Werkstoffe: Zinkkorrosion, leider auch heute noch ein Thema

  • Zitat von "Cebu Pacific"

    Konkurrenz gibt es genug, der Markt spielt auch, es kommen immer neue Hersteller mit Modellen. Die geben aber nur bei irgendwelchen Fabriken Modelle in Auftrag und gehen vermutlich oft ohne Kontrolle des Auftraggebers direkt zu den Grossverteilern. Bei einigen Produzenten haben Chinesen über die Hintertür Zugriff und zweigen sich ihren Teil von der Produktion ab der über ebay verkauft wird. Mit Aero Classics und Inflight passiert das regelmässig. Oft tauchen diese Produkte zuerst auf ebay auf bevor überhaupt ein Händler sie je zu Gesicht bekommt.


    Konkurrenz auf Ebene Brand (Marke, also Dragonwings, Phoenix, Aeroclassic, Gemini etc) gibt es sicher genug. Das nützt aber nur etwas, wenn dahinter nicht bei allen die selbe Fabrik steckt mit dem selben schlechten Guss.


    Was ich eben meine ist, dass z.B. Dragon sagen kann, man sei mit der gefertigten Ware nicht zufrieden und gibt die Sache dann in einer anderen Manufaktur in Auftrag. Also Konkurrenz auf Ebene Manufaktur. Aber wenn z.B. Dragon gar keine Formen besitzen sollte, dann wird das tatsächlich schwierig.


    Bei HAG hat man indirekt etwas mehr Garantie, dass das klappt. Dies aus dem einfachen Grund, dass HAG ja offenbar sehr grosse Stückzahlen auf Halde produziert hat. Würde das Zeugs plötzlich Korrosionserscheinungen zu zeigen beginnen, wäre der wirtschaftliche Schaden für HAG sicherlich erheblich. Zudem würde sich das extrem schnell rumsprechen.


    In der Modellflugi-Branche ist es etwas anders. Wenn ein Hersteller sich seinen Namen mit schlechter Ware ruiniert, dann wechselt er ihn halt einfach. Für uns im Westen ist eh nicht wirklich nachvollziehbar, was da in China genau abgeht. Wir können uns darauf beschränken, anhand der Formen festzustellen, dass Inflight500 offenbar die Formen von der ehemaligen BigBird benutzt, und dass Netmodels teilweise die selben Formen zu benutzen scheint, nur um ein Beispiel zu nennen. Was das aber im Hinblick auf Qualität bedeutet, ist unklar.

  • Das HAG grosse Stückzahlen fertigt und diese teilweise sehr lange an Lager hat ist schon eine Art Qualitätsgarantie. Wäre der Guss schlecht würde das im laufe der Zeit sichtbar. Bühler und nun Injecta haben auf jeden Fall ein höheren Qualitätsstandard als irgendwelche kleinen chinesischen Zulieferer.


    China ist mit Abstand weltweit der grösste Produzent von Zinkdruckguss Erzeugnissen, entsprechend wird es viele Firmen geben die Teile giessen. Ein Modellflugzeug ist kein technisch anspruchsvolles Erzeugnis, darum wird vermutlich auch immer wieder die Qualität ein Problem sein. Firmen die einwandfrei arbeiten haben sicher höhere Kosten und werden für grosse westliche Firmen arbeiten die auch eine entsprechende Kontrolle ausüben.


    Aero Classics wechselt öfters die Fabrik, ob der Giesser auch dazu gehört weiss ich nicht, auf alle Fälle muss das Know How jedes Mal wieder frisch aufgebaut werden, so findet natürlich auch kein wirklicher Fortschritt statt.


    Die ganze Geschichte sollte hoffentlich ein Lehrstück für unsere Modellbahn Produzenten sein, damit sie nicht die gleichen Fehler kopieren.

  • Hier (etwas runterscrollen) befindet sich ein Bild einer angeblich in China für Märklin hergestellten Rangierlok des Typs Köf mit angeblicher Zinkpest:


    http://www.marklin-users.net/a…pic.asp?TOPIC_ID=9304#top

    Mit Forumistengruss, Stefan

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    "Die HAG Jünger sind auf dem gleichen Niveau wie die Märklin Fundamentalisten angelangt, für alles wird die passende Ausrede und Erklärung gesucht warum gerade jetzt wieder ein Fehler entschuldbar ist."

    (Heutiger "HAG-Apostel" am 25.12.2013.)

  • Stefan,


    Danke für den Link. Ein weiteres Mustergültiges Beispiel für Zinkkorrosion. Egal wo das Modell herkommt, der Beweis wer billig will bekommt auch billig, ist ein weiteres mal erbracht. Einigen Herstellern genügt es nicht mehr nur Teile in billigst Lohn Ländern herzustellen, nein es müssen auch noch diese Preise gedrückt werden bis der Hersteller sich nur noch damit zu helfen weiss die Regeln für die Erzeugung eines einwandfreien Produktes zu verletzen um den geforderten Preis zu erreichen.


    Der Endverbraucher ist daran leider massgeblich mitbeteiligt, speziell in deutschen Foren wird dauernd ein tieferer Preis für die Modelle verlangt. Im Unterschied zu den Modellflugzeugen die um die $30 erhältlich sind, wird die MoBa Branche sich nicht zu viele Ausrutscher dieser Art leisten können. Interessanterweise ist bei den Modellflugzeugen auch fast ausschliesslich der Hersteller betroffen der glaubt der Grösste und Beste zu sein. Selbstverständlich wird dort jedes Problem als Einzelfall taxiert und im Grunde als nicht existent bezeichnet.


    Hat jemand eine Ahnung um welches Modell es sich genau handelt? Interessant ist noch zu wissen ob es sich um einen Einzelfall handelt oder ob viele solche Modelle existieren.

  • Märklin 36805, vor etwa fünf Jahren ausgeliefert:


    http://snipurl.com/1zea6

    Mit Forumistengruss, Stefan

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    (Heutiger "HAG-Apostel" am 25.12.2013.)

  • Als billig Modell kann diese Lok leider nicht bezeichnet werden, den genauen Preis kenne ich nicht, geschätzt zwischen 200 - 250 Franken. So etwas müsste im Stummi Forum publiziert werden, da würde wohl die Post abgehen. :wink:

  • Inzwischen sind im Marklin Users Forum weitere Beiträge erschienen und Fotos eingestellt worden. Es macht fast ein bisschen den Anschein, als würde es verschiedene Modelle geben - einerseits "offizielle" mit graviertem (?) CE-Zeichen und einer Märklin-Serienummer, anderseits eben "andere" Modelle ohne diese Attribute, aber dafür mit Zinkpest-Symptomen.


    Hatten wir etwas halbwegs Ähnliches nicht gerade im RailTop-RAm-Thread... :shock::wink:

    Mit Forumistengruss, Stefan

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    (Heutiger "HAG-Apostel" am 25.12.2013.)

  • Hallo,


    mir scheint es so, dass es sich bei der fraglichen Köf um eines der berühmten "nachempfundenen" Stücke aus PRC-Produktion handelt.
    Habe gerade meine Sammlung an Märklin-Köf's sicherheitshalber durchgesehen, konnte aber an keiner zinkpestähnliche Erscheinungen erkennen. Der Preis für eine solche Köf liegt in D irgendwo zwischen 100,- und 150,- € (je nach Ausführung, heutzutage nur noch digital).
    Mich stören tatsächlich mehr die korrodierenden Dachstromabnehmer bei einer Anzahl von HAG-Loks. Weiss jemand dazu einen Rat oder soll/muss man hier einfach abwarten, bis das Teil zerbröselt ist? :D

  • Hallo ginne2


    Welcher Art ist die Korrosion auf deinen HAG Stromabnehmern? Ist es weisslicher Staub, passiert gar nichts, es ist nur Zinkkarbonat auch Zinkblüte genannt. Normalerweise kann das mit einem Pinsel oder Lappen entfernt werden.

  • Zitat von "ginne2"


    mir scheint es so, dass es sich bei der fraglichen Köf um eines der berühmten "nachempfundenen" Stücke aus PRC-Produktion handelt.


    Unser Mitglied Lutz Hemmerich bestätigt nun im Marklin Users Forum, dass es eine solche "Nachproduktion" gegeben habe. Interessante Geschichte.


    Am Rande nimmt mich wunder, wo denn in letzter Zeit die HAG-Gussteile gefertigt werden. Weiss da jemand Näheres, das publiziert werden darf?


    EDIT: Ich sehe gerade, dass es die Story nun ins Stummi-Forum geschafft hat und auch von da her noch Input kommt:


    http://stummi.foren-city.de/to…peststory-an-der-koe.html

    Mit Forumistengruss, Stefan

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    (Heutiger "HAG-Apostel" am 25.12.2013.)

  • Ich hoffe HAG lässt nach wie vor seine Teile bei Injecta fertigen.


    Nachproduktion hin oder her, Märklin als verantwortliche Firma muss für die Qualität gerade stehen. Externe Lieferanten müssen sorgfältig ausgesucht werden.

  • Das Thema scheint nun wirklich brandaktuell zu werden - im Stummi-Forum denkt man sich schon Schlagzeilen zu Märklin wie "Ein Mythos zerbröselt" aus...


    Dank Cebus frühzeitigen Hinweisen sind wir hier schon lange mit dem Thema vertraut. Erst recht würden wir aber gerne zu unserer Beruhigung erfahren, ob HAG insbesondere seine Gehäuse nach wie vor bei Injecta fertigen lässt oder ob... :shock: ?(:

    Mit Forumistengruss, Stefan

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    (Heutiger "HAG-Apostel" am 25.12.2013.)

  • Einerseits stelle ich mit Freude fest, meine damalige Arbeit war nicht nur blosse Selbstbefriedigung. Sie hilft nun auch den Sammlern festzustellen um welche Schadensart es sich bei ihren Modellen handeln könnte. Die Hersteller können die Kunden mit diesem Wissen auch nicht mehr für blöd verkaufen.


