Varianten-Sammlung

  • Es fing eigenlich ganz harmlos und langsam an: bei Börsenbesuchen oder Auktionen beschaffte man sich erst mal eine Version der Märklin-Loks, von denen man seit Kinder- oder Jugendjahren "träumte", die aber - aus verschiedenen Gründen - nie den Weg in den heimatlichen Märklin-Lok-Bestand gefunden hatten.


    Ich weiss noch - bei mir war es eine (sehr) gut erhaltene Art. 3048 - eine BR 01 - die ich stolz nachhause trug, während bisher nur zwei Br 89 eine BR 23 sowie zwei E44 ihre Runden auf der weihnachtlichen Anlage drehten. Aha, es gab da neben den Märklin-(Jahres-)Katalogen auch einen Katalog - den des Herrn Koll - der Auskunft über die Märklin-Lok-Produktionen gab. Auf dieser Börse fand sich dieses, auf der anderen jenes bislang in der Sammlung noch nicht vorhandene Modell. Eine Exemplar pro Lok-Art sollte aber erst mal genügen.


    Nun, die Börsen-Besuche wurden intensiver, die dabei gefahrenen Strecken weiter. 150/170 einfach gefahrene Kilometer waren da manchmal schon drin. Am Anfang ging die Frau noch mit und im Sommer wurden daraus auch schöne Ausflüge, aber wenn man jenen Ort, jene Halle schon ein paar Dutzend mal gesehen oder besucht hatte, wurde es langweilig. Also: "fahr Du nur heute mal allein". Das hatte dann auch den Vorteil, dass man die erworbenen Schachtelmengen nicht (mehr) "begründen" oder erklären musste.


    Eines Tages war die Glasvitrine im heimischen Wohnzimmerschrank voll. Eine andere Unterbringungsmöglichkeit musste gefunden werden. Ein befreundeter Schreiner fertigte tablettförmige Elemente, auf die jeweils 8 Metergleise genagelt wurden. Die stapelten sich - immer weiter gefüllt mit AC-Loks an einer unauffälligen Wohnzimmerwand, bis der "Berg" ins Blickfeld meiner lieben Frau geriet. "Raus mit dem Zeug" war ihr Begehren. Was tun, nachdem das Haus nicht allzu viele andere Unterbringungsmöglichkeiten bot?


    Auch hier war bald Rat in Form eines befreundeten Architekten gefunden: ein Anbau an das Haus müsse her. Ein Nebenraum für die Sammlung und einer im UG für die "später" zu bauende Anlage, nachdem ich beruflich recht eingespannt war und für den Aufbau einer Anlage keine Zeit fand, die es aber bis auf etliche Materialien dafür noch immer nicht gibt.


    Inzwischen gehörten viele verschiedene Baureihen zu meiner Sammlung. Oft entdeckte man zufällig die eine oder andere Veränderung an einer bestimmten Lok-Art - aha - eine Variante war gefunden, das "Jagdfieber" war eröffnet. So stellte sich irgendwann heraus, dass es von der BR 74 4 verschiedene Gussformen geben musste, denn der kleine Tender zeigte bei verschiedenen, sonst absolut gleichartigen Loks dieser Baureihe vier verschiedene Nachbildungen der Tenderkohle. Dieses Finden von Abweichungen wiederholte sich nun bei immer mehr Baureihen. Einmal waren es beim braunen Kroko 4 kleine Stützen unter den Pantografen, mal fehlten sie. Mal waren die Kreuzköpfe einer BR 41 aus einfach gebogenem Blech, ein anderes mal feinere Gussstücke. So wuchs die Sammlung bis vor ein paar Jahren, als es selbst im vor nicht allzu langer Zeit angebauten Dachgeschoss für die Modellbahn-"Tabletts" oder die noch in den Schachteln dahindämmernden Lok-Modelle eng wurde, hatte Märklin doch zwischenzeitlich auch Digitel-Loks im Programm, die (erfreulicher Weise) am Anfang noch jeweils andere Betriebsnummern aufwiesen. Ein neues Sammelgebiet.


    Vor ein paar Jahren sind mir dann auf Börsen-Besuchen schwere und "werthaltig" erscheinende Loks in roten und später (leider recht grossen grünen) Schachteln aufgefallen. Schweizer Produkte - die Loks von HAG - von denen ich schon mal gehört hatte. Ein neues Sammel- bzw. Interessengebiet tat sich auf. Hier war noch wirklich der Jagdtrieb gefordert, gab es doch recht wenig solcher Exemplare in D und dann oft zu stolzen Preisen. Märklin war zu dieser Zeit von mir auch weitgehend "abgegrast" und nachdem ich auf einer Börse einen alten Katalog für HAG-Lokomotiven eines Herrn Keutermanns entdeckt hatte, der von mir immer mal wieder bei Neuanschaffungen ergänzt wurde, schlief die Märklin-Sammlung langsam ein. Irgendwann stiess ich im Internet bei der Suche nach HAG auch auf ein Schweizer Forum für diese Produkte und so kam es, dass ich inzwischen leidenschaftlicher HAG-Lok-Sammler geworden bin, wobei sich die Leidenschaft nicht auf Menge, sondern auf die einzelnen Stücke bezieht.


