Vorstellung Funk-Digital-Steuerung: RailCommander

  • Hallo ihr Lieben,


    an dieser Stelle möchte ich euch über eine Neuigkeit benachrichtigen, die unter Umständen die digitale Steuerung der Modellbahn nochmals revolutionieren wird. Ich stelle euch das System RailCommander von Erich R. Iten vor, von dessen Funktionieren ich mich auf einer Demo-Anlage bereits überzeugen durfte.


    Herkömmliche Digitalsysteme transportieren die digitalen Informationen zusammen mit der Betriebsspannung zu den Endverbrauchern. Digitale Lokomotiven nehmen die digitalen Informationen für den Lokdecoder über den Rad-Schiene-Kontakt auf, was in der Praxis nicht ganz unproblematisch ist. Hin und wieder geschieht es, dass über diesen „wackeligen“ Kontakt eine Information nicht ganz richtig übertragen wird, was unter Umständen dazu führen kann, dass eine Lok einen Befehl nicht sofort umsetzen kann.


    Im System RailCommander wird die Betriebsspannung von der Übertragung der Informationen entkoppelt, da die digitalen Informationen wireless – also drahtlos über Funk – gesendet und empfangen werden.


    So genügt bei diesem neuen System also im Prinzip eine einzige Ringleitung, welche die Schienen (und damit verbunden eben die Lokomotiven und Wagen), die Weichen- und Rückmeldedecoder mit Strom versorgt; - die Informationen von und zu den Decodern werden jedoch alle über Funk übertragen.


    Damit sind nun Vorteile möglich, die die bisherigen Digitalsysteme nicht kennen:
    Bisher brauchte man nämlich teure Digitalzentralen und teure Booster und je nach Digitalsystem anders lautende Rückmeldebusse (also wiederum Kabel), welche die Anlagen-Information von den Rückmeldedecodern an die Zentrale sendeten. Sodann benötigte man meist auch ein Interface (bei neueren Digitalzentralen ist das oft schon eingebaut), damit man mit Hilfe eines Computers nun alle diese Informationen in einem speziellen Steuerungsprogramm verwalten und zur Steuerung der Modellanlage verwenden kann.


    Bei RailCommander fallen nun viele dieser teuren Teile weg:
    Es braucht nämlich eigentlich nur noch einen PC oder einen Laptop, den man ja meist ohnehin schon hat.
    Sodann braucht es eine passende Modellbahn-Steuerungssoftware. (Bisher funktioniert einzig railX, aber die Einbindung anderer Programme soll möglich werden.)


    An diesen PC steckt man dann wie einen kleinen USB-Stick den eigentlichen Funk-Koordinator an, welcher die Funkinformationen an die Funk-Decoder aussendet und empfängt.


    Und dann braucht man bloss noch die entsprechenden Weichen- und Rückmeldedecoder (und Lokdecoder), welche mit diesem Koordinator über Funk kommunizieren und das umsetzen, was der Benutzer am PC verlangt und vorgibt.


    Auf dem Markt gibt es in Bälde erste Weichen- und Rückmeldedecoder. Mit eigenen Augen habe ich mich auf Grund von Prototypen-Decodern davon überzeugen können, dass die Weichen wireless exakt schalten und dass die Informationen zuverlässig vom Koordinator zu den Decodern und zurück übertragen werden. Die Reichweite ist gross genug, damit es im Indoor-Bereich keine Schwierigkeiten geben dürfte. Zudem ist die Funkverbindung gegen Störeinflüsse verschlüsselt. Sie erfolgt nach einem Frage-Antwort-Bestätigungs-Protokoll, damit sichergestellt ist, dass auch wirklich das getan wird, was getan werden soll.


    Zum gegenwärtigen Zeitpunkt gibt es (leider!) noch keine Funk-Lokdecoder. Da das System RailCommander aber bereits mit existierenden Digitalsystemen kompatibel ist, kann man mit ihm gleichwohl schon arbeiten. Konkret: Im Moment sind die Lokomotiven noch über ein herkömmliches Digitalsystem anzusprechen (welches man selbstverständlich auch mit dem PC verknüpfen kann), im zukünftigen Endausbau ist es jedoch möglich, auf ein herkömmliches, teures Digitalsystem komplett zu verzichten, da die Informationen auch zu den Lokomotiven über Funk gelangen werden. Der Lokdecoder wird darum nun prioritär entwickelt.


