Wirtschaftliches: Was darf ein Modell kosten oder wann ist es zu teuer?

  • Zunehmend finden auch in diesem Forum Diskussionen über die Preise einzelner Hersteller statt. An Fakten lassen sich die gemachten Aussagen selten überprüfen, sie entspringen viel mehr einem individuellen Gefühl des Verfassers was er als zu teuer empfindet.


    Einen Streit vom Zaun brechen will ich hier nicht sondern nur einmal meine persönliche Ansicht darlegen was ich darunter verstehe, es wird bestimmt diametral entgegengesetzte Meinungen geben. Das soll auch so sein.


    Auch bei mir ist es mehr ein Gefühl was zu teuer und was richtig im Preis ist. Rein faktisch ist zu teuer wenn der Hersteller einen übermässigen Gewinn aus seinen Produkten abschöpfen kann, darunter leidet zur Zeit bestimmt keiner. Durchaus kann es sein, der Hersteller wählt nicht die optimale Produktionsmethode, dadurch muss er zu hohe Produktionskosten an den Handel und Endverbraucher weitergeben.


    Sicher falsch ist als Vergleich Massenprodukte wie Mobiltelefone oder Unterhaltungselektronik herbeizuziehen, diese erfreuen sich nach wie vor steigender Stückzahlen. Bei unserem geschätzten Hobby ist leider genau das Gegenteil der Fall, permanent sinkende Nachfrage und der Boden ist vermutlich noch lange nicht erreicht.


    Für den Kunden gibt es so viele Kriterien was den Wert eines Modells bestimmt, Gehäuse aus Metall oder Kunststoff, Art der Antriebstechnik, Geräuschentwicklung des Antriebes, Innovationsgrad der verbauten Technik, Detaillierung und vieles mehr.


    So ist für mich eine Aussage wie, mir ist das Modell zu teuer, als richtig anzusehen. Hingegen ist die allgemeine Aussage, das ist zu teuer, nicht belegbar, denn wer kennt schon die Kalkulationsgrundlage des Herstellers?

  • Bei mir ist es immer eine rein persönliche Ansicht ob mir ein Modell zu teuer ist oder nicht. Dabei ist es eben genau dieses Gefühl ob ich der Meinung bin dass ich für den Preis einen entsprechenden Gegenwert erhalte oder nicht. Da jeder dabei nach anderen Kriterien urteilt, nämlich nach seinen eigenen, muss gar keine Einigung erzielt werden.
    Hier einige Beispiele aus meiner Sicht:


    FLIRT von Liliput - aus meiner Sicht bekommt man für den Preis einen angemessenen Gegenwert auch wenn einige Details nur angedeutet sind.


    Bm4/4 von Rivarossi / Hornby - Für mich kein guter Deal, das Modell erinnert mich zu sehr an die alte LIMA "Rennmaschine".


    Rheigold Wagenset von Roco - Für mich preislich an der oberen Grenze aufgrund meiner schlechten Erfahrungen mit Roco Modellen.


    Hag Re460 Werbelok - Preislich einiges teurer als Re460 Modelle anderer Hersteller. Aus meiner Sicht aber den Preis wert da eine sehr hohe Qualität, vernünftige kundenfreundliche Konstruktion (Wartung, Umbau auf Digital), guter Service des Herstellers (Ersatzteile)


    Es gibt auch Modelle die ich wirklich viel zu teuer finde für das was man geliefert bekommt. Ein Beispiel sind die bekannten GTW von Signalmeister.
    Selbst bei diesen Modellen ist das aber nur meine Meinung.


    Generelle Aussagen wie "Modelle des Herstellers XY sind immer zu teuer" halte ich nicht für klug. Oft ist der Preis nicht nur von den Kosten der Konstruktion, den Werkzeugen und der Herstellung abhängig sondern auch davon wie gross die Auflage eines Modells ist oder wie viele Varianten davon produziert werden können.


    Und ist es nicht auch so dass ein Modell welches man unbedingt haben möchte aus der eigenen persönlichen Sicht eher den preis wert ist als solche Modelle die man nicht kaufen wird?

  • Wahrscheinlich wirst Du hier genausoviele unterschiedliche Antworten erhalten wie User. Ich glaube, dass es eine ganz persönliche Definition von "Zu teuer" gibt. Die Frage, was einem persönlich zu teuer ist, hängt bei mir zumindest davon ab, ob ich glaube, das Modell unbedingt haben zu müssen und /oder was für einen Gegenwert ich erhalte.


    Beispiele: Die M* Re 482/485 ist eigentlich ein preiswertes Modell. Sie ist vereinfacht, aber für unter 100€ zu haben - und scheint ganz anständig zu laufen. Da ich diese Maschine aber nicht gebrauchen kann, ist meine Preisschwelle da aber seehhhr niedrig - und von der feineren Roco-Lok wollen wir nicht reden.
    Der angekündigte BLS-Steuerwagen von rossi und co ( :wink: ) ist sicher sehr teuer (die Gründe sind bekannt), aber für mich ein absolutes MUSS - deswegen werden die 430sFr. auch schonmal auf die Seite gelegt (wenn die Ankündigung so stimmt).


    Über das Preis-Leistungsverhältnis (Stichwort:Gegenwert) kann man meiner Meinung nach auch keine global gültige Aussage treffen: wem ist was wieviel wert? Wie gewichte ich die dargebotene Leistung (Masshaltigkeit, Vorbildgerecht, Laufverhalten, Zugkraft, Detaillierung etc...) da gibt es einfach keine allgemeingültigen Regeln - und die hochdetaillierte Lok mit gigantischer Zugkraft, leisem und gleichmässigem Lauf, die robust ist, Zusammenstösse zu überleben und sich auch noch HAG-Like warten lässt, wird es auch aus China nicht zum Denner-Diskountpreis geben - und deswegen werden auch in vielen Jahren noch Diskussionen durch die Foren wabern (nein, nicht bei Bern... :roll: )

  • Hi,


    Here's my two cents, for me a full-price brand new model is too expensive:


    - If you can't put it back into it's box after taking it out the first time


    - If it's light as a feather


    - If the detail parts are not fitting correctly


    - If the detail parts are falling off/braking with slightest touch


    - If I have to glue in the detail parts


    - If I have to produce costom-made parts for it


    - If I have to do paint job on it


    - Light leaking out the body


    Regards,


    Cem.