursprünglich schwarz gespritzte Bleche oder Stahlkomponenten rosten nach dem (schwarz) Verzinken nicht mehr und haben schon die richtige Farbe. ^^



    Gold


    Exzellenter Korrosionsschutz, sehr häufig auf Elektronikprinten, Steckern und elektrischen und Kontakten verwendet.

    ...nicht zu vergessen: 2011 auch häufig auf Ae 6/6 angewendet :thumbup:

    Wer Wind sät, wird Sturm ernten.


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  • Hoffentlich weiss das auch Andis Galvaniseur... :S


    Das weiss er ganz bestimmt, ist schliesslich ein Profi.


    Ursprünglich schwarz gespritzte Bleche oder Stahlkomponenten rosten nach dem (schwarz) Verzinken nicht mehr und haben schon die richtige Farbe. ^^


    Von dir kann man sogar noch in Sachen Oberflächenbehandlung etwas lernen. :thumbup: Schwarz verzinken kannte ich bisher nicht. Schwarz verchromen, brünieren, schwärzen, QPQ und Carbonitrieren, das war mir alles ein Begriff wenn Stahlteile schwarz sein sollen.


    ...nicht zu vergessen: 2011 auch häufig auf Ae 6/6 angewendet :thumbup:


    Re 460 wurden von HAG bereits viel früher vergoldet, ich hoffe das ist kein Problem für dich. ;) :D


  • Von dir kann man sogar noch in Sachen Oberflächenbehandlung etwas lernen. :thumbup: Schwarz verzinken kannte ich bisher nicht.



    Re 460 wurden von HAG bereits viel früher vergoldet, ich hoffe das ist kein Problem für dich. ;) :D


    Du glaubst ja nicht, wie stolz mich das macht ;)


    Und nein: kein Problem mit den früher vergoldeten HAG-Barren :mrgreen:

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  • Manchmal lese ich auch noch "feuerverzinkt" - was ist damit gemeint?


    Beim feuerverzinken werden die Teile in ein flüssiges Zinkbad getaucht. Das ergibt dickere, unregelmässigere Schichten auf dem Teil. Es wird vor allem für Teile die in der Witterung stehen angewendet. Müllcontainer aus Stahl, Skiliftmasten, Oberleitungsmasten bei der Bahn, Wasserleitungen usw.

  • Früher hat man Stahlteile wie Schrauben und Deckel auch verkadmiert.
    Wird heute leider nicht oder kaum noch gemacht da es wohl eine hochgiftige
    Bearbeitung ist. Die Teile haben ein sehr schönes hellsilbernes Finish und einen super Rostschutz
    selbst nach über 50 jahren..

    Es grüßt der Töfflibueb aus dem Plauderforum Christoph
    Ich liebe es wenn etwas über Jahrzehnte funktioniert deshalb sammle ich HAG und fahre HOREX
    Bereits 22 Ae 6/6 davon 15 Grüne und 6 Rote und eine Swiss Express :oops: :oops:

  • Cadmium ist heute schon und ab Ende 2011 definitiv in vielen Bereichen verboten da es giftig ist. Es taucht in erstaunlich vielen Produkten auf . In Form von Woodschem Metall ist bei mir zu Hause auch einiges davon verbaut und noch als Rohmaterial vorhanden. In der Solarzellentechnik ist Cadmium anscheinend weiterhin erlaubt, vermutlich gibt es bis jetzt keine gleich guten Ersatzstoffe. Diese Probleme tauchen immer wieder auf wenn Werkstoffe plötzlich verboten werden. Leider haben oft die giftigsten Chemikalien und Werkstoffe die besten Eigenschaften.

  • Hallo Erwin,
    Ist die Oberfläche der vercadmierten Werkstücke giftig wenn man sie anfasst?? ;(
    Oder nur die Herstellung Bearbeitung.

    Es grüßt der Töfflibueb aus dem Plauderforum Christoph
    Ich liebe es wenn etwas über Jahrzehnte funktioniert deshalb sammle ich HAG und fahre HOREX
    Bereits 22 Ae 6/6 davon 15 Grüne und 6 Rote und eine Swiss Express :oops: :oops:

  • Ist die Oberfläche der vercadmierten Werkstücke giftig wenn man sie anfasst?? ;(
    Oder nur die Herstellung Bearbeitung.


    So wie ich es verstanden habe sind vor allem die Dämpfe sehr giftig und schädigen die Lungen stark. Ich habe vor gut 20 Jahren gemütlich mein Woodsches Metall zu Hause auf dem Kochherd geschmolzen, war vielleicht nicht ganz so schlau. ;( Anfassen denke ich ist kein Problem solange man nicht mit den verschmutzen Händen Nahrung zu sich nimmt, also die gleichen Hygiene einhält wie mit dem Umgang mit Blei. Sicher bin ich aber nicht.

    Wenn ich das richtig verstanden habe, wird die Lok zuerst vernickelt und erst dann vergoldet.


    Zuerst verkupfern, dann vernickeln und erst am Schluss Gold um präzise zu sein. ;)

  • So wie ich es verstanden habe sind vor allem die Dämpfe sehr giftig ...


    Ja, die Dämpfe kontaminieren die Umwelt, und insbesondere die primitiven pflanzlichen Organismen weisen zuletzt eine hohe Cadmiumbelastung auf.
    So gab es bereits in den 80er Jahren Empfehlungen, Pilzgerichte nicht häufiger zu konsumieren als einmal wöchentlich, weil Pilze zur Akkumulation von Cadmium neigten.
    Diese Empfehlung hat auch bis heute niemand widerrufen, aber man sollte sich nicht allzu unruhig machen lassen:
    In der täglichen Ernährung kommt es auch, wie bei den Aktien, auf die vernünftige Risikostreuung an ...


    Werner

  • Ein Arbeitskollege erzählte mir heute, er sei letzte Woche in England in einer grossen Röntgenscanneranlage gewesen, dort ist Cadmium gleich tonnenweise in reiner Form zur Abschirmung der Röntgenstrahlen verbaut. Früher wurde scheinbar der Gesundheit weniger Sorge getragen.