    Wer also bisher bereits eine Digitalzentrale besitzt und damit einzig Triebfahrzeuge steuert, aber nun auch noch ganz gerne seine Weichen digital schalten möchte, der möge sich doch überlegen, ob er seinen Wunsch nicht bereits mit dem System RailCommander realisieren will. Auch für Garten- und Teppichbahner, die die Anlage möglichst schnell auf- und abbauen, ist RailCommander überaus attraktiv. Mit relativ wenig Aufwand werden die Weichen nämlich bald einmal das tun, was der PC vorgibt.


    Es braucht nur einen Laptop (oder PC), die Steuerungssoftware railX, die Funkweichendecoder (und je nach Bedarf die Funkrückmeldedecoder) sowie den RailCommander-Funk-Koordinator, den man wie einen USB-Stick in den PC einsteckt.


    Daneben kann man die bisherige digitale (oder natürlich auch analoge) Steuerung der Züge verwenden, die man schon hat.


    Weitere Informationen werden bald über die Newsletter von rail4you.ch erfolgen.


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    Zum Schluss folgen noch einige Bilder, damit man auch was für's Auge hat:


    Dies ist das sichtbare Herzstück des RailCommanders: Der Koordinator.
    Er wird in die USB-Steckdose des PC gesteckt und sendet und empfängt die Funksignale. (Das Teil sieht eigentlich sehr bescheiden aus, wenn man aber bedenkt, dass es letztlich im Verbund mit einem PC eine ganze Digitalzentrale ersetzen kann, dann ist das nicht gerade wenig!)


    [Blockierte Grafik: http://hag-info.ch/hag/forum/phpBB2/userpix/52_Koordinator_1.jpg]


    Das ist der Weichendecoder, an welchen man 4 Weichen anschliessen kann:
    [Blockierte Grafik: http://hag-info.ch/hag/forum/phpBB2/userpix/52_UniDec8_1.jpg]


    Und dies ist der Rückmeldedecoder, der 8 unterschiedliche Anlagenzustände (z.B. Reed-Kontakte) überwacht und diese Zustände an den PC sendet.
    [Blockierte Grafik: http://hag-info.ch/hag/forum/phpBB2/userpix/52_RmDec8_2.jpg]


    So? Habe ich euch wieder gluschtig gemacht?
    Wenn ja, dann soll's mich von Herzen freuen! :D


    Liebe Grüsse SB

  • Zitat von "Stefan Burkhard"


    So? Habe ich euch wieder gluschtig gemacht?


    ...aber sicher :wink: - zumal da ich schon früher eine Vision oder einen Traum in dieser Richtung hier platziert habe:


    http://hag-info.ch/hag/forum/p…ewtopic.php?p=21986#21986

    Mit Forumistengruss, Stefan

    _____________________________


    "Die HAG Jünger sind auf dem gleichen Niveau wie die Märklin Fundamentalisten angelangt, für alles wird die passende Ausrede und Erklärung gesucht warum gerade jetzt wieder ein Fehler entschuldbar ist."

    (Heutiger "HAG-Apostel" am 25.12.2013.)

  • Lieber Stefan


    Deinen Beitrag habe ich mehrfach gelesen, leider bleiben mir am Schluss mehr Fragen als Klarheiten, kann aber auch damit zusammenhängen da ich ausser Digitalen Loks keine anderen Systeme betreibe und entsprechend wenig Kenntnisse habe.


    Im Moment kann ich nur den Vorteil von weniger Kabel erkennen. Für Teppichbahner wie mich kann es möglicherweise noch etwas einfacher sein Weichen zu schalten.


    Verzichte ich auf die Zentrale brauche ich Software und PC.
    Weichen und Rückmeldedecoder brauche ich ebenfalls bei beiden Systemen.


