Wie robust ist eine Anlage bei Einflüssen wie Kälte und Wärme?

  • So wie es im Moment aussieht, kann ich meine Anlage über einer Garage aufstellen. Die Garage ist nicht am
    Haus angeschlossen, d.h. nicht Isoliert, wird aber dieses Jahr noch Isoliert.


    Darum meine Frage: Wie reagiert das Geleise auf kleiner temp. Schwankungen?



    Danke für die Hilfe!



    Gruss Markus

  • Wie reagiert das Geleise auf kleiner temp. Schwankungen?


    Markus,


    Was heisst für dich kleinere Temperaturschwankungen? 5°, 10°, oder noch mehr? In welchem Zeitraum?


    Stark ändernde Luftfeuchtigkeit darf auch nicht ausser acht gelassen werden.


    Da Geleise aus Metall sind dehnen sie sich bei zunehmender Temperatur aus und ziehen sich bei Kälte wieder zusammen. Kennst du den Werkstoff, die Länge und die Temperaturdifferenz so kannst du das sehr einfach berechnen.


    Bei einem instabilen Raumklima würde ich den Unterbau der Anlage aus Metall aufbauen, das ist mindestens nicht empfindlich auf Feuchtigkeit. Holz nimmt Feuchtigkeit auf und gibt sie wieder ab.

  • Nicht nur das verwendete Material reagiert auf die Temperaturen, sondern auch Du selbst. Wenn Du beim Anlagenbau schlotterst oder der Schweiss auf die Gleise tropft, ist es schnell vorbei mit der Motivation und dem Spass. Falls Du die Möglichkeit hast, den Raum etwas zu isolieren oder zumindest im Winter etwas zu heizen, so würde ich das sehr empfehlen.


    Thomas

  • Also, es wird Isoliert und es kommt auch eine Heizung hinein, damit die Temp. nie unter 10C° fallen kann.
    Nur im Sommer weiss ich nicht wie warm es werden könnte ?(


    Zitat

    Was heisst für dich kleinere Temperaturschwankungen? 5°, 10°, oder noch mehr? In welchem Zeitraum?


    Saison bedingt, im Winter nicht unter 10C°wenn ich arbeite od. ''spiele'' etwa 20C°, denke ich. :S
    Im Sommer könnte es vielleicht mehr als 25C° geben, ich weiss aber nicht, wie es mit der Temp. aussieht wenn es Isoliert ist ?(


    Der Unterbau möchte ich wenn möglich aus Holz erstellen sofern es die Feuchtigkeit zulässt ?( aber das muss ich erst noch testen!

  • Meine Module lagern zeitweise auf dem nicht isolierten Dachboden. Die Temperatur ist im Winter jeweils ein paar Grad über der Aussentemperatur, im Sommer ist es unter dem Schwarzen Ziegeldach schnell mal 40 Grad warm. Schäden an den aus Sperrholz gebauten Modulen habe ich bisher keine festgestellt.


    Ich nehme aber an, dass die Temperaturschwankungen verbunden mit der hohnen Luftfeuchtigkeit da oben dem Gips nicht gerade gut tun. Ich hoffe auch, dass mir die Kontaktlaschen der C-Gleise nicht korrodieren (An Modulen mit K-Geleisen hatten wir an den letzten beiden Ausstellungen Probleme mit korrodierten Laschen, in einem Fall hatte ein Stück Gleis gar über Nacht den Kontakt verloren. Zum Glück kann man den Mittelleiter einigermassen löten :mrgreen: ).



    Gruess Patrik

  • Bin gerade zurück vom "Fahrtag" auf unserer grossen Vereinsanlage, die in einem ehemaligen Haltepunkt bzw. Bahnhöfle (etwa 100 Jahre alt) der Bahn untergebracht ist. Seit Jahren kämpfen wir mit Witterungseinflüssen. Zwar ist das Dach dicht, aber die alten Ölofen machten immer wieder Kummer mit Ölfilm und unzureichende Erwärmung der Räume. Deshalb für viele tausend Euro eine Öl-Zentralheituzung eingebaut.
    Wir dachten, dass nun die sporadisch auftretenden Fehler an der Anlagensteuerung ausgestanden sind - von wegen. Seit 3 Wochen läuft nicht mehr viel bei bzw. mit der Steuerung von Gahler & Ringstmeier. Unsere Experten hängen mehr unter der Anlage als je und jeder vermutet einen anderen Einfluss: Feuchtigkeit, Kälte (unter der Anlage, wo die Steuerungskomponenten untergebracht sind), denkbar auch Erschütterungen von vorbeifahrenden Zügen (im Massstab 1 : 1). Jetzt wird überlegt, ob die elektronischen Bauteile nicht besser in einem Schrank - ggf. in separatem Raum - untergebracht werden sollen.
    Auch bei den Fahrwegen treten bei grösseren Temperaturschwankungen gelegentlich Probleme auf. Das mag auch daran liegen, dass die ältesten Teile der Anlage schon um die 30 jahre alt sind und die damaligen Materialien nicht immer optimal. Mindestens einmal im Jahr gibt (gab) es irgendwo an der Anlage Probleme an den Fahrwegen, weil unterschiedlich verbaute Materialien sich nicht gleichartig verändern. Erst neulich mussten grössere Teile des Fahrweges unserer Strassenbahn ausgetauscht bzw. neu gerichtet werden, da die Fahrzeuge teilweise wankten wie Fahnen im Wind.
    Ich habe das deshalb geschildert, weil ich der Meinung bin, man kann gar nicht genug Umgebungsbedingungen berücksichtigen. Viel besser vorher als nachher. ;):) Und wichtig ist auch, an den verbauten Materialien nicht zu sparen. Nachträglich lässt sich nur mit viel Aufwand hier etwas ändern/verbessern. ;);) :)
    Nachtrag: Es hat sich gezeigt, dass an regnerischen Fahrtagen viel Feuchtigkeit in den Anlagenraum gebracht wird. Für diesen Fall haben wir einen relativ preiswerten Luftentfeuchter angeschafft (etwa 250 Euro), der weitgehend automatisch arbeitet und einen Auffangbehälter für etwa 5 Liter Kondenswasser hat. Ein Hygrometer zeigt die segensreiche Wirkung eines solchen Gerätes.

  • Für die Verdrahtung, Elektrik und Elektronik würde ich bei einer Anlage die voraussichtlich eine lange Lebensdauer haben wird auf bewährtes Industriematerial zurückgreifen. Damit dürfte sich mancher Ärger vermeiden lassen. Eine Fehlersuche wegen korrodierten Kontakten ist äusserst zeitaufwändig und macht nicht wirklich Spass.


    Bei Holzunterbauten lohnt es sich sicher bei einem Schreiner oder Zimmermann nachzufragen welches Holz für stark wechselnde Temperaturen am besten geeignet ist. Das billigste aus dem Baumarkt ist garantiert nicht die erste Wahl.

  • Hallo,


    Unsere Clubanlage ist in einem teilisolierten Eisenbahnwagen (SBB-Stahlvierachser) aufgebaut. Im Winter sinkt die Temperatur auf ca. 8°C, im Sommer steigt sie auf ca. 35°C (Maximalwert der letzten Jahre) Beim Geleise hat diese Temperaturschwankung keine nenneswerten Störungen verursacht, obwohl wir im Winter schon grössere Abstände feststellen. Diese bewegen sich aber im 1/10 mm Bereich. Beim Aufbau wurde darauf geachtet, dass in der kühleren Jahreszeit mittels eingelegter Papierstreifen ein kleiner Abstand beücksichtigt wurde. Probehalber hatten wir vor einiger Zeit eimal die Paradestrecke mit einer Sommerfeld-Oberleitung versehen. Diese massstäblich dünnen, nicht abgespannten Drähte dehnten sich aber im Sommer sehr stark und im Winter waren sie straff an den Auslegern. Wir beliessen es dann mit dem Aufstellen der Masten. Die konventionelle Analog-Steuerung blieb von Temperaturstörungen verschont. Auch der Geländebau hat die Temperaturschwankungen gut überstanden. Verwendet wurde dazu aber grösstensteils Material für Aussenputzanstrich. Bei Fahrtagen/Abenden wir jeweils mit einem Elektro-Speicherofen auf ca. 12°C "aufgewärmt". Die Modelle sind in der "Kälte" beständiger als deren Betreiber. Diese zieht es jeweils bald ins gut geheizte Stübli im anderen, total isolierten Clubwagen.



    Gruss bern55

  • Bei Holzunterbauten lohnt es sich sicher bei einem Schreiner oder Zimmermann nachzufragen welches Holz für stark wechselnde Temperaturen am besten geeignet ist. Das billigste aus dem Baumarkt ist garantiert nicht die erste Wahl.



    Kein Problem: Hier die fachliche Antwort, die Temperaturschwankungen beeinflussen das Holz überhaupt nicht.


    Das Schwinden/Quellen des Holzes hat mit der relativen Luftfeuchtigkeit zu tun. Bei Luftfeuchtigkeit über der Holzfeuchte quillt das Holz, bei trockener Luft, schwindet das Holz.
    Das Holz schwindet unterschiedlich viel in den Dimensionen (siehe Bild)



    a) in Jahrringrichtung (tangential), ca. 8 %
    b) Quer zu den Jahrringen (radial), ca. 4 %
    c) Längs, ca. 0,4 %



    Alle Holzarten haben wie Erwin festgestellt hat, verschidene Schwund/Quellmasse. Da Hölzer mit grosser Rohdichte (z.B. Buche, Eiche) relativ viel Wasser enthalten, schwinden und quellen diese entsprechend auch mehr.
    Leichte Hölzer enthalten dementsprechend weniger Wasser (z.B. Fichte, Tanne, Balsa) und verändern bei Luftfeuchtigkeitsveränderungen ihr Mass weniger.


    Ob das Holz aus dem Baumarkt, oder von einem Schreiner kommt, unterscheidet sich eigentlich nicht, da das Holz im getrockneten Zustand immer ca. 9-12% Wasser enthält. Unterhalb dieser Holzfeuchte, kann man die Holzbretter gar nicht mehr natürlich (draussen) trocknen. Nur im Labor ist der darrtrockene Zustand (0 % Feuchtigkeit) möglich.



    Wenn das Holz fast gar nicht "schaffen" soll, wäre der Einsatz von Plattenmaterial (z.B. Multiplex) überlegenswert.



    Bei Unklarheiten, weiteren Fragen bitte ungeniert nach Antwort verlangen.

    Man kann die Sonne nicht verbieten, aber dafür sorgen dass andere im Schatten stehen :P

  • Der Unterbau möchte ich wenn möglich aus Holz erstellen sofern es die Feuchtigkeit zulässt aber das muss ich erst noch testen!


    Solange das Holz nicht direkt im Wasser steht, sollte es eigentlich keine grossen Probleme mit dem Unterbau geben.



    PS: Zum Isolieren: Ich würde die Steinwolle (FLUMROC) der Glaswolle (Isover) bevorzugen, da Flumroc auf der Haut beim Isolieren viel weniger "beisst". ;)
    Falls es dich nach dem Isolieren trotzdem juckt und beisst: Kühl duschen, andere Kleider anziehen und die getragenen Kleider direkt der Waschmaschine zuführen.

    Man kann die Sonne nicht verbieten, aber dafür sorgen dass andere im Schatten stehen :P

  • Hallo zusammen


    Danke vielmals für die Tipps. :thumbup:


    Werde wahrscheinlich in ein paar Monaten darauf zurück kommen wenn, ich endlich mit meiner Anlage anfangen kann :rolleyes:
    Bis dahin werde ich mir nicht mehr so viele Gedanken machen können. ;(


    Aber nochmals vielen Dank!


    Gruss Markus

  • Mege,


    Dein Vater hat ja jetzt Ferien, er kann doch jetzt die Isolation vornehmen :thumbup:


    Gruss Andi