Kann mir jemand sagen, ob eine Re 456 von Hag Baujahr 1994 digital DC auf digital AC umgerüstet werden kann? Reicht es, einen Schleifer zu montieren und das Kabel umzulöten? Oder muss am Motor etwas geändert werden (austauschen) und am digital Decoder?
Re 456 von DC digital auf AC digital Umbau
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Ich möchte unseren Digital-Gurus nicht vorgreifen, hoffe aber, dass Folgendes stimmt:
- 1994 hatte HAG serienmässig noch keine Digitalloks im Angebot
- es müsste sich also wohl um eine BT- oder SZU-Re 456 handeln, die damals entweder von HAG oder von einem Dritten digitalisiert wurde
- vermutlich weist das Modell isolierte Radsätze auf, und zudem müsste das Radsatzinnenmass für den störungsfreien AC-Einsatz angepasst werdenFür den Rest (Kabel umlöten oder nicht usw.) gebe ich wohlweislich weiter an jemand anders.
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Sollte schon gehen. Man erinnere sich an die Diskussionen und Fahrtests mit der Universallok auf den Anlagen verschiedener Forumisti. Wir schrieben damals das Jahr 2006! Mit der Suchfunktion und dem Stichwort "Universallok" sicher zu finden, irgendwo hier in den Tiefen des Forums.
Die Lok, eine HAG Re 460, wurde in Wettingen von Stefan Burkhard gekauft (unter Beobachtung von, wenn ich nicht irre, dir Stefan (Unholz)) und mit einem Schleifer zum Einfahren und Arretieren ausgerüstet. Ausserdem gab es noch einen kleinen Umschalter, um vom einen zum anderen System (Schleifer zu Rad) zu schalten. Innen werkelte ein Multiprokoll-Decoder. Und fuhr letztlich auf allen Anlagen - auch verschiedener Systeme - beinahe störungsfrei. Lediglich bei Fredy im Tessin bzw. der Anlage in der Galeria Baumgartner gab es kleine mechanische Probleme mit dem Schleifer.
Grundsätzlich: Es gibt KEIN "digital AC" oder "digital DC" ! Das ist Kauderwelsch. Es gibt nur verschiedene Abnahme des Fahrstroms. Bei konventionell AC liegt der eine Pol in der Mitte (Schleifer oder Panto) und der andere Pol sind beide Schienen - die Radsätze müssen nicht isoliert sein. Die Lok braucht zur Fahrrichtungsumkehr einen Umschalter. Konventionell DC benutzt die linke /rechte Schiene als Pole, die Radsätze von Loks und Wagen sind daher isoliert. Hier bewirkt der Trafo die Richtungsumkehr.
Bei Umbau zu digital bleibt beinahe alles wie vorher. Nur die AC-Loks erhalten an Stelle des Umschalters einen Decoder (natürlich noch mehr, Permanentmagnet etc.), eine konv. DC-Lok aber auch einen Decoder (auch hier noch mehr, Lämpchen etc.). Die Stromabnahme ist das Entscheidende bzw. die Differenz. Und ob der in der Lok enthaltene Decoder die Signale von der Zentrale richtig versteht (sogenanntes Prokoll). Ich kann aber die selbe Zentrale bei einer Mittelleiterschiene oder "Gleichstrom"-Schiene anhängen, das ist egal.
Mit der Erwähnung der Anpassung des Radsatzinnenmasses hat Stefan noch einen sehr wichtigen Punkt erwähnt. Ich baute auch einmal eine Re 460 ursprünglich konv. DC auf Benutzung mit Märklin C-Gleis um. Bei Fahrt auf das Herzstück von Weichen gab es jeweils einen kleinen Knall zu hören. Nach der Verringerung von etwa 14.3 mm auf ziemlich genau 14.0 hörte man gar nichts mehr.
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Vielen Dank für die ausführlichen Antworten. Wenn ich es richtig verstanden habe, ist es durchaus möglich. Das einzige was ich auf jeden Fall anpassen müsste, ist ein neuer Schleifer zu montieren und neue AC Achsen, bei denen dann auch der Abstand stimmt.
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neue AC Achsen, bei denen dann auch der Abstand stimmt
Nein! Wozu denn? Man muss einfach allenfalls vorhandene Radschleifer belassen und zusammenlöten (Massekontakt beidseitig) Neue Achsen sind unnötig. Und das Radsatzinnenmass lässt sich mit so einem Werkzeug einstellen.