    Leider gibt es da zwischen CH und D immer noch eine Grenze, die inzwischen leicht passierbar ist, aber an dessen Brennpunkten (manchmal auch erst im Hinterland) gestrenge Zöllner einen Obulus eintreiben wollen, wenn man z.B. von der Modellbahn-Schmiede in Mörschwil oder von einem befreundeten Sammler in CH kommend mit ein paar HAG-Schätzchen deren Einflussbereich passiert und die auch bei "Postbezug" der Teile ihren Obulus einfordern. Aber der Mensch ist erfinderisch, hat auch Freunde und somit auch dafür Lösungen gefunden. So steht einem langsamen Wachsen dieser Sammlung nichts mehr im Wege, nachdem sich der Neuheiten-Berg hier doch in etwas kleinerem Rahmen als früher beim "Marktführer" bewegt und man abgeklärt genug geworden ist, auch nicht mehr alles und sofort haben zu müssen. Platz für neue grüne Schachteln bzw. derem Inhalt ist noch für einige zeit auf dem Modellbahn-Dachboden und nun wollen wir uns mal überraschen lassen, wie es mit der Sammlung bzw. den Sammlungen weitergeht . . . ;) :) :)

  • Günther,


    Hast du schon einmal berechnet wie viele Tonnen Zink du in Form von Modelleisenbahnen zu Hause lagerst? ;)


    Die Varianten Sammlerei, das ist in etwa das dümmste Variante worauf sich ein Sammler einlassen kann, das zweit dümmste, von einem Loktyp alle erschienenen Exemplare zu erwerben. Das nimmt einfach kein Ende mehr und eine Sammlung bringt man kaum je vollständig zusammen. Dazu kommen noch all die Ausreden die man braucht um der Frau oder der Partnerin zu erklären warum es jetzt nach 60 gleichen Modellen noch weitere 60 sein müssen. Sammler haben schon ein schwieriges Leben. ;(


    Denn oben beschriebenen Blödsinn habe ich mir mit den Modellflugzeugen angetan, mittlerweile musste ich einige Schnitte machen, die Sammlung wächst mir schon buchstäblich über den Kopf.


    Ein klar definiertes Sammelgebiet woran man sich auch hält, das hat klare Vorteile, ich bewundere Leute die das konsequent durchziehen. Ich bin da leider ziemlich disziplinlos. :thumbdown:

  • Die Varianten Sammlerei, das ist in etwa das dümmste Variante worauf sich ein Sammler einlassen kann


    Lieber Erwin,


    Da magst recht haben mit Deinen Bemerkungen, aber es ist/war immer ein tolles Gefühl, wenn man nach langer Suche plötzlich auf das Stück seines Begehrens trifft . . . ;) :)

  • Hallo Günther, auch ich, als Deutscher, der einmal im Jahr am Bodensee Urlaub macht und dann nach Mörschwil und Zuba-Tech fährt um WARE zu kaufen, die es bei uns in D nur schwer zu bekommen ist, hat schon an der Grenze Kreuzlingen/Konstanz einen Obulus zahlen dürfen. :twisted: (Für eine Lok von HAG, die ohnehin schon nicht gerade billig war). Nächstes Jahr fahre ich mit der Autofähre wieder zurück, vielleicht ohne Obulus :D .


    MfG Manfred

  • ... dümmste, von einem Loktyp alle erschienenen Exemplare zu erwerben. [...] warum es jetzt nach 60 gleichen Modellen noch weitere 60 sein müssen.


    Erwin, gell, diese Zahlen hast Du rein zufällig gewählt? 8)


    Ich bin ein erklärter Gegner des Variantensammelns - bei mir sind alle Loks VERSCHIEDEN :rolleyes: . (Es soll hingegen Frauen geben, die 2000 Paar Schuhe ihr eigen nennen - dabei gibts gar nicht so viel verschiedene). Also: Ich verzichte ausdrücklich auf das Sammeln von Variationen und erwerbe - genau wie Günther - nur solche Loks, die ich noch nicht habe. Ist das verstanden worden? :mrgreen:

    Wer Wind sät, wird Sturm ernten.


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  • Erwin, gell, diese Zahlen hast Du rein zufällig gewählt? 8)


    Aber sicher, hätte ich einen Hinweis auf dich geben wollen hätte ich von 59 und 61 geschrieben. ;) :D Aber mit 60 + 60 kannst du nie im Leben gemeint sein, das ist völlig abwegig und an den Haaren herbeigezogen. :mrgreen:


    Bei den Flugzeugen ist es noch viel schlimmer, da ist der Unterschied meist nur eine Zahl oder ein Buchstaben in der Registrierung. :shock:

  • Bei den Flugzeugen ist es noch viel schlimmer, da ist der Unterschied meist nur eine Zahl oder ein Buchstaben in der Registrierung. :shock:

    Jaja, wir Drei sind wirklich arme Schweine - gefangen in einer Sammelsucht, die erst mit unserem Ableben enden wird. Denn auch wenn ich irgendwann von den Ae 6/6 oder gar HAG abrücke (was bestimmt mal geschehen wird) wird meine notorische Sammelwut einfach durch eine andere abgelöst.... mein bisheriges Leben - und meine zahlreichen Sammlungen in allen möglichen Bereichen - zeugen davon. :huh:

    Wer Wind sät, wird Sturm ernten.