    Wird ein zukünftiger Decoder das Motorola und DCC Format verstehen? Wird ein Funkempfänger Decoder in einem Metallgehäuse zuverlässig funktionieren? Wie verhält sich ein solcher in einer grösseren Anlage wo viel Metall verbaut ist? Ich denke an einen Metall Unterbau, Berge die auf Drahtgeflecht aufgebaut sind, Brücken aus Metall, Oberleitungen und was sonst an grösseren Metallmengen auf der Anlage zu finden ist.


    Ob ein solches Funksystem günstiger kommt als ein herkömmliches mit Zentrale kann erst beurteilt werden wenn die Preise für das Rail4You System bekannt sind. Soweit ich das System verstehe braucht es nicht wesentlich weniger Teile als auf dem Markt etablierte.


    Als abschliessende Anmerkung, warum stellt Erich Iten sein System nicht gleich selber an dieser Stelle vor? Er ist auch ein angemeldetes Mitglied im Forum.

  • Geschätzte Forumisti


    Die Anmerkungen, bzw. Fragen von Erwin möchte ich untenstehend wie folgt beantworten:



    Ja, es ist so, dass ein PC erforderlich ist. Viele Modellbahner haben jedoch ein solches „Ding“ bei sich herumstehen. Mit dem PC ist eventuell auch unsere Jungmannschaft für die MoBa zu begeistern...?
    Es kann jedoch sein, dass ältere Modelleisenbähnler dem PC gegenüber mehr auf Distanz gehen und im System RailCommander daher keinen Gewinn sehen.



    Nein! Es wird ein komplett neuer Standard angewendet der mit div. Verschlüsselungen versehen ist. Und trotzdem ist die Kompatibilität zu den bestehenden Digitalsystemen vorhanden.



    Als Entwickler sind wir uns des Problems der „Metalle“, bzw. des faradayschen Käfigs (Michael Faraday (1791-1867) durchaus bewusst. Wir werden das ganz sicher bei der weiteren Arbeit im Auge behalten! Keine Sorge!



    Das ist bedingt richtig. Die „letzte Meile“ der Verdrahtung lässt sich nicht vermeiden. Man wird mit der Veröffentlichung zusätzlicher Informationen in der kommenden Woche auf meiner Homepage die Vorteile erkennen können. Und die ersten Preise werden dann auch bekannt sein.



    Ich brauche mich vor niemandem zu verstecken. Aber wenn Stefan Burkhard wieder mal so freundlich ist, die Feder zu spitzen, dann sehe ich keinen Grund, ihm im Wege zu stehen.


    Mit freundlichen Grüssen von Erich R. Iten

  • Zitat von "Erich R. Iten"

    Nein! Es wird ein komplett neuer Standard angewendet der mit div. Verschlüsselungen versehen ist. Und trotzdem ist die Kompatibilität zu den bestehenden Digitalsystemen vorhanden.


    Hallo Erich


    Danke für deine ausführliche Antwort. Wie ist das mit dem neuen Standard und der Kompatibilität zu verstehen? Kann ich das Railcommander System sinnvoll mit bestehenden Decodern nutzen oder gar verschmelzen? Können zukünftige Railcommander Decoder auch auf einem bestehenden Motorola oder DCC System eingesetzt werden?


    Ein PC anstelle einer Zentrale ist für mich persönlich kein Problem. Langfristig könnte es durch Software Updates sogar eine einfachere und kostengünstigere Variante sein als alle paar Jahre eine neue Zentrale zu beschaffen.

  • Grüezi Erwin


    Also, alle "Normalen" Decoder werden wie bisher von ihrem zugehörigen Digitalsystem angesprochen oder auch im Multiprotokollformat. Die Mischung von RC-Decoder mit allen Protokollen ist kein Problem, es findet also eine totale Verschmelzung statt. Und trotzdem, RC ist neues, wireless basierendes Protokoll und total eingenständig...


    Auch in all den "Zentralen" (CT's, IB's, ECoS, etc.) sitzt ein Microcontroller. Warum also nicht gleich zum PC greifen, der über alle möglichen Kanäle auf dem neuesten Stand gehalten werden kann und mit der MoBa-Software gleich alle Fuktionen und Zustände auf der Anlage zeigt, inkl. Gleisbild und Lokposition? Übrigens, die neueste PC-Generation heisst «Netbook» und es gibt Modelle schon ab ca. 500.- CHF...


    In diesem Sinne gute Nacht und Gruss


    Erich R. Iten

  • Ich schreibe dann auch noch etwas hin und versuche die eine oder andere Frage zu erklären (auch bezüglich der Kompatibilität bzw. Inkompatibilität). Es wird aber sicher Nachmittag werden.

  • Hallo miteinander,


    ich versuche nochmals einige Dinge zu klären.


    Zunächst:
    Es besteht überhaupt nicht die Meinung, dass man wegen RailCommander nun alle bisherigen Digitalysteme in den „Kübel schmeissen“ soll. Das wäre ja so absurd, wie wenn der Anspruch bestünde, dass ich mir jedes Mal dann, wenn Wolfsburg ein neues Modell auf den Markt wirft, mich von meinem bisherigen Modell trennen und mir ein neues Auto kaufen sollte – und es ist unschwer zu erkennen, wohin das führen würde: Für mich nämlich in den finanziellen Ruin.
    Die bisherigen Digitalsysteme sind ja meist auch schon sehr gut; und ich begrüsse ausdrücklich die Entwicklung, dass es in Bälde Zentralen gibt, welche nun alle vier Digitalformate (Selectrix, DCC, Motorola und mfx) beherrschen werden.
    Im Weiteren ist es auch so, dass nicht jeder mit RailCommander glücklich werden wird: Wer einen PC hasst, wie der Teufel das Weihwasser, für den wird RailCommander nie etwas werden können. Wer seine Züge auch bloss „ausprobieren“ oder gerne im Kreis herum fahren möchte, der wird auch weiterhin mit der Mobile Station glücklich bleiben.


    Bloss:
    Wem das alles nicht genügt und wer schon bisher nach einer Steuerungsmöglichkeit suchte, womit komplexe Betriebsabläufe automatisch und sicher verwaltet werden können, der brauchte auch schon jetzt einen Computer. Als Beispiel will ich mich gerade selber an der Nase nehmen und meinen Estrich erwähnen:
    Der PC verwaltet mit Hilfe der Steuerungssoftware TrainController ca. 20 Züge über zwei Lenz-Digitalsysteme. Ein System brauche ich für die Lokomotiven zum Fahren (verteilt auf 5 Booster-Gruppen), das andere zum Schalten und zum Rückmelden. Die Verknüpfung beider Systeme geschieht einzig über den PC (über zwei RS232-Schnittstellen). Die Weichen „hören“ also die Befehle an die Lokomotiven nicht und umgekehrt.


    Mit anderen Worten: Wer bisher schon etwas anspruchsvollere Aufgaben bewältigen wollte, der brauchte auch schon jetzt einen PC.


    An diesem Punkt steigt nun RailCommander ein:
    RailCommander versucht nämlich den PC von allem Anfang an einzubinden. Ohne PC läuft RailCommander nämlich überhaupt nicht. Aber es gibt ja immer mehr ältere, herumstehende PCs, und diese taugen noch lange Zeit für die Steuerung einer Modellbahn.


    Die Vision, die hinter RailCommander steckt, ist also Folgende:
    Es gibt überall (auf den Schienen, zu den Weichen etc.) eine einzige gemeinsame Stromversorgung von ca. 20 Volt AC. (Je nach Grösse der Anlage muss man diese eine Stromversorgung eventuell in kleinere Sektoren aufteilen, damit die Ampère-Zahlen in einem gesunden Bereich bleiben.) Aber im Prinzip gibt es bloss eine einzige Speiseleitung zu den Endverbrauchern (damit diese arbeiten können); und diese Speiseleitung hat eine Spannung von ca. 20 Volt Wechselstrom.

