"Verbastelte Lok" - Was ist das eigentlich?

  • Ein paar Male habe ich im Forum nun schon den Ausdruck "verbastelte" Lok gelesen, meist in Zusammenhang mit gebraucht gekauften Fahrzeugen. Wahrscheinlich liege ich richtig, wenn damit Loks gemeint sind, denen man spätestens nach Entfernung des Gehäuses ansieht, dass Manipulationen vorgenommen wurden. Da der Ausdruck "verbastelt" ziemlich abwertend klingt, würde mich interessieren, was die Forumsmitglieder darunter verstehen bzw. wo die Grenze zwischen einer Aufwertung durch eigene Bastelei ( z. B. Digitalisierung, Schnittstelle einbauen, Digitalkupplung etc.) und der Verbastelung liegt. Klar ist, dass der Sammlerwert sinkt, sobald irreversible Veränderungen stattfinden. Trotzdem finde ich, dass auch viele nachträgliche Verbesserungen, die nicht mehr rückgängig zu machen sind, (z.B. LEDs statt Lämpchen) sinnvoll sind und eine Aufwertung darstellen. Hierher passt auch das Thema Altern oder neudeutsch Weathering, was ja in Fachzeitschriften (LOKI) regelmässig publiziert wird. Eure Meinung interessiert mich sehr.

  • Hier wurde bereits zu diesem Thema geschrieben.


    Beispiele für Basteleien beim Digitaliesieren: (Aus meiner Sicht :wink: )


    :arrow: Schlecht gelötet
    :arrow: Keine oder falsche Kabelführung/Kabelbündelung
    :arrow: Decoder falsch angeschlossen, dies aber durch CV programmieren vertuscht..


    :arrow: Mechanische Bearbeitungen



    Gruss, Patrik

  • Verbastelt ist meines Erachtens tatsächlich ein negativ zu verstehender Begriff und sollte beispielsweise dort stehen, wo jemand


    - eine Lok mit Schiebebildern verklebt
    - markenfremde Pantos montiert
    - Teile herausgesägt
    - Teile wie unpassende Lokschilder, Werbetafeln oder einen Auspuff angeklebt
    - Leimspuren appliziert
    - oder wesentliche Antriebselemente entfernt


    hat.

    Mit Forumistengruss, Stefan

    _____________________________


    "Die HAG Jünger sind auf dem gleichen Niveau wie die Märklin Fundamentalisten angelangt, für alles wird die passende Ausrede und Erklärung gesucht warum gerade jetzt wieder ein Fehler entschuldbar ist."

    (Heutiger "HAG-Apostel" am 25.12.2013.)

  • Der Ausdruck wird ja nicht nur im Modellbahnbereich verwendet. Ganz besonders kennt man den Begriff bei Autos. 'Verbastelt' ist im Gegensatz zu 'Gesupert' abwertend gemeint, das siehst Du richtig. Verbastelt ist etwas, wenn fehlender Sachverstand oder seltsame Ansichten des Besitzers ein originales Objekt so weit verändert, dass es an Wert einbüsst. (zum Beispiel abgezwackte Handläufe :roll::wink: an Lokomotiven oder der Einsatz einer Flexmaschine im Fahrzeugbereich.)
    Es ist eben so: viele möchten ihr 'Objekt' umbauen, tunen oder abändern - aber alle wollen ein möglichst originales Teil als Basis. Und ist die Lok oder das Auto mal abgeändert, gilt es als 'verbastelt' - und sinkt rapide im Wiederverkaufswert, egal wie gut 'es' gemacht wurde. Denn es ist immer schwierig, oder gar unmöglich, einen Nachkäufer zu finden, der das Objekt genau auf die Weise des Vorbesitzers umgebaut haben möchte. Und falls doch, möchte er es selber tun.
    Und welche Überraschungen einem erwarten, wenn man ein verbasteltes Modell kauft, sehen wir an diversen Beispielen von Forumisten, die ein solches Modell erwerben: abgefeilte Treppen, chaotisches Innenleben usw.


    Verbastelt eben.

    Wer Wind sät, wird Sturm ernten.


    In diesem Forum nicht mehr aktiv.

  • Michael,


    Unter verbastelt verstehe ich ein Modell welches unsachgemäss umgebaut, digitalisiert oder repariert wurde, also eher von der fachlich technischen Seite her. Patrik hat den Link zu Beispielen bereits gesetzt.


    Ein Sammler versteht darunter sicher ein Sammlerstück welches sich nicht mehr im Originalzustand befindet, als einfachstes Beispiel ein digitalisiertes 3015 Krokodil.


