HAG Motoren, defektes Zahnrad

  • Ich habe letzthin einige ältere HAG Loks gekauft (alles mehr oder weniger Vitrinenmodelle der Reihe BLS/BN/SEZ Re 4/4), bei 4 Motoren ist das Problem, dass das weisse Zahnrad bei praktisch ungebrauchten Motoren defekt ist (siehe Foto). Es ist ein Riss über das Zahnrad zu sehen. Bei einer Lok, besser gesagt einem Motor hat sich während der Fahrt sogar der Rotor verwickelt. Gibt es eine Möglichkeit diese Zahnrad zu ersetzten? und das mit handwerklich kleiner Begabung? oder kann das nur mit grossem Aufwand repariert werden. 4 neue Motoren kosten viel... und diese können gar nicht mehr gekauft werden.


    Merci für die Antwort

  • Hallo


    Dies ist leider ein Fehler, der schon sehr lange zu beobachten ist. Ich habe ihn das erste Mal gesehen, als HAG Mörschwil noch existierte, und im Fabrikladen Herrn Gahler darauf angesprochen. Er hat mir darauf ein Gratisersatzzahnrad gegeben. Die weissen Kunstoffzahnräder scheinen anfällig zu sein auf solche Risse, bei den schwarzen habe ich ihn noch nie gesehen. Ich denke, HAG Stans kann Ersatz liefern, die Ersatzteilnummer kenne ich aber nicht.


    Freundliche Grüsse

    Richard

    Bei meinen Beiträgen im Forum wende ich grundsätzlich die Enten-Taktik an. Über der Wasseroberfläche: Aufmerksam beobachten, kühlen Kopf und Ruhe bewahren. Unter der Wasseroberfläche: Kräftig treten. Wenn's brenzlig wird: Blitzschnell abtauchen.

    Einmal editiert, zuletzt von Richard ()

  • Ich vermute auch, dass das Zahnrad noch lieferbar ist. Um welches von den nachfolgend aufgeführten es sich handelt, weiss ich aber leider nicht. Vielleicht führt "Zähnezählen" zur Identifikation des richtigen Ersatzteils. Und wie leicht es sich einbauen lässt, kann ich auch nicht sagen:




    PS. Die Angabe "325z" beim Teil Nr. 160090-50 ist sicher ein Druckfehler; rechts im französischen Text steht wohl die korrekte Zahl.

    Mit Forumistengruss, Stefan

    _____________________________


    "Die HAG Jünger sind auf dem gleichen Niveau wie die Märklin Fundamentalisten angelangt, für alles wird die passende Ausrede und Erklärung gesucht warum gerade jetzt wieder ein Fehler entschuldbar ist."

    (Heutiger "HAG-Apostel" am 25.12.2013.)

  • Es dürfte sich um das Doppelzahnrad 160086-50 handeln. Es wurde in drei Versionen produziert (oder genauer gesagt, diese drei Versionen habe ich gefunden):



    Links die ursprüngliche Metallversion :), in der Mitte die rissanfällige Kunstoff7Metallversion:(, rechts die wahrscheinlich zuletzt verbaute Kunststoffversion.


    Noch ein Nachtrag zu Delrin: Dieser Kunstoff ist billig und lässt sich sehr gut spritzen. Darum werden heute sehr viele Zahnräder für Kleingeräte (Wecker, CD-Laufwerke, etc.) daraus hergestellt. Was er aber nicht gern hat, sind mechanische Verformungen unter Belastung. Und das ist beim mittleren Zahnrad das Problem. Ich denke, dass hier Zahradscheiben mit einem Loch in der Mitte gespritzt worden sind. Anschliessend wurde das kleine Ritzel eingepresst. Und dieser Presssitz kann nun mit der Zeit zu den abgebildeten Rissen in den Zahnradscheiben führen. Ein klassischer Konstruktionsfehler, weil der Konstrukteur die Materialeigenschaften zu wenig genau gekannt hat. Bei der Vollkunstoffausführung ganz rechts dürfte dieser Fehler wahrscheinlich nicht mehr auftreten.


    Zum Aus- und Einbau muss man den Lagerstift herauspressen (oder schlagen). Anschliessend das Zahnrad auswechseln, und den Lagerstift wieder einpressen. Auf dem Küchentisch lässt sich das wohl nicht machen, ist aber auch keine grosse Hexerei (dies ist aber meine ganz persönliche, relative Ansicht;)).


    Freundliche Grüsse

    Richard

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  • Hallo Ihr Lieben.


    An dieses Problem mit dem gespaltenen Zahnrad kann ich mich auch sehr gut erinnern.


    Im Jahr 2017 habe ich auf Ricardo.ch eine EBT Re 4/4 Colani nach sehr langer Suche gefunden.

    Bei der ersten Fahrt auf meiner Anlage hörte ich ein regelmässiges knacken.

    das erste Zahnrad nach dem Motor war gespalten.

    Das Grosse weisse Zahnrad ist auf ein kleines metallenes Zahnrad gepresst.

    So wie es bei vielen HAG Loks ist.

    Der Ersatz kam vom Modellbahnhändler des Vertrauens und die Reparatur konnte auf dem Küchentisch

    mit hinausklopfen des Bolzens das Ersatz-Zahnrad hineinlegen und der Bolzen wieder hineinklopfen

    selber erledigt werden.


