Der Wandel kommt stets schleichend

  • Für alte Schweizer(!) Plakate in Hülle und Fülle habe ich vor einigen Monaten diese ultimative Quelle entdeckt:


    http://www.poster-auctioneer.com/


    Wenn man bei den verschiedenen 'Auktionen' (Übersicht der bisherigen Plakatauktionen ab 1989 mit allen erzielten Preisen anklicken) gehen einem fast die Augen über. Im 'Shop' sind weitere Plakate abrufbar (eines habe ich dann sogar gekauft :D )


    Jedes Plakat kann einzeln abgerufen und ausgedruckt werden (einzelnes Plakat anklicken und öffnen, dann wird die Auflösung besser, als wenn man nur das Bild der Übersicht ausdruckt). In der Beschreibung ist auch das Alter des Plakats angegeben, so dass man hier genau das richtige Plakat zur gewünschten Epoche wählen könnte :D
    Jedenfalls habe ich tonnenweise verkleinerte Plakate ausgedruckt und Vorrat bis an mein Lebensende.


    In der Schweiz war/ist das 'Weltformat' üblich (trotz des Namens nur eine Schweizer Spezialität!). Die Masse des Weltformats betragen 128x89,5 cm. Zu meinem Leidwesen ist das im Massstab 1/87 ein ziemlich kleines Bildchen :cry: , so dass die Details der wunderbaren Plakate verschwindend klein werden.


    Viel Spass beim Stöbern und Herstellen eurer Plakatwände und Litfasssäulen!

    Wer Wind sät, wird Sturm ernten.


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  • Ich habe heute wieder mal nachgeforscht (im Büro ist gerade Flaute). Dabei ging es mir heute um die Haltestellentafeln der Postautos. Keine Alpenbahn ohne Strassen, an denen die typischen Haltestellentafeln stehen. Das alte Saurer-Postauto von 1949 soll doch ganz stilecht am richtigen Ort anhalten - ebenso die modernen Busse einer Epoche-V-Anlage....Oder darfs gar eine Tafel aus der Epoche IV sein? Auch in den späten 60er und frühen 70er Jahren waren die Haltestellentafeln wiederum anders. Zu allen Zeiten sind und waren die Haltestellen logischerweise in der jeweiligen Landessprache beschriftet.



    Also, beginnen wir mit der Ausführung wie sie ab 1930 bis in die 70er Jahre vorkam:


    [Blockierte Grafik: http://hag-info.ch/hag/forum/phpBB2/userpix/129_PostautoHaltestellentafel_19301970_30x40cm_1.jpg]


    Diese Tafel hatte die Masse von 30x40 cm.


    So sah das damals im Pinätsch aus: Ganz unspektakulär:
    [Blockierte Grafik: http://hag-info.ch/hag/forum/phpBB2/userpix/129_PostautoHaltestellentafel_1940_ital_1.jpg]


    hier die italienische Version im Tessin, wo Fredy immer ausstieg, als er noch jung war. Die Treppe führt geradewegs ins Heim für Schwererziehbare. :D






    Ab 1967 wurde dann modernisiert:


    [Blockierte Grafik: http://hag-info.ch/hag/forum/phpBB2/userpix/129_PostautoLogo_1967_1.jpg]


    (fragt mich nicht, was der Unterschied von 1967 und 1973 ausmacht. Vermutlich eine Ungenauigkeit auf der Seite, die mir als Quelle diente. Das obere Bild wird mit 'ab 1967' angeschrieben, was aber offenbar dem Typ von 1973 entspricht. Naja, wen kratzt's? 8)


    Der sogenannte Typ 1973:[Blockierte Grafik: http://hag-info.ch/hag/forum/phpBB2/userpix/129_PTT_Typ_73_1.jpg]


    Ab 1984 wurden neue Haltestellen so ausgerüstet:


    [Blockierte Grafik: http://hag-info.ch/hag/forum/phpBB2/userpix/129_PTT_1984_1.jpg]


    Ein lustiges Detail: Das Posthorn verläuft nun rechtsherum...oder linksherum?....jedenfalls anders als bei den älteren Darstellungen. Aber nicht für lange, denn bereits 4 Jahre später.....




    ....hat das Posthorn als Symbol ausgedient: Typ 1988 zeigt einen Autobus. Das Mass des Schildes misst unverändert 35x50 cm:


    [Blockierte Grafik: http://hag-info.ch/hag/forum/phpBB2/userpix/129_PTT_1988_3.jpg]


    ....denn damals hatten wir noch die gute alte PTT. Ab 1998 heisst das ja bekanntlich 'Die Post' :roll: Dies hatte auch auf die Tafeln auswirkungen. Ab 1998 demnach:
    [Blockierte Grafik: http://hag-info.ch/hag/forum/phpBB2/userpix/129_PTT_1998_1.jpg]



    Was auffällt - und zwar grundsätzlich, auch in anderen Bereichen: Früher war eine Tafel über ein halbes Jahrhundert aktuell. Schliesslich mussten sie dem Benützer nur anzeigen, wo das Postauto anhielt.
    Dann wurden die Abstände immer kürzer. Jeder Managerfurz muss in unserer heutigen Zeit gleich umgesetzt werden. Und nach ein paar Jahren wird der hochgelobte grosse Wurf, der durch teure Grafiker angeblich mit unglaublichem Genie entworfen worden war 8) auf das alte Eisen geworfen und durch wiederum neue Schilder ersetzt, die offenbar noch viel toller sein sollen....... :roll:


    (Ich will gar nicht nachzählen wie oft die Briefköpfe und das städtische Löwenlogo innerhalb der letzten 10 Jahre bei der Stadtpolizei geändert haben. Jeder Chef will sich mit solchen Anpassung ein Denkmal setzen und vertuschen, dass eigenlich wichtigere Probleme anstehen würden. Oder stimmt das etwa gar nicht? ?(

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  • Hallo zusammen


    Zitat

    (fragt mich nicht, was der Unterschied von 1967 und 1973 ausmacht. Vermutlich eine Ungenauigkeit auf der Seite, die mir als Quelle diente. Das obere Bild wird mit 'ab 1967' angeschrieben, was aber offenbar dem Typ von 1973 entspricht. Naja, wen kratzt's?


    Glaube habe den Unterschied auf den zwei Plakaten gefunden, es waren keine 10 Stück wie bei etwelchen Zeitschriften Rätsel habe nur eine gefunden.


    Das Schwizer Kreuz mit dem PTT Schriftzug ist bei der 73 Ausführung farbig ausgeführt.


    Wünsche noch einen schönen Abend.


    martin

  • Zitat von "11465"

    Ach ja:
    Hingegen bin ich immer noch auf der Suche nach einem Ortsschild, das noch an einen steinernen, bzw. gegossenen Beton-Sockel montiert ist und nicht an einem Metallmast befestig ist. Könnt ihr euch daran erinnern? :wink:



    Hallo Zusammen


    Anlässlich einer "Tour de Verwandschaft" kam ich an nachstehenden Tafeln vorbei- Ich musste natürlich sofort eine Schnellbremsung einleiten und das Fotohandy zücken. Voilà.


    [Blockierte Grafik: http://www.maxschmid.ch/Betonortstafel%20(2).JPG]
    [Blockierte Grafik: http://www.maxschmid.ch/Betonortstafel.JPG]


    Rückansichten sind auf Wunsch auch erhältlich :D


    Gruss Max

  • Dem Töffli nach zu schliessen, hast Du die Reise entweder schon vor urlanger Zeit gemacht oder dann fährst Du heute einen sehr gepflegten Sachs-Oldtimer.


    Bei nur 30 km/h (ohne frisieren) dauerte die Reise ja eine Ewigkeit. Sie war aber sicher nicht weniger erlebnisreich. Alte (Jugend-)Zeiten, schöne Zeiten (seufz)....!



    Gruss Tonito

  • Max, ich danke Dir für die prompte und nette Reaktion bei der Passieren der steinernen Zeugen, die sich in unsere Zeit gerettet haben (Und schon wieder im Kanton AG, relativ nahe an der Schwiegermutteranlage). Diese Bilder sind für mich Gold wert. Lieb von Dir dass Du an mich gedacht hast. :D


    Das Passhöhen-Schild ist schon wieder etwas spezieller. Vor allem weil dies seltsamerweise neueren Datums zu sein scheint. Wenn nicht die modernen Motorräder im Hintergrund sichtbar wären, würde ich allerdings auf eine weit zurückliegende Aufnahmezeit schliessen. Das Mofa ist wirklich ein Bijou. Gratuliere!

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  • Zitat von "11465"

    Das Passhöhen-Schild ist schon wieder etwas spezieller. Vor allem weil dies seltsamerweise neueren Datums zu sein scheint. Wenn nicht die modernen Motorräder im Hintergrund sichtbar wären, würde ich allerdings auf eine weit zurückliegende Aufnahmezeit schliessen. Das Mofa ist wirklich ein Bijou. Gratuliere!


    Das Veloweg Zeichen spricht auch dagegen, dass das Schild alt ist.

  • Danke für die Blumen, richtig das Bild wurde ende Juni aufgenommen.Hätte zu gern die alten Zeiten erlebt, als das Töffli noch einen Kultstatus hatte...:roll:An diesem Tag absolvierte ich den Klausen- und Pragelpass. Die alten Töfflis sind meine zweite Leidenschaft, die je nach Saison etwas mehr Priorität hat.


    Auf meinen Touren habe ich schon ein paar mal solche auf Betonsockeln montierten Ortschildern passiert, aber werde sicher in Zukunft anhalten und knipsen... :wink:


    Anbei noch ein Bild von der Schwägalp, als ich noch das unbequeme Sitzbänkli montiert hatte... :D


    [Blockierte Grafik: http://hag-info.ch/hag/forum/phpBB2/userpix/312_04052008002_1.jpg]

  • Der letzte Post in diesem Thread ist zwar schon knapp 2 Jahre alt, aber mir sind kürzlich ebenfalls Relikte aus älterer Zeit aufgefallen, welche zu diesem Thema passen könnten. Und zwar geht es um die Autostrasse Biel-Lyss . Diese wurde 1958 eröffnet, und wenn man die Augen offen hält, fallen einem da oder dort noch Relikte aus der Eröffnungszeit auf.


