Dicke Kabel in den Loks

  • In den Hag-Loks sind dickere Kabel als in Loks anderer Hersteller.

    Hat das einen bestimmten Grund ?


    Gruß Michael

    Wahrscheinlich waren die am billigsten im Einkauf, weil diese Masse für Schwachstrom- Installationstechnik am meisten verkauft werden. Vgl. einfach mal die einschlägigen Anbieter Conrad, Reichelt u.a.


    Technisch sind sie völlig überdimensionierter Unfug, sie nehmen nur Platz weg, und sie sind schwieriger zu führen als dünnere. Technisch völlig ausreichend sind ganz dünne Litzen von 0,08mm2 Durchmesser, wie für jedermann bei nachträglicher Digitalisierung feststellbar anhand der Dekoderkabel.


    Aber: Sie machen bei vielen Eindruck und vermitteln das Gefühl von Stärke und Solidität. Siehe den Beitrag oben von von Empedokles.


    "Meterdicke" Kabel oder sogar Drähte finden wir auch bei Märklin und altem Fleischmann. Gestern noch hatte ich eine alte Roco Lok in der Hand, die mit solchen Kalibern "nachgesorgt" wurde, dass damit die Lichtleiter auf der Platine ausser Funktion gesetzt wurden, war wohl nachrangig. Hauptsache: "Is jetz ers richtisch guat mit viel dick."


    Fiktionen ohne technisch- sachlichen Bezug, leider sehr weit verbreitet. Wenn man felsenfest glaubt, ein Motor dürfe 1A und mehr ziehen, nicht verwunderlich. Ein Motor mit 1A ist einfach nur krank und liegt -wenn überhaupt- in den letzten unreparierbaren Zügen. Ein gepflegter und gesunder Lokmotor zieht bei höchster Belastung höchstens 300mA, bei Normalbetrieb weniger als 200mA. Egal ob von Märklin, HAG oder wem auch immer.


    Die in Rede stehenden verbauten dicken Leitungen sollten so für bis zu 5A geeignet sein.

  • Hallo Zäme.


    Ja das mit den dickeren oder dünneren Kabel ist mir auch schon aufgefallen.

    Da ich Gleichstromer bin im H0 Bereich und bei meinen vielen Loks habe ich das schon bei Einigen festgestellt.


    Bei den Spur 0 Loks ist es da anders.


    Wünsche Euch Allen eine schöne Ostern und ä liebe Gruess us Gümligen
    Alex

  • Fiktionen ohne technisch- sachlichen Bezug, leider sehr weit verbreitet. Wenn man felsenfest glaubt, ein Motor dürfe 1A und mehr ziehen, nicht verwunderlich. Ein Motor mit 1A ist einfach nur krank und liegt -wenn überhaupt- in den letzten unreparierbaren Zügen. Ein gepflegter und gesunder Lokmotor zieht bei höchster Belastung höchstens 300mA, bei Normalbetrieb weniger als 200mA. Egal ob von Märklin, HAG oder wem auch immer.

    Guten Tag Muni 271


    was die Ampère anbelangt, da hast Du bei H0 sicherlich recht. Bis auf ganz wenige Ausnahmen aus den späten 1940-er und 1950-er Jahre, wo artfremde Teile verbaut wurden, ansonsten grossmehrheitlich braucht weit und breit keine H0 Lok mehr wie 300 mA pro Motor und wenn der Motor plötzlich 1 A und mehr zieht, wird es höchste Zeit den Trafo vom Lichtnetz zu trennen. Meistens nimmt man es vorher schon am Geruch wahr, wenn am Motor etwas nicht mehr stimmt. Doch die HAG BLS Ae 8/8 hat oft 2 Motoren, (die 1. motorige würde zwar für die meisten Aufgaben ausreichen, doch die 2. motorige Version ist nachvollziehbar beliebter). Und da gab oder gibt es noch die 4-motorige HAG BLS Ae 8/8...


    Willst Du die modernen Kabel mit minimalem Querschnitt als Sollbruchstelle oder als eine Art "Sicherung" nutzen? Also wenn das Kabel ein bischen übermässig erhitzt wird, aber die Belastung gerade noch so aushält, dann altern auch dünne moderne Kabel viel schneller und deren Isolierung wird steif und spröde.


    Man kann die Digital-Technologie nicht mit den wunderschönen Märklin Ampère-Fresser ST 800 oder CCS 800 Krokodil vergleichen. Und die Kabellänge ist heute zu Digital-Zeiten kürzer, dafür die Anzahl Kabel um ein Vielfaches höher. Ausgerechnet das riesige H0 Modell von Spectrum von der US Lok DD 40 AX hat kein einziges Kabel, die Lok ist der Länge nach geteilt ("aufgesägt") die beiden Hälften isoliert und ein paar Drahtstifte und 2 Metallbänder sorgen für die Stromverteilung.


    Heute sind die elektrischen Verbraucher potentialfrei in Bezug zum Rahmen, früher absichtlich gerade eben nicht. Der (Metall)Rahmen / (Metall)Gehäuse diente als Masse, nur schon dies sparte 50% an Anzahl der Kabel. Den Digitaldecoder, damit zusammenhängend der Sound, Lautsprecher, zig-Lichtvariationen gab es alles nicht. Mir sind nur alte Lima Loks bekannt, deren Motor dermassen leicht ist, dass die mittlerweile 40-60 jährigen Kabel durch ihre Steifheit das Motordrehgestell an seinen Bewegungen hindern und dadurch effektiv die Lok entgleisen kann. Doch normalerweise für die paar Kabel welche alte Loks hatten, ist doch besser wenn das verwendete Kabel 3 Ampère aushalten kann, auch wenn nur 10 x weniger beansprucht werden. Wenn man jetzt nicht nur die Kabel so überdimensioniert auslegt, sondern die ganze Lok inkl. Motor und seiner Isolierung der Motorwicklungen, dann gibt es am Schluss die robustere Qualität.


    Wahrscheinlich machen es die heutigen Hersteller richtig, dass markant dünnere Kabel verwendet werden und die früheren Hersteller taten gut daran, gut dimensionierte Kabelquerschnitte zu verwenden. Ich sehe da kein Widerspruch von neuer und alter Technik.


          

    selbst die H0 Märklin F 800 von 1952 mit Relais kommt mit nur 4 Hauptkabel aus. // Die H0 HAG Re 4/4 II 11207 GANZ GRÜN (ohne Graustreifen) von 1966 hat noch ein vergleichsweise riesiger Selengleichrichter nur für den Lichtwechsel und wie für lange Zeit noch üblich die Möglichkeit für Oberleitung, doch im Prinzip sind es hier nur 2 Hauptkabel.



          

    Die JEP H0 Lok hat nur ein Kabel, ein dünner Draht mit Spur 0 Kabelhülle. Dafür schon mitte 1950-er Jahre ein 5-ploiger Motor. (Mittelleiter-DC)


         

    Bei der Jouef Lok ist die Steifheit der Kabel gewollt, so sparte man sich die Lampenfassung. // die Spectrum-Bachmann DD AX 6900 Riesenlok kommt gleich ganz ohne Kabel aus.


    Gruss

    Hermann

  • Bei den aktuellen Hag Modellen haben die Motorkabel ca. 0.14mm2 Querschnitt. Dies macht Sinn, weil die verwendeten JST PH Stecker, respektive deren Crimpkontakte, dafür ausgelegt sind.

    Mit etwas flexibleren Litzen als in den uralten Hag Modellen ist es auch überhaupt kein Problem.


    Gruss

    Rufer