    Es ist nicht sehr kompliziert dies zu erledigen da die HAG Motoren recht einfach vom Aufbau sind.

    Einfach sehr darauf achten ob an der Stelle wo der Bolzen im Motorengehäuse ist dass dieser Bolzen eventuell in der Länge

    eine Verzahnung hat, die ev etwas dicker ist als diese Seite wo das Zahnrad drehen tut.

    Schmieren und Salben nicht vergessen.


    Diese Colani EBT Re 4/4 war in meiner Sammlung die Einzige HAG Lok wo dieses Problem hatte.

    Es könnte sein, dass bei meinen anderen HAG Loks dieses Problem aber auf die Dauer und mit dem

    zunehmenden Alter aber vermehrt auftreten könnte.


    HAG Loks mit Metall Zahnräder haben dieses Problem nicht, aber laufen etwas rauer.

    Es "Metällelet oder Blächelet" im Getriebe. Die alte ex Buco HAG Ae 4/7 hat das.



    Liebi Grüess us Gümligen


    Alex

  • Was mich viel mehr interessieren würde, ist, wie lange diese Metall-/Kunststoffversion verbaut wurde.

    Die Kunststoffräder wurden eingeführt, weil sie im Spritzgussverfahren sehr kostengünstig hergestellt werden können, Der schöne Nebeneffekt war, dass sie sehr geräuschlos laufen. TRIX hat aus diesem Grund seit den 50er-Jahren in den 4- und 6-achsigen Drehgestellloks ein Kunstoffzwischenrad verbaut.

    Nur ist eben nicht jeder Kunststoff gleich gut geeignet, nachträglich eine Nabe oder ein Ritzel einzupressen.

    Ich müsste zwar wieder einmal einen Motor der neuen Generation zerlegen. Wenn mich nicht Alles täuscght, sind die Getriebeübersetzungen der alten und neuen HAG-Generation aber gleich, d. h. die Vollplastikverion des Doppelzahrades wird wahrscheinlich auch heute noch verbaut.


    Freundliche Grüsse

    Richard

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  • Ein angenehmer Nebeneffekt der (ganz) Kunststoff Version ist, dass es nicht mehr auf der Welle anfressen kann.


    Schon mehrfach passiert an viel gefahrenen Loks mit der alten Metallversion... Danach musste jeweils deutlich mehr getauscht werden.


    Gruss

    Rufer

  • Ein angenehmer Nebeneffekt der (ganz) Kunststoff Version ist, dass es nicht mehr auf der Welle anfressen kann.

    Oh, da wäre ich aber nicht so sicher! Vor allem, wenn die Lagerstifte, wie bei den HAG-Loks, nicht gehärtete Zylinderstifte sind, Bis jetzt habe ich nur Lagerstifte gesehen, welche aus normalem GartenHAGeisen hergestellt sind.

    Auch bei Kunststoffräder gilt das altbekannte Moto: Schmieren und salben hilft allenthalben ;)


    Gruss Richard

    Bei meinen Beiträgen im Forum wende ich grundsätzlich die Enten-Taktik an. Über der Wasseroberfläche: Aufmerksam beobachten, kühlen Kopf und Ruhe bewahren. Unter der Wasseroberfläche: Kräftig treten. Wenn's brenzlig wird: Blitzschnell abtauchen.

  • "Hallo Zäme"


    Ja das mit dem "Schmieren und Salben hilft allenthalben"

    Diesen Spruch kenne ich schon seit sehr lange.


    Auch beim HAG Motor egal welches Alter, welche Generation, sein es H0 oder Spur 0,

    auch die Fremdmarken wie Athearn Roco Liliput Märklin egal welcher Motor und Getriebe

    es brauch Pflege.


    An Börsen habe ich einiges an Loks zusammengetragen und in meiner Sammlung einverleibt

    woch schlecht gewartet worden war.

    Darauf änderte ich meine Devise und wenn die Börsenlok nicht älter ist als zwei Jahre so fahre ich diese.

    Ist diese älter als zwei Jahre kommt wie bei der SBB R3 an die Reihe.

    Zerlegen reinigen schmieren zusammenbauen Probefahrt.

    So habe ich einen gewissen Standart und habe auch gerade die Geschichte der Lok gesehen je nach dem inneren Zustand.

    Fahre so schon seit Jahren und bis jetzt keine Probleme so gehabt.


    Bei einer 1968er HAG BLS Re 4/4, das gute alte "Bruneli" die jetzt bei meinem "Göttibueb" in Spanien und sogar Digital fährt

    musste ich die kleinen Zwischenzahnräder wechseln.

    Die waren aber sowas von ausgeschlagen gewesen.

    Der Bolzen war noch gesund, aber das kleine Zahnrad war ja aus Messing gemacht (anhand von Schleifspuren erkannt)

    das Loch war richtig gross.


    Die Lok fuhr recht gut und nach der Revision super.

    Die gute alte HAG Technik halt.


    Euch Allen "ä schöni Oschtere"


    Nachtrag: Beim Auto Töff LKW oder Velo wird ja auch ein Service gemacht. Also gehärt das bei der Modellbahn auch dazu.

  • Gratuliere! :thumbup:

    Mit Forumistengruss, Stefan

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    (Heutiger "HAG-Apostel" am 25.12.2013.)