    Die Befehle für die einzelnen Geräte werden nämlich von dieser Speiseleitung entkoppelt. Die Befehle kommen über Funk. Das gilt für die Weichendecoder ebenso wie für die Rückmeldedecoder und die Lokdecoder und die weiteren geplanten Zubehörmodule.


    Da über den PC und das entsprechende Steuerungsprogramm verschiedene Digitalsysteme miteinander verknüpft werden können (darum habe ich auch die Erwähnung oben meiner zwei Lenz-Systeme gemacht), ist es auch möglich, RailCommander zusammen mit einem herkömmlichen Digitalsystem zu betreiben. Im Moment wird man das sogar noch tun müssen, da ja noch keine Funk-Lokdecoder vorhanden sind. Im Moment braucht es zum Fahren ein herkömmliches Digitalsystem – gleichwohl kann man über RailCommander die Weichen bereits über Funk schalten und Rückmeldungen über die Anlagen-Zustände über RailCommander abfragen. Es ist also bereits schon jetzt mit Hilfe von railX möglich, komplexe Betriebsabläufe (wie auf meinem Estrich) zu verwalten.


    Wenn jedoch künftig der Funk-Lokdecoder existiert, kann man auf ein herkömmliches Digitalsystem komplett verzichten. (So man will! Man kann darauf verzichten, muss es aber nicht!)


    Ein Funk-Lokdecoder wird wie ein normaler Decoder auf die 21-polige Schnittstelle gesteckt, er versteht jedoch keines der traditionellen Datenformate. So betrachtet, ist er ganz klar nicht kompatibel zu den bisherigen Digitalsystemen. Er bezieht aus der Schiene lediglich seine Energie.


    Was jedoch möglich ist, ist ein Mischbetrieb von zwei verschiedenen Lokomotiven, die je über ein anderes Digitalsystem angesprochen werden. Es ist möglich, eine Lok auf demselben Gleis über Funk anzusprechen und die andere Lok über Motorola oder DCC oder mfx oder Selectrix zu steuern.


    Ob der Markt RailCommander aufnimmt, kann ich nicht sagen. Sehr vieles hängt natürlich von der Preisgestaltung ab und von der Bereitschaft der Modellbahner, sich auf etwas Neues einzulassen.


    Im Prinzip hat die Funksteuerung jedoch ein grosses Potential: Warum sonst werden Autos je länger je mehr miteinander über Funk kommunizieren und sich gegenseitig vor Glatteis und anderen Gefahren warnen?


    Vielleicht ist einiges davon ja sogar eines Tages bei der Moba möglich…


    ---


    „Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden.“ (Hermann Hesse)

  • Grüezi Erwin
    Ihre Frage:


    Zitat von "Cebu Pacific"

    Ist es notwendig an einen Lokdecoder permanent Signale zu und senden und empfangen?


    Meine Antwort:
    Sobald ein Befehl zu einer Lok oder anderen Endgeräten an der USB2-Schnittstelle ansteht, wird dieser im Koordinator in ein Funksignal verpackt und auf "direktem Weg" dem entsprechenden Endgerät (Decoder) zugeführt. Dieses übernimmt die "Verpackung", prüft die Richtigkeit und sendet nach dem O.K. eine Quittung an den Koordinator. Nur wenn ein Befehl innerhalb einer bestimmten Zeit (Millisec.) nich quittiert wird, ist eine Wiederholung notwendig. Nach diesem Vorgang herrscht eigentlich wieder "Funkstille". Ausgenommen ist ein ständiger Minimalkontakt zu den Endgeräten um die Sende/Empfangsbereitschaft aufrecht zu erhalten, bzw. zu überwachen.


    O.K. -sonst wieder Melden...


    Gruss, Erich R. Iten

  • Wenn ich es also richtig verstanden habe wird ständig oder in gewissen kurzen Zeitabständen überprüft ob die Funkverbindung zu den Empfängern noch besteht. Es wird somit verhindert dass z.B. eine Lok keinen Befehl zum anhalten erhält weil der Kontakt gerade unterbrochen ist.
    Was passiert wenn z.B. der Sender aussteigt weil ein Fehler im Computer aufgetreten ist oder jemand ganz einfach den USB Sender aussteckt? Halten dann alle Loks sofort an?