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  • Hallo Märklinisten,


    Zitat

    Es fing eigenlich ganz harmlos und langsam an

    so
    hat's mir auch gegangen; ab 7 jahr ( 1965) schon begeistert von der
    BR 1200 der NS. Märklin hat immer ( bis letzte Woche sowieso )
    1200-er ausgebracht, als letzte 1207 , ein Sonderserie von
    nur 60 stück, ebenso der 1206 über Märklin Shop und Store ,siehe Bild


    Bis jetzt sind ALLE ausführungen da, auch die meist seltene, mussen
    nur noch alle bespannt werden auf die Modellbahnanlage. Da gibt's in
    Dortmund ein Vorführung unseres neue Databank met auch
    Zugkompositionen.
    Die Zeile "Muss ich haben, koste es was wolle" ist dann auch sehr erkanbar :!:


    M.Fr.Gr.,

  • also es sind nicht nur Hag
    Sondermodellen die noch etwas bringen


    Dafür kann ich Dir andere Beispiele bringen. Du kennst doch sicher die silber- bzw. metallfarbenen Loks aus der damaligen Schaufensterdekoration von Märklin? Für eine französische E-Lok daraus (ich weiss gerade die Nummer nicht) wurden damals um bis zu 3000 Mark verlangt und bezahlt (nein - nicht von mir). Heute auf Börsen sind die Stücke für einige wenige hundert Euro erhältlich. Und so könnte ich noch zahlreiche weitere Beispiele bringen.
    In meiner nicht gerade kurzen Sammlertätigkeit mit Märklin-Loks habe ich die Erfahrung gemacht, dass oft bei der Ausgabe von Sondermodellen durchaus Liebhaberpreise gefordert und bezahlt werden (nachdem vermutlich einige Leute "Materialverknappung" praktizieren). Sobald aber der Bedarf weitgehend gedeckt ist, kommen die Stücke, die sonst zu Ladenhüter werden (auch und gerade Sondermodelle), sehr preiswert auf den Markt bzw. zu den Börsen oder Auktionen.
    Nenne mir nur mal eine Handvoll jüngerer Märklin-Modelle, die dauerhaft hohen Wertzuwachs gebracht haben?
    Nein - ich bin nicht neidische auf die von Dir erworbenen Stücke und gönne Dir auch respektablen Wertzuwachs. Ich möchte nur Dritte davor bewahren, auf den "Wertzuwachs-Zug" aufzuspringen. Abwarten muss man können und sich in der Zwischenzeit an schönen HAG-Modellen freuen . . . ;):):)

  • Wertzuwachs = Blödsinn


    In Einzelfällen trifft das sicher zu. Wer Modelle als Wertanlage betrachtet muss sich dauernd darum kümmern wie sich die Preise entwickeln und wann ein günstiger Zeitpunkt ist diese zu verkaufen. Dann ist aber die Modellbahn nicht mehr das Hobby sondern die Marktentwicklung der Modelle.


    Solange ich ein Modell nicht verkaufe ist es mir völlig wurscht was es kostet, weder ein hoher noch ein tiefer Wert kümmert mich. Er ist genau dann entscheidend wenn ich ein Modell verkaufen will und das ist grundsätzlich nicht meine Absicht.


    Das der Wertzuwachs ein Hirngespinst vieler Börsenhändler ist zeigen mir meine regelmässigen Börsenbesuche, bei zahlreichen Händler immer das gleiche überteuerte Gerümpel, selbst wenn auf gelben Klebern 35% steht und auf roten 50%. Kommt einer und verlangt moderate Preise dann springen die Modellbahnapotheker im Quadrat statt ihre Mondpreise unter die Lupe zu nehmen. Die Marktwirtschaft funktioniert auch 2011 weiterhin nach Angebot und Nachfrage. Gewisse stark in die Jahre gekommenen Händler wollen immer noch nicht zur Kenntnis nehmen, dass es heute keine Preisbindung mehr gibt. Was das Modell ursprünglich einmal gekostet hat ist mir ehrlich gesagt auch egal.

  • Lieber BierundBahn
    (Ich würde Dir natürlich lieber einen richtigen Namen sagen)
    Frage: ist das schöne Krokodil, das Du Dir geleistet hast, mit roter oder brauner Farbe gespritzt? Es sieht auf jeden Fall sehr gut aus. Interessant wäre auch noch die Information über die Spurweite.
    herzliche Grüsse
    Oski

  • Ja, ich denke auch Erwin hat recht,
    das dürfte eine umlackierte Märklin 3015 sein.

    Es grüßt der Töfflibueb aus dem Plauderforum Christoph
    Ich liebe es wenn etwas über Jahrzehnte funktioniert deshalb sammle ich HAG und fahre HOREX
    Bereits 22 Ae 6/6 davon 15 Grüne und 6 Rote und eine Swiss Express :oops: :oops: