Hallo zusammen,
Gewicht: Natürlich genügt Gewicht für sich allein nicht, eine technisch einwandfreie zugkräftige Lok zu haben. Aber die Aussage von Muni 271 wirkt auf mich irreführend. Dann wären ja die Ingenieure alle etwas blöd, welche fortlaufend die Achslasten erhöhen, von bei uns üblichen 20-22,5 Tonnen bis zu 32 t und teils in Australien bis zu 40 Tonnen(!). teils gar mit Beton-Elementen die (Güterzug)Lokomotiven beschweren.
Ausserhalb der Lok: Unterbau, Oberbau, Brücken, innerhalb der Lok der Motor, Getriebe, Räder, dazu die erhöhten Energie- und Unterhaltskosten. All dies ergibt keinen Sinn, wenn es eben nicht doch mehr Zugkraft bringen würde. Der Motor und das Getriebe muss es einfach noch bewältigen können. Nicht einfach so rein zufällig entwickelte die Vorbildindustrie einerseits die Leichtlokomotive SBB Re 4/4 I von 56-57 Tonnen und kurz zuvor die Ae 8/14 von rund 236 - 246 Tonnen. Die Re 4/4 I könnte motorisiert sein wie sie will und würde weder Ae 8/14 Lasten bergauf schleppen können und auch bergab müsste sich der Lokführer wirklich verlassen können, dass der Zug als solches gut gebremst würde, ob jetzt da bei 800 Tonnen noch eine Lok von 56 t wäre, so ganz wohl wäre es ihm kaum.
Wenn dies 1:1 so ist, dann wird es auch bei Modellbahnen, Traktörli, Autos, so sein:
Wenn man mit einem zu leichten kleinen Porsche Traktörli "Junior-109" ein zu schweres Boot aus dem See ziehen will, dann drehen zwar die Räder vorwärts, dank des relativ kräftigen stark untersetzen 15-PS Motors. Aber es nützt nichts, das Boot zieht dennoch das 650 Kg Leichtgewicht Traktörli die Rampe runter, statt dieser das Boot hinauf. Die selbe Szene mit dem John-Deere 4755 ca. 8,3 Tonnen, der macht das beinahe noch im Standgas, nur schon mit dem Hinterradantrieb, ohne Allrad-Zuschaltung.
Hingegen, dass es weit mehr braucht, als nur die reine Motorkraft und Gewicht, das bestreitet niemand, ob (Modell)Zug oder sonst was betreffend.
Und auch wie und wo genau die Drehmoment und alle weiteren Kräfte übertragen werden und die Haftreifen gut sitzen - so überhaupt vorhanden - die Oberfläche der Räder und Schienen und deren Materialien, z.B. (ganz) früher, vor gut 100 Jahren: Bleiräder auf Blech bringt trotz dem Gewicht fast rein gar nichts, das rutscht nur noch. Und und und, spielt auch alles eine Rolle.
Also die (Basis HAG) BLS Ae 12/12 mit 6 Motoren zieht so ziemlich alles weg, da kracht weit vorher die Kupplung aus dem Schacht heraus, oder die Kupplungen vom angehängten Zug.
Es ist doch viel interessanter, dass es verschiedene Antriebskonzepte gibt...
Auch meinerseits frohe Weihnachten und schöne Festtage für alle, welches Konzept und Hersteller man immer am liebsten hat.
Mit besten Grüssen
Hermann