    Basteln hat tatsächlich oft einen eher negativen Beigeschmack, trifft aber meiner Ansicht nach den Nagel auf den Kopf. Modellbahner die eine fachlich fundierte Ausbildung in allen Belangen welche unser Hobby betreffen aufweisen wird es wohl nicht geben, deswegen ist für mich unter dem Strich jeder ein mehr oder weniger begabter Bastler. Zudem ist alles ein Frage des Anspruches, meine Ansprüche sind recht hoch und ich kann sie oft genug selber nicht erfüllen damit ich mit meinem Ergebnis zufrieden bin.

  • Unter "verbastelt" verstehe ich nicht die Aufwertung eines Modells z.B. Verbesserung der Stromabnahme, Einbau von digital schaltbaren Funktionen usw. Sind solche Veränderungen aber deutlich sichtbar sehr mangelhaft ausgeführt, dann rede ich von "verbastelt". Häufig sind z.B. sogenannte "kalte Lötstellen" oder Dekoder welche lose im Modell liegen (Gefahr von Kurzschluss), vermurkste Gewinde, unübersichtliche (nachträgliche) Verdrahtung, Klebstoffreste von Reparaturversuchen usw.
    Manche Dinge sind einfach erkennbar und leicht zu beheben, etwa falsche Dachstromabnehmer an einem Modell. Andere Mängel entdeckt man nur wenn ein Modell geöffnet wird. Gerade wer sich nach den gewünschten Modellen an Börsen umschaut entdeckt immer wieder solche mehr oder weniger "verbastelte" Modelle.
    Das Wort "verbastelt" kann also durchaus negativ gemeint sein wenn etwa der schlechte Zustand eines gebrauchten Modells gemeint ist. Ich unterscheide auch zwischen verbastelt, beschädigt, deutliche Gebrauchsspuren an einem Modell.
    Je nach dem kann ein solches, verbasteltes Modell trotzdem interessant sein wenn der Preis sehr tief ist und die Gewissheit besteht das Ersatzteile erhältlich sind.


    Als Beispiel kann ich dir eine HAG Re460 nennen die ich für sehr wenig Geld erstanden habe, zwei Puffer waren beschädigt, die Dachstromabnehmer auf halber Höhe Festgeklebt, die Räder mit einer Feile oder grobem Schleifpapier abgeschliffen, vermutlich um den Schmutz zu entfernen. Das Modell konnte mit wenig Aufwand repariert werden inkl. neue Laufräder. Selbst wenn ich die Preise für die Ersatzteile dazu rechne war das Modell noch preiswert. Würde ich die Arbeitszeit dazu rechnen allerdings nicht mehr. Das reparieren von solchen Modellen macht mir aber auch Spass und gehört für mich zum Hobby dazu.


    Für den Sammler stellt eine Aufwertung wie du es nennst z.B. LED Beleuchtung, einen erheblichen Wertverlust dar, ist die Veränderung nicht mehr rückgängig zu machen verliert das Modell seinen Sammlerwert. Manche sind auch der Meinung das die eigene Aufwertung eines Modells einen höheren Wert rechtfertigt, ich sehe das anders besonders wenn solche Modelle an Börsen verkauft werden.


    Gealterte Modelle sind für viele ein rotes Tuch, ich persönlich habe es nach einigen Versuchen aufgegeben.

    [Blockierte Grafik: http://www.8703.ch/train/verkauf/m_riv_dr_br98009.jpg]

  • Wie auf den Fotos von Erwin zu erkennen, zeigen die Makoroaufnahmen von Lötstellen gnadenlos die kleinsten Schönheitsfehler. Das heisst aber nicht, dass eine hässliche Lötstelle nicht genauso gut halten kann wie eine "schöne".
    Es kommt wohl auf die Sichtweise an: Als sog. Betriebsbahner kann ich gut damit leben, wenn ein Eingriff zu einer wirklichen Verbesserung geführt hat, die Ausfürung aber nicht ganz lupenrein ist. Ein Sammler hingegen dürfte sich mit Grausen abwenden. Ich akzeptiere auch, dass meine bebastelte Lok an (Sammler)wert verliert, wenn ich mich im Gegenzug über bessere Fahreigenschaften oder eine optische Aufwertung freuen kann. Ausserdem macht mir das Basteln an meinem Fuhrpark einen Heidenspass, was ja auch irgendwie berücksichtigt werden muss. Meinen Gottardo von Trix, dessen Innenraum serienmässig bereits mit weissen LED's beleuchtet ist, habe ich z.B. mit Figuren versehen und in meinen Augen dadurch aufgewertet. Auch denke ich beim Kauf einer Lok niemals daran, wie hoch der Wiederverkaufswert ist. Bei einem Hobby steht eben die Vernunft nicht immer im Vordergrund, Gott sei Dank - wie ich finde!