    Anderseits ist es für mich alles andere als erfreulich nun nach und nach zu erfahren, dass es nicht wenige Modelltypen verschiedenster Hersteller gibt welche bereits seit längerer Zeit als betroffen bekannt sind.

  • Das Fatale an der Zinkpest, ist, im Gegenteil zu anderen Makeln, dass man sie erst nach Jahrzehnten erkennen kann, wenn alle Garantien abgelaufen (und wohl oft auch die Zeit der Herstellerfirma) sind.


    Da nützt auch die sorgfältigste Auswahl im Geschäft nichts. :cry:



    Es führt uns aber auch wieder einmal eindrücklich vor Augen, dass alles vergänglich ist, wir selbst mit eingeschlossen. Sic transit gloria mundi.



    Und bis der Glanz der Zeit vergangen ist, erfreuen wir uns doch einfach am Leben - und an der Modellbahn.
    8)

    Wer Wind sät, wird Sturm ernten.


    In diesem Forum nicht mehr aktiv.

  • Zitat von "11465"

    Das Fatale an der Zinkpest, ist, im Gegenteil zu anderen Makeln, dass man sie erst nach Jahrzehnten erkennen kann, wenn alle Garantien abgelaufen (und wohl oft auch die Zeit der Herstellerfirma) sind.


    Roger das ist nicht richtig, bei den aktuellen Fällen sind sie teilweise bereits im Laden auszumachen oder nach zwei bis drei Jahren. Einige Modelle sind nach etwa vier Jahren bereits in einzelne Teile zerfallen.

  • Zitat von "Cebu Pacific"

    bei den aktuellen Fällen sind sie teilweise bereits im Laden auszumachen oder nach zwei bis drei Jahren. Einige Modelle sind nach etwa vier Jahren bereits in einzelne Teile zerfallen.


    WAAAS? So schnell? Das ist ja grässlich!. Dass so mieses Material verwendet wird ist ja der Gipfel! :shock:

    Wer Wind sät, wird Sturm ernten.


    In diesem Forum nicht mehr aktiv.

  • Werte HAG-Freunde!


    So können wir nach der Spanisch-Brötli-Bahn endlich noch die Schwäbisch-Brösel-Bahn kennenlernen! Der Jammer ist mir nicht durchgängig verständlich, denn viele Probleme waren doch schon lange abzusehen:


    - So haben wir alle gewusst, dass in 2007 HAG und Fleischmann die einzigen marktrelevanten Hersteller waren, die noch ausschliesslich im jeweiligen Inland produzierten. Viele andere haben schon längst "fernöstliche" Produktions- und Lieferantenkontakte gehabt.


    - Auch haben wir alle gewusst, dass Märklin nicht nur der Marktführer ist, sondern durch seine ca. hundertköpfige Eigentümerfamilie grobdämlichst in eine Eigenkapital- und Vorfinanzierungskrise geführt wurde, die nur noch mit ausländischen Investoren zu lösen war. Bei Märklin sind aber doch wie in der Schweiz nicht nur die Berge höher, sondern auch die Täler tiefer als anderwärts!


    - Die Märklin'sche "fernöstliche" Produktion nach China zu verorten, ist wirklich sehr kurzschlüssig gedacht. Sind Chinesen wirklich so dämlich, dass sie ausgerechnet den Marktführer ohne Hosen stehen lassen? Wohl kaum. Der Märklin'sche ferne Osten könnte eher Ost-Ungarn sein und damit auch für andere Produzenten in verführerischer Nähe liegen.


    - Haben schweizerische Rangierbahner eine Märklin'sche Brösel-Köf wirklich nötig, wenn sie doch privilegiertermassen zollfrei ein HAG'sches Te-Traktörli erwerben können?


    - HAG-Freunde sollten etwas anderes tun, als gerade jetzt in eine Jammerdepression zu verfallen: Sie werden zeigen dem Marktführer zeigen, dass sie die angeprangerten Bröselprodukte nicht kaufen, auch nicht über Ebay! Sie räsonieren auch nicht über die Teuerungsrate bei Modellbahnen, sondern halten ihre Stutz beisammen für die vielen wertvollen Produkte, die HAG ihnen für dieses und nächstes Jahr in Aussicht gestellt hat. Und sie sind fest davon überzeugt, dass HAG auch weiterhin keine Brösel-Bahnen produzieren wird.


    - HAG-Freunde vergessen nicht, dass die Tage der charaktervollen Ee3/3 längst gezählt sind und dass bei Stadler eine Art Nachfolgemaschine erstellt wird: Etwa jeder zweite schweizerische HO-Bahnhof wird Bedarf nach einer solchen Rangiermaschine haben, und bei HAG wird man sich schleunigst auf diesen Bedarf einstellen und das Konstruktionsbüro schon einmal vorheizen, bevor die Bröselproduzenten auf den Plan treten. Und wenn die Bröselproduzenten einen Fuss in diese Tür bekommen wollen, muss ihnen zumindest vorher klar sein, dass die HAG-Gemeinde eine Köf-like-Qualität in keiner Weise honorieren wird.


    So werden die HAG-Fans ihre Qualitätsvorstellungen durchsetzen können!


    Mit HAG-sinnigen Grüssen! Empedokles