    Wie verträgt sich das System mit anderen ev. zahlreich vorhandenen Funksignalen wie Bluetooth, WLan?


    Interessant ist es aus meiner Sicht vor allem für jene die nicht eine fixe Modellbahnanlage aufgebaut haben und trotzdem Weichen, Entkuppler usw. schalten wollen.


    Aus meiner Sicht schade finde ich dass die zukünftig erhältlichen Lokdecoder nicht mit anderen Digitalsystemen angesteuert werden können, wer seine Lok beim Kollegen oder sonst auf anderen Anlagen fahren lassen will muss seinen Laptop mitnehmen. Alles kann man nicht haben :D

  • Zitat von "erwa20"

    Wie verträgt sich das System mit anderen ev. zahlreich vorhandenen Funksignalen wie Bluetooth, WLan?


    Hoi Beat,
    für heute will ich es nur noch kurz machen. Darum nur gerade so viel: Obwohl schon mehrere Natels ganz nahe neben den Weichendecodern lagen, liefen die Decoder ohne Störung...


    Mehr werdet ihr wahrscheinlich morgen von Erich Iten selber hören.


    Nachtrag:
    Übrigens sind eure Schlüsse richtig!
    Und eure Fragen sind auch die richtigen Fragen. Darum werden diese Fragen und Problemkreise auch im Auge behalten.


    Macht’s gut!

  • Hallo Zusammen


    Im Startbeitrag wurde auch die Verwendung auf Gartenbahnenanlagen als Möglichkeit geschrieben.
    1. Viele Gartenbahnsysteme laufen mit 24 Volt, also sollte eine Verwendung der Komponenten bis gegen 28 Volt möglich sein.
    2. Wie sieht das mit effektiven Tunnelstrecken aus. Ich z.B. habe einen 13m langen Tunnel. Es ist ein mit Erdreich überdecktes PVC-Rohr.
    Ich habe mit meinem Funksteuergerät auch schon mal Probleme, wenn ein Hindernis im Weg ist. (Es ist keine IR-Steuerung)


    Ansonsten wäre eine Verwendung für mich eine Alternative, da ich gerade am evaluieren der Rückmeldedecoder bin. Diese sollten aber auch eine einstellbare Ansprechempfindlichkeit haben, da die Belegtmeldung auch bei Feuchtigkeit zuverlässig sein soll.



    Ich verwende die PC-Steuerung für die H0- und dann auch für die IIm-Anlage.



    Freundliche Grüsse
    Max

  • Eine weitere Anwendungsmöglichkeit wäre die Verwendung für Modellautos nach dem Faller-Car-Prinzip. So könnte man Funktionen und Geschwindigkeit einstellen, oder Informationen über den Akkustand abrufen..



    Gruss, Patrik

  • Zitat von "Stefan Burkhard"

    [Obwohl schon mehrere Natels ganz nahe neben den Weichendecodern lagen, liefen die Decoder ohne Störung...


    Obwohl ich das Natel gar nicht erwähnt hatte, können genau diese Geräte Störungsquellen sein. Ich erinnere mich an eine elektronische Küchenwaage meiner Schwester welche jedes mal wie von Geisterhad bedient einschaltete wenn selben Raum ein SMS empfangen wurde.
    Genau solche Funksignale können auch Messgeräte stören wie ich an meine Arbeitsplatz schon festellen musste. Daher meine Fragen zur Verträglichkeit mit anderen Geräten welche Funksignale senden können.


    Ich werde aber mit Sicherheit die weitere Entwicklung dieses Systems verfolgen da es mich interessiert.

  • Guten Morgen allerseits!


    Nun, Eure Fragen sind vielseitig und richtig. Die daraus zu folgernden Schwierigkeiten sind aber schon in den ersten Entwicklungsschritten erkannt und entsprechend behandelt worden.


    Damit ich nun nicht den ganzen Tag am Bildschirm anzutreffen bin, schlage ich vor, dass Ihr meine ganze Beschreibung zum RailCommander auf meiner HP abwartet.


    Einige Fragen seien aber noch Beantwortet:
    - Die Spannung auf den Schienen kann problemlos bis 30 Volt betragen. (gilt aber nur für RC-Module!!)
    - Nach heutigen Erkenntnissen sind Natel & Co. kein Problem. Wie schon erwähnt ist eine aufwändige Signalverschlüsselung eingebaut. Einzig ein Mikrowellenofen mit offener oder stark "undichter" Tür könnte da was verderben.
    - Die Bedienung über Natel (=Handy) oder Schnurlostelefone ist kein Thema. Dabei würden wesentliche Informationsteile fehlen: Gleisbild mit Stellinfos der Weichen, Signale, etc.
    - Modellautos 1:87 sind im Focus
    - Auch für Tunnels ist ein Lösungsansatz in der Systemstruktur vorhanden


    Zu den Fragen von Erwa20. Zuerst jedoch eine Gegenfrage:
    - Was passiert wenn bei einer "normalen" Digitalsteuerung (also nicht RailCommander) das Kabel am PC herausgezogen wird?? Meines Wissens läuft alles weiter...
    - RC-Lokdecoder (RC=RailCommander) werden nach dem Fehlen von "Basissignalen" auf Stop geschaltet. (fail-save)
    - Prädestiniert sind gewiss die Modulanlagen. Auch hier sind Massnahmen getroffen, dass die Anlage des Vereins A nicht mit der des Vereins B oder C in Konflikt kommen.


    Und noch zu der Kompatibilität von RC-Decodern mit DCC und anderen:
    - Den Spagat zwischen "uralt" (das MM-Protokoll ist rd. 30 Jahre alt) und neuerer Datentechnik ist aus meiner Sicht nicht sinnvoll. Wir haben uns mit Absicht davon verabschiedet. Es ist mir auch nicht bekannt, dass heutige PC-Programme und/oder Zubehöre mit den damaligen IBM-XT oder IBM-AT-Rechnern komtatibel wären...Sorry für diese eine Inkompatibilität. Diese "ewigdauernde" abwärtskompatibilität hätte man (immer aus meiner Sicht) schon lange aufgeben sollen; der Nachholbedarf würde nicht so krass ausfallen?!


    In diesem Sinne eine gute Woche
    Erich R. Iten

  • Hi,
    das ist ja ein interessantes System. Mal sehen, was daraus wird. Viel Erfolg.
    @ Max
    13m Tunnel? Das scheint ja eine mordsmässige Bahn zu sein, sicherlich nicht HO, oder? :wink:

  • Hallo Hr. Iten


    Ich weiss nicht was passiert wenn ich die Verbindung zwischen meinem Lenz Interface und dem PC ausstecken würde, ich denke mal dass es sich angesichts der RS232 Schnittstelle auf keinen Fall empfehlen würde dies zu tun. Schalte ich den PC aus während die digitale Modellbahn noch in Betrieb ist müssen die Handregler für das anhalten der Züge benützt werden.
    Allerdings ist die Möglichkeit die RS232 (D-Sub 9 Pol) Stecker einfach so auszustecken gar nicht gegeben denn ich habe wie es vorgesehen ist jeden Stecker mit den 2 Schrauben gesichert. Da dürfte mit der USB Schnittstelle schon eher die Gefahr bestehen das so etwas mal passiert. Meine Frage zielte jedoch nicht darauf ab ob man nun den Sender frei nach Gutdünken vom PC trennen und wieder verbinden kann, ich wollte lediglich wissen wie das System reagiert wenn die Funkverbindung komplett ausfällt. Diese Frage konnte sie mir klar beantworten.
    So gesehen bietet ihr System da einen klaren Vorteil gegenüber meinem herkömmlichen Digital-System von Lenz.


    Das DCC System mag vielleicht "uralt" sein, doch ist es immer noch aktuell wenn auch in erweiterter Ausführung.