  • Ich gehöre auch zu jener Sorte Modellbahner die ihre Modelle umbauen oder aufwerten egal ob dadurch der Wert eines Modells verloren geht oder nicht. Das Beispiel mit den Figuren finde ich sehr gut, auch bei den Beleuchtungen lässt sich viel erreichen.
    Was Lötstellen angeht bin ich anderer Meinung, die müssen schon richtig verarbeitet sein, andernfalls hat man ev. erst nach langer Zeit Probleme.
    Im übrigen ist es jedem selbst überlassen wie er seine Modelle verändert oder eben verbastelt. Anders sieht es für mich aus wenn Modelle gegen Bezahlung, etwa von einem Händler, z.B. auf Digitalbetrieb umgebaut oder repariert werden und dabei gepfuscht wird, das kommt leider vor, Beispiele hatten wir hier im Forum auch schon, ich will diese aber nicht wieder aufwärmen. Da verbastle ich meine Modelle lieber selber, muss mich dann aber auch über mich selber ärgern und mache es das nächste Mal besser.
    Mühe habe ich mit jenen Händlern die gebrauchte Modelle mit Digitaldecodern ausrüsten um dann auf Börsen einen höheren Preis zu erzielen. Ich will niemandem auf die Füsse treten aber leider ist es so das da oft auch gebastelt wird. Neben schlechter Verarbeitung kommen ältere nicht mehr aktuell Decoder aus Restposten in die Modelle. Solche Umbauten verstehe ich auch als "verbastelt". Mangels der Möglichkeit die Modelle vor dem kauf zu öffnen verzichte ich lieber auf solche Angebote.

  • Bin ganz Deiner Meinung, Beat. Doch mit der Lötstelle, die vielleicht mal irgendwann Probleme bereitet, kann ich gut leben. Schlimmstenfalls funktioniert mal etwas nicht, dann wird nachgelötet und die Freude ist gross, wenn danach alles wieder funktioniert!, Stichwort:Erfolgserlebnis.
    Ich sehe da kein grösseres Problem angesichts der Tatsache, dass ich an meinen (bebastelten) Loks vielleicht jahrzehntelang Freude habe!

  • Zitat von "Terry"

    Bin ganz Deiner Meinung, Beat. Doch mit der Lötstelle, die vielleicht mal irgendwann Probleme bereitet, kann ich gut leben.


    Das nennt sich dann eben basteln :!::shock: .. Ich bin der Meinung, wenn mas Irgendwas macht, dann macht man es gleich richtig und korrekt, ansonsten kann man es auch gleich sein lassen...


    Das versteh ich nicht: Man sieht, dass die Lötstelle nicht OK ist, aber korrigiert den Fehler nicht... *Kopfschüttel*



    Gruss, Patrik

  • Ja wenn man das bloss immer gleich sehen würde,Patrick. Dann kann mann natürlich auch korrigieren. Ist aber nicht immer so! Es kommt mit Sicherheit auch bei Dir mal vor, dass Du eine Lötstelle für ok hälst und hinterher eines Besseren belehrt wirst. Schüttelst du dann auch Deinen Kopf über Dich?

  • Hallo Michael


    Kopfschütteln über mich müsste ich dann wenn ich eine schlechte Lötstelle einfach so sein lassen würde, das mache ich aber nicht denn es ist so wie es Patrik schon geschrieben hat, man sieht es der Lötstelle an ob sie gut ist oder eben nicht. Natürlich kommt es auch bei mir vor das mal eine Lötstelle nicht perfekt ist, aber das korrigiere ich sofort denn nichts ist ärgerlicher als ein auf Digitalbetrieb umgebautes Modell welches nach einer gewissen Zeit plötzlich nicht mehr recht funktionieren will und ich nach der Fehlersuche feststellen müsste das es an meinen mangelhaft ausgeführten Lötstellen liegt.


    Ein anderes Beispiel könnte die Verdrahtung unter der Anlage sein, die ist dank Digitalsystemen einfacher geworden aber auch da hätte ich keine Lust nach Jahren schlechte Lötstellen suchen zu müssen.


    Ein Beispiel? Ein Bekannter hat auf seiner Modellbahnanlage die abisolierten Litzenenden verzinnt statt mit Aderendhülsen versehen, so unter die recht zahlreichen Schraubklemmen montiert. Obwohl ich ihn mehrfach darauf hingewiesen habe das es problematisch sei hat er es weiter so gemacht. Erst nach Jahren rächte sich das dann und endete mit der Neuverdrahtung, dieses Mal mit Aderendhülsen, systematisch zugeordneten Kabelfarben und diese Kabel ordentlich verlegt anstelle der "fliegenden" Verdrahtung der ersten Ausführung.


    Mag sein dass ich höhere Ansprüche als andere habe wenn es um elektrische Dinge geht, da möchte ich nicht mit der selben Lötstelle mehrere Erfolgserlebnisse haben, es gibt bei diesem Hobby genügend andere Möglichkeiten zum basteln......

  • ok,ich sehe das halt alles nicht so eng und wenn etwas daneben geht hadere. ich nicht mit mir, solange die Korrektur mit einem kurzen Griff zum Lötkolben getan ist . Kommt ja auch nur ganz selten vor.

  • Zitat von "Terry"

    ok,ich sehe das halt alles nicht so eng und wenn etwas daneben geht hadere. ich nicht mit mir, solange die Korrektur mit einem kurzen Griff zum Lötkolben getan ist . Kommt ja auch nur ganz selten vor.


    Keine Angst Michael,
    eine schlechte Lötstelle bedeutet noch lange nicht, dass eine Lok 'verbastelt' ist. Hier haben unsere, mit sich sehr strengen, Techniker gesprochen und den Massstab wohl etwas zu tief angesetzt :wink: . Um von einer verbaselten Lok zu sprechen, muss man meiner Ansicht nach noch um einiges dilletantischere Veränderungen vornehmen. Schliesslich kommen faule Lötstellen teilweise sogar ab Werk vor. Und eine solche Lok als verbastelt zu bezeichnen trifft den Kern keineswegs. Dies dürfte wegen der mangelnden Qualität eher unter Pfusch eingereiht werden. 'Verbastelt' wird - wie vorgängig durch verschiedene Forumsteilnehmer ausführlich erklärt - anders definiert.

    Wer Wind sät, wird Sturm ernten.


    In diesem Forum nicht mehr aktiv.

  • Zitat von "11465"

    Schliesslich kommen faule Lötstellen teilweise sogar ab Werk vor. Und eine solche Lok als verbastelt zu bezeichnen trifft den Kern keineswegs. Dies dürfte wegen der mangelnden Qualität eher unter Pfusch eingereiht werden. 'Verbastelt' wird - wie vorgängig durch verschiedene Forumsteilnehmer ausführlich erklärt - anders definiert.


    Und da sehe ich den Unterschied, verbastelt ist meist die Sache des Bastlers selbst, er wird es korrigieren oder sich darüber mehr oder weniger ärgern und dann verbessern.
    Ab Werk ist es eindeutig "Pfusch" also ein Qualitätsmangel für den der Kunde welcher bezahlt hat, ein Anspruch auf Verbesserung / Austausch haben müsste.(Garantie).
    Bei gebrauchten Artikeln welche auf Börsen oder Online-Auktionen erstanden werden dürfte das mit der Garantie schwierig werden.

  • Zitat von "Terry"

    Es kommt mit Sicherheit auch bei Dir mal vor, dass Du eine Lötstelle für ok hälst und hinterher eines Besseren belehrt wirst.


    Eine kalte Lötstelle erkennt man immer, wenn man darauf achtet. Den Grossteil meiner Arbeiten werde/kann ich kein zweites Mal öffnen und gegebenenfalls nacharbeiten. Diese Geräte oder Anlagen befinden sich im Betrieb und müssen funktionieren. :D


    Dieses Thema hat mich angeregt, mir meine frühsten Dititalumbauten nochmals anzuschauen. Mir standen die Haare zu Berge! :oops: Was ich in meinen Schülerzeiten zusammengebratet habe... Nun werde ich vier Loks neu verdrahten 'dürfen'... :wink: (Sie funktionieren zwar einwandfrei, aber die Frage ist, wie lange noch!)



    Gruss, Patrik

  • Zitat von "OL10"

    Was ich in meinen Schülerzeiten zusammengebratet habe...


    Deine Schülerzeiten sind doch gar nicht so lange her - im Gegensatz zu meinen. Trotzdem fahren meine Loks immer noch. Also: nur keine Panik. :D


    Nein, jetzt im Ernst: Es ist interessant zu sehen, wie man mit zunehmendem Erwachsenwerden immer mehr Fertigkeiten erlernt... ebenso erschreckend ist es, zu erkennen, dass diese im Alter wieder abnehmen: Ich staune jetzt nch über meine jugendliche ruhige Hand, die mich in Jungen Jahren makellose Freihand-Zierlinien ziehen liessen. 8) - Das bringe ich heute nicht mehr....und auch meine Lötarbeiten waren schon mal besser. :shock::shock:

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  • Also ich finde das ganz toll, was Beat und Patrik geschrieben haben. Offenbar seid Ihr beruflich so geschult, dass Ihr die Technik des Lötens nicht nur perfekt beherrscht sondern für Euch die Mittelmässigkeit eines Hobbybastlers ein Gräuel ist. Aus beruflicher Sicht kann ich das gut nachvollziehen. Das würde mir aus der Sicht meines vollkommen anderen Berufes ganz genauso ergehen. Wer kommerziell an Loks arbeitet und damit Geld verdient, der muss auch perfekt arbeiten.
    Es ist aber doch so, dass man auch als Hobbybastler aus eigenen Fehlern lernt. Beispiel: Früher habe ich immer das Ende einer Litze verzinnt, bevor ich es in eine Klemme geschraubt habe. Ich war der Meinung, wenn sich die Schraube in die verzinnte Stelle bohrt und dieses verformt, hält die Verbindung besonders gut. Später merkte ich dann, dass der Übergang vom verzinnten zur unverzinnten Teil der Litze zur Sollbruchstelle mutierte. Seitdem wird nicht mehr verzinnt.
    Genauso ist es beim Löten. Klar, dass ich mir Mühe gebe und offensichtliche "Klopse" sofort korrigiere. Trotzdem schliesse ich nicht aus, dass sich mal das Eine oder Andere lösen kann. Wenn es dann zu Problemen kommt, würde ich mich allerdings mehr ärgern, wenn ein verrauchter Decoder Schuld daran wäre als eine einfach zu erneuernde Lötstelle.

  • Hallo Michael


    Ich habe kein Problem damit das jemand das Löten nicht perfekt beherrscht, besonders dann nicht wenn diejenige Person für seine eigenen Hobby-Bedürfnisse lötet. Bist du mit deinen Lötstellen zufrieden und stört es dich nicht wenn mal selten eine Lötstelle nicht mehr hält ist das meiner Meinung nach völlig in Ordnung. Wer aus eigenen Fehlern lernt, falls er sich überhaupt bewusst ist das er Fehler macht, macht es aus meiner Sicht schon mal richtig. Im übrigen ist es wie du es schreibst, nicht jeder ist von Beruf wegen mit der Sache vertraut, das geht mir genau so mit anderen Dingen etwa wenn es darum geht ein Modell neu zu lackieren, das wäre nur gebastel wenn ich es machen würde.


    Von einem Laden, Händler oder Reparateur welcher für Reparaturen oder Umbauten Geld verlangt erwarte ich wie vermutlich alle hier das die Arbeiten professionell gemacht sind.


    Dann gibt es noch jene Sorte Modellbahner welche offensichtlich unwissend Fehler machen sich aber das von niemanden verbessern lassen wollen.
    Ein Beispiel dazu findet man in einem anderen Forum. Da geht es in regelmässigen Abständen um's Thema Löten und die richtigen Werkzeuge dazu. Es werden den Fragestellern, welche noch kein sehr grosses Wissen zum Thema haben, Tips gegeben die nun wirklich alles andere als empfehlenswert sind. Meist von Hobbykollegen die auch noch penetrant darauf pochen das nur ihre Antwort richtig ist weil sie das schon seit X-Jahren so machen und es immer funktioniert hat. So kommt der zuvor unwissende Fragesteller zu völlig falschen Informationen, macht unnötige Fehler und zerstört womöglich Teile wie Decoder.


    Hier war die Rede von verpfuschten Modellen, damit ist aus meiner Sicht nicht derjenige Modellbahner gemeint der seine Modelle zuhause umbaut, digitalisiert oder optisch verbessert.
    Geht es aber um Angebote in Online Auktionshäusern, an Börsen pder um Gebrauchtware beim Händler darf man schon von "verbastelt" reden wenn ein Modell ganz deutliche, möglicherweise irreparable Spuren, von nicht sehr sorgfälltigen Veränderungen aufweist.
    Von "verbastelt" spreche ich auch wenn Reparaturen oder Umbauten gut sichtbar unprofessionell gemacht wurden.