    Anbei 4 Fotos (man möge mir die Schnappschussqualität verzeihen, alle Fotos wurden aus dem fahrenden Auto geschossen):




    Die Fotos zeigen einen Verkehrsteiler, wie er wohl schon lange Zeit nicht mehr gebaut wird. Dort wo heute wohl Sperrlinien aufmarkiert werden, ist die Strasse leicht erhöht. Der eigentliche Verkehrsteiler ist geneigt, und relativ hoch (Funktion?). Die "Biene Maya" mit dem Pfeil wurde wohl erst in neuerer Zeit angebracht.



    Die Ausfahrt Brügg. Eine für eine Autostrasse sehr knapp bemessene Aus- und Einfahrt. Hier fallen die zwei steinernen Begranzungspfähle vor dem Häuschen auf. Das Häuschen an sich ist auch bemerkenswert. Leider kenne ich seine Funktion nicht, vielleicht ein Wartehäuschen/Unterstand, oder Geräteschuppen? Jedenfalls scheint es mir auch älteren Datums zu sein.



    Hier nochmals ein Verkehrsteiler älteren Datums.


    Die Strecke zeigt dem aufmerksamen Betrachter noch weitere interessante Relikte (u.a. kuriose Absperrzäume neben der Fahrbahn, Betonplattenfahrbahn, Notruftelefon, weitere Steinbegrenzungspfähle, etc.). Allerdings war der weitere Verlauf der Strecke, als ich sie mit dem Fotoapparat in der Hand befuhr, leider für Sanierungsarbeiten gesperrt. Hoffentlich blieb das eine oder andere noch bestehende Relikt dabei erhalten.

  • Hallo Martin,


    Jetzt weiss ich endlich wer vor mir, und weshalb, so langsam und in schlangenlinien vor mir fuhr ;)


    Nein spass beiseite, diese Strasse ist wirklich noch altertümlich. Das häuschen bei der Ein/Ausfahrt dient zwischendurch als kleines Salzlager im Winter wenn die Autos nicht mehr anfahren können wegen der leichten steigung, dies hatte ich früher einmal beobachtet als ich noch LKW fuhr. Was aber sonst damit gemacht wird weiss ich auch nicht.


    Gruss Andi

  • Wenn wir's gerade von Autobahnen und Autostrassen (insbesondere der A6) haben, hätte ich hier auch noch ein kleines Bildli ;)



    Die Aufnahme stammt vom 9. August 2007. Dieses Verkehrsschild stand an der heute geschlossenen Einfahrt in die A6 Richtung Bern aus Richtung Spiez kommend. Dazu ein kleines Quiz: Was ist an diesem Schild besonders merkwürdig?


    Gruss
    Mario

  • Der abgebildete Autotransportwagen stammt von Liliput und hat deshalb sein Dach schon verloren? :D


    Oder die Autobahn nach Adelboden ganz oben?


    Oder doch die bekannte Panorama-Autobahn nach "Rawil"? ;)

    Mit Forumistengruss, Stefan

    _____________________________


    "Die HAG Jünger sind auf dem gleichen Niveau wie die Märklin Fundamentalisten angelangt, für alles wird die passende Ausrede und Erklärung gesucht warum gerade jetzt wieder ein Fehler entschuldbar ist."

    (Heutiger "HAG-Apostel" am 25.12.2013.)

  • Der abgebildete Autotransportwagen stammt von Liliput und hat deshalb sein Dach schon verloren? :D

    Der ist gut :thumbup:

    Oder die Autobahn nach Adelboden ganz oben?

    Nein, das ist es nicht. Der grüne Hintergrund ist absolut korrekt, die Umfahrungsstrasse Emdtal ist tatsächlich eine Autostrasse (allerdings mit Tempo 80).

    Oder doch die bekannte Panorama-Autobahn nach "Rawil"? ;)

    Ganz genau :thumbup: Die grüne Farbe um "Rawil" wirkt noch recht frisch. Der Grund dafür ist, dass das "Rawil" jahrelang mit der Tafel "Zweisimmen" überklebt war. Bemerkenswert ist aus meiner Sicht, dass das Schild damals so angefertigt wurde, obwohl mit dem Bau des Teilstücks über den Rawil gar nie begonnen wurde. Das Projekt wurde ca. 1986 nach dem Entscheid für den Bau des LBT engültig aus dem Nationalstrassenprogramm gestrichen.


    Gruss
    Mario

  • Die Strecke zeigt dem aufmerksamen Betrachter [...] interessante Relikte


    Martin,
    Ich danke Dir für deinen Bericht und die Bilder. Genau solche Dinge möchte ich in diesem Thread sehen :thumbup: . Dank deinen Fotos bleibt die ganz spezielle 50er-Jahre Schutzinsel-Architektur der Nachwelt erhalten - auch wenn die Strasse einige ihrer Eigenheiten anlässlich der Sanierung verlieren sollte.

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